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Nr. 303

Aus Stadl und Land.

Altensteig, den 30. Dezember 1926.

Amtliches. Uebertragen wurde je eine Oberförster­stelle bei der Forstdirektion dem Forstassessor Eeorgii beim Forstamt Bietigheim und dem Forstassessor Groß beim Forstamt Langenbrand und die Oberförsterstelle Lieben­zell dem Forstassessor Jordan bei der Forstdirektion.

Eine neue Aufwertungsverordnung. Auf Grund des Paragraphen 53 des Gesetzes über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Ansprüchen (Aufwertungsgesetz) vom 16. Juli 1925 hat der Reichsminister unter dem 20. Dezember das folgende angeordnet: Die aufgewerteten Sparguthaben bei den öffentlichen oder unter Staatsauf­sicht stehenden Sparkassen sind vom 1. Januar 1927 bis auf weiteres mit jährlich 5 Prozent zu verzinsen. Die Gläubiger können die Auszahlung der Zinsen zum Ende eines jeden Kalenderjahres verlangen, sofern die Zinsen eine Reichs­mark oder mehr betragen Vom 1. Januar 1930 ab können die Gläubiger ein Drittel ihrer aufgewerteten Spargut­haben nach Maßgabe der Satzungsbestimmungen der Spar­kasse kündigen. Den Zeitpunkt, zu dem die Gläubiger wei­tere Teile des Sparguthabens kündigen können, bestimmt der Innenminister. Gläubiger, die im Inland wohnende deutsche Reichsangehörige sind, können bereits vor dem gemäß Paragraph 2 bestimmten Zeitpunkt ihre aufgewer­teten Sparguthaben nach Maßgabe des Absatzes 2 kündigen, sofern sie das 65. Lebensjahr vollendet haben oder ihr Jah- reseinkommen"den Betrag von HW Mark nicht übersteigt (maßgebend ist das Einkommen des Kalenderjahres, das der Kündigung vorausgeht) oder von Fürsorgeverbänden laufend betreut werden oder Zusatzrenten empfangen, die lm Sinne des Reichsverordnunasaeietzes sind Diese Gläu­biger können jeweils bis zu 100 Mark ihre Sparguthaben kündigen. Die Kündigung kann nicht früher als nach einem Monat wiederholt werden. Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1927 in Kraft.

Der einmalige Fernspreck»beitrag. Von zuständiger Seite wird uns mitgeteilt: Bekanntlich wurde durch das Neietz vom 6. Mai 1920 bestimmt, daß die Fernsprechteil­nehmer zu den Kosten für den notwendigen Ausbau des Fernsprechnetzes e'nen Beitrag in Höbe von 1000 RM. für jeden Hauptanschluß -md von 200 RM. für jeden Neben­anschluß zu zahlen haben. Die Beiträge waren mit 4 Pro- jent zu verzinsen. Der Beitrag muhte auch für jeden neu hinzukommenden Anschluß entrichtet werden. Eine Rück­ladung war nur für den Fall der Aushebung des Anschlusses oo-resetien. Mit fortschreitendem Währungsverfall verloren die Bestimmungen ihren Sinn. Die Zinsen spielten keine Nolle mehr: sie ließen sich kaum noch darstellen. Die Ver- waltunavkosten betrugen ein Vielfaches davon und da sie letzten Endes von den Fernsprechteilnehmern getragen wer­den mußten, lallten sie erspart werden. Aus diesem Grunde wurde durch das Gesetz vom 5. April 1923 angeordnet, daß die Beiträaenach Maßgabe der dem Reichsvostminisisr durch den Reichshaushatlsplan hierfür zur Verfügung ge­stellten Mittel" zurückgezahlt werden sollten. Zur Rück­zahlung wurde der Nennbetrag zur Verfügung gestellt Eine nachträgliche Aufwertung kann nicht in Frage kommen. Rechtlich betrachtet stellt der Fernsprechbeitrag eine Art Zwangsanleihe dar.

Ein weiblicher Gerbermeister. Nach einer Blätter­meldung aus Wien hat sich in Erieskirchen ein Fräulein Gaßruck, das vor einigen Tagen in Linz seine Meisterprü­fung mit bestem Erfolge abgelegt hat, als erster weiblicher Eerbermeister von Oesterreich niedergelassen.

Du bist mein! .

Roman von H. v. Erlin <

Copyright by Ereiner L Comp., Berlin W 30. i

25. Fortsetzung. !

(Nachdruck verboten.) !

- i

Wieder auf der Landstraße draußen. Hinter ihm der , Ulmcnhof. Vorwär " mit harten, fallenden Tritten fort! ^ lind dann hatte er, wie zurückgerissen, sich wieder ge- l

wandl, den brennenden Blick dem grauen Gemäuer zu- gekchrt und in ihm schwoll es empor wie eine wilde, all­gewaltig hervordrängende Woge sich selber schützen! Sein Rechr sich erzwingen, sein Recht auch in seines Paters Liebe! Nicht länger schweigen in wahnwitziger, schonungs- volter Schwäche die Wahrheit hinausschreien! Von des Loten Antlitz die trügerische Maske reißen

Des Toten ihn überwältigte der Gedanke den - Toten schänden, ihn aus seinem Grabe zerren ihn vor i seinem Pole noch einmal töten. l

Der Tote das Wort durchbebte ihn, und ein anderes klang dagegen mit laut rufendem Tone. !

Sein Bruder. i

Der Tote der sein Bruder gewesen.

Den Kops gesenkt, mit langsamen Schritten, als gehe er hinter einem Sarge, so war er noch einmal zurückgekehrt, , dinch das schwarze Psörtchen eingetreten und stand vor seines Bruders frischem Grabe. !

Ter letzte, einsame Leidtragende.

Ein hochgeschütteter Erdhaufen, weiße Totenkränze und darunte' ein junges, zerstörtes Menschenleben. . ., Zerstört durch seine Hand. .

^ Er war an dem frischen Erdhügel niedergesunken.

' Got^ im Himmel, war er denn schuldig, in Wahrheit schuldig an seines Bruders Tod?

Wa'- da keine Stimme, die ihn freisprach von der Schuld?

Seine des Toten Stimme hatte er's gewollt? Hatte er darum ihn zu sehen verlangt, hatte er ihm die Hand reichen wollen zum friedlichen Scheiden?

Er hatte in die kiesige Erde des Grabhügels gegrisfen. ließ sie murmelnd durch die Finger gleiten, richtete «ich

Schwarzwälder TageszeitungAus de« Tauueu"

Enztal-Enzklösterle, 28. Dez. Um die Weihnachtstage mit Feiern nicht zu überladen, haben sich die verschiedenen hiesigen Vereine in der Weise verständigt, daß nur zwei Vereinespielen" sollen: Der Kriegerverein und der Schwarzwaldverein. Dem Kriegerverein, der im kommen­den Sommer die Feier seines 50jährigen Bestehens begehen will, wurde der Vorzug eingeräumt, damit die erschöpfte Vereinskasse noch eine kleine Auffrischung erfährt. Der Einladung auf 26. Dezember wurde dann auch in einem Maß Folge geleistet, daß sich die Räumlichkeit, wie das bei derartigen Festlichkeiten fast immer der Fall ist, als viel zu klein erwies. Die Sängerabteilung des Schwarzwald­vereins hatte sich bereitwillig zur Verfügung gestellt und verschönte den Abend durch sinnig vorgetragene Weisen. Die Theaterstücke waren glücklich gewählt, die Rollen schickt verteilt und die Spieler selbst verdienen uneinge­schränktes Lob. Der Kriegerverein kann auf diese Feier mit Stolz zurückblicken und man, kann ihn aufrichtig dazu beglückwünschen. Auch unsere Schule hatte zu einer Weihnachtsfeier eingeladen und sie hat es verdient, daß sie hier lobend erwähnt wird. Der Andrang war so groß, daß eine Wiederholung der Feier stattfinden mußte, weil das Lokal bei aller Ausnützung des Raumes nicht aus­reichte, die zahlreichen Gäste zu fassen. E.

Z Freudenstadt, 29. Dez. Der landwirtschaftliche- zirksverein Freudenstadt hielt am Johannisfeiertag im Gasthaus z. Schwanen in Glatten seine jährliche Haupt­versammlung ab, die besonders aus dem südöstlichen Be­zirk sehr zahlreich besucht war. Der Vereinsvorstand, E. Braun, Schopfloch, warf nach seiner Begrüßungsansprache, worin er besonders Oberlandwirtschaftsrat Dr. Weiß, Stuttgart, den Redner des Tags, bewillkommte, einen Rückblick auf das zu Ende gehende Wirtschaftsjahr, mit dem unsere Landwirte trotz mancher Enttäuschungen im großen Ganzen doch noch zufrieden sein können, da unser Bezirk von Hagel- und größeren Gewitterschäden verschont blieb. Schultheiß Korn, Glatten, begrüßte den landwirt­schaftlichen Bezirksverein, der seit 1913 zum erstenmal wieder in Glatten tagte. Der Vereinssekretär, Oberlehrer Kraft, erstattete den Rechenschaftsbericht über die Vereins­tätigkeit im heurigen Jahr, nach welchem in 2 Hauptver­sammlungen, 2 Ausschuß- und 4 Vorstandssitzungen eine große Reihe von Beratungsgegenständen ihre Erledigung fanden, am 28. Juli ein Vereinsausflug nach Hohenheim ausgefllhrt und ein bedeutendes Quantum von Saatgut vermittelt wurde. Der Kassenbericht des Jahres 1925 wies immerhin wieder ein kleines Vereinsvermögen auf. Den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildete ein klarer, lebhafter Vortrag von Oberlandwirtschaftsrat Dr. Weiß vom Landw. Hauptverband überNeuzeitlicher Futte.- bau und Erünfutterkonservierung", an den sich eine leb­hafte Aussprache anschloß, wobei Vet.-Rat Dr. Honecker noch in längeren Ausführungen auf die Schädlichkeit der Verfütterung verdorbenen Futters aufmerksam machte, die Vorteile der Erünfutterkonservierung durch Erhaltung der Vitamine und die hohe Bedeutung des Lichts und der gu­ten Luft für die Stalltiere hervorhob. Beim letzten Punkt der Tagesordnung, Besprechung von Vereinsangelegen­heiten, machte der Vorsitzende auf die vom Landw. Haupt­verband auf 2. Februar in Freudenstadt geplanten Bau- erntag für die Bezirke Freudenstadt, Nagold, Calw, Horb, Sulz und Oberndorf aufmerksam, welcher u. a. einen Filmvortrag über die Tuberkulosebekämpfung bei Rin­dern bringen werde und gab Vet.-Rat Dr. Honecker in einem klaren Referat die nötige Aufklärung über die Art der Handhabung der Bekämpfung der Seuche. Nach Dankesworten gegen die Redner schloß der Vorsitzende die

Versammlung, indem er der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß die gegebenen Anregungen und Winke von vielen Landwirten wenigstens zum Teil in die Tat umgesetzt werden möchten.

Freudenstadt, 29. Dez. (Ohne Wasser.) Eine böse Ueberraschung wurde uns heute vormittag: infolge eines Rohrbruches ist das Wasserreservoir leer und sämt­liche Leitungen in der Stadt versagen. Wo der Schaden sitzt, kann im Augenblick noch nicht festgestellt werden, eben­sowenig bis wann derselbe repariert ist. Hoffentlich wer­den wir von dieser unerwarteten Trockenlegung bald wie­der befreit. Gr.

Altheim OA. Horb, 29. Dez. (Besitzwechsel.) Die Er­ben des verstorbenen Georg Ernst, Mühlenbesitzers hier, verkauften ihre zwischen Altheim und Obertalheim gelege­nes Mühlenanwesen nebst ca. 8 Morgen Gütern, an An­ton Fastnacht, Landwirt, hier. Die Uebernahme erfolgt am 15. Februar 1927. Der Abschluß erfolgte durch das Immobilien- und Hypothekengeschäft Albert Preßburger, Horb a. N.

Wildbad, 28. Dez. Sehr empfindlich macht sich hier das Darniederliegen der Baulust bemerkbar. Während im nahen Calmbach alle Vauhandwerker in­folge verschiedener baulicher Unternehmungen beschäftigt .sind, herrscht hier absoluter Stillstand in dieser Hinsicht. Schuld daran dürfte vor allem der schlechte geschäftliche Ausfall dieser Saison sein und das Fehlen von Industrie in unserer Stadt.

Bad Wildbad, 28. Dez. Der Wintersportverein veran­staltete am zweiten Weihnachtsföiertag ein Rodel­rennen, bei dem bei guter Beteiligung recht anerken­nenswerte Resultate erzielt wurden. Die 2000 Meter lange Rodelbahn ist eine von den wenigen, speziell für den Sport erbauten Bahnen und mit allen modernen Er­fordernissen einer solchen ausgestattet. Infolge ihrer gün­stigen Führung am Nordhand des Sommerberges bietet sie reizvolle Ausblicke ins Enztal. Die Auffahrt erfolgt mühelos mit der Bergbahn.

Baiersbronn. Für Einlegung eines Schlllerzuges nach Freudenstadt, der zur Winterszeit erst nach 7 Uhr verkehrt, muß die Gemeinde täglich 12 Mark Zuschuß bezahlen. Von den Kindern und anderen Reisenden wird ein Zuschlag von 10 und 20 Pfg. erhoben. Es wurde damit erreicht, daß die Kinder zur Winterkälte nicht zwei Stunden früher aufstehen mußten.

Trossingen. Zum Andenken an den verstorbenen Fa­brikdirektor Andreas Hohner ist der Gemeindeverwaltung der Betrag von 3000 übergeben worden. Nach dem Be­schluß des Eemeinderats wird die Summe als And. Hoh- ner-Stiftung angelegt und jährlich am Geburtstag des Verstorbenen die Zinsen für wohltätige Zwecke verwendet. Für die Armen der Gemeinde übersandte als Christge­schenk Direktor Ernst Koch in Newyork 125 Dollar. Die Hundertjahrfeier der Harmonikaindustrie hat auch den Eemeinderat beschäftigt, der zu jeder Förderung des Fe­stes bereit ist. Das Fest soll am 2. oder 3. Juli abgehalten werden. Hauptteile des Festes werden sein ein Festbankett, Festgottesdienst, Denkmalseinweihung und Eröffnung der Ausstellung.

Trossingen, 29. Dpz. (Stadt Trossingen.) Die Verstadt­lichung Württembergs nimmt'langsam zu. Mit 41 Land­städten rivalisieren 76 Dorfgemeinden mit einer Einwoh­nerzahl von 2 bis 5000. Weitere 8 Dorfgemeinden müssen weil sie die Zahl 5000 an Einwohnern überschritten haben, in die Gruppe der Kleinstädte eingereiht werden, darunter befindet sich Trossinaen mit 5698 E.innmbn->rn

langsam wieder aus. tat einen Schritt von dem Grabe hinweg und blieb mit totblassem Gesicht sählings wieder flehen.

Vor sich sah er sie Angelika seines Bruders Witwe.

Durch das schwarze Pförtchen kam sie heretngeschritten, wie eine Schlafwandelnde fast, das Haupt gesenkt, die Augen zu Booen geheftet. Zu ihm, dessen Weib sie ge­heißen hatte und für den ihr Herz doch nicht als solches zu trauern vermochte, zu dem Toten hatte sie noch einmal s gewollt und fand den Lebenden.

Sie scheute nicht vor ihm zurück, doch ihr Fuß wur­zelte am Boden, gleich dem feinen, und sie fand keinen Laut, wie er.

Da trat er bis auf wenige Schritte zu ihr heran und neigte sich vor ihr wie vor einer Herrscherin.

Mein Geschick will es, daß ich Sie noch einmal sehe. Dock, wen- ich es Ihnen sagen darf mein Leben gäbe ich mit Freuden dahin, könnte ich damit nur einen Teil Uhrss Schmerzes von Ihnen nehmen."

Ties, noch neigte sich ihr Haupt, ihre Schultern sanken -ein, die Arme hingen ihr schlaff hernieder.

Ein ächzender Laut entrang sich seinem Munde:

Angelika ich kann Sie nicht sehen so ganz ge­brochen. Seien Sie barmherzig, sagen Sie mir ein Wort, oder geben Sie mir stumm die Hand, zum Zeichen, daß l Sie nicht einzig nur in mir Ihres Unglücks Ursache sehen."

! Seine Stimme packte sie, daß ihr Herz erzitternd schlug i und unter dem sie umfließenden Trauerschleier hob sich ? langsam ihre Rechte und streckte sie ihm zagend entgegen, s Doch kaum von seiner Hand berührt, zuckte die ihre : wieder zurück, und von ihren Lippen kam ein wirres Stammeln.

Sie hier ich"-

Er verstand, warum sie zurückscheute, wenn er auch nicht erriet, wie auch sie ihn plötzlich im Geiste die Waffe gegen den richten sah, der hier begraben lag.

st 11. Kapitel.

Zurückgckehrt! Schneller noch, als sie geglaubt ge­hofft! Von ihrem Fenster aus hatte Madeleine Hartmut Bravand erblickt, wie er über den Hof schritt. Und da rauschte es empor in ihr wie ein jähes, frohes Glüüs- SefM.

Jum erneu wcaie in lyrem rwoeu oacyre ge vuimn, einem Manne zu gefallen. Ein lichtgraues, raschelndes Zlrevpklcid umhüllte ihre Gestalt wie weich herabfallende Sibleier. als sie nach dem Diner jenen abgelegenen Teil des Parkes aufsuchte, wo Hartmut, wie sie wußte, häufig seine Mittagspause zu verbringen pflegte.

Sie i.? ihn, wo sie ihn gesucht hatte. Den Kopf tief in die Hauoe vergraben, saß er auf einer Bank und schreckte lunn Rascheln ihres Kleides empor, mit finsteren Augen sie anstarrend wie eine Erscheinung. Es war, als müsse er sich erst wieder besinnen au> ne Dann stand er auf und gleichzeitig streckten sie ein:.. ,, a,e Hand entgegen.

Sie forschte ängstlich in -.niem Gesicht und hielt dabei noch immer st-ine Rechte teü

Sie haben Trauriges o b im erlebt, Herr Bravand?"

Seine Hand glitt aus o.r ig.en, und er nickte, den Blick am Boden:

Mein Bruder ist tot und " hart brach er ab.

Cie verstand ihn nuo .rußte: es hatte keine Ver­söhnung zwischen Vater und Lohn gegeben. An Angelika dachte sie in diesem Augenblicke nicht, als sie in ihrer stolzen Einfachheit sagte:Armer Freund, vermöchte ich Ihnen Trost zu bieten wie eine Schwester."

Sie hatte eine rasche Bewegung gegen ihn gemacht, leise rauschte die Seide ihres Kleides, ein unbeschreibbarer Dust von Vornehmheit stieg von ihr zu Hartmut empor! Die Dame der großen Welt, die da vor ihm stand, ihn ihres Beileids zu versichern!

Sein Blick glitt über ihre elegante, lichte Erscheinung und eine andere sah er im Geiste daneben das Leid. Im schwarzen Trauerkleide, mit schmerzgeneigtem Haupt« und tränendunklen Augen Angelika, am Grabe trauernd. Und alles, was in ihrem Rainen rief und mitlitt an ihrem Leide, das stieß die andere hinweg, die tröstlichen Zu- sp.uches voll sich an ihm drängen wollte.

Ich bin kein wünschenswerter Bruder, Fräulein Falken."

Mit aroüen Anaen kab sie ibn au. Was war ibM aus dieser Reise widerfahren, daß er in solchem Tone zu ihr prach? Was hatte ihn so verwandelt? Was ihm ge- chchen war? Sie hatte er wieder gesehen sie> eines Bruders Witwe sie die frei geworden war >urch seines Bruders Tod

(Fortsetzung folgt.)