Nr. 254

Schwarzwälder Tageszeitung »Aus den Tannen"

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einen Ausfuörüverschutz von IS Mi-lionen Mark, insgesamt dagegen eine Passivität von 91 Millionen. Diese hohe Passivität erklärt sich aus -er um SS Millionen erhöhten Golöcinfubr aus dem Ausland gegen­über dem Vormonat. Im ganzen ist das Bild der Handelsbilanz aber -och günstig, da sowohl die Rohstoffetnfuhr wie die Fertigwarenaus- fubr gestiegen sind. Die Preisverhältnisse aus den Warenmärkten blie­ben die gleichen wie in der Vorwoche. Für Kali steht eine Erhöhung der Preise in Aussicht.

Wirtschaft

Di« amtliche Grosihandelsinderzisfcr vom 27. Oktober 1926. Die aus den Stichtag -es 27. Oktober berechnete Grotzhandelsindexzifser des Statistischen Reichsamts ist gegenüber dem 20. Oktober um 1,1 v. H. auf 132,4 gestiegen. Von den Hauvtgruvven haben die Agrarerzeugnisse auf 137,4 angezogen, während die Jndustrieftoff« leicht auf 123 nach- aegeben haben.

Börsen

Berliner Börse vom 29. Okt. Die Börse erlebte beute einen groben Haufsetag. Es lagen aus dem Rheinland wieder gröbere Kaufaufträge vor und auch die Spekulation lieh die bisherige Zurückhaltung fallen, da die Ultimoregelung sich auherordentlich glatt abwickelt und bei dem unverändert gebliebenen englischen Diskontsatz auch für die nächste Zeit die Geldlage zuversichtlich beurteilt wird.

Stuttgarter Börse vom 29. Okt. Die Tendenz war fest. Das Jutereffe wandte sich aber fast ausschlietzlich dem Schwankungsmarktc zu, wo sich bei lebhaftem Geschäft teilweise recht ansehnliche Kursbefferungen er­gaben.

Getreide >

Berliner Produktenbörse vom 29. Okt. Weizen märk. 273276, Nog- I gen märk. 221226, Sommergerste 226268, Wintergerste 192268, I Hafer märk. 182198. Mais loco Berlin 261266, Weizenmehl 86.86 , bis 89.28, Roggenmehl 32.2833.78, Weizenkleie 11.7812, Roggenkleie ' 11.75, Btktoriaerbsen 8868, kl. Sveiseerbsen 4642, Futtererbsen 22 ! bis 2L Tendenz: nach anfänglicher Abschwächung wieder fest.

Märkte

Oehringer Obstmarkt vom 27. Okt. Zugesübrt waren 486 Zentner ! Mostobst. Preis für Birnen 4 Aepfel 67 Tafelobst: zugesübrt I 366 Zentner. Preis für Birnen 616 Aepfel 914 I

Durlacher Vieh- »nd Pferdemarkt vom 27. Okt. Auftrieb: 86 Kühe,

7 Kalbinnen und 6 Kälber. Verkauft wurden 22 Kühe, 4 Kalbinnen - (Jungvieh) und 6 Kälber. Preise: Kühe 666786 Zuchtkühe 586 bis - 766 Kalbinnen 586-686 !

Wein !

Badische Herbstbericht«. In Auggen ist das Weingeschäft in vollem Gange. Konsumweine werden zu 126136 das Ohm verkauft. Bes- ! fer« Weine gehen vielfach ins Oberland oder in die Schweiz zum Preis - von 186 ^ und darüber. Auch die geringen Lagen sind dieses Jahr ' vorzüglich. In Mauchen ist der der Herbst beendet. Es hat einen ! Mtttelherbst gegeben. Das Mostgwicht für Weibberbst betrug 8182 Grad, für Rotherbst 8896 Grad. Es wurden bereits einige Posten »um Preis von 126 das Obm verkauft.

Mel Md Svoü

Von der Deutschen Automobilausstellung Ve.nn» 28. Okt. Auf Einladung des Reichsverbandes der Automobilindustrie fand eine Presse-Vorbesichtigung der Deut­schen Automobilausstellung 1926 statt. Die diesmalige Verringe­rung der ausstellenden Personenwagenfirmen und der ausgestell­ten Wagen selbst hat den Eindruck der absoluten Einheitlichkeit der deutschen Automobilindustrie verstärkt, sodab die Ausstel­lung einen ganz geschlossenen Eindruck macht. Die Verringerung der Zahl der angewendeten Personenwagen bat es erreicht, daß auch noch die verwandten Motorräder, sowie Karosseriefabriken und ein Teil der Zubehörindustrie Unterkommen konnten. Trotz der gesunkenen Zahl der ausgestellten Wagen hat die Zahl der im Serienbau hergestellten Kraftwagen außerordentlich zuge­nommen. Fast jede der ausstellenden Firmen hat mindestens einen offenen und einen geschlossenen Serienwagen mit Vier­radbremse ausgestellt. Daneben find zahlreiche neue Konstruk­tionen namentlich von 6 und 8 Zylinder zu verzeichnen, die die Hoffnung auf siegreichen Wettbewerb mit den ausländischen Kraftwagen auch in einer Zeit einer starken Herabsetzung der Schutzzölle gestattet. Auch die in Halle 2 ausgestellten Nutz- sahrzeuge bieten ungewöhnlich viel neue und hervorragende Konstruktionen. Dasselbe gilt von den Motorrädern, die ebenso wie die Personenwagen für die Ausstellung ihre Preise zum Teil erheblich herabgesetzt haben, sodaß auch der erfolgrei^e Wettbe­werb in dieser Hinsicht gewährleistet erscheint.

GerMslaal

Das unechte Perlenhalsband

Stuttgart, 29. Okt. Ein hiesiger Juwelenhändler namens Otto Berner wurde, weil er ein aus japanischen Zuchtperlen beste­hendes Perlenhalsband als echt um den Preis von 4O9 Mark unter Vorbringung falscher Angaben verkauft hatte, zu 1909 Mark und seine Schwester zu 309 Mk. Geldstrafe verurteilt. .

Millionenstrafe für einen Spritschmuggler ,

Die Hamburger Strafkammer verurteilte den bisherige' Ge­schäftsführer der Hamburg-Altonaer-Wirteeinkaufsgenossc oft, der 60 909 Liter Feinsprit aus dem Freihafen geschmuggel tte, zu 5 Monaten Gefängnis und 1.3 Millionen Mark Ec .oje.

»om Rege« in vte Trant«

! Metzingen, 28. Okt. Gegen das erste Urteil des wegen Falsch- ^ münzerei angeklagten Johannes Kittelberger von hier, das be- ! kanntlich auf 6 Monate lautete, wurde damals seitens der der Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Die Strafsache kam i nun erneut vor der Strafkammer in Tübingen zur Verhand- , lung. Das Resultat ergab die Aufhebung des früheren Urteils, ' während der Angeklagte nunmehr zu einer Gefängnisstrafe von

2 Jahren neben Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf

3 Jahre verurteilt wurde. Die Mitangeklagte Gattin und beide . Söhne, die in der ersten Verhandlung freigesprochen worden wa­ren, erhielten je 4 Monate Gefängnis. Das Strafmaß wurde durch die Umstände wesentlich erhöbt, weil es dem Angeklagten

. nicht gelang, eine angebliche Notlage, in der er gelebt und ge- . handelt haben wollte, nachzuweisen. Die Verhandlung fand bin- , ter verschlossenen Türen statt.

- Der vierte Femeordvroreb

! Landsberg a. W., 28. Okt. Donnerstag begann mit der Ver- i Handlung gegen Schiburr und >9 Genossen der umtangreichstc ^ und wichtigste Prozeß in der Reihe der Fememordprozesse. Es , handelt sich liier um den Fall Eröschke, der als Mitglied des : Arbeitskommandos Küstrin in den Verdacht geraten war, ein i kommunistischer Spitzel zu sein. Eröschke ist bekanntlich nach ! schweren Mißhandlungen im Fort Gorgas auf einer Autofahrt ' erschossen und sein Leiche im Walde verscharrt worden.

- 25 Jabre alt 29 Jahre Zuchthaus

? Vor dem Dessauer Schöffengericht hatte sich der trotz seiner s Jugend von 25 Jahren bereits mit 7 Jahren Zuchthaus vorbe- ! strafte Klempner Willi Panske aus Burg bei Magdeburg we- s gen zahlreicher Diebstähle zu verantworten, die er in den Jah- ' ren 1925 und 1926 in Zerbst und Dessau verübt hatte. Das Ge- > richt überführte den Täter und verurteilte ihn unter Anrechnung einer Anzahl Vorstrafen zu 6 Jahren Zuchtbaus und 19 Jah­ren Ehrverlust. Insgesamt find bisher gegen den 25tährigen ' 29 Jahre Zuchthaus verhängt worden.

Beginn des Holzmann-Prozesses Am Donnerstag begann vor dem Schöffengericht Berlin-Mrtt« der Prozeß gegen Michael Holzmann wegen Bestechung de- früheren Leiters des Berliner Frrmdenamtes, Oberregierungs rat Bartels. Kutisker tritt in dem Prozeß als Nebenkläger auf

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