Schwarzwälder Ta,e»zett»»««»» de» T«r»»en-

Nr. 30

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Aus dem Gerichtssaal.

Der Durlacher Zusammenstoß am Tage der Reichs» Präsidentenwahl .

Karlsruhe, 3. Febr. Bei großem Andrang des Publikums be­gann der auf vier Tage berechnete Prozeß gegen den verheirate­ten 40 Jahre alten Polizeiwachtmeister Otto Friedrich Reih« aus Durlach, dem Landesfriedenbruch und Totschlag vorgewor­fen wird. Die Anklage vertritt Oberstaatsanwalt Dr. Mehl, di« Verteidigung liegt in den Händen des Durlacher Rechtsanwal­tes Dr. Hoffman». Für mehrere Personen, darunter die Mutter des getöteten Kröber, tritt Rechtsanwalt Diebold als Neben­kläger auf. Auf dem Eerichtstisch liegen zahlreiche Beweisstücke Es sind gegen 80 Zeusen geladen. Am Tage der Reichsvräsiden- tenwahl, am 26. Avril v. Js., hatten sich in der Karlsruher Straß« zu Durlach Männer, Frauen und Kinder zusammengerottet,' es mochten auch etwa 80 Reichsbannerleute zugegen gewesen sein Die Menge hielt zwei des Weges kommende Lastkraftwagen des sogen. Rechtsblockes auf. Man ging mit Steinen, Prügeln, Strik­ten usw. gegen die Insassen vor und suchte die Autos zu be­schädigen. Auch wurde mit Handfeuerwaffen geschossen. Reitze, der erster technischer Leiter Leim Reichsbanner war, wird nun beschuldigt, daß er sich an diesen Vorgängen als Rädelsführer beteiligt und selbst Gewalttätigkeiten verübt habe, indem er mit einem Knüppel gedroht und zugeschlagen und schließlich aus einem Dienstrevolver durch eine Spaltöffnung des vorde­ren Lastkraftwagens zwei scharfe Schüsse abgefeuert habe, wobei der Handformer Karl Friedrich Kröber getroffen und auf der Stelle getötet wurde. Als im September 1924 das Reichsbanner gegründet wurde, trat Reitze bei und bekleidete bald darauf aus Aufforderung und Einverständnis mit dem Oberbürgermeister die Rolle eines technischen Leiters. Er habe als solcher stets aus seine Leute einen wohltätigen Einfluß ausgeübt insofern, als er sich vor Unbesonnenheiten hütete. Die Schuld an dem ge­spannten Verhältnis zwischen Reichsbanner und Rechtsorgani­sationen trägt nach Auffassung des Angeklagten die Gegenseite. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er sich im Sinne der Anklage schuldig bekenne, erklärte ReitzeNein! Ich habe mich vielleicht nur insoweit strafbar gemacht, als ich eine Waffe in der Hand hatte und gebrauchte." Der Angeklagte schildert dann die Vor­gänge an dem kritischen Tage. Auf weiteres Befragen räumt Reitze ein, daß er selbst in den bewußten Vorgängen einen Land­friedensbruch erblicken muß. Wäre er nicht dabei gewesen, so würde zweifellos hoch mehr passiert sein. Der Vorsitzende stellte in diesem Zusammenhang fest, daß in der Sache gegen 31 Leut« Untersuchung schwebe, die mit Ausnahme des Reihe infolge der Amnestie niedergeschlagen wurde.

Zu Beginn der Nachmittagssitzung beschließt das Gericht, den Zeugen Fecker unbeeidigt zu lassen. Der Zeuge, Polizeiwacht­meister Lang aus Karlsruhe machte am 26. Avril außerdienst­lich einen Spaziergang nach Durlach. Es fiel ihm bei den Reichsbannerleuten eine außerordentlich erregte Stimmung auf. Als am Bahnhof die Schüsse fielen, ging ich darauf zu. Ich srug nach dem Führer der Reichsbannerleute, als welcher mir Reitze bezeichnet wurde. Wir sorgten beide für Absperrung. Auf dem Platze lag ein Toter, in dem Lastkraftwagen war niemand mehr. Polizeirat Gebhard vom Karlsruher Bezirksamt sagt aus, Haß er von Karl Hiller um polizeilichen Schutz angeangen wurde, «eil die Ausgänge Durlachs vom Reichsbanner besetzt sei. Ich bemerkte ihm, daß wir für Durlach zunächst nicht zuständig seien, machte aber den Vorschlag, seine Leute möchten die Autos ver­lassen, die Binden abnebmen und a«? Umwegen einzeln nach Durlach zurückkebrev. Hiller hatte offensichtlich Angst. Wir rie­fen die Durlacher Polizei an, um festzustellen, was eigentlich tos sei. Es kam eine beruhigende Antwort und auf wiederholte Anfrage schließlich auch die Auskunft, daß die Straße frei sei. Darnach entschloß sich Silier mit seinen jungen Leuten, für die er sich verantwortlich erklärte, im Lastkraftwagen heimzufahren. Es erscheint sodann der 25 Jahre alte Student der Elektrotech­nik, Karl Hiller. Er hat im Dezember 1924 in Durlach den Schlageterbund organisiert, dem er nach seiner Angabe einen überparteilichen Charakter zugrunde legte. Wir kamen nach Grötzinsen. Dort haben uns die Reichsbaneileute vor dem Rathause unvermittelt mit Holzscheiten angegriffen. Daß Erb mißhandelt worden war, habe ich erst in Durlach erfahren. An der Gewerbeschule wurden wir von Reichsbannerleuten mrt Steinen beworfen. An der Brücke wurde ein Auto defekt und wuhie angehängt werden. Da kam mein Onkel, ein Bankbeam­ter, mit der Nachricht, dak das ReichsLaner im Anmarsch sei. Jetzt hieß es, rasch handeln. Wir wollten eilig durchfahren, aber schon sahen wir uns von Reichsbanerleuten umringt und es er­goß sich ein wahrer Steinhagel über uns. Reitze habe abseits gestanden und zugesehen, wie man meine Kameraden gesteinigt bat. Reitze rief schließlich:Salt, jetzt langt's!" Aus der Menge wurden Rufe laut:Holt sie herunier! Schlagt sie tot! usw. Auch nach dem Befehl Reitzes dauerten die Steinwurfe noch einige Zeit fort. Alsdann wurden wir von den Autos hermiter. getrieben und jämmerlich verbauen. Ich selbst erhielt mit Gummiknüppeln, Spiralfedern und anderen Gegenständen, während Zivilpersonen mich mit Stöcken traktierten. Dank dem Hinzukommen des Wachtmeisters Nestle wurde weiteres Unheil verhütet. Man bildete einen Ring um die am Boden liegenden schwerverwundeten Jsele und Erb, sowie den loten Kröber. Daß Reitze geschossen oder geschlagen hat. habe ich nicht beobachtet. Aus den beiden Autos befanden sich zahlreiche lunge Leute im Alter von 1517 Jahren, auf dem ersten Auto, zudem das vier­jährige Kind des Erb, was der Zeuge dahin deutete, daß man auf seiner Seite keinen Streit suchte. . ^ »

Der Vorsitzende stellt fest, daß bei der Affäre mindestens 23 Rechtsorganifierte und 4 Reichsbannerleute verletzt wurden.

Die Frage, ob er selbst geschossen, oder geschlagen habe, wird von Karl Hiller bestimmt verneint. Das Gericht beschließ daraus, die nachträgliche Vereidigung des Zeugen. Polizerwachtmeist^ Schrot bekundet, daß Durlach 20 Mann Polizei habe. Am Wehltag waren zwei Beamte im Büro und zwei ^ Straßen, dienst. Der Zeuge gibt zu. daß er dem Polrzerrat Gebhard auf seine telephonuche Anfrage erwiderte, ohne sich persönlich von der Wirklichkeit überzeugt zu haben. Auf die Frage, weshalb die Polizei an diesem Tage nicht verstärkt worden s-,. beme« der Zeuge, daß man aui die Vernunft der Reichsbannerleut« vertraute und mit größere« Ausschreitungen nicht rechnete.

Karlsr«-«, 4. Febr. Nachdem der erste Tag der ^.,-urge» richtsverhandlung über den Zusammenstoß zwischen Reichsban» »erleuten und Rechtsorgonisierten in Durlach am Tage der Reichsvräfidentenwahl ein umfassendes Bild von den Vorgän­ge» j» Erötzinge» und in Durlach und den dabei bestehende« Zusammenhängen gegeben batte, brachte der zweite Tag die Vernehmung einer stattlichen Zahl neuer Zeugen, die über Ein» tzekeite» befragt «oerden, Im Allgemeinen wird die Anklage»

schrift bestätigt, auch durch die Sachverständigen. Der Reichs» bannermann Völzner hat beim Untersuchungsrichter behauptet, Reize habe geschossen. Heute will er nichts mehr davon wisse»; er sei vor dem Untersuchungsrichter sehr aufgeregt gewesen. Der Zeuge behauptet ferner, der Untersuchungsrichter habe ihm ver­sprochen, auf freien Fuß zu kommen, wenn er aussage. Er Hab« nur vom Hören gewußt, daß Reize geschossen hat. Der Zeuge war damals wegen Sittlichkeitsverbrechens in Strafhaft. Dar­aufhin wird Untersuchungsrichter Dr. Hofmgnn vernommen, der erklärt, daß Völzner der einzige war, der gesagt hat. daß Reiz« geschossen habe. Es sei unwahr, daß er Völzner die Freiheit zuge­sagt habe, wenn er diese Aussage mache. Bölzner habe die An­gaben von sich aus gemacht. Es kommt wiederum zur Sprache, daß Reize wochenlang geleugnet hat, geschossen zu haben. Dar konnte er, solange der Verdacht auf Svindler lastetete. Der Un­tersuchungsrichter klärt auf, daß Svindler erst so spät Reize als vermutlichen Täter angegeben habe, weil er nicht der Angeber sein wollte. Er hatte immer gehofft, daß Reize selbst die Schüsse zugebe, um ihn, den Familienvater nicht länger im Gefängnis sitzen zu lassen.

Der Sachverständige, Bezirksarzt Dr. Bruch aus Durlach, gibt zunächst sein Gutachten ab. Verletzungen, die den Tod herbeige­führt haben, wurden am Kopf der Leiche des jungen Kröber nicht festgestellt. Dann entdeckte man zwischen dem sechsten und sie­benten Halswirbel zwei erbsengroße Schubstellen; die linke Hin­tere Rippe war zerschossen, die Lunge war zerfetzt und auch noch die Milz verletzt. Endlich fand man die Geschosse selbst. Beide Schüsse waren absolut und sofort tödlich. Es ist kein Zweifel, daß der Getötete fast wagrecht gelegen hat. Ob mit dem Ge­sicht nach oben oder unten ist ohne Belang. Die Schüsse müssen sofort hintereinander erfolgt sein und zwar aus nächster Nähe. Die Schubkanäle verliefen nahezu parallel. Ob die Pistole fest aufgelegt war, kann nicht entschieden werden. Höchste Entfer­nung des Schützen muß drei bis vier Meter betragen haben.

Professor Dr. Eronover gibt sovann das technische Gutachten ab. Dem Gutachter lagen drei Pistolen vor, die alle drei ge­braucht worden waren, doch ist nicht bestimmt zu entscheiden, daß mit der einen oder anderen nicht schon vor dem Wahltag geschos­sen wurde. Die Geschosse waren teils Hartmäntel aus Nickel, teils aus Kupfer. Die Züge im Laufe der Pistole prägen sich auf dem Geschoß ab. Man rollte die in der Leiche gefundenen Kugeln mit einer Wachsplatte ab und fand, daß das so erhal­tene Bild mit dem, das man mit Kugeln, die ans der Pistol« von Reize geschossen wurde» LLereinstiwmt, während es von dem mit den beiden anderen Pistolen auf die gleiche Art erhalte­nen abweicht. Die Kugeln stammen daher aus der Pistole von Reize. Lichtbilder zeigten in vielfacher Vergröberung deutlich die Uebereinstimmung resp. im anderen Falle die Abweichung

Dr. Metzger aus Stuttgart, der dritte Sachverständige, hat di« aufgefundenen Sülsen untersucht und mit denen verglichen, di« man noch zur weiteren Untersuchung abfeuerte. Diese Unter­suchung ergab, daß drei Schüsse aus der Pistole von Reize unk zwei aus der von Erb stammen. Also hat Reize drei statt zwei Schüsse abgegeben.

Auf Befragen sagt Reize, es sei ihm dies ein Rätsel; er Hab, nur zweimal geschossen und keinen Grund dies zu verschweigen Möglich sei immer noch, daß ein anderer mit einer Walter-Pi­stole geschossen habe. Dies sei auch sein erster Eindruck gewesen Der Sachverständige Dr. Eronover kann diese Möglichkeit nicht ganz von der Hand weisen, während Dr. Metzger ganz be­stimmt erklärt, daß dieser Zufall ausgeschlossen und unmöglich sei.

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Betrugsvrozeß

Münsings«, 3. Febr. In Ulm fand am Movntag die Verhand­lung gegen den Geschäftsführer Hans Binder der Bezugs- und Absatzgenossenschaft in Münsingen, den Lagerhausarbeiter Gustai Füß und den Kontorangestellten Ludwig Muff statt. Die Am klage lautete auf Unterschlagung, Untreue und Betrug. Binde« und Füß wurden freigesprochen; Muff wurde zu 300 Mk. Geld- strafe verurteilt.

Totschlag

Kaiserslautern, 4. Febr. Vor dem Schwurgericht wurde gegen den 1998 geborrenen verheirateten Tagner Adolf Eeib verhan­delt, der beschuldigt ist, am 30. Aug. 1925 in der Nähe des Hohenecker Bahnhofs den mit seinem Bären von der dortigen Kirchweih heimkehrenden Bärentreiber Paul Mack nach einem kurzen Wortwechsel mehrere Stiche mit einem Stilett versetzt zu haben, darunter einen solchen in die linke Brustseite, der ins Herz traf und den Tod nach wenigen Augenblicken herbeiführte. Nach vierstündiger Verhandlung wurde der Angeklagte zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wur­den für die Dauer von 10 Jahren aberkannt. Der Angeklagte »ahm die Strafe nicht au.

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Lin Enkelkind lebendig verbrannt

Mainz, 4. Febr. Die 56 jährige Ehefrau des Landwirtes Ger­hard aus Schwabenheim, die ihr Enkelkind lebendig im Küchen­herd verbrannt hatte, wurde vom Gericht zu 5 Jahren Gefäng­nis und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Das Gericht nahm an, daß sie bei der Tat alle Ueberlegung verloren habe. Die Mit­angeklagte Mutter des Kindes wurde freigesprochen, da man ihr nicht Nachweisen konnte, daß sie mit der Tat einverstanden war.

Lande! und Verkehr.

Börsen

Berliner Börse vom 5. Febr. Infolge vorherrschender Abgabeucigun« gaben die Kurse im Efselienverkehr zunächst weiter etwas nach, na­mentlich am Montanmarktc, wo Abschwächunsen bis »u 2,6 Prozent eintratcn. Deutsche Anleihen wurden ans etwa gestrigem Kursniveau mäßig umgesctzt. Im allgemeinen wurden die anfänglichen Kurse unter leichten Schwankungen auch auf dem Jndustrieaktienmarkte durch dt« spätere Befestigung wieder ausgeglichen. Dorkriegspfanöbrief« schwank­ten anfangs im Kurse, zogen aber später bei ruhigerem Geschäft teil- weise 1520 ^ an.

Pforzhcimer Edelmetallpreise vom 4. Febr. 1 Klgr. Gold 2792 uk Geld. 2809 ^ Brief: 1 Klgr. Silber 92,50 Geld, 93,20-94.70 Brief: 1 Gramm Platin 14.60 Geld. 14,90 ^ Brief.

Getreide

Frnchtvreis«. Biberach: Gerste 8.709LO, Haber 7.80-8.60, Wei­zen 11.80-11.40. Roggen 8.50-S, Korn IS Jllertifsen: Kernen 11L012.90, Roggen 8.60S, Gerste 9.60-S.7V, Haber 8.40 bi» 3.80 ^. Tuttlingen: Wetze« IS, Gerste 10.80. Haber 8-8.«

Wangen i. A.. Roggen 9.80-10.80, Gerste 1011. Haber S.7V bis 10.60, Wetzen 131» Ebingen: Gerste 9.60, Haber 8.6«

Mark der Zentner.

Märkte

Pf»r»hei«er Schlachtotebmarkt vom 4. Febr. Auftrieb: « Ochse». »Kühe 1 Rind, 5 Karre». «6 Kälber, 8» Schwein«. Preis«: Kälber «6-72, Schweine 80-8»

Holzvreise. Bet dem Holzverkaus in Eberhard«« l'l O8 Wold» Ke, kosteten Stadelholzscheiter 12-14 ot. tanneri« Prügel 3.50-12 tan» neues Anbruchhoiz 812, buchenes Klotzhol, 12.80, Stockteile ISSO

--t.Jo Gosbach kosteten 2 Raummeter buchen» - Flügel 24 30 In Mergentheim wurden

sabelhafte Holzpreise erzielt. Kür 8 Raummeter Buchenhol, wv-de» nämlich 7276 o? bezahlt. Vor einigen Wochen noch 64

Beim Verkauf der Gemeinde Wittlensweiler am 30. v. M. wurden ausgeboten 165 Fm. ficht, und tann. Langholz 3. bis 5. Klasse und 47 Fm. forchenes Langholz 3. bis 6. Klasse. Der Durchschnittserlös beträgt bei Fichten u. Tannen 125 Pro- zent, bei den Forchen 113 Prozent der Landesgrundpreise.

Konkurse.

Nachlass des verst. Gottlob Burkhardt, Sattlermeister, Pfalz­grafenweiler.

Ernst Beck, A.-E., Möbelfabrik in Bietigheim.

Herren- und DamenbekleidungshausFortuna", Berber und Wichler, Ulm a. d. D.

Eeschiiftsaufsichten.

Jakob Conzelmann, Gemischtwarengeschäft, Tailfingen.

Melanie Lang u. Eduard Scholl, i. Firma Lang u. Beisswenger, Leinzell.

Ad. Sauter u. Co., G. m. b. H., Eiblingen (Fils)

Fr. Häberle, Schuhfabrik, Tuttlingen.

Gottlob Kachler, Zuckerwarenfabrik, Stammheim.

Letzte Nachrichten.

Die Befehlsgewalt des Reichswehrministers.

Berlin, 5. Febr. Der Reichspräsident Unterzeichnete am 28. Januar eine Verordnung über die Neuregelung der Befehlsbefugnisse im Reichsheer, die in der neuesten Num­mer des Heeresverordnungsblattes veröffentlicht ist. Ent­sprechend den Abmachungen mit der Botschafterkonferenz von Mitte November wird nunmehr die ganze Befehlsge­walt über das Heer unter dem Reichspräsidenten durch den Reichswehrminister ausgeübt, während der Thef der Hee­resleitung künftig der militärische Berater des Reichswehr­ministers und sein Vertreter in militärischen Angelegenhei­ten des Heeres ist.

Die Klage gegen die Reichsbahn beschlossen.

Berlin, 6 .Febr. Die drei großen Eisenbahnergewerk« schäften traten gestern Freitag hier wiederum zusammen um über ihre weiteren Schritte gegen die Reichsbahn zu beraten. Es wurde beschlossen, nunmehr die Klage auf Leistung gegen die Reichsbahngesellschaft unverzüglich ein­zuleiten. Die Formulierung der Klage dürfte schon in den nächsten Tagen erfolgen.

Generalversammlung des Vereins für Holzinteresseute« Südweftdeutschlands.

Freiburg, 5. Febr. Der Verein der Holzintereffenten von Südwestdeutschland hielt am 4. und 5. Februar in Freiburg seine ordentliche Generalversammlung ab. Die Versammlung war mit einer Erinnerungsfeier anläßlich des 26jährigen Bestehen des Vereins verbunden. Wäh­rend der erste Teil der Generalversammlung, der am 4. Februar stattfand, der Erledigung interner Vereinsange­legenheiten gewidmet war, fand heute der offizielle Teil der Generalversammlung, sowie ein Festakt statt. Der Vorsitzende des Vereins, Dr. h. c. Hermann Himmelsbach, begrüßte die zahlreich erschienenen Ehrengäste und Ver­einsmitglieder. Ein reicher Kranz von Rednern über­brachte dem Verein der Holzinterestenten Glückwünsche. Hierauf erstattete der Geschäftsführer H. Hertreg, Freiburg den Geschäftsbericht. Direktor W. Schnabel von der Süd­deutschen Holzwirtschaftsbank A. E. München-Stuttgart, referierte hierauf über die Finanzierung des Rundholzein­kaufs. Die Holzwirtschaftsbank macht es sich zur Aufgabe, diesen Einkauf auf dem Wege des Kredits zu ermöglichen. Zeitgemäße Fragen aus dem Kreditwesen behandelte Uni­versitätsprofessor Dr. Höniger, Freiburg. Er knüpfte an an verschiedene Gegenstände, die bereits in der Versamm­lung zur Sprache gekommen waren, und behandelte dann diese Fragen vom juristischen Gesichtspunkte aus. Bei dem sich an die Generalversammlung anschließenden Fest­akt hielt Landtagsabgeordneter und Sägewerksbesitzer Duffner, Furtwangen, die Festrede.

Schweres Eisenbahnunglück in Moskau.

Moskau, 6. Febr. Der Leningrader Schnellzug raste gestern bei seiner Ankunft in dem Moskauer Bahnhof in­folge plötzlichen Versagens der Bremse gegen den Prellbock und prallte gegen die Bahnsteige. Ein Wagen wurde zer- trümmert, 5 Personen getötet und 21 verletzt.

Geschäftliches.

Wielange trägt man ein Paar Schuhe? Das hängt ganz davon ab, wie man sie behandelt. Vor allem darf man zum Putzen keine minderwertige Schuhcreme be­nutzen, welche das Leder angreift. Wer dagegen zur Schuh- pflege die bekannte Schuhcreme Erdal verwendet, der wird finden, daß die Schuhe viel länger schön bleiben als bis­her. Deshalb gebrauchen auch die Hausfrauen in ganz Deutschland keine andere Schuhcreme soviel wie Erdal mit dem roten Frosch._ _ _

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