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Nr. 272

Die deutschen in Uruguay beschlagnahmten Schisse London, 19. Noo. Reuter meldet aus Montevideo: Aus nichtamtlicher Quelle verlautet, daß die im Weltkrieg von Uruguay beschlagnahmten acht deutschen Schiffe binnen kur­zem, gemäß der Entscheidung der Reparationskommission, an England übergeben werden. Der Wert der Schiffe wird dem deutschen Reparationskonto gutgeschrieben wer­den.

Die Frage der beschlagnahmten Vermögen Washington, 18. Nov. In der heutigen Sitzung des Haushaltsausschusses des Repräsentantenhauses, in wel­cher die Frage des beschlagnahmten ehemals feindlichem Vermögens weiter behandelt wurde, erklärte der juristische Sachverständige sür die mit dem Dawesplan zusammen­hängenden Fragen, Fraser: Eine weitere Belastung Deutsch­lands könnte einen Erfolg des Dawesplanes in Frage stel­len. Ich empfehle daher eine sofortige Rückgabe des deut­schen Eigentums und die Auszahlung aller von amerika­nischen Forderungsinhabern erhobenen Ansprüche und zwar aus den Daweszahlungen . Sodann teilte der Schieds­richter der gemischten Kommission, Parker, mit, daß der Gesamtbetrag, der bereits durch die Entscheidungen der ge­mischten Kommission zuerkannten amerikanischen Forde­rungen ohne Zinsen 141 Millionen Dollar betrage. Von dieser Summe bezögen sich 99 Millionen auf Privafforde- rungen und 42 Millionen auf Regierungsforderungen.

Reichswehr und Turnen

Berlin, 19. Nov. Nach einer vomBerliner Tageblatt" veröffentlichten Mitteilung eines Breslauer Industriellen nahmen verschiedene Reichswehroffiziere an Sitzungen der Vorstände der Arbeitgeberverbände von Industrie, Groß­handel und Einzelhandel teil, um, wie sie erklärt haben sollen, Geld zur Ausbildung von Turnlehrern der Reichs­wehr zu erhalten. Diese Turnlehrer sollten in der Reichs­wehr Turnkurse einrichten. Pro Arbeitnehmer sollten die Arbeitgeber etwa eine Mark zahlen. Im Anschluß dar­an bringt dasBerliner Tageblatt" eine Erklärung des Reichswehrministeriums, wonach der Zweck der Bespre­chungen gewesen sei, die im wirtschaftlichen Leben stehen­den Herren für die Unterbringung ausscheidender Heeres­angehöriger und für die körperliche Ertüchtigung des Reichswehrersatzes zu interessieren. DasBerliner Ta­geblatt" bemerkt, die Angelegenheit sei durch die Erklä­rung des Reichswehrministeriums nicht genügend klarge­stellt und fordert ein Eingreifen des Reichstages.

Mittelamerika und die Vereinigten Staaten London, 19. Nov. Wie Reuter aus Washington meldet, herrscht in den Kanzleien Mittelamerikas große Erregung über die Erklärung des amerikanischen Staatssekretärs Kellogg, daß die Vereinigten Staaten keine mexikanische Intervention in Nicaragua dulden würden.

Polnischer llebersall auf Reichsdeutsche Berlin, 19. Nov. Wie der Demokratische Zeitungsdienst mitteilt, wurden gestern abend 2 Reichsdeutsche aus Beu- then von der polnischen Polizei in Friedenshlltte verhaf­tet. Als sie kurz darauf entlassen wurden, wurden sie von Banditen trotz tapferer Verteidigung überwältigt und un­menschlich mit Gummiknüppeln, Stöcken und Schlagringen zugerichtet. Bei einem Tor der Friedenshütte brachen sie bewußtlos zusammen. Der Name des Anführers der Bande ist bekannt. Das deutsche Generalkonsulat in Kattowitz hat in dieser Angelegenheit diplomatische Schritte unter­nommen.

Französisches Urteil gegen 1v deutsche Gymnasiasten Kaiserslautern, 19. Nov. Vor dem hiesigen französi­schen Militärpolizeigericht hatten sich 10 Gymnasiasten des Kuseler Progymnasiums zu verantworten, denen zur Last gelegt wurde, 100 Meter von der französischen Eendarme- riestation in Kusel entfernt, das Deutschlandlied und die Wacht am Rhein gesungen zu haben. Zwei Hauptange­klagte wurden zu je 200 Mark Geldstrafe, zwei weitere zu je SO und vier andere zu je 25 Mark Geldstrafe verurteilt.

Der Zugzusammenstoß in England London, 19. Nov. lieber den Zusammenstoß des Schnellzuges Birmingham-Pork mit einem Eüterzug wird noch gemeldet: Zn dem Augenblick, in dem der Schnellzug den Weg des Güterzuges kreuzte, der in entgegengesetzter Richtung fuhr, entgleiste der letzte Wagen des Güterzuges und stürzte gegen die Signalvorrichtung der Strecke, die auf die Wagen des Schnellzuges niederfiel. Zwei Wagen wurden buchstäblich in je zwei Teile zerschlagen und die Reisenden unter den Trümmern begraben.

Zugentgleisung im Elsaß

Paris» 19. Nov. Gestern abend ist bei der Einfahrt in den Bahnhof Oberbergheim bei Colmar im Elsaß ein Zug entgleist. Ein Reisender wurde getötet, ein anderer schwer verletzt.

Explosion eines Oel-Tankschiffes Baltimore, 19. Nov. In dem Trockendock der Bethlehen Steel Company ist ein Tank des norwegischen Oel-TankschiffesMantilla" explodiert. Das Schiff geriet durch die Explosion in Brand und auch . die benachbarten Gebäude wurden beschädigt. Es sollen 15 Personen getötet und 75 verletzt worden sein. Die Ret­tungsarbeiten wurden durch die Gefahr weiterer Explosio­nen erschwert.

Baltimore, 20. Nov. »Nach späteren Meldungen sind Lei oer Explosion auf dem norwegischen Oeltankdampfer 'Mantilla" mindepens 17 Personen getötet wor­den. Von der Rettungsmannschaft, die durch Feuer und Rauch vordrang, sind bereits neun Leichen geborgen. Die eine Seite des Schiffes ist vollkommen abgesprengt worden.

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Aus Skadl und Land.

Altensteig, den 20. November 1926.

Ergebnis der zweiten Volksschuldienstpriifung. Auf

Grund der am 1. November und den folgenden Tagen ab­gehaltenen 2. Dienstprllfung sind 67 Lehrer und Lehrerin­nen zur ständigen Anstellung an evangelischen Volksschulen für befähigt erklärt worden u. a.: Bühler Friedrich von Rohrdors, Groß Paul von Bad Liebenzell, Haisch Ludwig von Bad Liebenzell, Müller Hermann von Sulz OA. Na­gold, Schwenk Johannes von Wittendorf OA. Freuden­stadt, Wurz Walter von Wildbad.

Feldmesserprüfung 1S2K. 13 Kandidaten haben die im Herbst d. I. vorgenommene Feldmesserprüfung mit Erfolg bestanden und die Berechtigung erlangt, als öffentliche Feldmesser beeidigt und bestellt zu werden u. a.: Klein, Wilhelm, von Wildberg, Lutz Ludwig von Alten- steig, Müller, Gottlob, von Simmozheim.

Bericht über die Gemeinderatssitzung am 17. d. M. Abwe­send Bäßler und Kaltenbach. Der Gemeinderat nimmt ein­gangs von verschiedenen minderwichtigen Angele­genheiten Kenntnis, ebenso von einem Erlaß des Ober­amts, wonach gegen den Eeldverkehr der Stadt- pflege mit der Eewerbebank unter bestimmten Voraussetz­ungen nichts eingewendet wird. Genehmigt wird der Ver­kauf von Brenn- und Papierholz aus den Hinteren Waldungen mit einem Erlös von zusammen 1071. Mark. Künftig sollen kleinere Verkäufe von Holz aus den Hinteren Waldungen, welches für die hiesigen Einwohner nicht in Be­tracht kommt, versuchsweise an Ort und Stelle abgehalten werden. Ein Gesuch der hiesigen Sägewerks­besitzer um Vornahme der städt. Stammholzverkäufe im mündlichen Aufstreich findet nach Stellungnahme des Forstmei­sters Müller und Aussprache im Eemeinderat keine Berücksich­tigung, da das bisher übliche schriftliche Meistgebotsverfahren durchaus reell sei und jeden Preisdruck der Käufer ausschließe. Aus diesem Anlaß wird aus der Mitte des Eemeinderats ge­wünscht, daß bei Gleichheit oder kleineren Unterschieden der schriftlichen Angebote von Kiesigen und Auswärtigen nicht das Los bzw. das höhere Angebot, sondern der Gemeinderat ent­scheiden solle. Allgemein wird hierüber jedoch kein Beschluß ge­faßt, da es im Einzelfall dem Gemeinderat frei steht, nach Ein­sichtnahme der Angebote diese anzunehmen oder nicht. Die Besichtigung hiesiger Straßen und Plätze durch Stadtbaumeister Henßler und Betriebsleiter Brändle hat ergeben, daß an meh­reren Stellen Straßenlampen angebracht bzw. halb- in ganznächtige Lampen umgewandelt werden müssen. Die dadurch entstehenden Kosten mit 850 Mark werden genehmigt. Ge­gen die Anschaffung von sechs leichteren, von der Firma Barth in Fellbach günstig angebotenen Hydrantenwagen um zusammen 660 Mark wird nichts erinnert. Eine Ausstellung im Feuer­wehrprüfungsbericht des Bezirksfeuerlöschinspektors ist dadurch erledigt. Um einen Beitrag von der Zentralkasse für das Feuerlöschwesen soll nachgesucht werden. Die Beerdi- gungs gebühren werden mit sofortiger Wirkung festgesetzt: 1. Klasse (gut bemittelt) : für Erwachsene auf 30 Mark (bisher 20 Mk.). Kinder 15 Mk. (bisher 10 Mk.); Klasse 2 (bemittelt): Erwachsene 20 Mk. (bisher 12 Mk.), Kinder 10 Mk. (bisher 6 Mk.); Klasse 3 (minderbemittelt): Erwachsene 10 Mk. (bisher 8 Mk.), Kinder 5 Mk. (bisher 4 Mk.). Die Gebühr für Be­nützung des Leichenwagens in hiesiger Stadt beträgt künftig 2 Mk. (1. Mk.), diejenige für Ueberfllhrung von aus­wärts nach hier 5 Mk. (4 Mk.) und die Benützung durch Fremde 10 Mk. (8 Mk.). Auf Anregung des Eewerbevereins werden die Marktgebühren mit sofortiger Wirkung neu geregelt. Das Standgeld wird in namentlicher Abstimmung (6:6) durch Stichentscheid des Vorsitzenden auf 4 Mk. (2 Mk.) festgesetzt und bestimmt, daß für ein Brett von Hiesigen 10 Pfg., von Auswär­tigen 20 Pfg. Benützungsgebühr zu zahlen sind. Gegen das Vorhaben der Kath. Kirchengemeinde, auf ihrem Bau­platz an der Karlsstraße eine Kirche mit einer Wohnung zu er­stellen, hat der Eemeinderat nichts einzuwenden. Dem E e- such des Fairen- und Ziegenbockhalters Zeit­bös um Erhöhung seiner Belohnung wird in der Weise entspro­chen, daß ihm ab 1. Oktober 1926 die Bezüge der Bes.-Eruppe 1, Stufe 3, mit 1212 Mk. jährlich (gegen seither 90 Proz. von Gruppe 1, Stufe 2, mit 1069 Mk. und Ersatz des Anteils an den Versicherungsbeiträgen) gewährt werden. Die Versicherungs­beiträge übernimmt die Stadt ganz. Zur regen Aussprache führt die Wohnungsangelegenheit des Kronenwirts Zeitbös. Eine moralische Verpflichtung, demselben seine Not­lage zu mildern, wird nicht verkannt. Es wird deshalb mit 9 zu 3 Stimmen beschlossen, die Wohnungen im Schlachthaus dem Zeitbös zu überlassen und gegen die Verwendung bestimmter Räume als Wirtschaft und Metzgerei nichts einzuwenden. Die Folge ist die Verlegung des Freibanklokals. Die Festsetzung der Miete wird für eine der nächsten Sitzungen aufgeschoben. Um Genehmigung des Wirtschaftsoetriebes im Schlachthaus gemäß Paragraph 33 Gew.-O. soll beim Vezirksrat nachgesucht werden.

Zwei weiteren städtischen Beamten der Bes.-Gruppe 6 wer­den auf Ansuchen unverzinsliche Darlehen von je 60 Mark zur Beschaffung von Wintervorräten gewährt. Mehre­ren Gesuchen um Uebergehung von Gräbern und Ueberlassung von Familiengräbern wird unter Ansatz der satzungsmätzigen Gebühr entsprochen. Im Waldfriedhof werden Familiengräber nur in der hierfür vorgesehenen Abtei­lung abgegeben. Eine Mitteilung der Oberamtspflege, nach welcher die Stadtpflege in der Steuerlieferung mit einem größeren Betrag im Rückstand ist, wird zur Kenntnis des Ee­meinderats gebracht. Wie bisher, so wird auch in Zukunft die ganze Steuer, wie sie bei der Stadtpflege eingeht, an die Ober- ämtspflege abgeliefert, um so nach und nach auf das Laufende zu kommen. Weiter wird von Pensionskatasteraus- zügen mehrerer städtischer Beamten Einsicht genommen. Einem beim Stadtschultheißenamt vorübergehend beschäftigten erwerbslosen Kaufmann werden als Vergütung 5 Mark pro Tag gewährt. Sägewerk sbesitzer Wackenhut bietet der Stadtgemeinde sein am Ueberberger Weg gelegenes Wohnhaus zum Kauf an. Der Kauf wird abgelehnt. Schließlich finden noch 2 Grundstücksschätzungen statt.

Hieran folgen Beratungen in geheimer Sitzung.

Fahrplanänderungen. Ab Sonntag, den 21. November

1926 verkehren: 1. Personenzug 269 Freudenstadt Hbf. (ab 8.42 abends) Schiltach auch wieder an Sonn- und Fest­tagen. (Der Zug verkehrt also auf der ganzen Strecke EutingenSchiltach das ganze Jahr täglich.) 2. Perso­nenzug 272 SchiltachFreudenstadt Hbf. (an 10.32 abends) an Sonn- und Festtagen.

Stuttgart, 19. Nov. (Verabschiedung württembergischer Mifsionarinnen.) Am Dienstag wurden in einer überaus zcchlreichen Versammlung, die namentlich aus den Mädchen- bibelkreisen und Jungfrauenvereinen Eroß-Stuttgarts be­sucht war, zwei Basler Missionsschwestern Emma Martin und Emma Müller, die Ende des Jahres auf ihr Arbeitsfeld in China reisen werden, verabschiedet. Schwester Emma Martin-Schorndorf, die ihre Tätigkeit im Basler Missions. fpital in Kayintschu finden wird, gehört mütterlicherseits bereits der dritten Generation an, die im Dienst der Basler Mission steht. Schwester Emma Müller-Mühlacker wird di« Leitung einer chinesischen Mädchenschule übernehmen.

Ausdem Eemeinderat. Im Gemeinderat wandte sich Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager gegen den Plan der Reichsbahndirektion, die Bahn LeinfeldenWaldenbuch in nächster Zeit auszubauen. Dadurch wird die beabsichtigt« Straßenbahn StuttgartWaldenbuchTübingen insofern unmöglich, als vorgesehen war, für die Straßenbahn von Leinfelden aus die für die Eisenbahn in Aussicht genom­mene Straße bis Waldenbuch zu benützen. Der Oberbürger­meister legte dar, daß dadurch die Großstadtbevölkerung in­folge der Systemlosigkeit des Eisenbahnwesens in der Schön­buchgegend vom Besuch dieser Gegend ferngehalten werde. Die Oeffentlichkeit möge wissen, daß die Verantwortung für den Schwabenstreich, den zu begehen man sich anschicke, Stuttgart nicht treffe. Weiterhin befaßte sich der Gemeinde­rat mit der Frage des Planetariumsbaues. Di eff Frage soll ihre Lösung dadurch finden, daß mit der Bahnhofplatz-A.-E. und der Grundstück-A.-E. am neuen Bahnhof ein Vertrag abgeschlossen wird, der die Erbauung eines 56stockigev großen Bauwerks auf der ganzen Front des Vahnhofplatzes nach den Plänen von Professor Vonatz vorsieht. Da aber zurzeit das Geld sür das ganze Bauwerk nicht aufzubringen ist, sollen die Gesellschaften zunächst auf der ganzen Front die wei untersten Geschosse mit einem Halbstockwerk über der Stephanstraße ausführen und zwar sofort die Arkade« über der Stephanstraße. Ueber dem hinter Len Arkaden ge­legenen Teil des Straßendurchgangs soll dann ein Plane­tariumbau (Kuppelbau) als Provisorium erstellt werden. Die Stadtverwaltung gewährt sür den Planetariumbau den Gesellschaften 200 000 Mark als Baukosten bei trag. Außer­dem bezahlt dann die Stadt für die Miete des Planeta­riums in den ersten zehn Jahren 16 000, in den weitere« Jahren der Benützung 12 000 Mark. Das Abkommen mit den beiden Gesellschaften wurde vom Gemeinderat mit 28 gegen 23 Stimmen genehmigt. Schließlich befaßte sich ocr Gemeinderat noch mit dem Wohnungsbauprogramm für 1926. Es fehlen noch von dem Wohnbauprogramm 22 Wohn­einheiten. 1578 Wohneinheiten sind erstellt worden. Der Gesamtaufwand betrug 16,6 Millionen.

Erwerbslose. Am 9. November waren 6133 männ­liche und 1935 weibliche Unterstützungsempfänger vorhanden.

Zuffenhausen, 19. Nov. (Schweres Autounglück bei einer Schwarzfahrt.) In der Nacht auf Donnerstag stürzte ein mit fünf Personen besetztes Auto in der Lüdwigsburgerstratz« gegenüber dem Steinbruch der Firma Baresel die etwa acht Meter hohe Böschung hinunter. Zwei der Insassen erlitt» schwere Arm- und Rippenbrüche und mußten nach Ludwigs- bürg, der ebenfalls schwerverletzte Chauffeur nach Stuttgart ins Krankenhaus verbrächt werden. Zwei mitfahrende Da­men kamen mit dem Schrecken davon. Das Auto, das einem Arzt in der Gegend von Bopfingen gehören und von de« Insassen unerlaubt benützt worden sein soll, wurde vollstän­dig zertrümmert.

Ditzingen OA. Leonberg, 19. Nov. (Erdrückt.) Bei Ver legung eines Kessels für eine Tankstelle ist am Donnerst«, der verh. Landwirt Eotthilf Eommel tödlich verunglückt Gommel wollte Erdschollen unter dem Kessel entfernen Im gleichen Augenblick brach die Kette und die zentner­schwere Last erdrückte ihn, sodaß er nur noch als Leiche ge­borgen werden konnte.

Kirchberg, OA. Marbach, 19. Nov. (Unter den Rädern des Zuges.) Bei der Einfahrt des von Marbach 6.35 Uhr ein- treffenden Zuges kam der 19 Jahre alte Eugen Mayer aus Kilchberg beim Aussteigen unter den noch fahrenden Zug. Ein Wagen fuhr über ihn weg u.rd verstümmelte ihn so furchtbar, daß der Tod sofort eintrat.

Dettingen, OA. Kirchheim, 19. Nov. (Tödlicher Unfall.) Der in einer hiesigen Holzbearbeitungsfabrik beschäftigte IS Jahre alte Hilfsarbeiter Ernst Rietheimer war mit de« Auflegen einer Riemens beschäftigt und kam dabei offenbar aus Unvorsichtigkeit der Transmission zu nahe. Er wurd« von ihr erfaßt und aufs schwerste verletzt. Im Bezirkskran­kenhaus ist er seinen schweren Verletzungen erlegen.

Balingen, 19. Nov. (Verbot des Potemkin-Films.) Das Oberamt Balingen hat die von den Vereinigten Gewerk­schaften Ebingen geplante Aufführung des FilmsDas Jahr 1905 (Panzerkreuzer Potemkin)" in Ebingen auch in der gekürzten Form wegen Gefährdung der öffentlichen Sicher­heit und Ordnung verboten.

DasWürtt. Wirtschastsministerium"

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das am 12. Nov. ds. Js. in Kraft getretene württ. Gesetz über das Staats- Ministerium und die Ministerien hat sür das seitherige Ar- Veits- und Ernährungsministerium eine Aenderung seiner Bezeichnung mit sich gebracht; es heißt jetztWürtt. Wtttt schaftsministerium". Der Geschäftskreis der Wirtschafts- Verwaltung deckt sich im allgemeinen mit dem bisherige« Neu zugewachsen sind dem Ministerium nur die von der Jnnenverwaltung abgetrennten Eeschäftsgebiete des Dampskesselwesens und des Bank- und Börsenwesens, mit Ausnahme der zum Eeschäftskreis des Finanzministeriums gehörigen Angelegenheiten der Württ. Notenbank und der anderen Privatnotenbanken. Die räumliche Unterbrin­gung des Ministeriums (Lindenstraße 4, Stuttgart) und Lein Fernsprechanruf (Nr. 22 746) bleiben unverändert.