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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Nr. 241

Neues vom Tage.

Um das Selbstbestimmungsrecht Elsaß-Lothringens Straßüurg, 12. Olt. Ein kommunistischer Arbeiter- und ! ^ Bauernkongreß in Straßburg, an dem übe-, 700 Delegierte anwesend waren, die 125 000 Arbeiter und Bauern vertrau ten, hat für Elsaß-Lothringen das Selbstbestimmungsrechj ^ verlangt. Zn dem bezüglichen Manifest der französischen ! Kommunistischen Partei wird gesagt:1918 hat niemand di« s Bevölkerung um ihre Meinung befragt . . . Mit Hilfe der ^ deutschen Sprache war seinerzeit ein« Minderheit der De- - völkerung unterdrückt worden. Die Kinder verlaßen die s Schulen, ohne überhaupt noch eine Sprache ordentlich zu s sprechen. Die Arbeiter Bauern und Handwerker können sich vor den Behörden und Gerichten nicht verteidigen. Wer nur deutsch oder nur elsässisch-deutsch spricht, wird von den Funk- ; tionären aus Jnnerfrankreich verdrängt. . . Gegen die na- ' tionale Unterdrückung steigert sich der Unwille von Tag zu ; Tag. .. Schon liegt die Forderung nach einer Volksabstim- , mung in der Luft. Die Kommunistische Partei Frankreichs , unterstützt rückhaltslos das Selbstbestimmungsrecht der s Volksmaffen von Elsaß-Lothringen, selbst bis zur vollen Los- s trennung von Frankreich, wenn sie so entscheiden sollten. ^ Sie verlangt daher eine solche Volksabstimmung." Das Ma- s rufest stellt dann als sofort zu erfüllende Forderungen auf: ' 1. Für jede Gruppe der Bevölkerung soll als Umgangssprache s in Verwaltung, Unterricht und Schule die Sprache dienen, . für die sich die Mehrheit am Orte ausgesprochen hat. Zu- > riickziehung der französischen Beamten. 2. Sofortige Ab- i schaffung der elsaß-lothringischen Sondersteuern, die die Ar- s beiter zahlen müssen. 3. Recht der elsässischen und lothringi- s schen Soldaten, die Dienstzeit in Elsaß und in Lothringen s rbzuleisten. 4. Administrative Autonomie. s

Kommunisten-Ausschreitungen in Paris f

Paris, 13. Okt. Während im allgemeinen der von den s Kommunisten für heute erlassene Streikaufruf nur wenig s befolgt wurde, kam es in den Vororten zu schweren Aus- - schreitungen der Streikenden. In St. Denis versuchten > die Streikenden verschiedene Fabriken zu stürmen. Ein Ar­beiter wurde dabei getötet. Zn den Abendstunden wurde die Lage so bedrohlich, daß in aller Eile Militärabteilun- gen zusammenge ogen werden mußten, die die Streikenden ; durch wiederholte Säbelangriffe zurückdrängten. Polizei s und Militär wurden mit Steinen beworfen. Während des s Zusammenstoßes verhaftete die Polizei den kommunistischen s Abgeordneten Doriot. Mehrere Straßenbahnwagen wurden : oon den Streikenden umgestürzt und zwei Eisenbahnwagen durch Sabotage zum Zusammenstoß gebracht, wobei sechs Reisende schwer verletzt wurden. Ungefähr 100 Verhaftun- ; gen wurden vorgenommen. Mehrere Polizisten sind schwer ^ oerletzt worden. Zn der Provinz kam es gleichfalls zu schwe- cen Zusammenstößen. Die kommunistischen Abgeordneten Lachin und Doriot sind heute wegen versuchter Aufwiege­lung von Soldaten zum Ungehorsam zu je 13 Monaten Ge- . fängnis und 3000 Franken Geldstrafe verurteilt worden. ! Dem Aufruf zum Generalstreik hatten 85 Prozent der Vau- > ar beiter und 50 Prozent der Kraftwagenführer Folge gelei- - stet. Zn den Pariser Verkehrsbetrieben streikten am Sonn- ' tag 10 000 Mann. Der Abgeordnete Doriot ist schwer ver- ^ wundet. >

Riesenbetrug bei der Reichsbank Berlin, 13. Okt. DieVosftsche Zeitung" meldet, daß di« ^ Reichsbank durch umfangreiche Betrügereien und Fälsch»«' ^ gen des Leiters der Girokasse der Bank in Charlottenburg, Franz Arnold um etwa 500 000 geschädigt worden ist Arnold wurde von der Kriminalpolizei verhaftet und den Untersuchungsrichter vorgeführt. Aufgedeckt wurden di« Betrügereien dadurch, daß wegen der Pensionierung Ar nolds am 1. Oktober die Bücher und die Girokassen seinei Abteilung nachgeprüft wurden. Soweit festgestellt wurde hat Arnold das von ihm unterschlagene Geld an die Giro: kaffe I der Stadt Berlin durch Mittelsmänner überwiesen Es liegt die Vermutung nahe, daß er bei der Girokasse Hel­fershelfer gehabt hat. Außerdem ist vor e'nigen Tagen bei der Reichsbank in Breslau ein Scheck über 600 000 vorge­zeigt worden, der die Unterschrift von Arnold und einem an­deren Direktor trug. Nach Rückfrage in Berlin hat sich der Scheck als gefälscht herausgestellt.

Schwerer Unfall bei einem Autorennen Reuyork, 13. Okt. Nach einer Blättermeldung verlor während eines Autorennens in Detroit ein Rennfahrer dis Gewalt über seinen Wagen und fuhr in die Zuschauermenge hinein. 50 Personen wurden verletzt, darunter 20 schwer. Der Fahrer selbst wurde getötet.

Ein Todesurteil.

Der Schriftsteller Paul Oskar Hoecker von den Belgiern in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Ein belgisches Kriegs­gericht in Lüttich hat den bekannten deutschen Schriftsteller Paul Oskar Hoecker zum Tode verurteilt, weil er im August 1914 in Moresnet einen Landwirt ohne Gerichtsurteil habe erschießen lasten. Wie Herr Hoecker dazu mitteilt, ist er von seiner Division zur Durchsuchung mehrerer Dörfer mit sei­ner Kompagnie abgesandt worden, um den vormarschieren­den deutschen Truppen Schutz gegen die Franktireure zu geben, lieber den Vorfall selbst hat er wenige Stunden später bereits einen ausführlichen Bericht geschrieben, aus oem hervorgeht, daß er in der Tat einen jungen Mann er­schießen lasten mußte, der mit einem geladenen Gewehr iu der Hand auf dem Boden eines Hauses entdeckt wurde, nach­dem er die übrigen Einwohner wiederholt unter nachdrück­lichem Hinweis auf die Folgen gefragt hatte, ob sie Gewehr« oder Personen im Hause versteckt hatte«. Die Erschießung war also eine militärische Notwendigkeit, die diktiert rvurd« aus dem Zwange heraus, die deutschen Truppen von der Heckenkämpfern z» befreien.

Altensteig, den 14. Oktober 1925.

Die Brandstifterin". Morgen beginnen wir mit diesem hochinteressanten Roman von Erich Eberstein, worauf wir unsere Leserinnen und Leser schon heute aufmerksam machen.

Fürsorge für jugendliche Wanderer. Nach den Berich­ten der württ. Wanderarbeitsstätten ist die Zahl der Wan­derer, die während des Krieges auf einen Tiefpunkt von 16 367 Gästen in diesen Stätten gesunken war, jetzt wieder wesentlich im Steigen begriffen und hat im letzten Jahre mit 86 472 bereits das Fünffache von 1917, allerdings noch bei weitem nicht den Höhepunkt der Vorkriegszeit, der 235 153 betrug, erreicht. Dadurch entstehen wachsende Auf­gaben für die Fürsorgearbeit; Wohlfahrtsverbände, z. B. der Verein für öffentliche und private Fürsorge sowie die Innere Mission, befaßen sich neuerdings besonders einge­hend mit dieser Frage. Namentlich wendet sicy die Aufmerk­samkeit den jugendlichen Wanderern zu, die im zweiten Viertel des laufenden Jahres in 39 württembergiscyen Wanoerarbeitsstätten 1388, d. h. 7 v. H. der Gäste gestellt haben. Meist stammten dieselben aus Norddeutschland und waren stellensuche^de Arbeiter und Kaufleute. Nur 155, also wenig mehr als der zehnte Teil, konnten in dauernden Arbeitsstellen untergebracht werden; mit vielen hat man leider keine erfreulichen Erfahrungen gemacht. Die Folgen mangelhafter Erziehung in der Kriegszeit traten dabei zu­tage. Oft sind es nicht nur wirtschaftliche Verhältnisse, die Zugendliche auf die Wanderstraße führten, sondern andere Gründe wie ungünstige häusliche Verhältnisse, Entlaufen aus der Lehre, Furcht vor Strafe, Arbeitsscheu u. a. m. Die Blätter der Zentralleitung für Wohltätigkeit, denen diese Angaben entnommen sind, schlagen vor, in den größeren Städten einen besonderen Vahnhof^k-^gi-rvachungsdienst für jugendliche Zureisende und obdachlose Jugendliche ein­zurichten und die SchultheG-nävtter. besonders auch der Landorte, zu veranlaßen, daß sie jugendliche Wanderer dem zuständigen Jugendamt zuleiten. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren soll in der Regel die Rückbeförderung in die Heimat eingeleitet, andernfalls möglichst für eine geeignete Arbeitsstelle gesorgt werden. Soweit für jugendliche Wan­derer keine besonderen Heime bestehen, sollten sie in den Wandererarbeitsstätten von den erwachsenen Wanderern räumlich getrennt werden. Auf alle Fälle liegt hier eine wichtige Aufgabe der Jugendfürsorge vor, die verständnis­voller Unterstützung durch weiteste Kreise bedarf. ep.

Egenhausen, 14. Okt. Der herrlich gelegene Schieß- stand auf dem Kapf ist nun soweit fertig gestellt, daß das Eröffnungs- und Preisschießen am 25. Oktober statt­finden kann. Die Schießpreise sind bei Kath. Walz Witwe ausgestellt.

- Calw, 12. Okt. Am Sonntag veranstaltete die Orts-

> gruppe Calw des Hypothekengläubiger- und ^ Sparerverbandes eine außerordentlich zahlreich be- ^ suchte Versammlung im Badischen Hof. Den Vorsitz führte ^ Sägwerksbesitzer Wagner in Ernstmühl. Rechtsanwalt s Kircher aus Ludwigsburg sprach über den gegenwärtigen

> Stand der Aufwertungsfrage, wobei er zuerst einen histo-

> rischen Rückblick aus die Geschichte des Aufwertungskampfes : gab und sich sodann eingehend über das neue Aufwertungs- : gesetz verbreitete. In der Aussprache handelte es sich ganz s besonders um die Wetterführung des Kampfes und um die ^ Beschaffung der Mittel zur Herbeiführung einer Volksent- s scheidung. Die Ansichten hierüber waren geteilt. Viele

Mitglieder sprechen sich für Beschaffung der notwendigen ; Geldmittel aus, wieder andere bezweifeln stark die Aus- : sicht auf irgend einen Erfolg. Scharf wurde mit der jetzigen ! Regierung und den Rechtsparteien des Reichstages umge- ? gangen, den letzteren wurde der Vorwurf des Wortbruches

> des bei den Wahlen gegebenen Versprechens gemacht. Ein ; Entschluß wurde nicht gefaßt; in einer baldigst einzuberu- ! senden Versammlung soll die Frage des Weiterkampfes ; endgültig geklärt werden. In der Versammlung herrschte

- keine gehobene Stimmung, da das Aufwertungsgesetz eine z Zufriedenheit nicht aufkommen ließ.

» -Calw, 13. Okt. Anläßlich einer hier abgehaltenen ^ Freizeit des Ev. Volksbundes, an der sich eine

> kleine auswärtige Gemeinde des Volksbundes beteiligte, , die hier in Privatquartieren untergebracht wurde, fand

> ein Familien-Abend im Badischen Hof statt, der sehr zahl- ; reich besucht war und einen höchst gelungenen Verlauf ! nahm. Die Begrüßungsansprache hielt Statpfarrer Lang. : Forstmeister Feucht in Teinach gab einen Lichtbilde r- s Vortrag über Waldheimat mit eingehenden Er- f läuterungen Uber die Schönheiten und Geheimnisse des ^ Waldes. Mit Skizzen aus dem Leben, die wahrheitsgetreu

das öffentliche und Familienleben schilderten, erfreute Frau Prof. Eetrud Faut die Zuhörer. Reizende Aufführungen ) in Schwarzwaldtracht und Schwarzwälder Mundart, Ge­sänge und Deklamationen verschönerten den Abend. Wäh­rend der Pausen wurde Tee gereicht. Die Schlußrede sprach Dekan Zeller. Heute verkehrte zum ersten Mal mit einem ^ flotten Wagen dasVerkehrsauto Neuweiler O b e r k o l l w an g e nTeinachCalw von Friedr. j Lörcher". Das neue Verkehrsmittel erregte allgemeine

- Aufmerksamkeit. Auf dem Bahnhof wurde heute schö- nes saures Mostobst ausgeladen, der Zentner zu 8.50

! Calw, 13. Okt. (Das Fackeln.) Der alten Sitte ' entsprechend finden auch Heuer aus dem Hohen Felsen 3 ! Fackeltage statt. Es wird gefackelt am morgigen Mittwoch z (Haupttag), sowie am Donnerstag und Freitag.

Freuenstadt, 13. Okt. (Ausklang der Zentralkonferenz , der Methodistenkirche.) Die Konferenz der Methodisten- ^ kirche fand am Sonntag ihren Abschluß. Vormittags wurde in der Turnhalle ein Festgottesdienst abgehalten, bei welchem die gemischten Chöre von Freudenstadt, Röt und Altensteig sangen und Sup. H. Lüthi-Zürich die Kon­ferenzpredigt hielt. Nachmittags fand in der Turnhalle , eine eindrucksvolle Versammlung statt, wobei Bischof D. Nuelsen eine bemerkenswerte Rede hielt Er führte aus:

Gegenwärtig sind es vor allem zwei Fragen, die die Gemüter beschäftigen, die Kirchenfragc und die Reichs gottes­frage. Durch die Revolution bei Kriegsausgang sind überall neue Verhältnisse entstanden, wobei auch die Kirchenfrage in den . Vordergrund getreten ist. Ein Lebensgebiet nach dem andern

- war dem religiösen Einfluß entglitten: die Wissenschaft, die Kunst, die Politik, die sozialen Bewegungen nebst großen Teilen der werktätigen Bevölkerung. Als durch die neuen gesetzlichen Regelungen auch die Frage nach der Stellung der Kirchen auf-

! trat, schien es eine Zeit lang, als wäre es das Gegebene, daß ^ neben den früheren staatlichen Landeskirchen als nunmehrigen ! Volkskirchen sich die neueren Freikirchen unbehindert entwick- ^ kein könnten. Neuerdings aber könne man beobachten, wie in , den verschiedensten Ländern Europas Vertreter der Volkskirchen ! von neuem die Ansprüche des ehemaligen Staatskirchenprinzips

- geltend machen und die Freikirchen wieder zurückzudrängen su- : chen. Diese Strömungen sind gepaart mit einem überreizten

krankhaften Nationalismus. So kommt es wieder vor, daß der Methodismus für undeutsch erklärt wird, das Methodistenkinder in der Schule zurllckgesetzt und wegen der religiösen Stellung ! ihrer Eltern mißhandelt werden, daß Verbote des Sonntags-

> schulbesuchs erfolgen usw. Trotz dieser Strömung vertreten die s Methodisten unentwegt den Standpunkt, daß die Kirche an keine ! Regierung und keinen Staat gebunden sein darf, daß sie keine ! Staatsanstalt ist, in die man hineingeboren wird. Sie ist viel- ; mehr die Gemeinde derer, die sich für Jesum Christum als ihren k Herrn entschieden haben und sich ihre Ordnung selbst geben. In s dieser Stellung vermögen sie Einflüsse auszullben, die weit über s die Grenzen ihrer Mitgliedschaft hinausgehen. Die Reichsgot- i tesfrage ist durch die Weltkonserenz in Stockholm brennend ge- s worden. Dort wurde sie so scharf herausgestellt, wie nie zuvor. ; Während die Vertreter der deutschen Volkskirchen im allgemei­nen die Aufgabe der Kirche als rein religiös und durchaus auf das Seelenheil beschränkt hinstellten, fassen die Freikirchen, ins-

' besondere die amerikanischen und englischen, sie als viel weiter- ^ gehend auf und haben die Ueberzeugung, daß die Kräfte des

- Evangeliums sich im Volksleben sowie auf allen Gebieten mensch- ' licher Tätigkeit auswirken müssen. Familie und Schule, indu­strielle und wirtschaftliche Verhältnisse, die Beziehungen zwischen

^ Kapital und Arbeit, nationale und internationale Politik, die ; Behandlung der Farbigen, alle diese Gebiete harren der Durch- ! dringung mit dem Geist lebendigen Christentums. Die Metho­disten haben in dieser Hinsicht eine wichtige Aufgabe, wie sie schon Wesley, der Stifter des Methodismus, an den Reformen seiner Zeit den lebhaftesten Anteil nahm und im Kampf stand . mit den Volksnöten, wie kein anderer.

^ Am Sonntag abend fand in der Friedenskirche der Aus- i klang der mehrtägigen Konferenz statt, bei welcher haupt- ; sächlich ausländische Vertreter von der Schweiz, von lln- § garn, Jugoslavien und Rußland sprachen.

! Neqenbiirg, 12. Okt. (Tätlicher Unfall.) Am Sonntag f nachmittag etwa um 2 Uhr war der Techniker Karl Sack-

- mann von Eaggenau mit einer Begleitperson, einer Elli f Wiener, z. Zt. ebenfalls in Eaggenau, mit dem Motorrad s auf dem Wege von HerrenalbDobelWildbad. Unter- s halb des Dreimarksteins begegnete ihnen ein Stuttgarter

- Auto, das in ruhiger Fahrt bergauf fuhr. Anscheinend hatte i die Bremse des Motorrades versagt, denn der Motor war

- abgestellt. Das Motorrad geriet unter das Auto, wobei ; Sackmann schwere Verletzungen an den Beinen erlitt, j während seine Begleiterin mit leichteren Verletzungen da- ! vonkam, die ihre Einlieferung in das Bezirkskrankenhaus ? nötig machten. Dort ist Sackmann heute früh seinen Ver­letzungen erlegen, während jene seiner Begleiterin leichte-

^ rer Art sind.

Schramberg, 13. Okt. Der Haushaltsplan der Stadtge­meinde ist nun in einer besonderen Denkschrift ausgegeben f worden. Das über 50 Seiten starke Heft enthält die Haus- ' Haltspläne der Stadtpflege, der fünf technischen Verwal- . tungen und der Fürsorgeverwaltung. Zur Deckung des s Abmangels der Stadtpflege, der 601650 Mark beträgt, ; wird ein Staatsbeitrag von 100 000 Mark erbeten und eine ' Umlage in Höhe von 22 Prozent, die 502 736 Mark ergibt, ^ erhoben.

- Reutlingen, 13. Okt. (Fabrikjubiläum.) Die am 10. Okt.

- 1825 von dem damaligen Färber- und späteren Zunftmeister ! Georg Martin Eisenlohr gegründete Mechanische Baumwoll«

! spinnerei und Weberei E. M. Eisenlohr, Reutlingen-Det»

) tingen a. Erms, die sich zu einem der größten Unternehme«

> dieser Branche entwickelt hat es werden von ihr heute

- rund 900 Personen beschäftigt, feierte im Hotel Spran»

, del in Metzingen mit ihren Angestellten in Reutlingen und s Dettingen ihr lOOjähriges Jubiläum. Fabrikant Carl N- ' senlohr gab bekannt, daß die Firma zu dauerndem Geben«

' ken an die Jahrtausendfeier zugunsten ihrer Meister und ' Arbeiter eine Jubiläumsstiftung von 100 000 -tl errichtet ! habe, zugleich als Ersatz der Johannes Eisenlohr-Stiftung,

; oeren Kapital in derselben Höhe der Inflation zum Opfer , gefallen ist.

- Balingen, 13. Ott. (Erdrutsch.) Infolge der Reparatu- ^ ren bei der Eisenbahnbrücke ist aus dem Bahndamm ein et«

; wa 22,5 Meter langes Stück des Erdreichs ausgebrochen j und hat sich um etwa einen halben Meter nach abwärts ver- ! schoben. Der übrige Dammkörper hat keinerlei Verände- j rungen erfahren. Sofort nach dem Erdrutsch ist die Strecke s geprüft und mit einer schweren Maschine befahren worden, i wobei festgestellt wurde, daß die Lagerung des Schienen«

? strangs betriebssicher geblieben ist.

s Oberndorf a. N.» 13. Okt. (Ertappter Dieb.) In de«

^ Abendstunden wurde durch einen zur Zeit hier beschäftigten . Vautaglöhner in einer Gastwirtschaft im Tal ein Einschleich­diebstahl verübt und ein fast noch neuer Herrenmantel und eine Strickjacke gestohlen

Schwenningen, 13. Ott. (tleberfahren.) Abends nach ; Fabrikschluß wurde eine 30jährige Frau in der Pfarrstraße ; von einem aus Aldingen stammenden Personenauto über«