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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Nr. 234

von Ausländsanleihen die größte Zurückhaltung auszuer­legen. Im ganzen ist die Wirtschaft und die Finanzpolitik noch viel zu sehr auf den Augenblick eingestellt, man über- . läßt sich viel mehr als nötig dem Geschehenlassen, man . nimmt Geld auf, wo man es bekommen kann, Wirtschaft^ noch viel zu sehr aus dem Vollen das Reich gibt das ' Beispiel ohne an die großen Lasten zu denken, die di« > Rückz ahlung d eingegangenen Verpflichtungen auferlögt. - s- Selbstdisziplin und Abwendung vom Fatalismus § , int uch hier nötig zu sein. Z

Die Fra,e ist nun die, ob die Reichsban! nach Vergröe : sterung d.r Spanne zwischen deutschem und Auslandszins» i ' ' " ihrerseits zu einer Verbilligung der Geldsätze durch ? eine Diskontermäßigung beitragen wird. Die Banken ! selbst haben auf Veranlassung der Reichsregierung eine Erp ! Mäßigung der Kreditprovision von einem Viertelprozent s im Monat auf ein Drittelprozent eintreten lassen. Das ' bedeutet auf das Jahr gerechnet eine Ermäßigung von 3 i auf 2,4 Prozent, also um etwas über ein halbes Prozent, s Bei. dem an sich recht hohen Satz spielt diese Ermäßigung s für die Allgemeinheit keine sehr große Rolle, wenn sie auch - für die Banken selbst einschneidender ist. Aktiver in ihrer s Tätigkeit sind die Banken jedenfalls geworden, wenn ft« ; dazu auch in der Hauptsache durch die öffentlichen Gelder itz s die Lage versetzt worden sind. s

Nun ist allerdings in der Ministerbesprechung der De- > fürchtung Ausdruck gegeben worden, daß die Gesamteiw ! gänge im ganzen Rechnungsjahr den Voranschlag kau« : erreichen werden. In den ersten fünf Monaten betrüge« - die Einnahmen aus Steuern 3062 Millionen Reichsmari ! gegenüber einem Voranschlag von 5826 Millionen Reichs - mark, also bereits mehr als die Hälfte. Die Haupt quellen dürften aber ab 1. Oktober weniger reichlich fließen, mu i mentlich die Umsatzsteuer, die bei einem Voranschlag von : 1500 Millionen Reichsmark in den ersten fünf Monaten s 348 Millionen Reichsmark gebracht hat. Lasten die Ein- ! gänge au öffentlichen Geldern nach, dann werden wieder - der Wirtschaft weniger Gelder zur Verfügung gestellt wer- s den können. Im übrigen herrscht auf dem deutschen Geld- i mark eine gewisse Disziplinlosigkeit, die Post, die Reichs, i bahn und andere amtliche Stellen arbeiten für sich. Die ! llebersichtlichkeit würde jedenfalls gefördert werden, wenn ! alle öffentlichen Gelder möglichst der Reichsbank zugefühvt i würden, der dann die Kontrolle über den Geldmarkt er» j leichtert wird, so daß sie eher übersehen kann, ob sie de« T"age einer Diskontermäßigung nähertreten kann. s

Neues vom Tage !

Verlegung der französisch-belgische» Schrsfahrtskontrollp-< s ste» von Duisburg-Ruhrort auf das linke Nheinufer j

Berlin, 5. Okt. Gemäß dem Ergebnis der jetzt zum Ab­schluß gelangten Verhandlungen des Eeheimrats Claußen ! vom Reichsministerium für die besetzten Gebiete und der s Interalliierten Rheinlandkommission werden die bei der ! Räumung von Duisburg-Ruhrort in den dortigen Häfen s zurückgelassenen französisch-belgischen Schiffahrtskontrollpo- ! sten jetzt von dort zurückgezogen und auf das linke Rhein- i ufer verlegt werden. !

Deutsch-französische Handelsvertragsverhandlungen !

Paris, 5. Okt. Der französischen Handelsvertragsdele- ? gation ist die am 16. 9. zwischen Staatssekretär Trende- ienburg und Minister Chaumet vereinbarte deutsche Aus- ? arbeitung zu den Handelsvertragsverhandlungen, in der ! die deutschen Forderungen und Angebote aufgrund der von ! der deutschen Delegation vorgeschlagenen Grundlage zusam­mengesetzt find, heute übergeben worden. >

Oesterreichifches Zollabkommen j

Berlin, 5. Okt. In Berlin haben in den letzten Tagen ! Verhandlungen zwischen Vertretern der deutschen und der i österreichischen Regierung zu dem Zwecke stattgefunden, sine i Regelung der deutschen Zollsätze für die Einfuhr österreichi- r schen Nutz- und Zuchtviehes herbeizuführen. Gleichzeitig ! wurde über eine Abänderung der im Zusatzverträge vom > 12. Juki 1924 zu dem deutsch-österreichischen Wirschaftsab- s kommen festgesetzten deutschen Zollsätze für die Einfuhr öfter- s reichischer Hanfgarne verhandelt. Es wurde eine Verstän- ! digung dahin erzielt, daß der Zollsatz für Rindvieh zu Nutz- ! oder Zuchtzwecken bei der Einfuhr aus den österreichischen ' Erenzgebietsteilen in die bayrischen oder in württembergi- ! schen Erenzgebietsteile 9 Mark für den Doppelzentner Le- s bendgewicht beträgt. Die Zölle für Hanfgarn und Hanf- wsbgarn aus der Position 475 des deutschen Zolltarifes s wurden je nach Stärke auf 11,50 bezw. 13 Mark festgesetzt. ? Vas Abkommen wurde am Samstag österreichischerseits vom s Sektionschef im Bundeskanzleramte für auswärtige Auge- ' legenheiten, Dr. Richard Schüler, und d»utscherseits vom - Wirkl. Legationsrat im Auswärtigen Amt, Dr. H. G. ' Marckwald, unterzeichnet. Das Abkommen bedarf der par-> ' tamentarischen Genehmigung. ^

Für ein Gesetzbuch des Völkerrechts '

Washington, 4. Okt. In der Konferenz der interparla- ; mentvrischen Un on wurde von dem Kongreßmitglied Bur- : tl ein von Elihu Root ausgearbeitetes umfassendes Refe«

... über di« verschiedenen Versuche zur Kodifizierung des i Völkerrechts verlesen. Root ging besonders auf die Anre­gungen d-'r panamerikanischen Union und des Völkerbun- d. und bezeichnete es als notwendig, sofort di« Vor­arbeiten für eine allgemeine international« Konferenz auf- - zunehmen, deren Aufgabe wäre, das Recht, das für den ' Derkehr der Mlker untereinander maßgebend ist, klarer nnd umfassender zu gestalten. Die Kodifizierung des BA- kerrechts sei im gegenwärtigen Augenblick besonders not« s wendia. da es sich darum handele, die Tätigkeit des ständi- ^

gen internationalen Gerichtshofes auf eine breitere Grund­lage zu stellen. Root äußerte sich anerkennend über die -Dienste, die der vom Völkerbund geschaffene Gerichtshof «md der Gerichtshof rm Haag für die Entwicklung des Voll kerrechbes geleistet hätten. Der Antrag fand Annahme.

Ms Sla-j und Land«

Altensteig, 6. Oktober 1925

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Vom Turnverein. Auf vergangenen Samstag hatte der hiesige Turnverein seine Mitglieder zur jährlichen General­versammlung eingeladen. Nach Eröffnung der gutbesuch­ten Versammlung durch den Vorstand kam der Jahresbe- - richt zum Vortrag, aus dem zu entnehmen war, daß der - Verein im vergangenen Jahr in turnerischer, sportlicher i und gesellschaftlicher Hinsicht eine rührige Tätigkeit ent- ^ faltete. Von dem Kassenbericht und den Arbeitsberichten ' der Abteilungsleiter wurde mit Befriedigung Kenntnis > genommen. Zu erwähnen ist, daß sich im Laufe dieses Iah- ^ res eine Schwimmabteilung dem Verein angegliedert hat. i Die meiste Zeit nahmen die fälligen Neuwahlen in An- : spruch, die folgendes Ergebnis zeitigten: Vorstand Otto ! Luz, Schriftwart und 2. Vorstand Fr. Saalmüller, Kassier - Eugen Beck, Männerturnwart W. Fuchs, Vizeturnwart ^ Fallscheer, Damen- und Schülerinnenturnwart Schittler, ^ Schülerturnwart Fr. Köhler, Schwimmwart Eehnen, Zeug- > wart Kicherer. Für den neugeschaffenen Posten des Ober- ) turnwarts (technischer Leiter des Vereins) wurde A. Schitt- ? ler gewählt. Zu Ausschußmitgliedern: Obersekretär Krapf, > K. Armbruster, W. Köhler, Karl Luz. Die Festlegung bzw. ^ Vorbereitung des Arbeitsprogramms fürs neue Vereins- : jahr wurde dem Ausschuß überlassen. Am Sonntag s fand das übliche Schauturnen (Abturnen) statt, dem i ein Konzert der Stadtkapelle auf dem Marktplatz und eine i Wanderstafette der Turner durch die Stadt voranging. Um ^ 2 Uhr marschierte der Verein in stattlichem Zuge vom Lo- - kal zum Stadtgarten unter Vorantritt der Stadtkapelle, - wobei die Damenriege in ihrem neuen Sport auftrat. Pro- - grammäßig wechselten die exakt durchgeführten und von der l großen Zuschauermenge mit reichem Beifall aufgenommenen E Frei-, Stab- und Eesellschaftsübungen der Turnerinnen, s Schüler und Schülerinnen, mit Reck- und Barrenturnen der ) Turner und Turnerinnen und dem volkstümlichen Turnen, z Als Abwechslung wurden einige Spiele wie Sackhüpfen, s einem ulkigen Hindernislauf, Eierlesen und ein kurzes z Faustballspiel eingelegt. Die Damenriege führte noch s einen thüringischen Volkstanz auf. Gegen halb 7 Uhr s wurde geschlossen mit Musik und Gesang zum Lokal ab- j marschiert. Auch diesmal hat der Turnverein wieder i gezeigt, daß er nicht müßig geht, sondern rastlos vorwärts i schreitet und daß er die richtigen Männer an seiner Spitze z hat. Leider ist es immer noch Tatsache, daß die Zahl der ^ aktiven Turner sehr bescheiden ist und hinter der der Tur- - nerinnen zurllckbleibt, dagegen berechtigt die große Zahl der ) Schüler und Schülerinnen den Verein zu neuen Hoffnungen. - Vielleicht dürfte die bessere Pflege der geplanten Leicht- i athletik eine Vermehrung der aktiven Turnerzahl herbei- r führen. Abends war noch gemütliche Unterhaltung s imGrünen Baum".k. i

Frauen-Fleiß. Unter diesem Titel erscheint ab 1. Okto- z Ler eine Vobach-Zeitschrift für Handarbeiten. Diese neue > Zeitschrift bringt von Anfang bis zum Ende Handarbeiten s in allen Techniken. Jedes Heft enthält einen großen Hand- s arbeitsbogen mit Naturgrößen Mustern. Es erscheint alle s vier Wochen und kostet pro Heft 50 Pfg. Zu beziehen durch ! die W. Rieker'sche Buchhandlung Altensteig. s

Weinsberg, 5. Okt. (Todesfall.) Der Schriftleiter der ! Weinsberger Zeitung", Jhs. Kirn, ist nach längerer, schwerer Krankheit verschieden. (Kirn ist ein gebürtiger ! Altensteiger und war an seine Heimat sehr anhänglich.) !

Freudenstadt, 5. Oktober. (Tagung der Methodisten- ? kirche.) Vom 6. bis 11. Oktober tagt hier in Freudenstadt - die Zentralkonferenz des mitteleuropäischen Sprengels der > Bischöflichen Methodistenkirche. An der Tagung nehmen ! Vertreter aus Nord- und Süddeutschland, der Schweiz, - aus Oesterreich, Bulgarien, Ungarn, Jugoslavien und z Rußland teil. Den Vorsitz führt der durch seine Kinderhilfs- ! aktionen in den letzten Jahren weithin bekannt gewordene > Eeneralsuperintendent Dr. D. I. L. Nuelsen-Zürich, dessen f bischöflicher Aufsicht die vertretenen Gebiete unterstellt sind. Der Konferenz werden wichtige Fragen der Kirchenverfas­sung zur Entscheidung vorliegen.

Tübingen, 3. Okt. (Todesfall.) Gestern früh hat Forstrat a. D. Eisenbach das Zeitliche gesegnet. Mit diesem Forstmann von echtem Schrot und Korn ist ein Mann aus dem Leben geschieden, der mit dem Wald ge­radezu verwachsen war, sein Schönbuch war sein Ein und ^ Alles, ihn hegte er wie ein Augapfel und darum war auch § seinRevier" Einsiedel in mustergültiger Bewirtschaftung. ^ Er trat im Jahre 1873 in den praktischen Dienst. Vis zum s Jahre 1896 hatte er das Forstamt Enzklösterle inne, ? in welchem Jahr er dann das Forstamt Einsiedel über- ^ nahm, das er während 26 Jahren, bis zu seiner Zuruhe­setzung im Jahre 1922 treulich verwaltete. Im Jahr 1919 mußte ihm ein Bein abgenommen werden, aber innerlich gesund war er bis wenige Tage vor seinem Tode. In der Nacht des vergangenen Dienstag auf Mittwoch erlitt er einen Schlaganfall, der sich als Vorbote seines nahen Endes einstellte. Die württ. Forstbeamten verlieren an Forstrat Eisenbach einen hervorragend pflichteifrigen Verufsgenos- ^ sen und lieben Freund, den sie gewiß in ehrendem Ee- ! dächtnis behalten. s

> Stuttgart, 5. Okt. (Von der AusstellungDas Schwa- ' bische Land".) Die Fürstin Pauline zu Wied und ihr älte- i Her Sohn, der Erbprinz zu Wied besuchten am Sonntag nachmittag die AusstellungDas Schwäbische Land". Di«

^ Fürstin interessierte sich nicht nur lebhaft für die Ausstel- - jung selbst, sondern auch für die auf der Ausstellung ge- i -otenen Volksbelustigungen. Am Sonntag war der 700 000 Besucher in der Ausstellung.

Ein renitenter Geselle. Auf Ersuchen der Eisen, bahnverwaltnng wurde am Freitag abend im Bahnhof der 33 Jahre alte Elektrotechniker Eduard Weißleder we- gen Gleisüberschreitung festgenommen. Der betreffend« Schutzmann führte den Festgenommenen mit dem Hand, jchließer auf die Polizeiwache. Ms der Schutzmann dori )en Handschließer entfernt hatte, versetzte ihm Weißleder »inen Hieb und entriß dem Schutzmann den Handschließer. Oer Schutzmann wurde nicht unerheblich verletzt. Weißle- -er flüchtete, konnte aber später wieder festgenommen wei­sen.

Entlassung von Bankbeamten. Infolge der' Liquidation des Bankhauses G. H. Keller Söhne ist den 96 llngestellten dieser Firma auf 31. Dezember gekündigt wor- »en. Die Württ. Vereinsbank übernimmt nur einige Lehr­linge. Alle übrigen Angestellten, tüchtige Fachleute, die teilweise seit vielen Jahren in der Firma tätig waren, müs­sen sich nunmehr nach einer neuen Stellung umsehen.

Sielmingen, OA. Stuttgart, 5. Okt. (Brand.) Die Scheuer -es Lammwirts ist vollständig abgebrannt. Vom Wohn­haus brannte der Dachstuhl nieder. Ein junger, auswär- :iger Mensch ist als der Brandstiftung verdächtig in Haft ,enommen.

Eßlingen, 5. Okt. (Vom Rade gestürzt.) Von Polizei- deamten wurde in der Rübgartenstraße ein 31 Jahre alter hier wohnhafter Kaufmann, der anscheinend bei der Fahrt -iadieinwärts vom Rad gestürzt ist, in bewußtlosem Zustand rufgefunden.

Eßlingen, 5. Okt. (Todesfall.) Am Samstag starb im Al­ter von nahezu 76 Jahren nach längerer Krankheit Prof. Eberhardt, der den Eßlingern als Lehrer ihrer männlichen Jugend ebensogut bekannt ist, wie als Forscher der Ge­schichte ihrer Stadt.

Eßlingen, 5. Okt. (Vom Gestüt Weil.) Der seitherig« Leiter des Gestüts Weil, Oberstallmeister a. D., v. Lippa ist aus seinem Dienst entlassen worden. Der Erbprinz v, Wied soll selbst die Leitung des Gestüts übernehmen.

Markgröningen OA. Ludwigsburg, 5. Okt. (In den Marokkokämpfen gefallen.) Vom französischen Konsulat in Karlsruhe ist die Nachricht eingetroffen, daß der Sohn des hiesigen Wagnermeisters Frey, Johann Frey, der schon vor dem Kriege bei der französischen Fremdenlegion eingetrete» ist, bei den Kämpfen in Marokko im Juli den Tod gefunden hat. Frey stand im 45. Lebensjahr und begleitete die Stell« rines Sergeanten.

Bietigheim» 5. Okt. (Befitzwechsel.) Das Anwesen des Zigarrenfabrikanten Mak ging durch Kauf an die Reichs- sostverwaltung über. Die Reichspost beabsichtigt, in ihm später ein Post- und Fernsprechamt einzurichten.

Backnang, 5. Okt. Raubmord.) Förster Eompper von Stöckenhof fand bei der Durchstreifung seines Jagdreviers im WaldteilSommerrain" bei Königsbronnhof, auf der Markung Allmersbach, eine männliche Leiche. Die sofort ringeleitete umfassende Untersuchung und die Herbeirufung ver Mordkommission ans Stuttgart ergab, daß an dem Johann Lehner aus Amersrieth (Bayern) ein Raubmord verübt wurde. Als Mörder wurde inzwischen der seit 29. September im Amtsgericht Backnang wegen versuchte« Raubs in Untersuchungshaft befindliche Albert Veil von Waldenweiler ermittelt. Ob Veil die Tat allein oder noch jemand die Hand im Spiele hatte, wird die Untersuchung vollends ergeben. Der Ermordete wies drei Schußwunde« auf. Die Schüsse erregten, als sie kürzlich fielen, sofort die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörde. Eine Durch­streifung der in Frage kommenden Waldabschnitte hatte je­doch keinen Erfolg. Auf der Straße nach Allmersbach wurde wenige Tage nach dem kürzlich gemeldeten Raub­anfall ein zweiter Ueberfall, vermutlich von demselben Täter, auf einen Backnanger Arbeiter, der sich auf dem Heimweg befand, versucht. Dem Arbeiter wurde eine Pi­stole vorgehalten und Geld von ihm gefordert. Nach ein« abweisenden Erklärung des Arbeiters verschwand der Tat«' in der Dunkelheit.

Emünd, 5. Okt. (Die Paratyphus-Epidemie.) Kürzlich wurde im Gmünder ärztlichen Verein wiederum eine Sit­zung der hier herrschenden Epidemie von Para-Typhus ge­widmet. Außer den Aerzten von Stadt und Bezirk waren anwesend: Ministerialrat Dr. von Scheuerten, der oberst» ärztliche Beamte und Hygieniker des Landes. Zunächst be­richtete der leitende Arzt am Spital, Eeh. Sanitätsrat Dr- Wörner vom klinischen Standpunkt aus über den Verlauß der Krankheit und ihre bemerkenswerten Besonderheiten Im Spital waren ausgenommen mit sicher nachgewiesene« Paraiyphus 68 Fälle; davon find als genesen entlassen 27- und somit noch in Behandlung 39. Täglich können weiter» Genesene entlassen werden. Gestorben sind zwei Frauen, In den letzten Tagen sind keine neuen Zugänge erfolgt. A» den genau beobachteten Kranken des Spitals wurde sowohl durch den klinischen Verlauf, als die exakten Untersuchun­gen des Landesgesundheitsamtes, des pathologischen und hygienischen Instituts der Universität Tübingen absolut einwandfrei festgestellt, daß es sich in Emünd um eine durchaus reine Epidemie von Paratyphus V, nicht um Un­terleibstyphus handelt.

Schramberg, 5. Okt. (Einbrecher.) In Tenncnbronn ist bei SchreinerHeinrich Jäckle ein Einbruch verübt worden. Der Dieb stahl einen Diamant und Lebensmittel. Al» Jäckle am Morgen in seinen Arbeitsraum trat, war alle» durwühlt. In der folgenden Nacht stellte sich der Dieb wie­der. ein, entkam jedoch nx.der Dunkelheit.