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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tanneu"

Nr. 29g

Das heutige Communique der Botschafterkonferenz Paris, 10. Dez. Die Botschafterkonferenz hat heute nachmittag von 1 bis 6 Uhr getagt. Nach Schluß der Be­ratungen wurde folgendes offizielles Communique her­ausgegeben: Die Botschafterkonferenz ist mit dem Ergeb­nis der Verhandlungen befaßt worden, die zwischen ihren militärischen Vertretern und General von Pawelsz fort­gesetzt wurden. Ein neuer Bericht hierüber ist den Mini­stern und Delegierten der deutschen, französischen, italieni­schen, belgischen und japanischen Regierung in Genf über­mittelt worden. Der Botschafterkonferenz ging heute mit­tag eine offizielle Beratung der militärischen Interalliier­ten Komitees von Versailles unter dem Vorsitz von Mar­schall Foch in Anwesenheit von General Walch mit dem deutschen Delegierten, General v. Pawelsz und Eeheimrat Förster voraus.

Die Danziger Anleihe vor dem Bölkerbundsrat - Eens, 10. Dez. Der Völkerbundsrat erteilte seine Ermäch- j tigung zur Auflegung einer internationalen Anleihe für Danzig unter dem Vorbehalt, daß das Finanzkomitse vor ' der Ausgabe feststellt, Laß gewisse, in seinem Berichr auf- ! gezählte Anordnungen erfüllt sind. Der Rat spricht in der . Entschließung ferner die Hoffnung aus, daß es möglich sein : werde, die internationale Anleihe noch vor der nächsten Ta- z gung im März aufzulegen. -

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Stresemann, Briand, Chamberlaiu und Dawes s Träger des Friedenspreises i

Oslo, 10. Dez. Heute fand hier in feierlicher Sitzung im ! Saale des Nobelinstitutes die Verteilung des Nobelfriedens- s Preises statt, der für 1925 Chamberlain und General Dawes z und für 1926 Dr. Stresemann und Briand verliehen worden - ist. Dem feierlichen Akte wohnten heute u. a. der König, i der Kronprinz sowie zahlreiche Vertreter der Regierung, des ; diplomatischen Korps, des Storting usw. bei. Professor Dr. i Fritjof Nansen hielt die Festansprache. Nansen schloß: Dis ! Losung muß sein: Kein Krieg mehr, kein Krieg irgend- ' welcher Art! Unsere Zivilisation hat im letzten Kriege ein« j Lebenswunde erlitten, die bei weitem noch nicht geheilt ist i Wenn sich die Völker Europas der Scheußlichkeit des Krieges ! stets bewußt wären, so würden sie dafür sorgen, daß ein : Krieg nie wiederkehrt. <

Dr. Marx an Dr. Stresemann s

Berlin, 10. Dez. Reichskanzler Dr. Marx hat an den ^ Reichsminister des Auswärtigen Dr. Stresemann folgen- j des Telegramm gerichtet:Zur Verleihung des Nobelfris- . denspreises spreche ich Ihnen meine und der ganzen ! Reichsregierung aufrichtigste Glückwünsche aus. Wenn s auch das Ziel der von Ihnen seit Jahren erfolgreich ge- s führten deutschen Außenpolitik vornehmlich die baldige : und endgültige Befriedung unseres Vaterlandes ist, so er­blicke ich in dieser Auszeichnung das Anerkenntnis der j Weltöffentlichkeit, daß die deutsche Mitarbeit an der Welt- s Politik zugleich dem Frieden der ganzen Erde dient. ?

gez. Reichskanzler Dr. Marx." ^

Erklärung Dr. Stresemanns über die Verleihung des

Nobelpreises ;

Genf, 10. Dez. Anläßlich der zahlreichen Glückwünsche, - die den neuen Trägern des Friedenspreises von allen Sei- ; ten dargebracht werden, gab Reichsminister Dr. Strese- .> mann der Presse folgende Erklärung: Die Verleihung ^ des Nobelfriedenspreises ist mir eine aufrichtige Freude und Genugtuung. Ich sehe in diesem Ereignis weniger ^ eine persönliche Ehrung für die Außenminister Englands, ^ Frankreichs und für mich, vielmehr betrachte ich die Ent­scheidung als Symbol der Anerkennung, die die Welt der - Politik zollt, deren Anfang durch die Namen London, Lo- j carno, Genf und Thoiry gekennzeichnet ist. Das Ziel die- > ser Politik ist der dauernde Friede und das Wohlergehen ! der Völker. Wird dieses Ziel erreicht werden? Ich ver- ? traue darauf, solange Männe wie Briand und Cham- ! berlain die Geschicke ihrer Völker leiten, zwei Männer, s die aufrichtig und unter Einsetzung ihrer ganzen Persön- - lichkeit eine wirkliche Verständigung erstreben und deren > große Verdienste um den Frieden der Welt bereits ge- ! schichtliche Tatsachen sind. .

Chamberlain über den Nobelpreis i

Genf, 10. Dez. In der heutigen Besprechung der , Rheinpaktmächte beglückwünschte der belgische Außenmini- : ster Vandervelde, Chamberlain und Stresemann in Herz- , lichen Wendungen zu der Zuerkennung des Friedensprei­ses der Nobelstiftung. Chamberlain gab anläßlich der Ver­leihung des Friedenspreises der Presse folgende Erklä- ^ rung: Ich fühle mich sehr geehrt durch die Zuerkennung des Friedenspreises, weil dieser für das in Locarno voll­brachte Friedenswerk das Siegel internationaler Geneh­migung darstellt. Die Vertreter von sieben Mächten ha- ben zu den dort erreichten Ergebnissen beigetragen, aber - der größte Teil jedweden Verdienstes darf von Briand und Stresemann beansprucht werden und es ist mir eine dop­pelte Freude, daß mein Name mit den ihrigen durch die Zuerkennung des Friedenspreises verknüpft worden ist. ,

Die Verleihung eines Nobelfriedenspreises an Dr. Strese- . mann

Berlin, 10. Dez. Die Verleihung des Nobelfriedens­preises an Dr. Stresemann wird von den Berliner Blät­tern mit Genugtuung verzeichnet, DieDeutsche Tages­zeitung" sagt: Man hat sich damit begnügt, statt des Er­

folges den guten Willen und die edle Anstrengung zu prä­mieren. Daß man in diesem Sinne den Leiter der deut­schen Außenpolitik bedachte, ist eine erfreuliche Anerken­nung nicht nur für dessen eigene Bemühungen, sondern für den Geist der ganzen deutschen Außenpolitik, für die wir in diesem Augenblick dem Nobelpreiskomitee besonderen Dank wißen. Möge in Genf der goldene Gruß aus dem Norden entsprechend auf die Gemüter wirken, damit aus demante hoc" einpropter hoc" werde! DieTägliche Rundschau" erinnert daran, daß den ersten Versuch einer wirklichen Befriedung Europas Dr. Stresemann mit der Einleitung seiner Politik des Ausgleichs zwischen Deutsch­land und Frankreich machte. DasBerliner Tageblatt" schreibt: Die Verleihung des Nobelpreises an Dr. Strese­mann, Briand, Chamberlain und Dawes bedeutet die in­ternationale Anerkennung einer Politik, die nicht nur das Wohl des eigenen Landes, sondern auch auf das Wohl der Menschheit gerichtet ist. Wenn Dr. Stresemann eine öffent­liche Anerkennung für diese Politik erhält, die er mit be­harrlicher Zähigkeit unter Umständen, die nicht immer leicht waren, verfolgt hat, so kann man einer solchen Ehrung nur Beifall zollen. DieVossische Zeitung" be­tont, daß das deutsche System der friedlichen Befreiungs­politik durch Schiedsvertrüge durch die Zuerkennung des Nobelpreises an Dr. Stresemann vor der ganzen Welt seine moralische Anerkennung erfahren habe.

Zur were« Krise im Reich

Die sozialdemokratische Neichstagsfraktion nahm zu den letzten Reden des Fraktionsführers der Deutschen Volks- Partei Stellung. Der Fraktionsbeschluß besagt, daß die So­zialdemokratie die Vereinbarungen mit den Regierungs­parteien, die sogenannte stille Koalition, als aufgehoben betrachte. In der dritten Lesung des Nachtragsetats will die Fraktion eine Entscheidung über das Gesamtkabinett herbeiführen. Sie wird sich deshalb bei dem kommunistischen Mißtrauensantrag gegen Innenminister Dr. Külz der Stimme enthalten.

Die Entscheidung ist also vorläufig vertagt. Auf Anregung des Kanzlers hat eine Aussprache zwischen dem sozialdemo­kratischen Führer Müller-Franken und dem Deutschoolks- parteiler Scholz stattgefunden. Herr Scholz yat bei der Ge­legenheit daraus hingewiesen, daß er bereits bei drei ver­schiedenen Anlässen seine Auffassung dahin gekennzeichnet hat, daß Kanzler und Regierungsparteien lediglich sich da­rüber einig geworden seien, von Fall zu Fall mit den Par­teien von rechts und links über die Möglichkeit einer Mehr­heitsbildung zu verhandeln. Von weiteren Bindungen der Sozialdemokratie gegenüber sei ihm nichts bekannt. Herr Müller-Franken mußte darauf zugeben, daß unter diesen Umständen der Vorwurf der Illoyalität gegenüber Herrn Scholz nicht berechtigt sei. Die Sozialdemokratie habe d:s- halb auch und vielleicht auch aus anderen Gründen ihre ursprüngliche Absicht, wonach sie von der Deutschen Nolkspartei eine Desavouierung von Dr. Scholz verlangen wollte, aufgegeben und habe in ihrer Fraktion eine Ent­schließung gefaßt, worin sie zu Protokoll gebe, daß sie zwi­schen ihr und dem Kanzler getroffenen Vereinbarungen über eine engere Tuchfühlung hinfällig geworden seien und daß sie infolgedessen wieder freie Hand hätte. Sie haben gleich­zeitig beschlossen, dem kommunistischen Mißtrauensvotum gegen den Innenminister Külz nicht zuzustimmen, sondern ihre Stellung zur Regierung endgültig erst bei der dritten Etatslesung festzulegen. Ein von soizaldemokratischen Ab­geordneten dazu gegebener Kommentar geht dahin, daß die Sozialdemokraten in der kommenden Woche bei der dritten Lesung ein Mißtrauensvotum gegen das gesamte Kabinett einbringen würden. Ob das richtig ist, bleibt abzuwarten. Die Sozialdemokraten haben jedenfalls dem Kanzler zn verstehen gegeben, daß sie grundsätzlich bereit sind, über ihren Eintritt in die Große Koalition zu verhandeln.

Neues vsM Tuge

Die Weihnachtsbeihilfe der Beamten

Berlin. 10. Dez. In der Besprechung der Veanueuvertre- ter aus den Reichstagsfraktionen der Regierungs;aileien kam eine Einigung dahin zustande, daß die Weihnachts­beihilfe betragen soll für die Beamten der Besold uugsgrup- pen 14 ein Viertel, der Gruppen 5 12 ein Fünftel des für den Monat Dezember fälligen Einkommens, für die un­verheirateten Beamten mindestens 30 und Hechtens 60, für die verheirateten Beamten mindestens 50, höchuens 80, dazu für jedes Kind 5 Mark, für die Vollwaisen insgesamt 10 Mark, höchstens jedoch insgesamt 15 Mark, die Kriegsbeschä­digten und Kriegshinterbliebenen erhalten ein Viertel der ihnen für Dezember zustehenden Beträge. Dies wurde im Haushaltausschuß des Reichstages angenommen, ferner ein sozialdemokratischer Antrag, wonach den Altveteranen eine einmalige Beihilfe wie den Kriegsbeschädigten gewährt wer­den soll und daß die einmalige Notstandsbeihilfe auch auf die Arbeiter des Reiches Anweirdung finden soll.

Berlin, 11. Dez. Nach Mitteilungen der Blätter ma­chen die Weihnachtszulagen für die Beamten eine Ausgabe von 6V Millionen erforderlich. Die entsprechenden Auf­wendungen für die Kriegsbeschädigten erfordern 23 Millio­nen; dazu treten noch die 25 Millionen, die das Reichska- Linett für die Erwerbslosen und die Rentner gebilligt hat. Die Aufwendungen für die Länder und die Gemeindebe­amten werden etwa 7075 Millionen ausmachen. Für die Postbeamten werden etwa 16 Millionen aufgewendet wer­den müssen. Die Ansprüche, die an die Reichsbahn gestellt werden, lassen sich nicht genau abschätzen.

Aus Stadt und Land?

Altensteig, den 11. Dezember 1926.

Bon der Amtsversammlung in Nagold Nagold, 11 . Dez. Bei der heutigen Amtsversamm­lung wurde die Erweiterung des Krankenhauses in Na­gold mit 22 gegen 5 Stimmen beschlossen. Der Gesamt­aufwand ist auf 260 000 Mark ohne Inneneinrichtung

veranschlagt. Der Antrag auf Zuschuß von 25 Pro­zent aus 300 000 Mark zum Krankenhausneubau in Alten steig wurde vertagt.

Bericht über die Gemeinderatssitzung am 8. d. M. Abwesend Eemeinderäte Bäßler, Fuchs und Kaltenbach. Dem Philivv Vuob, Gerber, wird gestattet, bei seinem Anwesen den Platz beim Frauenbuch durch einen Zaun abzuschließen. Dem Ge­such des Georg Schaible, Maurer, um käufliche Ueberlas- sung eines Bauplatzes neben seinem Anwesen gegen den Hafner­wald zur Erstellung eines Zweifamilienhauses wird unter ge­wissen Bedingungen und gegen den Preis von 3,50 Mark pro' qm. entsprochen. Bei der Abstimmung ergeben sich 5 Stimmen für 4 Mark und 6 Stimmen für 3.50 Mark. Genehmigt wird ein Nadelstammholzverkauf vom 3. d. M. mit einem Erlös von 9763 Mark bei einem Durchschnittsangebot von lN Prozent der Forstpreise. Ein Gesuch der Fa. Eebr. Theurer und Hans Fezer hier um Berücksichtigung als hiesige KaM wird der größeren Angcbotsdifferenz wegen, gegenüber den be­treffenden Mietbietenden, welche übrigens als alte Holzab- nehmer zu den Hiesigen gezählt werden, abgelehnt; ein Stangenverkauf vom 7. d. M. mit einem Erlös von 7638 Mark bei einem durchschnittlichen Angebot von 90 Proz. des Forstpreises. Dem Ludwig Walz, Gärtner, werden aus dem Stadtwald 200 Christbäume zum Preis von 20, 30 und 40 Pfg. je nach Größe zur Abgabe an hiesige Ein- wohner überlassen. Zur Schonung des Waldes muß in den nächsten Jahren die Abgabe von Christbäumen aus den Stadt­waldungen eingeschränkt werden. Der Abgabepreis darf dar dreifache des Ankaufpreises nicht übersteigen. Walz darf als» fordern für einen Christbaum bis 1,50 Meter Länge bis M Pfg., bis 2 Meter Länge bis 90 Pfg. und bis 3 Meter Länge bis 120 Pfg. Die Gemeinde Garrweiler weigert sich, an den Kosten für die von Förster Klöble im Garrweiler Ee- meindewald verrichteten außerordentlichen Ausgaben einen An­teil tragen. Der Gemeinderat lehnt die Uebernahme des Anteiles auf die Stadtkasse ab. Ein Angebot des Bäckers Schwarz auf beim Verkauf am 5. v. M. übrig ge­bliebenes geringwertiges Brennholz wird angenommen. Geneh­migt wird die unter der Hand erfolgte Abgabe eines Stammes 2. Kl. aus Hafnerwald an Engelwirt Roh um 130 Proz. der Forstpreise. Für die Ortsarme Luise Luz worden an deren Wohnungsgeber, Hafner Luz, an dem monatlichen Mientzins 12 Mark verwilligt. Auch Heuer sollen wieder an hiesige Bedürftige Weihnachtsgaben verteilt werden. Kriegerwitwen erhalten je 10 Mark, Kriegerwaisen, soweit noch nicht konfirmiert, je 50 Mark als Sparkasseneinlagen und die übrigen, vom Gemeinderat als bedürftig anerkannten Personen, je 6 Mark. Der Gesamtaufwand belauft sich auf ca. 1600 Mark. Gemeinderat Fuchs stellt den schriftlichen Antrag auf Gewährung einer Weihnachtsbeihilfe siir die hiesigen Erwerbslosen und Kurzarbeiter. Der Antrag wird in der noch vor Weihnachten stattfindenden Sitzung behandelt, da noch diesbezügliche Erhebungen anzu­stellen sind. Anschließend hieran werden weitere Fürsorge­sachen besprochen. Die Beratung über einen Antrag des Gemeinderats Schittler, die für die K r i e g e r w ai s en bei der Städt. Sparkasse angelegten und entwerteten Papier­markpatengeschenke, in Reichsmark wieder voll anzu­legen, wird auf die nächste Sitzung verschoben. Durch Ee- meinderatsbeschluß vom 5. Oktöber/14. Dezember 1921 wurde der Firma Gebr Theurer ein Bauplatz an der Hohenbergstraße (Brandhalde), auf welchem die Firma ein Einfamilienhaus erstellte, mit einer Straßenfront von 40 Meter zum Preis von 6 Papiermark zugesichert. Der Kaufpreis wurde vom Gemeinderat längst in Goldmark festgelegt und der Firma angefordert, welche aber mit diesem Preis nicht einverstanden war. Nach längeren Verhandlungen mit den in der Sitzung er­schienenen zwei Vertretern der Firma Theurer wurde für den Bauplatz und die zwischen diesem und dem neu zu bauenden Feldbereinigungsweg liegende Fläche ein Preis von 2 RM. ver­einbart. Die Abstimmung über diese Vereinbarung ergab 8:3 Stimmen. Das Einfamilienhaus wird im Januar von einer hiesigen Familie bezogen. Der dem Zimmermann Wacken Hut an der Gartenstratze im Jahr 1921 um 8 Pa­piermark pro qm. zugesicherte und von W. überbaute Platzwird ebenfalls zum Preis von 2 RM. pro qm. überlassen. Stadt­pfleger Krapf befindet sich vom 23. Dezember bis 10. Januar im Urlaub. Als Stellvertreter wurde vom Gemeinderat Verw. Prakt. Plapp, z. Zt. bei der Stadtpflege, bestellt. Anschlie­ßend folgt Beratung in geheimer Sitzung.

Der Evang. Oberkirchenrat zur allgemeinen Notlage.

Der Evang. Oberkirchenrat weist in der soeben erschienen Nummer seines Amtsblattes darauf hin, daß der Beginn des Winters eine Verschärfung aller der besonderen Note bringt, unter denen weite Kreise unseres Volkes nun schon geraume Zeit schwer zu tragen haben. Zu den Arbeitslosen der Industrie seien zahlreiche Gewerbetreibende und Ver­treter der freien Berufe gekommen; immer drückender werde die Lage der Vielen, welche die für ihre alten und schwachen Tage zurllckgelegten Ersparnisse verloren haben und nun bitter darben. Daher wird den Geistlichen nahegelegr, aiy diese Not und ans die Pflicht der Hilfe im Gottesdienst yun zuweisen und sie bei der Seelsorge im Auge zu behalten, der hingebenden Mitarbeit zahlreicher Geistlicher bei Bestrebungen zur Hilfe in den genannten und and , Nöten hat der Obevkirchenrat stets mit besonderer Bll digung Kenntnis genommen. ^ ^

Mittlere Reifeprüfung. Die Mitteilung eines richetnbüros, daß an den sogenannte,. Landreal- und r.a schulen, die Schüler bis zur mittleren Reife vordere, en, kommenden Frühjahr ab die gesamte Schlußsitzung gehalten werden darf, ist nicht richtig. Nur solchen Sch mit privater Oberklaffe, für welche gewisse, genaul . . lierte Voraussetzungen zutreffen, ist von der Minr abteilung für die höheren Schulen in Aussicht gestell Len, daß ein Gesuch um die Verleihung des Rechts, d, -p sung für die mittlere Reife selbständig abhal.en zu woblwollend aevrüsit wird.