Seite 2

Schwarzwälder TageszeitungAu» den Tannen"

Nr. 24

Aus Stadl und Land-

Altensteig, den 31. Januar 1927.

Die Versammlung des Landw. Bezirlsvereins und der Viehzuchtgenossenschaft Nagold, welche auf den gestrigen Sonntag in das Gasthaus z.Schwanen" hier anberaumt war, war besonders von Junglandwirten gut besucht und wurde von Oberamtstierarzt Ar. Metzger, Nagold, be­grüßt und geleitet. Auf der Tagesordnung stand zunächst Geschäftliches. Dr. Metzger berichtete über die Vieh­zuchtgenossenschaft und den Stand der Kaffe, wogegen Se­kretär Bulmer, Nagold, kleine Mitteilungen über den Landw. Bezirksverein machte. Die Hauptgegenstände der Tagesordnung bildeten die beiden Vorträge. Zunächst sprach Tierzuchtinspektor Walther aus Herrenberg über Die Bedeutung der Rindviehhaltung im bäuerlichen Be­trieb und die Mittel zu ihrer Förderung". Der Redner betonte besonders die Unterschiede zwischen der Zuchtwirt­schaft, der Nutzungswirtschaft und dem gemischten Betrieb. Der eigenen Zucht sei gegenüber dem gekauften Vieh, bei dem sehr häufig Enttäuschungen zu verzeichnen seien, der Vorzug zu geben. Bei selbstgezüchteten Tieren wisse man schon durch ihre Abstammung, was man zu erwarten habe. Das Ziel des Landwirts müsse sein, seinen Viehstand zu verbessern, wozu der Redner Mittel und Wege zeigte. Der Landwirt müsse sich in erster Linie entscheiden, welche Wirt­schaft er führen wolle, ob Zucht- oder Melkwirtschaft, oder aber ein Mittelding. Wenn die Entscheidung für die Zucht gefallen sei, so sei. es leicht, den richtigen Weg zu finden, der zum Erfolg führe. Zuerst gelte es die Bestände zu veredeln, wobei man bedenken müsse, daß, wenn man nichts hineinstecke, auch nichts herausbringe. Man dürfe die Tiere vor allem nicht hungern, die Jungtiere nicht zu früh decken lassen, nicht vor Vollendung des zweiten Jahres. Letzteres sei eine unbedingt einzuhaltende Forde­rung. Eine weitere Forderung sei Bekämpfung jeder Krankheit und Seuche im eigenen Stall. Das Zuchtmate­rial müsse unbedingt einwandfrei ausgezogen werden. Auch im Bezirk Nagold müsse man der Zucht die nötige Beach­tung schenken. Das Zuchtziel sei ausgeglichene Form und ausgeglichene Leistung der Tiere. Es sei kein Luxus zu züchten, sondern eine Notwendigkeit. Dabei werde Nutzen und Freude bei der Viehhaltung erzielt. Dr. Metzger kon­statiert im Anschluß an den mit Beifall aufgenommenen Vortrag, oaß sich in verschiedenen Gemeinden Landwirte zur Viehzuchtgenossenschaft angemeldet haben, doch habe es keinen Sinn, in einem Ort nur ein oder zwei Mitglieder zu haben; es sollten mehrere sein, damit sich die Besuche der Viehzuchtgenoffenschaft lohnen. Zeitweilig aus der Ge­nossenschaft auszutreten, habe keinen Sinn und sei für den Landwirt mit Nachteilen verbunden. Die Farrenhaltung in den Gemeinden sei zum Teil noch sehr schlecht und müsse gehoben werden. Die Zuchtviehmärkte, so der Frühjahrs­zuchtmarkt in Rottweil, geben Gelegenheit zum Einkauf, und Auswahl von geeignetem Zuchtvieh. Die Gemeinden sollen doch am selben Strang wie die Geossenschaft ziehen und Hand in Hand die Zucht heben. Tierzuchtinspektor Walther wies darauf hin, daß in diesem Jahr auch in Horb eine Versteigerung von Farren stattsinden werde, wobei Gelegenheit geboten werde zum Farrenein- kauf. Landwirtschaftslehrer Häcker, Nagold, sprach überWintersütterung und Erünlandsragen." Zunächst zeigte der Redner, wie man die Winterfütterung renta­bel gestalten könne. Die Handwerkszeuge des Bauern seien Pflug und Rechenstift. Mit dem Pflug arbeite der Bauer gern, während er den Rechenstift nicht gern führe und er mit Kopfarbeit nicht gerne zu tun habe. Er müsse aber beides gleich gebrauchen. Auch bei der Fütterung gelte es zu rechnen und zu sehen, wie man diese vorteilhafter ge­stalte. Es gelte das eigene Futter gleichmäßig einzuteilen und nicht davor zurückzuschrecken, zuzusetzen und zwar mit eiweißhaltigen Futtermitteln. Statt Haber empfehle sich, Erdnußkuchen zu verwenden oder Sesamkuchen bei Milch­vieh; Haber komme für Jungvieh in Betracht. Gute Nähr­stoffe würden selbst im Mist noch ihren Vorteil für den Bauern bringen, der dadurch an Kunstdünger sparen könne. Der Redner sprach besonders der trockenen Fütterung von Futtemitteln das Wort. Dem Jungvieh solle man tüch­tig Milch geben und weniger Heu oder gar Stroh. Was man dabei versäume, hole man nicht mehr herein. Bezüg­lich der Eründlandfrage kündigte der Redner an, daß er im Bezirk einige Erünlandlehrgärten anlegen werde und gab Ratschläge für die Erllnlandbehandlung. Auf Waffer- wiesen dürfe man keinen Dünger tun, das habe keinen Wert. Hier sei eine Entwässerung am Platze. Es werde oft viel zu viel auf den Wiesen gewässert; man müsse un­bedingt Pausen einhalten, wenn die Bewässerung den be­absichtigten Erfolg haben solle. Bei andauerndem Wässern versäuern die Wiesen. Moosige Wiesen solle man eggen und Kalisalz streuen. Der Stallmist gehöre im allgemei­nen nicht auf Wiesen, sondern auf Aecker. Der Kompost da­gegen sei zu empfehlen. Zuviel Jauche den Wiesen zu ge­ben sei auch nachteilig. Es gelte bei der Landwirtschaft an allen Zipfeln gleich anzufassen, bei der Tierzucht, dem Ackerbau usw., um die Landwirtschaft hoch zu bringen. Des Volkes Wohl, des Volkes Kraft", sie wurzeln in der Landwirtschaft". Dr. Metzger dankt für die sehr lehr­reichen Vorträge, aber auch der Regung, die es ermöglichte, daß die beiden Männer angestellt werden konnten, die sich in den Dienst der Landwirtschaft stellen. Die Zweiteilung der Bezirke der Viehzuchtgenoffenschaft und die Anstellung eines Tierzuchtinspektors in Herrenberg bewähre sich; man könne so den Aufgaben der Viehzucht besser Nachkommen. Auch

Eärtnereibesitzer Jul. Raaf-Nagold dankte den Vortra­genden. Dr. Metzger schloß nach stattgefundener Diskussion mit dem Dank an die erschienenen Landwirte und bittet, für den Landw. Verein und die Viehzuchtgenoffenschaft zu wer­ben, zugleich auf die bevorstehende Bauernversammlung in Freudcnstadt aufmerksam machend.

-Calw, 28. Jan. Bei der Vergebung von Bauarbeiten zu einem städtischen Wohngebäude hatte außer den verschiedenen Handwerkern auch ein Baugeschäft für die Gipserarbeiten ein Angebot abgegeben. Dieses Angebot war zugleich wesentlich billiger als das der Eipsermeister. Es erhob sich nun die grund­sätzliche Frage, ob man ein Vaugeschäft zur Einreichung eines Angebots für eine derartige Arbeit überhaupt zulassen solle, da die Gipserarbeiten doch eigentliche Facharbeiten darstellen. Der Eemeinderat war nun der Auffassung, daß auch Vaugeschäfte solche Arbeiten ausführen können, sofern sie überhaupt Gewähr für eine gute Ausführung bieten. Da dies im vorliegenden Falle angenommen werden kann, überträgt der Eemeinderat dem Baugeschäft die Ausführung. Bei den Schreinerarbeiten wurde bekannt, daß die Schreinermeister bei den Arbeiten zu einem staatlichen Wohnhaus wesenltich billigere Preise eingereicht hatten, als bei dem städtischen Wohnbau. Die Schreinermeiitsr stellten also am gleichen Platze verschiedene Preise auf. Der Eemeinderat war über diese ungleiche Behandlung sehr ver­wundert und forderte weitere Verhandlungen mit den Hand­werkern, wie auch den Eipsermeistern Aufklärung gegeben wer­den soll. Dieses unliebsame Vorkommnis wird dazu führen, daß bei städtischen Arbeiten die Angebote der Handwerksmeister aufs gründlichste nachgeprüft und unter Umständen auswärtige Meister herbcigezogen werden. Bei den Schlosser- und Maler­arbeiten hatten zwar die einzelnen Meister gesonderte Angebote abgegeben, aber alle mit der vollständig gleichen Endsumme. Durch das Los wurde nun ein Unternehmer bestimmt, der die Verantwortung für die Ausführung der Arbeiten trägt. Die neu gestiftete Georg Baumann Halle, für den Reitver­ein und die Sportvereine bestimmt, soll nun an dem Spielplatz bei dem Walkmühlenweg erstellt werden. Ein geeigneter Platz wäre der Brühl, der Festplatz der Stadt gewesen; aber mit der Erbauung der Halle wäre dieser Platz, der ohnehin nicht groß genug ist, noch weiter geschmälert worden und außerdem müßte ein Teil der schönen Baumreihe geopfert werden. Ein weiterer günstiger Platz wäre ein Teil des Gartens vom Badischen Hof gewesen, der Besitzer konnte sich aber nicht zur Abtretung des Platzes entschließen. Die Württ Landesfahrschule hat um Ueberlassung eines Platzes zur Erstellung eines Unterrichts­raumes und einer Garage nachgesucht. Da das Unternehmen ziemlich groß wird und einen regen Verkehr für die Stadt bringen kann, stellt der Eemeinderat mehrere Plätze zur Ver­fügung. Der Bezirkslehrerverein will eine Pestalozzi- Feier für die Allgemeinheit veranstalten, sofern die Stadt die Kosten für den Saal übernehme und die Feier ohne Wirtschaft ltattfinde. Die Feier, zu der der Vezirkslehrerverein den Red­ner stellt, soll in größerem Rahmen abgehalten werden. Der Ge- meinderat ist mit dem Vorschläge gern einverstanden. Die Schafweide soll neu verpachtet werden. Der seitherige Päch­ter möchte die Weide unter der Hand wieder übernehmen, aber statt 800 nur noch 600 -K bezahlen. Nach einer gutächtlichen Aeußerung durch den landwirtschaftlichen Ortsvtrein beschließt der Eemeinderat, auf den seitherigen Pachtbedingungen zu be­stehen, andernfalls die Weide neu auszuschreiben oder sie ganz aufzuheben, da letztere Maßnahme den Landwirten am besten passen würde. Das Abschießen von Amseln, zu dem das Oberamt Erlaubnis geben kann, wird vom Eemeinderat nicht befürwortet, da der Nutzen und Schaden dieser Vögel in den Gärten sich ausgleiche und der schöne Vogel jedermann durch 'einen Gesang und sein geschäftiges Wesen erfreue.

Calw, 29. Jan. Die Wanderarbeitsstätte ist noch im alten Jahr aus ihrem bisherigen städtischen llnterkunftsgebäude am Markt, der heutigen Polizeiwache, in das zu diesem Zweck von der Amtskörperschaft erworbene und ausgebaute Haubersche Haus in der alten Stuttgarter Straße verlegt worden. In die­sen Tagen werden nun die letzten Arbeiten an dem stattlichen Bau verrichtet, mit dessen Fertigstellung der Bezirk eine Ar­beit?- und Unterkunftsstätte für Wanderer und Obdachlose er­hält, wie man sie sich nicht besser denken kann. Der unter Lei­tung von Oberamtsbaumeister Riderer geschaffene Umbau zeigt eine klare Gliederung der Räume, die praktisch angeordnet, den Bedürfnissen der Anstalt aufs beste angepatzt sind. Bei sparsa­mer Materialverwendung und zweckmäßigster Verwertung fin­den besonders die hygienischen Momente überall Berücksichti­gung, sei es in der Durchlüftung der Räume, den sanitären An­lagen, der elektrischen Beleuchtung u. a. Das Erdgeschoß ent­hält einen geräumigen Unterkunftsraum, welcher 30 Personen faßt und für den Tagesaufenthalt, sowie als Speiseraum Ver­wendung findet; von einem angeschlossenen Kleiderablageraum gelangt man in die Schlafsäle der Wanderer. Sie sind sehr geräumig und leicht lüftbar; während der Schlafsaal für die jungen Wanderer 19 Lagerstätten (Pritschen) enthält, ist der­jenige für die älteren Wanderer mit 16 Bettstellen versehen; für jede Schlafstätte sind zwei Teppiche vorhanden. Neben den beiden Schlafsälen befindet sich ein sehr zweckmäßig angelegter Waschraum, welchen man das Stiegenhaus (mit praktisch ein­gebauten Kästen für die Ablage von Rucksäcken usw.) durch­querend erreicht. Der Waschraum enthält 6 stabile Wasserbek- ken mit Kippvorrichtung und ein laufendes Handtuch. Neben ihm liegt der Baderaum mit Waschkessel und Duschanlage. Ein Geräteraum und eine saubere Abortanlage (hinter dem Ge­bäude) beschließen die Reihe der Räumlichkeiten im Erdgeschoß. Im ersten Stockwerk befinden sich der Schlafraum für die Ob­dachlosen, 9 Schkasstätten fassend, eine weitere Abortanlage, Dienstzimmer und Materialienraum, sowie die 3-Zimmerwoh- nung des Hausmeisters nebst Vorratsraum, Speisekammer und einer angebauten sehr geräumigen Küche. Die letztere ist, mit einem mittelgroßen Herd u. Spültischanlage versehen, so eingerich­tet, daß sie auch bei starker Belegung des Hauses allen Anfor­derungen zu entsprechen vermag. Ein großer Bodenraum im Dachstock, der restlos für die Lagerung von zerkleinertem Holz dienen soll, sowie ein geräumiger Keller vervollständigen die Anlage des Hauses, welches auch im Gesamtbild einen vorteil­haften Eindruck macht. Von Wert ist noch ein auf dem Hof erstellter, überdeckter Schuppen, welcher auch bei Regenwettsr die Möglichkeit zu Arbeiten gibt und das umfangreiche Garten­grundstück, das gärtnerischer Bearbeitung harrt. Die Wanderer werden in der Hauptsache mit dem Zerkleinern von Holz be­schäftigt, für dessen Abnahme sich immer Interessenten finden, so sind seit April vorigen Jahres ca. 800 Ztr. Kleinholz von der W.Arbeitsstätte abgesetzt worden. Neben der Arbeit in der Anstalt leisten die Wanderer auch außerhalb derselben gegen geringen Stundenlohn Dienste in Haushalten, von denen sie bei der Wanderarbeitsstätte angefordert werden. Die Ver­pflegung der Wanderer und Obdachlosen ist ansprechend und ausreichend. Mahlzeiten werden dreimal am Tage gereicht, am Morgen Kaffee und Brot, am Mittag zweimal wöchentlich Fleisch, an den übrigen Tagen Gemüse, Kartoffeln und Mehl­speisen, am Abend gleichfalls eine warme, kräftige Kost. Mit der Pflege der Wanderer ist der neue Hausmeister Japel be­traut und auch der Bezirksvorstand, Oberamtmann Rippmann, wie Oberamtsvsleger Rauser tragen Sorge für die ordnungs­mäßige Führung der Wanderarbeitsstätte.

Horb, 28. Jan. Die Staatshauptkaffe teilt der hiesigen Stadtverwaltung mit, daß sie im Jahre 1926 6566 -it zu viel an Einkommensteuern und dergleichen heru^bezahlt bekommen habe. Da diese Summe wieder erstattet wer­den muß als Folge des neuen Einkommensteuergesetzes, er­rechnet man im laufenden Jahr einen Verlust an Ein­nahmen von 28 000 Mark. Wenn man dabei noch in Be­tracht zieht, daß auch der Amtsschadenanteil wohl 20 Pro­zent Umlage wesentlich übersteigen wird, so eröffnen sich für den Steuerzahler keine rosigen Aussichten. Zur Tilgung der städtischen Baudarlehen wird ein Zeitraum von 40 Jahren festgelegt. Die Frage der Autolinie HaigerlochHorb, deren Notwendigkeit von der Oberpost­direktion Konstanz mit Rücksicht auf die hohenz. Landes­bahn verneint worden war, lebt wieder auf, nachdem sich die Oberpostdirektion Stuttgart und einige hohenzolleri- sche Gemeinden dafür ausgesprochen haben. Vom Be­ginn des neuen Schuljahres an werden die fortbildungs­schulpflichtigen Jünglinge der Gewerbeschule zugeteilt, wodurch die männliche Fortbildungsschule in Wegfall kommt. Der Verein für ländliche Wohlfahrtspflege ver­anstaltet nächstdem hier einen Wanderkochkurs. Die Zentrumspartei entwickelt gegenwärtig im Bezirk eine rege politische Werbetätigkeit. In allen größeren Orten finden Versammlungen statt, wobei hauptsächlich Landes­sekretär Reuter und Landtagsabgeordneter Herrmann (Hohenmllhringen) als Redner auftreten.

Wildbad, 27. Jan. (Besitzwechsel.) Herr Karl Rath, Eerbermeister und früherer Besitzer der Villa Hubertus hier, hat um die Kaufsumme von 40 000 Mark die Villa Erle (beimGrünen Hof") käuflich erworben.

Rotenbach, 29. Jan. (Erstickt.) Der 37 Jahre alte Sä­ger Friedrich Hörter von Dennach war Freitag vormittag mit dem Verladen von Sägmehl in einen Eisenbahnwagen beschäftigt. In überraschender Weise wurde er von stür­zenden Sägmehlmassen zugedeckt und erlitt dabei den Er­stickungstod, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Eine Witwe mit drei unversorgten Kindern betrauern den Tod ihres Ernährers.

Oberndorf, 27. Jan. Nach einer Krankheit von weni­gen Tagen verstarb hier an zur Grippe hinzugetretener Lungentzündung Kaufmann Paul Schneider im Alter von 36 Jahren. Sein heutiges Begräbnis gestaltete sich zu einer großen Kundgebung der Teilnahme.

Hardt» OA. Oberndorf, 28. Jan. (Besitzwechsel.) Das weithin bekannte Gasthaus zur Rose ging in den Besitz von Franz Fehrenbacher hier über.

Schramberg, 27. Jan. Trotz des Einspruchs des Mie­tervereins wird für ausgeräumte Mieter eine Wohnba- racke erstellt, die einen Aufwand von 8000 Mark verur­sacht. Wichtig ist von den Beschlüssen der letzten Eemein- deratssitzung die planmäßige Durchführung der Tierstein­straße von der Oberndorfer Straße bis zum Friedhof Die Kosten betragen 14 440 -K. Mit einem Aufwand von 11000 -K wird die Lauterbachbrücke beimSchützen" er- breitert.

Stuttgart, 29. Jan. (WerkbundTusstellungDie Woh, nung".) Die Ausstellungsleitung hat in den letzten Tagen in Berlin mit Reichs- und anderen Regierungsstellen, wie auch mit den großen wirtschaftlichen Verbänden wegen Zu­sammenarbeit mit der Leitung und Unterstützung der Aus­stellung verhandelt und günstige Resultate erzielt. Das In­teresse für die eigenartige Schau ist allenthalben groß. Die Arbeiten sind bereits soweit gediehen, daß mit rechtzeitiger Eröffnung Mitte Juli bestimmt gerechnet werden kann.

Zur Lxerzierplatzfrage. In der langwierigen und vielumstrittenen Angelegenheit der Verlegung des Exerzierplatzes vom Cannstatter Wasen auf das Gelände des Vurgholzhofs steht nun eine Einigung zwischen der Stadt Stuttgart und den Gemeinden Zuffenhausen und Münster in Aussicht. Der Stuttgarter Gemoinderat ist bereit, den Wünschen dieser Gemeinden weit entgegenzukommen, und hat ihnen neue Vorschläge gemackt-

Holzhausen OA. Göppingen, 29 Jan. (Brand.) Heute nacht brannte das Wohnhaus des Friedrich Lutz und der Margarete Vuder Ww». nebst der gemeinschaftlich dazwi­schengebauten Scheuer nieder. Sämtliches Vieh ist gerettet. Die Brandursache ich bis jetzt unbekannt.

Crailsheim, 29. Jan. (Rodelunfall.) Auf der hiesigen Rodelbahn warfen einige Jungen, die sich auf der glatten Bahn vergnügten, um. Von den beiden Söhnen des Tag­löhners Kohr erlitt der 10jährige Richard eine Gehirn­erschütterung, der 15 Jahre alte Fritz einen doppelten linken Oberschenkelbruch. Ein weiterer Mitfahrer, der 9 Jahve alte Helmut Rothenhäusler trug einen Kieferbruch und eine Gehirnerschütterung davon.

Saulgau, 29. Jan. (Ein Meineid wegen 20 Mark.) Ein junger Mann aus einer Bezirksgemeinde, der vom Saul- gauer Amtsgericht in einer geringfügigen Strafsache als - Zeuge vernommen wurde und der dem Angeklagten heraus­helfen wollte, wurde wegen Verletzung des Eides im Ge­richtssaal verhaftet und ins Gefängnis abgeführt.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Schlotzvrand bei Greifswald. Nachts gegen 3 Uhr entstand auf bisher ungeklärte Weise ein Großfeuer im Schloß Ban­delin bei Gützkow. Das Feuer wurde erst entdeckt, als das Schloß bereits in Hellen Flammen stand. Die Bewohner konnten sich nur mit Mühe im letzten Augenblick retten, während der Hauslehrer den Tod in den Flammen fand. Das Schloß ist fast gänzlich vernichtet. Von den Kunstschät­zen konnte nur wenig gerettet werden.

Brandunglück in Neuyork. Im Neuyorker Geschäftsvier- tel ist ein 17stöckiges Lagerhaus, das in Brand geraten war, zusammengestürzt, wobei 10 Feuerwehrleute unter den Trümmern verschüttet wurden. Es gelang, sieben Ver­schüttete zu r?"Lu.