Nr. 51
Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Sette 8
.. -r-eiern ab, auch viele Wirtschaften veranstalteten besondere Maskenabende, die alle sehr gut besucht waren. — Gestern sind hier die ersten Staren angekommen.
Höfen a. d. Enz., 2. März. (Em alter Flößer.) Gestern beging hier das älteste Mitglied des Veteranenvereins Calmbach-Höfen, Holzmeister Christopf Frdr. Kübler, in erstaunlicher körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 80 . Geburtstag. Seine Jugend verlebte er in Calmbach; die harte Notzeit der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts warf ihre trüben Schatten auch in die vielköpfige Flößerfamilie, der er entstammt. An Brot sei damals gar nicht zu denken gewesen, weiß er zu berichten; selbst die Kartoffeln wurden den Kindern vorgezählt. Der Schule entwachsen, wandte er sich dem väterlichen Berufe zu und fuhr mit den Flößen zunächst bis Jagstfeld, später bis Mannheim. Als besonders anstrengend galt dabei der 6— 7 stllndige Rückmarsch nach Calmbach von den Eisenbahnstationen Mühlacker oder Wilferdingen aus, den die S Flößer oft in brennender Mittagshitze und beschwert mit 1 den langen Stiefeln, mit Griff und Zwerchsack zurllcklegen mußten. Im Jahre 1868 wurde er zum Infanterie-Regiment 125 nach Stuttgart eingezogen, mit dem er den deutsch-französischen Krieg von Anfang bis zu Ende, ohne verwundet zu werden, mitmachte, zuletzt als Unteroffizier. Noch heute weiß er seine Erlebnisse auf dem Schlachtfeld > von Wörth, bei Donchery (Sedan), bei Villers und Cham- ^ pigny so packend und anschaulich zu erzählen, als ob seitdem erst Wochen vergangen wären. In dem für uns Württembergs! so verlustreichen Straßenkampf in Champigny entging er nur mit knapper Not der Gefangennahme. Nach der Entlassung vom Militärdienst beschäftigte er sich zunächst als Hauer mit der Zurichtung des Floßholzes, bis er 1884 Holzmeister bei der Firma Krauth und Co. in Höfen wurde. 35 Jahre lang hat er dieser treu und gewissenhaft gedient, und erst ein hartnäckiges Leiden veranlaßte ihn vor 9 Jahren in den Ruhestand zu treten.
- Herrenberg, 28. Febr. (Unglllcksfall.) Am letzten Donnerstag weilte Weber Ludwig Rapp bei der Hochzeit eines Verwandten in Oberjesingen. Beim Verlassen der Wirtschaft stürzte er in der Dämmerung die steinerne Treppe hinunter. Neben einer Verstauchung der Hand erlitt der 69jährige Mann mehrere Rippenbrüche. Er mußte im Auto nach Hause gebracht werden. — Beim Vranntwein- brennen verunglückte am Freitag abend Küfermeister Glaser. Durch ausströmenden Dampf zog er sich im Gesicht und am Oberkörper starke Brandwunden zv.
Herrenberg, 1. März. Wie alljährlich, so auch Heuer, wird mit dem 1. März die staatliche Besch ül- platte eröffnet. Zwei stattliche Hengste, 5 und 6- jährig, aus dem Gestüt St. Johann haben die Platte gestern befahren. Den Bedürfnissen im oberen Gäu, Schönbuch und Nagoldtal entsprechend wurde seitens der Ge- i stütsverwaltung aus gesunden warmblütigen württem-
- belgischen Landschlag besonderer Wert gelegt. — Ein Rück- k gang der Pferdezucht ist im Blick auf die niederen Preise , der Fohlen unverkennbar. Die hiesige Zuchtstation wurde
im Vorjahr von 54, im Jahr 1925 von 117 Zuchttieren Le- s fahren.
Ahldorf, OA. Horb, 1. März. (Vrandfall.) Gestern abend brach in der Scheuer des Malers Karl Schmid hier ein Brand aus, der mit rasender Schnelligkeit um sich griff und das Gebäude in Asche legte. Die Entstehungsursache dürfte den Vermutungen nach auf zündelnde Kinder zurückzuführen sein.
Heilbronn, 1. März. (Veruntreuungen.) In der Krankenkasse Heilbronn-Land, Sitz in Großgartach, sind lt. „Neckarecho" Veruntreuungen durch einen Angestellten fest- gestellt worden, die allerdings schon einige Zeit zurückliegen und keine allzu hohen Beträge erreichen.
Altenriet OA. Nürtingen, 1. März. (Zu der Familien- - tragödie.) Wie man zu der Famiilentragödie hört, liegt die i verletzte 21jährige Tochter Walkers in der Tübinger Klinik kn einer Rllckenmarkslähmung halb gelähmt darnieder, lieber ihr Aufkommen kann noch nichts Endgültiges gesagt werden
Tübingen, 1. März. (Von der Universität.) Der Leiter der deutschen Chacoexpedition, Dr. med. et phil. Hans Krieg, außerordentlicher Professor an der medizinischen Fakultät in Tübingen, hat einen Ruf nach München als Direktor der zoologischen und vergleichend anatomischen Sammlungen des bayerischen Staats mit Lehrauftrag für systematische Zoologie erhalten.
ß Großheppach» 1. März. (Eine Spukgeschichte.) Vor eini- ^ gen Wochen begann es in der Hinteren Gasse geradezu unheimlich zu werden. Abends verbreitete sich aus einem Hause plötzlich ein Steinhagel. Da sich dieses eigentümliche Spiel an ^on folgenden Abenden so ziemlich zu gleicher Zeit wiederholte, wurde es der Nachbarschaft doch seltsam zumute. Polizei- und Landjägermannschaft bewachten und beobachteten das Haus, aus dem der Steinhagel kam, es konnte aber keine Entdeckung gemacht werden. Endlich nach zehntägiger Wiederholung konnte der Sache ein Ende gemacht werden durch Festnahme eines 18jährigen Mädchen, die das Haus mit einigen Geschwistern bewohnt. Was das Mädchen, das geistig etwas beschränkt zu sein scheint, zu dieser i aufregenden Tat veranlaßt hat, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben.
Dietenhetm OA. Laupheim, 2. März. (Feuer.) In dem Wohngebäude der alleinstehenden betagten Witwe Steinle, Schneidermeister Glaß gehörig, brach nachts Feuer aus. -Trotzdem die Feuerwehr alsbald zur Stelle war, konnte ein ' Aebergreifen des Feuers auf das dicht angebaute Söldan- ^>esen des Karl Bailer nicht verhindert werden. So standen Wald beide Dachstühle in Hellen Flammen. Das Vieh konnte ^tain und das Mobiliar größtenteils gerettet werden.
Stuttgart» 1. März. (Bauunfall.) Nachmittags verunglückten im Elektrizitätswerk Münster einige Arbeiter der Firma Julius Schneider in Cannstatt dadurch, daß ein kleines provisorisches Baugerüst einstürzte. Drei verletzte Arbeiter wurden ins Krankenhaus Ubergeführt. Zwei davon konnten wieder entlassen werden.
TübingerBesuch. Pros. Dr. jur. Schötensack-Tübin- gen kam am Montag mit seinen Hörern zur Besichtigung der Einrichtungen des Polizeipräsidiums nach Stuttgart._
EegendieMietener Höhung. Der Abg. Keil hat folgende Kleine Anfrage an die wllrttembergische Regierung gerichtet: Die Reichsregierung hat dem Reichsrat den Entwurf einer Verordnung zugeleitet, durch den die gesetzliche Miete am 1. April 1927 um 10 Prozent, am 1. Oktober 1927 um weitere 10 Prozent erhöht werden soll. Der Entwurf steht bereits auf der Tagesordnung der Sitzung des Reichstags am 8. März. Die geplante Mietenerhöhung bedeutet eine schwere Mehrbelastung der Lohn- und Gehaltsempfänger, vermindert ihre Kaufkraft, verschlechtert somit die wirtschaftliche Eesamtlage. Ist die Staatsregierung bereit, die Erhöhung der Mieten im Reichsrat abzulehnen?
Eine leichtsinnige Wette. Am Mittwoch früh 3.30 Uhr erstieg ein 25 Jahre alter Dachdecker den Kirchturm der Leonhardskirche und hängig seine Mütze an der Turmspitze auf. Zur Mithilfe beim Abstieg wurde die Feuerwache I gerufen, die jedoch den Standort des Kletterers mit der Leiter nicht erreichen konnte. Nach einer Stunde gelang es dem Kühnen, den Abstieg ohne fremde Hilfe zu vollenden. Er wurde Lurch Eingehen einer Wette zu seinem Tun veranlaßt.
TödlicherSprung ausdem4. Stock. In einem Hause der Azenbergstratze in Stuttgart stürzte sich ein 22 Jahre alter Ausläufer in selbstmörderischer Absicht vom 4. Stock in den Hof. Er war sofort tot.
EineMuttersuchtihredreiKinderzuver- giften. In einem Hause in der Sängerstraße versuchte eine 33 Jahre alte Frau sich und ihre drei Kinder im Alter von 3, 5 und 7 Jahren in der Küche ihrer Wohnung durch Einatmen von Gas zu vergiften. Sie konnte jedoch noch rechtzeitig durch Hausbewohner an ihrem Vorhaben gehindert werden.
Unfall. In der Hauptstädterstraße fiel vom Dach eines Hauses, auf dem Ausbesserungsarbeiten ausgeführt wurden, ein Dachziegel herunter und traf eine 15 Jahre alte Schülerin auf den Kopf. Sie trug eine nicht unbedeutende Verletzung davon.
Waiblingen» 2. März. (Aufhebung einer Schule.) Der Eemeinderat hat beschlossen, die hiesige Lateinabteilung an der Realschule wegen zu geringer Schülerzahl aufzuheben.
Vaiersbeonn OA. Freudenstadt, 2. März. (Brand.) Gestern nacht brannte in Reichenbacherhöfe die der Gemeinde gehörende alte Schnakenmllhle vollständig nieder. Ein Lastauto und ein Dreschwagen sind mitverbrannt. Die in der Mühle wohnende Familie Härtner konnte sich noch im letzten Augenblick retten, während das gesamte Mobiliar ein Raub der Flammen wurde.
^ Crailsheim, 1. März. (Zu dem Eisenbahnunfall.) Zu dem Eisenbahnunfall wird noch gemeldet: Am Sonntag abend passierte bei Posten 161 ein mit 2 Pferden bespannter, mit Hausrat beladener Wagen an dieser vollständig unübersichtlichen Stelle den Bahnübergang — bei dem außerdem die Schranken nicht geschlossen waren — als der von Ansbach kommende beschleunigte Personenzug heranbrauste und den Wagen erfaßte. Der 21 Jahre alte Knecht Heinrich Knecht von Krettenbach und der 45 Jahre alte Schreinermeister Georg Blümlein, letzterer Vater von drei Kindern» waren sofort tot. Die beiden Pferde wurden furchtbar verstümmelt und zum Teil noch 200 Meter weit geschleift. Der Wagen mit Inhalt wurde vollständig zertrümmert. Die Schuld konnte bisher noch nicht genau festgestellt werden, da der Schrankenwärter Bolz, ein Schwerkriegsbeschädigter» einen Nervenschock erlitten hat und noch nicht vernommen werden konnte. Er scheint das Abmeldesignal des Zuges überhört zu haben.
Friedrichshafen, 2. März. (Bergung des gesunkenen Dos- nier-Flugzeuges.) Das am Donnerstag abgestürzte und ge- klykene Smw immerflugzeug der Dornier-Metallbauteq wurde am Dienstag früh von einem Floß aus geyoven uao bis zur See-Halde geschleppt. Es lag in einer Tiefe von zirka 80 Metern. Bordmonte-ur Lehles Leiche befand sich rn der Kabine des Flugzeuges. Der Rumpf des Flugzeuges ist vollkommen unverletzt.
Vom Bodensee, 2. März. (Pfänderbahn.) Die Eröffnung der Pfänderbahn wurde auf Donnerstag, den 17. März, ver- kchoben. Man rechnet damit, daß Vundespräsident Dr. Harnisch und Verkehrsminister Dr. Schürff zur Eröffnung der Bahn erscheinen. Am Donnerstag fand eine erste Befahrung der Strecke statt, um eine Kontrolle der Lager und Rollen bei den Ständern vorzunehmen. '
Kleine Nachrichten aus aller Welt
^ Kommunistischer Parteitag. Wie die „Rote Fahne" aus Esten meldet, wurde dort der 11. Reichsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands mit einer großen Versammlung eröffnet. Nach Ansprachen von Eberlein und Pieck wurden an die kommunistische Partei der Sowjetunion und an die kommunistische Partei Chinas gerichtete Begrüßungsresolutionen angenommen.
Schiedsspruch im Buchdruckgewerbe. Das Zentralschlichtungsamt in B-"-1in hat für das Buchdruckgewerbe einen Schied-'sruch tzs-,Si» de? "Ktzenlohn vom 1. April bis 30 tem/ h M > .i Mk. und vom 1. Oktober ab mchMn Mr. Lst-i Regelung gilt bis zum 21.
März 1928. Ae Mrteien hatten sich bis Mittwoch mittag 3 Uhr über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruchs zu erklären. Die Buchdruckergehilfenvertretung bei dem Schlichtungsamt hatte laut „Vorwärts" dem Schiedsspruch zugestimmt.
GerWssaal
Brandstiftung
Ulm, 2. März. In der Nacht auf 17. Dezember 1826 brannte es in Hayingen in dem Fabrikanwesen des Franz Holsten u. Co. Der Brand wurde im Entstehen gelöscht. Es war aber zu erkennen, daß Brandstiftung vorlag. Ein intensiver Petroleumgeruch und die noch sichtbaren Brandvorbereitungen gaben beredtes Zeugnis davon. Verdacht lenkte sich auf die Besitzer Franz Holsten und Franz Engst, letzterer von Münzdori. Holsten, von Beruf Zimmermann, hatte eine Bürstenholzfabrik angefangen. Er brauchte dazu das Geld des Bauern Engst und eines Bauern Fin- sterle. Es wurde ein Kommanditgesellschaft gegründet und gebaut. Das Geschäft ging aber nicht und Engst wollte sein Geld, das nicht mehr da war, heraus. Holsten und Engst kamen darin überein, daß man nur durch Anzünden etwas retten könne. Das Gericht verurteilte Holsten zu 1 Jahr, Engst zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus.
Tübingen, 2. März. (Strafkammer^ Wegen Transportgefährdung war der Mechaniker Richard Wacker in Alpirsbach am 20. Januar vom Amtsgericht Nagold zu 20 -N Geldstrafe verurteilt worden, legte aber Berufung dagegen ein, ebenso aber auch die Staatsanwaltschaft, welcher die Strafe zu niedrig erschien. Gestern kam nun der Fall zur Verhandlung die folgenden Tatbestand ergab: Wacker fuhr am 7. September v. Jahres aushilfsweise für die Klosterbrauerei Alpirsbach mit einem Bierauto nach Stuttgart. Als er die Nebenbahn Nagold—Altensteig in der Haiterbacherstraße bei Nagold in Richtung Jselshausen überqueren wollte, gewahrt er etwa 10 Meter vorher eine heranfahrende Lokomotive mit einem Güterwagen. Schranke ist dort keine angebracht, trotzdem, daß das Gelände dort unübersichtlich ist. Es erfolgte nun ein Zusammenstoß mit der Lokomotive, die, wie auch das Lastauto leicht beschädigt wurde. Die Lokomotive hatte etwa S Meter vor dem Uebergang scharf gebremst, sie fuhr auch mit nur 12 Kilometer Geschwindigkeit, aber der Zusammenstoß war unvermeidlich. Wacker gab an, er habe weder den Rauch der Lokomotive gesehen, noch sie läuten gehört. Da das Gelände dort unübersichtlich sei, was auch tatsächlich zutrifft. Es wurde ihm aber zum Vorwurf gemacht, daß er gerade deshalb, und weil er das Gelände von seinen früheren Fahrten her gekannt habe, zur Vorsicht verpflichtet gewesen sei und die Geschwindigkeit seines Wagens hüte auf das Mindestmaß herabdrllcken müssen, um im Falle der Gefahr auf kürzeste Entfernung seinen Wagen zum Halten bringen zu können. Reichsbahnrat Schopf war als Sachverständiger anwesend. List .die Eijenbahnbeamten war eine Vernachlässigung ihrer Pf licht nachweisbar. Die Straf- kd i n n r er verwarf Wackers Berufung und hielt das Urteil des Amtsgerichts Nagold aufrecht. Die Berufung der Staatsanwaltschaft aber war damit ohne Erfolg. Wacker hat die sich auf seine Berufung beziehenden Kosten zu tragen, diejenigen, welche auf die Berufung der Staatsanwaltschaft entfallen, übernimmt die Staatskasse.
Handel und Verkehr
Amtliche Berliner Devisenkurse vom 1. und 2. Mär»
Geld
Buenos Aires ll Pav.-Pes.) 1,774 London <1 Pfund Sterling) 20,442
Neuyork ll Dollar) 4,2135
Amsterdam (100 Gulden) 168,70 Brüssel <100 Belga) 58,605
Italien <100 Lire) 18,47
Kopenhagen <100 Kronen) 112,30 Oslo <100 Kronen) 109,31
Paris (100 Francs) 16.483
Prag (IM Kronen! 12.471
Schweiz (IM Franken) 51,04
Spanien (IM Peseten) 70,74
Stockholm (IM Kronen) 112,32 Wien (100 Schilling) 39,33
Brief
Geld
Brief
1.778
1,774
1,778
20.494
20,440
20,492
4,2235
4,2135
4,2235
169,12
168,68
169,10
68,745
68,60
58.74
18,51
18,44
18,48
112,58
112.30
112,68
109,59
109,26
IM,54
16.525
16.485
16,W5
12,311
12,473
12,513
81.24
81,08
81.23
70,92
70,74
70,92
112,80
112,49
112,77
59.47
59.315
59.4N
Börsen
Berliner Börse vom 2. März. Neben den Monatsberichten der Commerz- nnd Privatbank sowie der Dresdener Bank haben auch der preußische Handelsminister und das Institut sür Konjunktursorschung eine andauernde, wenn auch langsame Besserung der Wirtschaftslage Deutschlands festacstellt. Da heute auch ein Ansatz zur Entspannung des Geldmarktes sich zeigte, wurden neu« Käufer dem Markte zu- gesührt, sodaß die Kurse meist mit weiteren, wenn auch nicht gerade sehr bedeutenden Erhöhungen einsetzten. Für deutsche Anleihen nnd ausländische Renten zeigte sich kein besonderes Interests. Im Verlaufe wurde die Haltung unsicher, da nach Erledigung der anfangs vorliegenden Kausausträge Gewinnsicherungen zeitweilig das Ueber- gewicht erlangten, aber zum größten Teil konnten di« Gewinne behauptet werden.
Pforzhcimer Edclmetallvreise vom 1. März. 1 Kilo Gold 2798 Geld, 2814 ^ Brief: 1 Kilo Silber 77 ^ Geld. 79-80.80 ^7 Brief: 1 Gramm Platin 12,78 Geld. 13.33 .// Brief.
Getreide
Berliner Produktenbörse vom 2. März. Weizen märk. 267—270, Roggen märk. 248—231, Sommergerste 213—241, Wintergerste 192—208, Hafer märk. 193—201, Mais loco Berlin 183—186, Weizenmehl 34.80 bis 37, Roggenmehl 34—35.76, Weizenkleie 18.75, Roggenkleie 1625, Biktoriaerbsen 48—64, kl. Speiseerbsen W—35, Kuttererbsen 22—24. Tendenz: fest.
Fruchtpresse. Aalen: Weizen 14.30—15, Mischling 12.80—13, Roggen 12.20—12.80, Gerste 13—14, Haber 10.20—11.20 — Ellwangen: Roggen 13.25. Hafer 10.50—11, Gerste 13.20 — Heidenheim: Kernen
15.55, Weizen 14.30, Roggen ll.70, Haber 10.33 — Urach: Dinkel
10.70—11.20, Gerste 13.50—14, Haber 11—12 Wetzen 15—16, Roggen 12.50—14.50, Linsen 16 der Zentner.
Märkte
Utmcr SÄlachtvkehinarkt vom 1. März. Zutrieb: 5 Ochsen, 9 Narren, 21 Kühe, 10 Rinder, 151 Kälber, 219 Schweine. Preise: Ochsen 1. 48—30. Farren 1. 44-48, 2. 40-»-, Kühe 2. 28-32. 3. 13-26. Rinder 1. 50-32, 2. 46-48. Kälber 1. 70-72, 2. 66-68. Schweine 1. 64-66. 2. 60 bis 62 ./(. Marktverlauf: In allen Gattungen langsam.
Hülbronncr Pferdemarkt vom 1. März. Dem Heilbronner Pferde- markt waren etwa 4M Pferde, meist schweren Schlags, zugetrieben. Kür leicht« Pferde hörte man Preise von 150—320, mittlere kosteten 600 bis 1050 und schwere Zugpferde bis 1800 Sckwsincvreise. Aalen: Milchschweine 20—32, Läufer 74 — Besigheim: Milchschweine 18—27. Läufer 38—42 — Lauingen: Milch-
fchrveine 16—29, Läufer 40—60 — Pfullingen: Milchschweine 30 biS
33 .F. — Schwenningen: Milchschweine 22—27 — Tuttlingen: Milch-
schweine 25—30 das Stück.
Solz
Unterreichenbach. 1 . März. (Holzpreise.) Am Samstag versteigerte die hiesige Gemeinde ihr Brennholz. Dabei wurden unverhältnismäßig hohe Preise erzielt. Buchene Scheiter kamen bis 21,10 -N pro Rm., buchenes Klotzholz bis 19 -lt, buchene Prügel 16—17 tannene Scheiter bis 14 -N. Buchene Scheiter waren unter 18 -N per Rm. gar nicht zu haben. Bei der Versteigerung hatte man manchmal den Eindruck, als ob das Geld gar keine Rolle spiele.
Konkurse
Robert Badsching, Kaufmann in Stuttgart, vorm. I- Bazler L Co., Lederwarenfabrikation.