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Tchwarzwäldrr Tageszeitung „Nus de« Tannen"
Nr. 124
verwickelt und nach Sibirien verschickt, wo er vier Jahre zu- brachte. Zurückgekehrt, schloh er sich der geheimen sozialistischen Partei an, die der eben zurückgetretene Staatspräsident Woj- ciechowski damals unter vielen Gefahren leitete. Im Jahre 1900 wurde Pilsudski noch einmal von den russischen Behörden verhaftet, entkam aber 1901 glücklich nach Galizien, wo er während des russisch-japanischen Krieges die galizischen Schiitzenformationen gründete und einen Aufstand in Russisch-Polen vorzubereiten suchte. Dabei half ihm der bisherige kommandierende General in Posen, Sosnikowski, der nun durch Selbstmord einem Kampfe gegen seinen alten Parteifreund auszuweichen suchte. Jene Schützenformationen bildeten später den Stamm der ga- lizisch-volnischen Legion, anderen Spitze Pilsudski auf österreichisch-ungarischer Seite im Weltkriege seit dem 6. August 1914 mitfocht. Die Mittelmächte weigerten sich, diese Legionen — wie Pilsudski es verlangte — in ein besonderes polnisches Heer umzubilden. Pilsudski zog sich daraufhin gekränkt vom Heeresdienst zurück, wurde aber 1917 in den provisorischen Staatsrat des von den Mittelmächten ausgerufenen Staates Polen berufen. Als die polnischen Legionen sich — offenbar auf Pilsudskis Ordre — weigerten, den ihnen von den Okkuppationsbebörden vorgeschriebenen Eid zu leisten, wurde Pilsudski in Warschau verhaftet. Im Oktober 1918 wurde er auf Befehl des Reichskanzlers Prinzen Max von Baden freigelassen und zog als Triumphator in Warschau ein.
Kaum befand sich Pilsudski auf dem Boden Polens, räumte er alsbald mit drei verschiedenen Regierungen, die damals existierten auf, wurde am 14. November 1918 zum Staatspräsidenten gewählt und verblieb in dieser Stellung bis zum Dezember 1922, als er die Kandidatur für die erste verfassungsmäßige Präsidentenwahl ablehnte. Als Staatspräsident ließ sich Pilsudski im Mai 1920 im Bunde mit dem ukrainischen Führer Petljura, der jüngst in Paris ermordet wurde, in einen Krieg gegen das bolschewistische Rußland ein, um der Offensive zuvorzukommen, die das rote Moskau nach der Niederlage Denekins und Wran- gels gegen Polen vorbereitete. Dieser Feldzug verlief anfänglich recht unglücklich und es sah düster in Polen aus, bis endlich mit Hilfe französischer Offiziere und französischer Ausrüstung gelang, die rote Armee, die schon vor Warschau stand, aus dem Lande zu werfen. Auch dieses Verdienst wurde von seinen Landsleuten Pilsudski zugeschrieben und die polnische Armee zeichnete ihn durch Verleihung des Marschallstabes aus. Nach seinem Abgang als Staatschef wurde Pilsudski Chef des Eeneralstabs, trat jedoch diesen Posten schon 1923 an General Haller ab. Der Rückzug Pilsudskis ins Privatleben traf zeitlich mit der Ermordung des ersten verfassungsmäßig gewählten Präsidenten der Republik, Narutowicz, und mit der Bildung der zweiten Regierung des Bauernführers Witos, dieses von Pilsudski tödlich gehaßten Antipoden, zusammen. Seither wechselten noch öfters die rechtsgerichteten Regierungen in Polen, während Pilsudski grollend in seinem Landhaus bei Warschau lebte und scharfen Blik- kes, jederzeit zum Eingreifen bereit, die Entwicklung der Ereignisse beobachtete. Als nach Skrzynskis Sturz der Präsident Woiciechowski den Entschluß faßte, wiederum Witos mit der Kabinettsbildung zu betrauen, dieser den Auftrag vollzog, sich sofort gegen Pilsudski wandte und dieser sogar in seinem Landhaus von faschistischen Organisationen förmlich belagert wurde, schlug Pilsudski, von seinen Anhängern in der Armee unterstützt, los. Er tat dies offenbar auch in der Befürchtung, daß die polnischen Faschisten ihm zuvorkommen und eine Rechtsdiktatur ausrufen könnten. Die Gründe für die Ablehnung der Wahl find nicht durchschlagend.
Neues vom Tage.
Der Sender für Baden
Stuttgart, 31. Mai. In der Generalversammlung des Südd. Rundfunk wurde mitgeteilt, daß die Entscheidung über den Sender in Baden nunmehr gefallen ist und daß er in Freiburg errichtet werden soll. In Karlsruhe werde eine Sprechstelle eingerichtet, sodaß man hoffen könne, daß die Verbindung mit Baden und darüber hinaus dem Süddeutschen Rundfunk eine erhebliche Zahl neuer Freunde bringen werde.
Der Bierausschank auf der „Hamburg"
Berlin, 31. Mai. Nach den nunmehr in Berlin vorliegenden Bericht des Komandanten des Kreuzers „Hamburg" ist an einige amerikanische Besucher des Kreuzers in der Kantine Bier zum Mannschaftspreisen also ohne Gewinn abgegeben worden. Da nach den Kantinevorschriften die dort verkauften Waren nur für die Mannschaften bestirnt sind, liegt in dieser Handlung ein Verstoß gegen die Disziplin und die beteiligten Mannschaften werden zur Verantwortung gezogen werden, lieber den amtlichen Schritt der Vereinigten Staten berichten die Blätter, daß an die deutsche Botschaft in Washington eine in sehr freundlichem Tone gehaltene Note gerichtet worden ist, die darauf aufmerksam macht, daß es vielleicht angebracht wäre, wenn an amerikanische Staatsbürger auf den deutschen Kriegsschiffen keinerlei Alkohol mehr verkauft werde, um diese vor einen Konflikt mit dem amerikanischen Prohibitionsgesetz zu bewahren.
Der Streit zwischen der deutschen Regierung und der Reparationskomisfion über die Biersteuer Berlin, 31. Mai. Zu der Tatsache, daß die Reparations- komission sich mit der Angelegenheit der deutschen Viersteuer beschäftigt hat, wird daran erinnert, daß schon seit längerer Zeit zwischen der Reichsregierung und dem Kommissar für die verpfändeten Einnahmen eine Meinungsverschiedenheit darüber besteht, ob ein Einspruch des Kommissars gegen Steuerermäßigungen prinzipiell gestattet ist oder nur, wenn ein bestimmter Steuerertrag unterschritten wird. Die Bestimmungen des Londoner Abkommens hierüber sind nicht ganz klar. Beide Parteien haben sich aus die Einberufung des im Abkommen vorgesehenen Schiedsgerichtes geeinigt, das unter dem Vorsitz des Grafen Lynden van Sandenburg, dem jetzigen Vertreter Hollands beim Völkerbund, demnächst einen Schiedsspruch fällen wird.
Der Flaggenzwischenfall in Konstanz Konstanz, 31. Mai. In der Nacht vom 22. zum 23. Mai wurde, wie bekannt, von je 2 Reichswehrsoldaten und
Gymnasiasten ein von der Stadt Konstanz angebrachter Flaggenschmuck in der Absicht heruntergerissen, die schwarz- rot-goldene Fahnenbänder zu vernichten. Der Minister des Innern hat nunmehr bei der zuständigen Reichsstelle wegen des Vorfalls Vorstellungen erhoben und hat in seiner Eigenschaft als Unterrichtsminister die Dispensierung der Gymnasiasten vom Schulunterricht angeordnet, bis durch gerichtliches oder Disziplinarverfahren festgestellt ist, ob die Täter Nachsicht verdienen.
Skagerrak-Gedenkfeier der Berliner Marinevereine
Berlin, 31. Mai. Die dem Bunde deutscher Marinevereine angeschlossenen Marinevereine von Berlin und Umgebung begingen heute die zehnjährige Wiederkehr des Tages der Seeschlacht im Skagerrak durch eine vaterländische Gedenkfeier. Der Vorsitzende dankte in seiner Begrüßungsansprache allen Kameraden, die an dem Werke mit- geholsen hatten und mit Leib und Seele für ihr Vaterland eingetreten waren und gedachte auch der gefallenen Kameraden. Nach einem Vorspruch des Kapitänleutnants a. D. Dames hielt Vizeadmiral a. D. Hopmann die Festrede, die mit einem dreifachen Hurra auf das deutsche Vaterland ausklang. Darauf wurde das Flaggenlied angestimmt. Musikalische Vorträge und der Zapfenstreich beendeten die Feier.
Die Unruhen in Schanghai
London, 31. Mai. Reuter berichtet ergänzend über die Unruhen in Schanghai, daß zahlreiche Ausländer gestern Abend belästigt, mit Steinen beworfen und geschlagen wurden. Die Menge belagerte ein Haus, in dem mehrere Ausländer Zuflucht genommen hatten. Eine Anzahl von Kraftwagen wurde beschädigt. Die Polizei verhaftete heute vormittag drei Studenten, die aufreizende Flugblätter verbreiteten.
Ein neuer unabhängiger Staat in China London, 31. Mai. Marschall Sunchuanfang, der die Provinzen Kiangsu, Tschekiang, Nganhwei, Kiangst und Fukien seit einiger Zeit zu einem größeren Gemeinwesen zusammengeschlossen hat, um die Verwaltung soweit zu verbessern, daß die Chinesen eine Rückgabe der ausländischen Niederlassungen fordern konnten, hat sich entschlossen, diesen fünf Provinzen die Form eines unabhängigen Staates zu geben. Die Finanzen des neuen Staates beruhen auf der Beschlagnahme der Salzmonopolverwaltung. Die öffentliche Meinung in China begrüßt das Vorgehen Sunchuanfangs, da er sich schon früher als guter Beamter und Staatsmann erwiesen habe.
Aus Stadt und Land.
Altensteig, den 1. Juni 1926.
Amtliches. Der Hauptlehrerin Kehrer in Wart wurde eine Lehrstelle in Feuerbach übertragen.
Anmeldung zu den Handwerkskammerwahlen. Auch an dieser Stelle sei auf die bevorstehenden Handwerkskammerwahlen (nicht Handelskammerwahlen) hingewiesen, welche in einer amtlichen Bekanntmachung vom letzten Samstag ausgeschrieben sind. Die gewerblichen Vereinigungen haben die vorgeschriebenen Anmeldungen bis 15. Juli zu machen. Anmeldungen nach dem 15. Juli können nicht berücksichtigt werden. (Siehe amtliche Bekanntmachung.)
- Der Autoverkehr Altensteig—Eöttelfingen—Besenfeld
wurde heute ausgenommen. Die Linie wird von Schultheiß Theurer -Eöttelfingen unter Unterstützung der beteiligten Gemeinden und der Postverwaltung (durch Ueber- gabe der Postbeförderung) ausgeführt. Heute traf der stattliche Magirus-Omnibus, der 18sitzig ist, bei seiner ersten Fahrt festlich geschmückt ein und fand allgemeine Bewunderung. Es hat sich letztes Jahr gezeigt, daß die Linienführung über Erzgrube nach Besenfeld nicht haltbar ist und so bemühte sich Schultheiß Theurer - Eöttelfingen um die Verbindung über Eöttelfingen. Dadurch, daß die Straßenbreite nicht den Voraussetzungen der Postverwaltung entspricht, lehnte diese die Einführung der Linie durch die Postverwaltung ab und da zu einer gänzlichen Verbreiterung der Straße, so wie sie von der Postverwaltung heute vorgeschrieben ist, die Mittel nicht vorhanden sind, kam nur eine private Führung der Autolinie in Frage. Diese übernimmt, wie schon erwähnt, Schultheiß Theuer-Eöttelfingen, nachdem die Gemeinden Eöttelfingen und Vesenfeld Teile der Straße ihrer Markungen korrigiert haben. Zunächst wird die Linie bis Besenfeld geführt und zwar soll im Sommer eine zwei malige Verbindung an Werktagen, eine einmalige an Sonntagen, im Winter eine einmalige Verbindung durchgeführt werden. Zu einer Weiterführung nach Klosterreichenbach versagte die Postverwaltung zunächst die Genehmigung. Sie hat nun aber zugestanden, daß eine 3- malige Verbindung in der Woche (an Werktagen) in Aussicht genommen werden kann. Es ist zu wünschen, daß die neue Autolinie allseitige Unterstützung findet und daß sie so fleißig benützt wird, daß sie sich auch rentiert.
Der Kraftwagen fährt morgens 6 Uhr in Eöttelfingen ab nach Besenfeld, wo er 6.12 Uhr ankommt und 6.20 Uhr wieder zurückfährt, Eöttelfingen an 6.30. Ab Göttelfingen 6.35 Uhr, Altensteig an 7.20 Uhr, Altensteig ab 10.45 Uhr, Göttelfingen an 11.30 Uhr. Zweite Fahrt: Eöttelfingen ab 11.40 Uhr, Besenfeld an 11.50 Uhr, Besenfeld ab 1.30 Uhr, Eöttelfingen an 1.40 Uhr, Eöttelfingen ab 1.50 Uhr, Altensteig an 2.36 Uhr, Altensteig ab 7 Uhr abends, Eöttelfingen an 7.45 Uhr; Weiterfahrt nach Vesenfeld bei mindestens 5 Personen oder Bezahlung für 5 Personen. Die Ver- I öffentlichung des Fahrplans erfolgt morgen.
Handelskammersitzung vom 27. Mai 1928. Dem Beispiel der übrigen Kammern des Landes folgend wurde beschlossen, ein Prüfung samt für Kurz- und Nasch i n e n s ch r i f t bei der Handelskammer Calw einzurichten. Da die beiden Handelsschulen hier ihre Lehrer in Kurzschrift als Sachverständige zur Verfügung gestellt haben, ist es möglich, die Prüflinge in allen üblichen Systemen zu prüfen. Es ist eine bekannte Tatsache, daß ein solches amtliches Zeugnis in Kurzschrift dem Inhaber den Weg zu einer Stelle immer erleichtert. Die Anmeldungen sind an die Handelskammer Calw zu richten. Die Prüfung findet statt nach Bedarf, mindestens einmal im Jahr. Weiterhin wurde beschlossen, eine Verbilligung, mindestens gerechtere Verteilung in den Fernsprechgebühren herbeizuführen. Die hohen Fernsprechgebühren rühren zu einem gr^ ßen Teil daher, daß die Reichspostverwaltung sich nicht wie andere Organisationen hat entschließen können, ihre werbenden Neuanlagen aus Anleihemitteln zu decken, sondern daß sie glaubte, alles aus laufenden Mitteln bestreiten zu müssen. Dieser Weg, der vielleicht im ersten Jahr nach der Inflation seine Berechtigung gehabt haben mag, muß jetzt unbedingt verlassen werden. Der heute geltende Tarif, wonach keine Grundgebühr, sondern nur eine Gesprächsgebühr erhoben wird, führt dazu, daß der Teilnehmer, der viel sprechen muß, unverhältnismäßig stark belastet ist gegenüber dem Wenigsprecher, der den billigsten Anschluß in sämtlichen Ländern der Welt hat. Es muß daher unter allen Umständen wieder zurückgekommen werden auf Einführung einer Grundgebühr für Miete der Anlage, von jedem Teilnehmer gleich zu tragen, und einer billigeren Ortsgespräch- gebllhr, nach der dann auch jeder sparen kann, so gut es möglich ist. Tatsache ist, daß heute 60—70 Prozent aller Teilnehmer einen für die Reichspostverwaltung unrenta- beln Anschluß haben. Mit dieser Ungerechtigkeit muß gebrochen werden. Endlich soll noch eine erhebliche Verbilligung der Nahferngespräche bis zu 100 Kilometern beantragt werden. — Die Reichsbahndirektion Stuttgart hat Anregung gegeben, zwecks Vereinheitlichung der Wünsche der Interessenten sämtliche Fahrplangesuche durch die Handelskammmern gehen zu lassen, die ihrerseits diese Wünsche zu sammeln, zu sichten und zu prüfen hätten. Zweckmäßig werden also in Zukunft alle Fahr- wünsche an die Handelskammer in zwei Durchschlägen eingereicht, von denen einer an die Reichsbahndirektion geht, der andere bei der Handelskammer verbleibt. Es muß anerkannt werden, daß wir gerade in unserem Bezirk für den laufenden Fahrplan erhebliche Verbesserungen erreicht haben; Anschlußfehler in Stuttgart müssen noch ausgemerzt werden. — Nachdem neuerdings wieder die Einrichtung der „Sommerzeit" in Deutschland angeregt worden ist, nimmt die Kammer hiergegen energische Stellung ein. Die Landwirtschaft lehnt die Sommerzeit einmütig ab, und auch Industrie und Handel, wie bei der Bevölkerung insgemein findet sie wenig Freude. — Bei Feststellung des Haushaltsplans 1926 wird der Ilmlagesatz von 4,5 auf 4 pro 1000 des Eewerbesteuerkapitals von 1925 herabgesetzt. Dies ist nur möglich unter äußerster Einschränkung der Ausgaben unserer Kammer, die nunmehr von allen Handelskammern am billigsten arbeitet. Es wurde aber in Anbetracht des allgemeinen Rufs nach Sparsamkeit auf allen Gebieten für richtig gehalten, daß die Handelskammer hier mit gutem Beispiel vorangeht. Wir hoffen, daß sich dieser Satz auch bei dem im Herbst neu festzusetzenden Eewerbesteuerkapital aufrecht erhalten lassen wird.
— Der Juni. Mit dem Juni entwickelt sich bereits som
merliches Leben., Prachtvoll stehen die Wiesen. Ihnen gilt eine der Hauptarbeiten des Landmanns im Juni. Was dH Mai noch nicht erlaubt, der Juni wirds gewähren. MM derungen großen Stils, munteres Badeleben an unsere* Flüssen und Seen, rüstige Feldarbeit u. a. mehr und de* Dreiklang: Licht, Luft, Wasser, der in aller Kürze das ganz* Programm der natürlichen sportlichen und gesundheitliche* Bewegung unserer Zeit enthüllt, wird im kommenden MM nat in vollen Akkorden ertönen, lieber die Art, wie de* Juni seinen Namen bekam, sind sich die Gelehrten mO einig. Einerseits wird behauptet, daß die Göttin Juno beß der Taufe des 6. bezw. des altrömischen vierten Monat* Pate gestanden hatte, und danach benannte z. B. Ovid de* Monat: menstsjunonius. Andere wiederum glauben, daß er nach dem ersten römischen Konsul L. Junius Brutus be« nannt wurde. Für den deutschen Namen des Monats ist dH Deutung einfach. Das System der Treiländerwirtschaf« schreibt für den Juni die Bearbeitung des Brachfeldes vor;, daher erhielt der Juni im Deutschen den Namen Brachmonat. In den Juni fallen eine Reihe für den Landman» wichtiger Lostage: St. Medardus am 8., St. Vitus am 15^ der Johannistag am 24., der Siebenschläfer am 27. uÄ Peter und Paul am 29. Juni. - ——
— Gesetzliche Miete für Juni. Die gesetzliche Miete dB trägt in Württemberg für Juni 1926 unverändert 100 v. H der Friedensmiete.
— Freie Postfahrt für Landtagsabgeordnete. Nach ein« Verfügung der Oberpostdirektion sind die Mitglieder d« Landtags berechtigt, vom 1. Juni an die von der Oberpoch direktion Stuttgart betriebenen Kraftposten ohne ErleguM des Fahrpreises zu benutzen.
— Aushilfskräfte für die Heu- und Getreideernte. M
Aushilfe über die Heu- und Getreideernte haben sich berA Arbeitsamt Stuttgart mehrere hundert tüchtige, kräftig* Leute im Alter bis zu 25 Jahren gemeldet, die bisher in der Industrie gearbeitet haben und nun gerne bereit wären,, wenigstens über die Sommer- und Herbstmostate in deß Landwirtschaft zu arbeiten. Zum Teil haben sie schon früh«* in der Landwirtschaft gearbeitet und verfügen über die **> forderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten.