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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Nr. 213

Aus Skadt und Land.

Altensteig, den 13. September 1926.

Amtliches. Versetzt wurde auf Ansuchen der beim Oberamt Calw planmäßige Amtmann Dr. Merkt beim Oberamt Rottenburg auf die Amtmannstelle bei diesem Oberamt und der beim Oberamt Saulgau planmäßige Amtmann Nagel beim Oberamt Calw auf die Amt­mannstelle bei diesem Oberamt.

Ernannt wurde der Regierungsassessor Dr. Alfred Klaiber beim Oberamt Nagold zum Amtmann beim Oberamt Ludwigsburg.

Der Samstag und Sonntag brachten nicht besonders viel Leben in unser Städtchen. Am Samstag abend fand im Schwanensaal eine von der Kommunistischen Partei einberufene, gutbesuchte, öffentliche Versammlung statt, in der über die Tätigkeit des Eemeinderats in der neuen Amtsperiode Bericht erstattet wurde und in der aufgrund der Tagesordnungen und Protokolle der Gemeinderats- sitzungen Aufklärungen und Einblick gegeben wurden, die in sachlichem Rahmen sich bewegten. Die Diskussion ge­staltete sich rege. Der Sonntag lockte in der Frühe manche Einwohner zum Solitude-Rennen nach Stuttgart, das, wie alle sportliche Veranstaltungen, einen ungeheuren Besuch aufzuweisen hatte. Mittags ging ein Gewitter­regen nieder, der auf die vergangenen heißen Tage die nötige Feuchtigkeit und Abkühlung brachte und nachher einen herrlichen Spaziergang in reiner Luft ermöglichte. Abends brachte die Schwäbische Bilderbühne im Grünen Baum mit ihrem interessanten FilmLava" angenehme Unterhaltung und ein volles Haus.

Nadunfiille. Am Freitag stürzte bei Edelweiler der 69jährige Johs. Morhardt von Zumweiler so unglück­lich vom Rade, daß er einen Schädelbruch davontrug und in das hiesige Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Am Samstag erlitt an der Heselbronner Steige ein Bau­unternehmer aus Dornstetten einen Radunfall und trug dabei mehrere Verletzungen davon. Der Verunglückte wurde ebenfalls im hiesigen Krankenhaus ausgenommen, das er aber gestern wieder verlassen konnte.

Auszeichnung. Dem Herrn Postagenten Hansel- mann in Simmersfeld wurde zur Feier des Ta­ges, 10. September 1926, an dem er eine 40jährige Dienst­zeit vollendet hat, die besten Wünsche und der Dank für die treuen Dienste, die Herr Hanselmann während dieser Zeit dem Reich und dem Lande geleistet hat, in einem An­erkennungsschreiben der Oberpostdirektion Stuttgart aus­gedrückt.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Reich. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Erwerbslosen­fürsorge hat in der zweiten Augusthälfte in starkem Maße angehalten. Die Zahl der männlichen Hauptunterstützungs­empfänger ist von 1.286 000 am 16. August auf 1.246 000 am 1. September zurllckgegangen, die Zahl der weiblichen Hauptunterstützungsempfänger von 317 000 auf 303 000, die Gesamtzahl von 1.603 000 auf 1.641000. Der Gesamt­rückgang beträgt also rund 54 000 oder 3,4 Prozent. Die Zuschlagsempfänger, d. h. die unterhaltungsberechtigten Angehörigen Vollerwerbsloser, haben sich in einem ähn­lichen Verhältnis vermindert. Während des ganzen Mo­nats August ist die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger um 103 000, d. h. um 6,3 Prozent zurückgegangen, gegenüber einem Rückgang von 89 000, d. h. 5 Prozent im Juli.

Versuchsballone. Vom 14. bis 16. September ds. Js. steigen an vielen Orten Europas (auch in Deutschland) zu wissenschaftlichen Zwecken unbemannte Versuchsballone auf.

Der Finder eines solchen wird gebeten, ihn samt dem darin befindlichen Selbstschreibgerät sorgfältig zu behandeln und nach der am Ballon oder am Gerät befindlichen Anleitung zu verfahren. Es wird betont, daß mit Rücksicht auf die Gegenseitigkeit auch ausländische Ballone gerade so behan­delt werden müssen wie die deutschen. In der Regel zahlt die den Ballon absendende meteorologische Anstalt dem Finder eine angemessene Belohnung. Die Ballone sind mit dem leicht brennbaren Wasserstoff gefüllt, daher ist SZorsicht geboten. " '" - -

Walddorf, 13. Sept. (Tödlich verunglückt. Der etwa 30jährige Johannes Walz von hier ist gestern abend 6 Uhr auf dem Wege nach Oeschelbronn von seinem Rade gestürzt und dabei schwer verunglückt, so daß er in das Krankenhaus nach Nagold eingeliefert werden mußte, wo er heute früh 4 Uhr verstarb.

Freudenstadt, 11. Sept. (Der Vau eines Gemeinde­hauses gesichert.) Der Kirchengemeinderat Freudenstadt hat an der Ringstraße gegenüber der Reithalle einen Platz für das längst geplante Gemeindehaus erworben.

Hohenheim, 11. Sept. (Starkes Erdbeben.) Wie die Erd­bebenwarte Hohenheim mitteilt, begannen am Freitag mit­tag um 11 Uhr 51 Min. 36 Sek. die Instrumente der Erd­bebenwarte ein starkes Fernbeben aufzuzeichnen, besten Herd in einer Entfernung von etwa 10 500 Kilometern liegt. Die Instrumente waren etwa 2 Stunden läng in Be­wegung.

Eßlingen. 11. Sept. (Ueberfahren.) Nachmittags wollte der Lastkraftwagen einer Stuttgarter Großhandelsfirma nach Abgabe einiger Hupensignale eine Kindergruppe links überholen. Im letzten Augenblick löste sich ein sechs Jahre alter Knabe aus der Gruppe und sprang schräg vorwärts über die Straße. Er wurde hiebei von dem Kraftwagen er­faßt und so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat.

Ludwigsburg, 11. Sept. (Die Eingemeindungsfeier von Hoheneck.) Aus Anlaß der Eingemeindung der Gemeinde Hoheneck zu Ludwigsburg erfolgte im Hohenecker Rathaus in offizieller Sitzung der Eemeinderäte von Hoheneck und Ludwigsburg die feierliche Ilebernahme der Vorstadt Ho­heneck in die Verwaltung der Stadt Ludwigsburg und her­nach im Gasthaus zurKrone" die festliche Bestätigung der Verschmelzung der beiden Gemeinden bei einem gemein­samen Abendesten der Eemeinderäte, der Beamten von Lud­wigsburg und Hoheneck und der Vorstände der Bezirks­behörden. Dabei wurde von Oberbürgermeister Dr. Har­tenstein der bisherige Schultheiß Ludwig als Natsschrei- ber der Stadt mit dem Titel Rechnungsrat durch Handschlag vereidigt. - Rechnungsrat Ludwig verabschiedete sich dann von seinem Gemeinderat.

Tübingen, 11. Sept. (Ueberfahren.) Der 28 Jahre alte städt. Notstandsarbeiter Karl Wolfer von hier war mit der Herbeiführung und Verladung von Zementsäcken beauf­tragt. Als der mit Zementsäcken vollbeladene Kraftwagen auf dem der Arbeiter Platz genommen hatte, die Linden­alleen passierte, richtete Wolfer während des Fahrens an die Verkäuferin am Stand einige Worte, erhielt jedoch bei der Bewegung anscheinend das Uebergewicht und glitt rücklings über den Wagen hinab, wobei ihm das Hintere rechte Rad über den Unterleib fuhr. Obwohl sofortige Hilfe zur Stelle war, verschied Wolfer auf dem Transport zur chirurgischen Klinik.

Oberhausen OA. Reutlingen, 11. Sept. (Eigenartiger Unfall.) Bei der Sportplatzeinweihung wurden die Fah­nen auf der Tribüne aufgestellt. Anscheinend löste sich durch das Tanzen darauf eine Fahne los, und stürzte auf die Zu­schauer. Die Fahnenspitze drang einem 11jährigen Knaben in den linken Fuß, so daß dieser vom Platze getragen wer­den mußte.

Gmünd, 11. Sept. (Von der Dachplatte getroffen.) Nach- , mittags wurde ein städtischer Maurer im Hof der alten : Kaserne von einer herabfallenden Dachplatte getroffen und ^ ihm dabei der linke Arm abgeschlagen.

, Grabenstetten OA. Urach, 11. Sept. (Tödlicher Radun­fall.) Der in Oberlenningen beschäftigte Georg Katzmaier

- von hier stürzte in der Oberlenninger Steige auf dem Wea- zu seiner Arbeitsstelle so unglücklich vom Rad, daß er bald

: darauf seinen schweren Verletzungen erlegen ist

Dorfmerkingen OA. Neresheim, 11. Sept. (Ein Unglücks- ' trunk.) Infolge Laugengenusses mußt sich der 19 Jahre alte ; Sohn des Schreinermeisters Lindacher hier einer Operation '' unterziehen. Der Rettungsversuch kam zu spät. Der junge i Mann ist gestorben.

Brackenheim, 11. Sept. (17 Prozent Umlage.) Der Eie- meinderat beschloß für 1926 die Erhebung einer Umlage von 17 Prozent. Die Einnahmen der Stadt betragen nach

- dem Voranschlag 62 000 Mk. und die Ausgaben 117 000 Mk i Weinsberg, 11. Sept. (Todesfall.) Im Alter von 87 Jah­ren verschied der Ehrenbürger der Stadt, Oberamtsbau-

' meister Wagner. 42 Jahre hat er seines Amtes gewaltet ; und reiche Arbeit geleistet. Im Vorjahr konnte er noch mit : seiner Gattin die diamantene Hochzeit feiern.

; Weinsberg, 11. Sept. (Steinwürfe auf den Zug.) Auf s den Zug, der abends 6.03 Uhr hier abfährt, wurden kurz ; vor der Einfahrt ins Tunnel Steine geworfen. Verletzt

- wurde niemand. Die Täter, die durch Leichtsinn und Ueber- : mut anderer Menschen Leben gefährden, find noch nicht er- S mittelt.

: Heilbronn, 11. Sept. (Polizeikosten.) In der letzten Ce-

! meinderatssitzung in Heilbronn teilte Rechtsrat Dr. Schmitz ^ mit: Die größeren Städte des Landes, außerhalb Stutt- : gart haben unter Führung Heilbronns gegen das Ministe- < rium des Innern einen Prozeß wegen der Höhe der Poli- ! zeikosten (über 400 Prozent ihrer früheren Polizeiaus.

, gaben), die von den Gemeinden an den Staat zu ersetze«

! find, geführt und diesen nun vor dem Verwaltungsgerichts­hof gewonnen. Danach habe das Ministerium durch kiinst- , liche Erhöhung der Ausgaben und künstliche Erniedrigung ' der Einnahmen eine Mehrbelastung der Städte über das i Polizeiverwaltungsgesetz hinaus erzielt.

' Oehrrngen, 11. Sept. (Raubüberfall.) Als sich die Fra«

- des Amtsdieners Eronbach von Ohrnberg auf dem Weg ^ nach Oehringen befand, wurde sie in dem vom Wald um- ^ säumten Ohrntal nahe der steinernen Brücke von drei Jn- ^ dividuen gestellt und ihr die Barschaft abverlangt. Als sie ! sich dagen sträubte, wurde sie an den Haaren gezogen und , ihr die Kleider beschädigt, bis sie, aufs Schwerste bedroht,

^ ihre Habe, ca. 370 Mk. eingezogene und ablieferbare Strom- ; gelder und dabei etwas Privatgeld samt dem Rucksack her- l ausgab. Im nächsten Ort verständigte die Frau durchs Te- ! lephon das Stationskommando.

Ravensburg, 11. Sept. (Fabrikbrand.) In dem Maschi- ' nenhaus der Parkettfabrik Sterkel ist Feuer ausgebrochen

- Arbeiterinnen, die ihre Mittagspause machten, bemerkten,

" daß aus dem Dache des Maschinenhauses dichter Rauch

drang. Die Weckerlinie konnte anfänglich dem Feuer nicht : beikommen und mußte zuerst teilweise das Dach abdecke«

- und die Decke aufreißen. Schließlich konnte das Feuer aus i seinen Herd beschränkt werden. Der Eebäubdeschadeu am i Kesselhaus ist bedeutend.

; Mm, 11. Sept. (Mord?) Die Persönlichkeit der kürzlich ' in der Donau Lei Neu-Ulm gefundenen Frauenleiche ist nun ^ festgestellt worden. Es ist eine Magdalene Stricker vo«

: Günzburg, die anläßlich der Stadtbeleuchtung bei ihrer ver<

. heirateten Schwester in Neu-Ulm zu Besuch war. Ihrer ? Schwester sagte sie, daß sie wieder heimgehe. Das Mädche«

, soll ermordet und der aus Ulm stammende Mörder bereits ieitgenommen sein.

Sein erster Erfolg

Kriminal-Roman von Walter Kabel i >

4) (Nachdruck verboten.)

Das Zimmer im ersten Stock hat der Prokurist erst wie­der gegen 11 Uhr verlaßen", fuhr der Kommissar fort,und er ist auch derjenige, der den Ermordeten hier aufgefunden hat. Kurz vor 10 Uhr hat Herr Friedrich den ersten Kassier, Herrn Meisel, durch das Haustelephon angesprochen und ihm den Auftrag gegeben, 150 000 Mark, die Baron von Berg heute von seinem Guthaben abheben wollte, bereit zu halten. Herr Friedrichs verwaltete nämlich seit Jahren das nicht unbeträchtliche Vermögen des Barons von Berg. Um 10 Uhr ziemlich mit dem Elockenschlag ist der Baron dann auch an der Kasse erschienen, und dieser ging nun hier in das Privatkontor, um, wie er zu dem Kassierer sagte, Herrn Friedrichs einenGuten Morgen" zu wün­schen, Der Baron hat dann nach wenigen Minuten nach Aussagen des Portiers und des Laufburschen das Gebäude wieder verlaßen. Kurz vor XII Uhr, als Baron von Berg bereits fort war, soll Herr Friedrichs den ersten Kaßier noch­mals telephonisch aufgefordert haben, die bewußten 160 000 Mark ihm sobald wie möglich in sein Kontor, also hierher zu bringen, da der Baron in einer Stunde wieder bei ihm vorsprechen würde, worauf Herr Meisel, der erste Kaßier, sofort das Geld aus der Stahlkammer heraufgeholt hat, dm Herr Friedrichs vor sich auf den Schreibtisch legte. Gegen XII Uhr soll Baron von Berg sich bei Herrn Frie­drichs habe melden lassen. Er ist nur ganz kurze Zeit hier in diesem Zimmer geblieben und dann wieder fortgegangen. Um 11 Uhr muß kurz vor 11 Uhr gewesen sein, da wir wenige Minuten nach 11 Uhr die Meldung bereits auf dem Polizeipräsidium hatten läutete Herr Westfal, der Prokurist, seinen Chef mehrmals durch das Haustelephon an, um in einer Eeschäftsangelegenheit seinen Bescheid ein» zuholen; da aber Herr Friedrichs sich nicht meldete, hat der Prokurist die Angelegenheit persönlich erledigen wollen.

Als ihm auf verschiedentliches Klopfen an der in dieses Zimmer führenden Türe nicht geöffnet wurde, har Herr Westfal mit seinem Drücker die Türe selbst aufgeschlossen. Diese Türe hatte nämlich nur auf der Innenseite einen Drücker, bitte, wollen der Herr Staatsanwalt sich über­zeugen, hier außen befindet sich nur ein Porzellanknopf als Handgriff und darunter eine kleine Oeffnung für den paßenden Drücker, mit dem sich dann von außen öffnen läßt.

Die Herren hatten die betreffende Oeffnung in Augen­schein genommen und traten wieder in das Zimmer zurück. Der Kommißar fuhr fort:Zu dieser Türe besitzen außer Herrn Friedrichs nur zwei Herren noch die passenden Drücker, der Prokurist und der erste Kaßier. Der Prokurist öffnete also die Türe und sah sofort, da wie jetzt sämtliche Flammen des Kronleuchters brannten, die auf dem Teppich ausgestreckte Gestalt seines Chefs. Zuerst glaubte er nur an einen Ohnmachtsanfall, als er dann aber hinzusprang, um seinem Chef Hilfe zu bringen, erblickte er die deutlichen Blutflecken auf der Weste und merkte sowohl an der Lage des Körpers, als auch daran, daß er nirgends eine Waffe entdecken konnte, daß etwas Außergewöhnliches passiert sein müße. Er ist dann in das Kontor gelaufen und hat Lärm geschlagen. Als er von Herrn Meisel, dem ersten Kaßier erfuhr, da sich auf dem Schreibtisch in einem Kou- vert 150 000 Mark befunden haben, ist dem Prokuristen erst die ganze Wahrhet klar geworden und er hat sofort nach dem Polizeipräsidium telephonieren lassen und außer­dem dafür gesorgt, daß niemand in diesem Zimmer etwas anrühre. Als die Meldung bei uns eintraf, habe ich mich sofort mit Herrn Dr. Werres und dem Kriminalbeamten Behrent hierherbegeben. Wir haben das Zimme genau un­tersucht, aber weder eine Waffe noch sonst etwas Besonderes gefunden!:-

*

5. Kapitel.

Der Staatsanwalt hatte den Bericht des Kommißars mit keinem Wort unterbrochen. Jetzt schaute er fragend aus.

Also das haben Sie durch die bisherige Vernehnumi festgestellt?"

Jawohl, Herr Staatsanwalt, durch Vernehmung des Prokuristen und des ersten Kaßiers. Der zweite Kaßier, Herr Willert, konnte nicht viel aussagen, da er in der für die Sache wichtigsten Zeit, also in der Zeit von XII 2hr bis 11 Uhr, nicht in der Bank anwesend war."

Der Staatsanwalt nickte.Schön.-Wir beide hat­

ten also festzustellen, ob die Aussagen der beiden Herren stimmen. Ist dies der Fall, so kommt als Täter nur dieser Baron von Berg in Betracht."-

Und diese Aussagen müssen stimmen", sagte eifrig der Kommißar,da der Laufbursche, der Herrn Friedrichs di« Besucher zu melden hatte, in der Zeit von vor 10 bis 11 Uhr den Vorraum da, in dem er gewöhnlich seinen Platz hat nicht verlassen haben will und dem Prokuristen gegenüber ausgesagt hat, daß außer den genannten Herren niemaiü anders in das Privatkontor hier gekommen ist auch wohl nicht gekommen sein kann, ich meine vielleicht am einem andern Weg da die Fenster sowohl hier als dort im Wartezimmer fest vergittert sind und es einen ander« Zugang nicht gibt. Der Letzte, der den Bankier lebend g«« sehen hat, war außer dem Mörder der Laufbursche. Und dieser Mörder kann niemand anders als der Baron v. Berg sein, da der Laufbursche, als er diesen gegen Xll Uh* meldete, seinen Herrn noch gesprochen hat; nach dem Ba­ron von Berg hat als nächster der Prokurist diesen Raum betreten, und da war Herr Friedrichs bereits tot!"

Der Staatsanwalt überlegte. Als ob er seiner Sache noch nicht ganz sicher sei, fragte er nochmals:Also die Be­sucher bei dem Ermordeten folgten sich der Reihe nach so: Zuerst der Prokurist, dann der Baron von Berg, dann der Kaßier, der das Geld brachte, dann der Baron von Berg zum zweitenmal und schließlich wieder der Prokurist, der seinen Cehf ermordet auffand. Nicht wahr, so ist es doch? ,

(Fortsetzung folgt.) F