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Schwarzwälder Tageszeitung „Aus de« Tannen"
Nr. 57
Engelsbrand, 9. März. (Brandfall.) Gestern abend
Aus Stadt und Land.
Altensteig, den 10. März 1926.
Berichtigung. Von der Landwirtschaftlichen Eenossen- schafts-Zentralkasse e. E. m. b. H. in Stuttgart wird uns geschrieben: In Nr. 53 der Schwarzwälder Tageszeitung ist eine Anzeige abgedruckt, die in dem Organ des Württ. Hypothekengläubiger - Sparerschutzverbands erschienen ist und die sich wegen einer Schadensersatzklage gegen die Landw. Eenossenschafts-Zentralkasse betr. von dieser verwerteten Kriegsanleihe an die Sparer wendet. In einer Anmerkung des Einsenders wird eine die Tatsachen direkt auf den Kopf stellende Dar st ellung gegeben und der Landw. Eenossenschafts-Zentralkasse der Vorwurf der eigenmächtigen unberechtigten Verwertung von Kriegsanleihe gemacht. Wir sehen uns veranlaßt, hier ausdrücklich festzustellen, daß es sich bei den in Frage stehenden Kriegsanleihen um einen im Jahr 1922 auf Grund ordnungsmäßig vorliegender Aufträge der Besitzer vorgenommenen Verkauf handelt und infolgedessen eine Rückforderung der Kriegsanleihestücke nicht mehr in Frage kommen kann. Im übrigen werden wir uns mit dem Einsender wegen der falschen Darstellung noch direkt auseinandersetzen.
— Die vorzeitige Rückzahlung der Aufwertungshypo-
theke«. Die Gläubiger aufzuwertender Hypotheken können die Rückzahlung derselben bekanntlich erst am 1> Januar 1932 verlangen. Dagegen sind die Schuldner berechtigt, die Aufwertungshypotheken schon vor dem 1. Januar 1932 nach voraufgegangener dreimonatiger Kündigung zurückzuzahlen. Sie dürfen in diesem Falle sogar Zwischenzinsen in Abzug bringen. Für diese besteht eine besondere Berechnungstabelle, die freilich nur aus hypothekarische Forderungen an- zuwenden ist. Der Tabelle ist eine neunprozentige Zinsvergütung zugrunde gelegt- Da inzwischen der Reichsbankdiskont von auf 8 Prozent herabgesetzt worden ist, glaubt man vielfach, daß auch die Tabelle der Zwischenzinszahlungen für vorzeitig ausgewertete Hypotheken entsprechend revidiert werden müsse. Bisher ist das aber nicht geschehen und auch nicht beabsichtigt. Die Tabelle, der der neunpro- zentige Zinssatz zugrunde liegt, soll vielmehr bestehen bleiben, solange die allgemeine Entwicklung der Zinssätze im langfristigen Kreditverkehr, besonders auf dem Gebiet der Realkredits, keine wesentliche Senkung des Zinssatzes unter den neunprozentigen mit sich bringt. Im Streitfälle über den Rültzahlungsbetrag entscheidet di« zuständige Auftoer- tungsftelle. Im übrigen stellen di« erwähnten Zwischenzinsen die Mindestleistung dar, durch die der Schuldner seine Schuld ablösen kann. Will der Gläubiger diesen zur vorzeitige» Rückzahlung bewegen, so kann er natürlich einen noch höheren Nachlaß bieten. Nach dem Aufwertungsgesetz konnte» Auswertungshypotheken bereits vom 1. Januar 1926 ab «nter Abzug der festgesetzten Zwischenzinsen zurückbezahlt werd en. —- -
Li« Lage des ArüeitsMarktes in W^rttrmdcrg. Die ßlrbettsmarktlagr hat sich im Laande weiterhin einiger» maße« verschlechtert, am meisten neben der MeKll- und Maschinenindustrie, in der wohl nur noch einige Betriebe (z. B. Heidenheim und Backnang) voll arbeiten, in der Tex» 1Ü- und Schuhindustrie. Eine leichte Besserung dagegen macht« sich bemerkbar in den Zementfabriken, den Zieg»> lvi-n und Steinbruchbetrieben, teilweise auch in der Mö» belinduftrie uiid bet den Sägewerken. Im Baue..werbe selbst macht die Belebung trotz der günstigen Witterung nur langsam« Fortschritte. Weitaus cm lebhaftetesten ist di« Nachfrage «ach Arbeitskräften in der Landwirtschaft:
namentlich weibliche und Jugendliche konnten nicht in genügend Zahl vermittelt werden. Die Zahl der Unterstützungsempfänger ist von etwa 47 000 am 18. Febr. auf fast 46060 am 1. März gestichen. Au fallend — um 22 Prozent — kst di« Zahl der weiblichen Erwerbslosen in die Höh« gegangen, die jetzt fast 9000 erreicht, während die Steigerung bei de« Männern nur etwa 1 Prozent beträgt.
— Die Feist zur Anmeldung von württ. Staatsschuldver« schreibungen. Nach einer Verordnung des Reichsministers der Finanzen vom 20. Februar ds. Js. läuft die Frist für die Anmeldung der Markanleihen des Reiches zum Umtausch in die Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reiches und für die Beantragung von Auslosungsrechten erst am 31. März d. Js. ab. Diese Fristverlängerung gilt sonach auch für die Altbesitzer der vormals württembergischen Staatsschuldverschreibungen mit den Buchstaben A bis W, EG bis HH oder den Seriennummern 1 bis 35 und für die Anmeldung des Altbesitzes bei den vormaligen württem- bergischen Staatsschuldbuchforderungen, soweit sich solcher nicht ohne weiteres aus dem Schuldbuch oder den Schuldbuchakte« ergibt.
Egenhausen. Am nächsten Sonntag, abends 7 Uhr, wird Herr Jordan aus Stuttgart auch in unserer Kirche eine seiner beliebten Meisterbilder-Andachten halten. Das gleiche Programm (60 gemalte Meister-Lichtbilder aus dem Leben Jesu), wie vor kurzem in Altensteig, wird auch hier mit Orgel und Gesang dargeboten werden, wobei musikalisch Herr Hauptlehrer Kemps in freundlicher Weise Mitwirken wird. Die Hälfte des event. Reinertrags ist für unsere Krankenpflege bestimmt. Karten sind auch im Vorverkauf bei Herrn Beilharz zu haben. Am Samstag um halb 7 Uhr abends wird für die Schuljugend von Egenhausen und Spielberg eine besondere Bilderandacht zum ermäßigten Preise von nur 20 Pfg. vorausgehen. Zu der Hauptfeier am Sonntag wird auch die Gemeinde Spielberg freundlichst eingeladen. Niemand wird den Besuch bereuen! Alles Nähere in der heutigen Anzeige.
Nagold, 9. März. (Autolinie — Einbruch.) Gestern nachmittag sind die Vertreter des Eewerbevereins und der Stadt Nagold mit den Vertretern der Gemeinden Oberund Unterjettingen, Oeschelbronn und Nebringen auf dem Rathaus in Unterjettingen zusammengekommen, um die geplante Autolinie weiter zu fördern. Zu dieser Besprechung haben sich nun auch der Herr Oberamtmann von Herrenberg, Vertreter der Stadt und Handel- und Gewerbetreibende von dort zahlreich eingefunden, die der eingeschlummerten Linie Nagold-Oberjettingen-Unterjet- tingen-Herrenberg energisch das Wort redeten. Bei einem Veteiligtenverhältnis der Amtskörperschaften Nagold und Herrenberg wie 1 zu 3 soll diese Linie nunmehr mit allen Mitteln durchgeführt werden. Die interessierten Gemeinden wollen aber trotzdem das zweite Projekt Nagold-Ne- bringen wenn irgend möglich ab 1. April als Probeunternehmen ins Leben rufen. — Im Verkaussstand des hiesigen Bahnhofs wurde in der vergangenen Nacht eingebrochen und gestohlen. -
Haiterbach, 6. März. (Beiz- und Polierkurs.) Einer Anregung unseres Eenossenschaftsvorstandes Karl Kaupp, Schreinermeister, zufolge veranstaltete Architekt Fauser aus Stuttgart vom 22. bis 26. Februar einen Beiz- und Pokierkurs, der von 19 Teilnehmern besucht worden ist.
Freudenstadt» 9. März. Das Fest der goldenen Hochzeit feierte am Sonntag Johannes Finkbohner u. feine Frau Marie, geb. Schmid. Der Jubelbräutigam ist 84 Jahre, die Jubelbraut 77 Jahre alt.
brach in dem Hause der Witwe Marie Schnauffer an der Ortsstraße 43 vermutlich infolge Kamindefekts ein Brand aus, der rasch um sich griff und in kurzer Zeit auch die Gebäude der Witwe Katharine Erhärt und des Amtsdieners Matthias Marquart ergriff. Alle drei Gebäude fielen dem rasenden Element zum Opfer. Ein viertes Gebäude des Eoldarbeiters Emil Bub, das bereits vom Feuer ergriffen und schwer beschädigt wurde, konnte gerettet werden.
Höfen a. d. E.» 8. März. Gestern wurde der älteste Ein- ^ wohner Höfens, Herr Philipp Eroßmann, zu Erabe getragen. Er stand im 88. Lebensjahre. Sein Leben war Mühe und Arbeit gewesen. Ungefähr bis zu seinem 80. !
Lebensjahr ging er täglich seinem Berufe nach. Er war !
lange Jahre als Säger bei den Firmen Krauth u. Co. und - Rehfuß tätig. Als seine Kräfte im hohen Ereisenalter von ungefähr 80 Jahren seinem eigentlichen Beruf nicht mehr gewachsen waren, blieb die Arbeit noch sein bester Freund. Er widmete sich noch der Kunst des Vesenbin- dens und übte sie aus bis in die letzten Tage. Krank war er in seinem langen Leben nie und er ist auch an keiner Krankheit gestorben. Er war in Höfen ein wohlgelittener und beachteter Mann. Dies bewies auch das große Trauergefolge, das ihn zum Friedhof begleitete.
Von Weil der Stadt wird geschrieben: Kürzlich erschien eine Zeitungsnotiz, daß Weil der Stadt von sich aus die Zwangswirtschaft aufgehoben habe. Der Erfolg war, daß es sofort 8 bis 10 freie Wohnungen in Weil der Stadt gab. Man kann daraus eine Lehre ziehen.
Neuenbürg, 8. März. Gestern abend veranstaltete der Bezirksverein Neuenbürg des Württ. Schwarzwaldvereins einen von hier und auswärts außerordentlich zahlreich besuchten Lichtbildervortrag, in dem der in Alpinistenkreisen wohl bekannte Apotheker Bozen Hardt über seine im Jahr 1910 unternommene Ueberschreitung des Mont Blanc berichtete. Der gehaltreiche Vortrag hinterließ bei den Zuhörern tiefe Eindrücke und wurde mit Begeisterung ausgenommen. Wir werden gelegentlich auf seinen Inhalt zurückkommen.
Stuttgart» 9- März. (Wom vieryleisigen Ausbau der Haupkbcchnlbmi« Stuttgart—LudwigSburg.) Während am vievgleisigen Ausbau der Strecke Stuttgart—Eßlingen noch viele Werner« Zwischenstücke, namentlich auf der Strecke Unter» und Oberttirikhetm auszufüllen find, darf, nachdem was heute zu sehen ist, der vierglersige Ausbau der Am« Stuttgart—Ludwigsburg, Wenigstens auf der Strecke Stutt« gart-^Zuffenhausen als nahezu beendigt angesehen werden. Zwischen Stuttgart und Feuevbach find jetzt alle Meise gelegt. Und Mar fünf bis zum Nordbahnhof und vier Vollgleis« Mischen Nordbcchnhof und Feuerbach. Zn Feuevbach selbst ist das vierte rechtsseitige Gleis bis nach Zuffenhausen gelegt umd «ingeworfen, sodaß der viergleisige Betrieb demnächst zwischen Stuttgart und ? ffenhausen ausgenommen werden kann.
Vertreterversammi .g der Olga-Gre» nadiere. Am Sonntag fand hier die jährliche Vertreter» Versammlung der ehemaligen Olga-Grenadiere statt. An der nachmittags zu Ehren der auswärtigen Gäste sich anschließenden Familienzusammenkunft beteiligte sich auch der Ehrenpräsident der Vereinigung, Herzog Albrecht von Württemberg. Dem General der Infanterie von Sode» wurde anläßlich seines 70. Geburtstages eine besonder« Ehrung zuteil.
Lies Rainer.
Beschichte einer Ehe von Leontine v. Winterfeld.
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„Es sind Personen vorhanden, die gesonnen sind, in den Stand der heiligen Ehe zu treten, und hiermit auf- geboten werden zum ersten Male: Dr. Knut Gotthard Rainer, ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität zu Jena, und die Jungfrau Dorothea Elisabeth Oldenhos aus Nilmer."
Langsam und hallend hatte die Stimme des Geistlichen herabgeklungen von der Kanzel. Durch die bunten Glasfenster der kleinen Dorjkirche tanzten die Sonnenstrahlen. Große klebrige braune Knospen reckten die uralten Kastanien da draußen hinauf in oen tiefblauen Frühlingshimmel. Die Männlein und Weidlein da unten tm Kirchenschiff wandten säst alle, teils offen neugterrg, teils verschämt, als suchten sie die weißen Nummern an der schwarzen Tasel, ihre Köpfe nach oben, wo im hell lackierten Kirchstuhl zwischen Vater und Mutter die saß, die just der Herr Pfarrer von der Kanzel abgelündtgt. Ein seines Rot war in ihr Gesicht gestiegen. 'Liebkosend legte der Vater seine Rechte auf ihre gefaltete« Hände in den Schoß. Da sah sie auf. In ihren großen, dunkelblauen Augen stand ein wunderbares, süßes Leuchten.
Tann brauste die Orgel durch den Neinen Raum, die Ktrchtüren öffneten sich weit, man hörte draußen Wagen Vorfahren. Hinaus in den lachenden Frühlingsmorgen strömt? das kleine Häuflein, die Gesangbücher unterm rechten, den baumwollenen Regenschirm unterm linken Arm. Tas waren die Bauern von Nilmer, von denen die Sage ging, daß sie schon mit dem Regenschirm auf die Welt gekommen seien. Ganz zuletzt kamen Olden- Hof-, zur Seite der Geistliche im wehenden Talar. Tenn von der See her blies ein frischer Wind.
In der noch kahlen Kastanienallee hielt ein leichter, offener Wagen. Spielend warfen die jungen Rappen die Köpfe auf und nieder, daß das Zaumzeug klirrte.
Ler alte Oldenhos klopfte seinen Äeblingen den
schlanken Hals und sah zum Kutscher auf, der kerzengerade in seiner blauen Livree auf dem Bock saß.
„Wir werden zurück Chaussee fahren, Kü(nke, der Wrefenweg war verflucht tief vorhin.'-
,-üefehl, Herr Major."
Ter Alte mit dem bärbeißigen Etsengesicht regte die Hand an den hohen Hut.
Unterwegs half der Psarrer der rundlichen Frau Ol- denhof in den Wagen. Die rückte zehnmal hin und her, ehe sie sich zurechtsetzte und die Decke richtig über die Mte gebreitet hatte.
„Nun, Lies, was träumst du? Willst du nicht auch einstetgen?" Lies sah zum Vater herüber.
„Lars ich nicht lieber zu Fuß gehen, Vater? Es ist solch goldner Morgen heute. Und ich wollte gern noch einige Besuche machen."
„Wie du willst, Mädel. Aber hole dir keine nassen Füße, die Wiesen schwimmen ja förmlich."
E. stieg zu seiner Frau in den Wagen.
„Adieu, Herr Pfarrer. Aus Sie warten doch sicher auch noch unzählige Taufen und Trauungen. Na, Emma, was ist denn nun wieder los?"
Gerade als der Wagen eben losgefahren, war Frau Oldenhos noch etwas eingefallen und sie beugte sich rufend hinaus.
„Du, Liesl Und geh doch noch zu der Klotze» 'raus, ob sie uns eine Mandel Eier ablassen könnte zu morgen und ob von ihren Enten schon welche ausgekommen wären. Und ob der Kantor noch Honig übrig hat —-
Nun war der Wagen in die Chaussee eingebogen und man verstand nichts mehr durch das Rollen der Räder.
Ta wandte sich der Pastor an Lies.
„Entschuldigen Sie, Fräulein Elisabeth, aber es har- ren dringende Amtshandlungen metner .Verstanden Sie die letzten Worte der gnädigen Frau noch?"
Lies nickte lächelnd.
Tann ging der Pastor mit langen Schritten zur Sa- kristei zurück. Quer über die Straße schritt LieS, wo hinter grasgrünem Staketenzaun das frischgetünchte Kantorhaus lag. Bor der Haustür stand die rundliche Frau Kantor, noch den schwarzen Spitzenumhang vom Kirchgang über den Schultern.
Sie streckte Lies schon von weitem beide Hände entgegen. „Na, da muß man gratulieren, Fräulein Liesl Einen Prosessor, einen richtigen Professor, du meine Güte! Ist das nicht eigentlich schon ein bißchen zu alt für Sie Aber wollen Sie nicht näher treten in die gute Stube?*
Ehe Lies es sich versah, saß sie auf dem dunkelroten Plüschsofa mit den gehäkelten Deckchen und dem segnenden Christus darüber.
Wieder schlug die Frau Kantor die Hände zusammen.
„Na. Fräulein Liesl Und wie süß Sie wieder aus- sehen» So'n Helles Leinenkostüm ist wohl jetzt modern?'-
St prüfte ehrfürchtig mit Daumen und Zeigefinger den linken Aermel der vor ihr Sitzenden. Als sich die Kantori: dann allmählich ein wenig beruhigt hatte» brachte Lies die Fragen der Mutter wegen Eier uüd Honrg vor.
„Soll alles besorgt werden, Fräulein Lies. Schicke es morgen früh mit dem Milchwagen herüber. Aber Sie wollen doch noch nicht gehend
Lies war aufgestanden.
„Doch, Frau Kantor. Ich möchte noch gern heute ore Gelegenheit benutzen und hier Verschiedenen Lebewohl sagen. Sehen Sie, in vierzehn Tagen ist ja nun schon tue Hochzeit, da gibt's vorher noch sehr viel zu tun bet uns, daß ich in der Woche schwerlich fort kann."
„Ach Gott, Fräulein Lies, in vierzehn Tagen schon? Ne, ne, wer so was gedacht hätte I Wie furchtbar schnm das Ganze kam. Wie lange sind Sie doch man verlobt?*'
„Drei Monate," lächelte Lies und rückte ihren Hut gerade.
„Gerade heute vor vier Monaten lernte ich ihn in , Jena kennen."
„Wtrd's 'ne große Hochzeit?' forschte die Kantors neugierig — „kommen viele Herrschaften von auswärts dazu nach Nilmer?'
„Nicht so sehr viel. Einige Verwandte von uns und dann Geschwister meines Bräutigams. Seine Wem leben nicht mehr. Aber, Frau Kantor, ehe ich gehe, darf ich noch einmal die kleine Grete scheu?* !
(Fortsetzung folgt.) lj