Stuttgart, 28. Juli. (Besuch des Staatspräsidenten in Rotrenburg.) Staatspräsident Bazille hat am 27. Juli dem Herrn Lairdssinschof Dr. von Keppler rn Rottenburg einen Besuch abgestattet und hat ihm im Namen oer württ. Re. gierung und des Kultministeriums zu seinem silbernen Bi- schofsjudiläum und seinem goldenen Priesterjubiläum die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen. Da der Staatspräsident in den nächsten Tagen seinen Urlaub antvitt, wird Minister Bolz die württ. Regierung bei der Jubiläumsfeier vertreten.
Wieder ein amerikanischer Eesangver.i.n. Der Beethoven Männerchor aus Neuyork veranstaltet am 1. August im Stadtgarten ein Wohltätigkeitsfest. Der Gesangverein Ehrenfeld und die Kromersche Liedergruppe werden dabei Mitwirken. Die beliebte Militärkapelle Müller wird den instrumentalen Teil der Darbietungen übernehmen.
Sportsunfall. Der bekannte Segelflieger und Mo- torradrennfuhrer Wolf Hirth wurde bei einem Verkehrs- «nfall so schwer verletzt, daß ihm ein Bein abgenommea werden mutzte.
Neue Leitung der Schutzpolizei. Anstelle von Polizeioberst Ruoff ist Oberstleutnant Reich, bisher in Ulm, mit der Führung der Geschäfte der Schutzpolizei betraut worden.
* Stuttgart, 28. Juli. (D r Gipserstreik beendigt.) Der Streik der Gipser und Stukkateure ist nach 8 wöchentlicher Dauer aufgedoben worden.
Kohlberg, OÄ. Nürtingen, 28. Juli. (Verhängnisvoller Sturz.) Der 15jährige Walter Kittelberger stürzte so unglücklich von einem Kirschenbaum, daß er einen Oberschenkelbruch und erhebliche Verwundungen davontrug. Der junge Mann ist nun an den Folgen eines Wundstarrkrampfes gestorben.
Meckenbeuren, 28. Juli. (Brand.) Gestern ist im Anwesen des Eisenbahnhilfswärters Maisch in Reute Feuer ausgebrochen, das sich mit rasender Geschwindigkeit auf den am Wohnhaus angebauten Stadel ausdehnte. Der Stadel äst vollständig niedergebrannt. Das Wohnhaus konnte gerettet werden.
Ulm, 28. Juli. (Landesturnfest.) Am Montag war Siegerfeier. Kreisvorsitzender H e g e l e sprach herzliche Dankesworte an die Stadt Ulm. Es wurden von Mer Abteilung die ersten drei aufgerufen, die den Kranz erhielten. — Das Turnfest ist vorüber. Wie man hört, waren die Turner mit der Aufnahme zufrieden. Einen bösen Streich machte das Wetter den Feftwirten auf dem Exerzierplatz durch die Rechnung. Sie hatten sich auf einen Massenbesuch vorbereitet mit einer Riefenfestbierhalle, die fortgesetzt leer war. Der Wolkenbruch in der Frühe verwandelte den Festplatz fast zu einem See und man mutzte schon Wasserstiefel anhaben, um Lurchzukommen. — Von der Reichsbahndirektion wird mit- geteilt: Anläßlich des Schwäb. Landesturnfestes in Ulm wurden am 25., 26. und 27. Juli nach und von Ulm außer den fahrplanmäßigen Zügen zusammen 44 Sonderzüge ausgeführt und in diesen etwa 70 000 Personen befördert. Der gesamte Verkehr wurde ohne Unfall und Störung bewältigt.
Vermischtes.
— Die Lage des ArLeitsmärkts in Württemberg. Ueber die Lage des Arbeitsmarktes in Württemberg schreibt das Lan- fesamt für Arbeitsvermittlung7 Auch in der ersten Hälfte sts Juli war die Lage des Arbeitsmarktes in Württemberg tutzerordentlich günstig. Die Zahl der unterstützten Er- perbslosen betrug Äm 15. Juli noch 350 und ist damit auf »en bisher niedersten Stand seit 1922 gesunken. Auf der anderen Seite ist die Zähl der den Arbeitsämtern aufgege- ienen offenen Stellen und ebenso ide Zahl der von ihnen «zielten Vermittlungen im Juni gegenüber dem Vor- nonat um je 1000 gestiegen. Wenn im Juni etwa 23 000 stellen durch die württ. Arbeitsämter besetzt werden konnten, so beweist diese Zahl — die höchste, die seit der Einrichtung des öffentlichen Arbeitsnachweises im Land erreicht vurde — Nicht nur den günstigen Stand des Arbeitsmarktes, sondern auch die zunehmende Benützung der öffentlichen Arbeitsnachweise und das steigende Vertrauen zu ihnen, venigstens in den fortgeschritteneren Teilen des Landes. Die ibrigen sprechen allerhand Anzeichen dafür, daß die gün- tige Entwicklung des Arbeitsmarktes wie im Reich so auch in Württemberg den Höhepunkt erreicht hat. Mehrere und zerade auch größere Arbeitsämter melden einen teilweise jehr erheblichen Rückgang der Nachfrage nach Arbeitskräf- ien. Sehr ungünstig ist die Lage für die Kaufleute, besonders die älteren.
— Anmeldung von Altbesitzanleihe«. Durch die Zeitungen -cht die Nachricht, daß zur Durchführung des Anleiheablösungsgesetzes ein Reichskomnrissariat in Berlin gegründet sei, das seine Tätigkeit bereits aufgenommen habe. Diese Mitteilungen eilen den Tatsachen voraus. Es ist zwar die Einrichtung einer besonderen Stelle vorgesehen, die über die Gewährung der Altbesitzrechte entscheiden soll. Diese Stell« kann aber erst ins Leben gerufen werden, wnn die Ausführungsbestimmungen zum Anleiheablösungsgesetz ergangen sind. Dies ist noch nicht geschehen. Es ist daher vollkommen zwecklos, wenn Anleihegläubiger sich jetzt schon anmelden und Anträge auf Anerkennung als Altbefitzer stellen.
— Eine Lebensfrage für unser Voll. Die Evang. Presse- korrespondenz schreibt: Der Sonntag ist in Gefahr I Er -sollte ein Tag der Seele und der Familie, deshalb auch ein Tag der Stille sein: aber er wird mehr und mehr zu einem Tag der lärmenden Feste, der endlosen Wettkämpfe, Aust Pellungen und Einweihungen, oder aber der — öden Lang» Merle. Unser Volk, unsere Jugend weiß bald nichts mehr Mt dem Sonntag anzufangen, wenn nicht irgend ein Um« »rieb „geboten" ist. Aeutzerlich arbeiten wir uns unedel Mipor, innerlich, aber werden wir arm. . UiuL dock LrauÄi
gerade der,' der die Woche über schwere uno vielfach eintönige Arbeit verrichtet, den Sonntag zur Ausspannung uni Erquickung für Leib und Seele. Echte Kultur vollends, stach der wir so sehr verlangen, ist ein Sonntagskind, denn sie kann nur entstehen, wo die Menschen zu sich selber uni zu den Quellen des Lebens kommen. Darum darf es nicht mehr so weiter gehen, wie in diesem Sommer. Noch einig« solcher Festsommer und wir Deutsche gehen, wie ein englischer Minister vorausgesagi hat, an unseren mißhandelten Sonntagen zugrunde. Nicht nur kirchliche Vertretungen, der Deutsch-Eoang. Kirchenausschuß, die Landeskirchentage von Württemberg, Hessen-Nassau, Hannover, Mecklenburg und viele Vezirkskirchentage haben ihre warnende Stimm« für den Sonntag erhoben, sondern auch politische Stellen er- kennen mehr und mehr die Gefahr. Der brandenburgisch« Landbund beschloß, monatlich einen Sonntag von allen Festlichkeiten und Zusammenkünften freizuhalten, und di« Staatspräsidenten von Württemberg und Baden rufen Veranstaltungen zu machen. „Wenn Deutschland", sagt Hellpach, „nur noch eine einzige, riesenhafte, betriebsame, rauschende und feiernde Stadt wird, so mag es gewiß sein, daß es keine Taten Gottes mehr an sich erfährt". Darum, wer Deutschland liebt, der gebe ihm seinen Sonntag wieder! Es ist eine Lebensfrage für unser Volk.
— Der Witterungsumschlag. Nach der Hitzeperiode ist ein Umschwung in der Wetterlage eingetreten. Nachdem über Rheinland, Westfalen und Süddeutschland starke Gewitter niedergegangen waren, bog das Minimum ab und zog in südöstlicher Richtung von dannen. In England sind schwere Gewitter niedergegangen; ebenso gingen über ganz Frankreich schwere Gewitter nieder. Besonders die nähere Umgebung von Paris wurde schwer heimgesucht. Nach der drückenden Hitze der letzten Tage brach über Wien ein Wettersturz herein. Die Gewitter nahmen zeitweise wolkenbruchartigen Charakter an. Die großen Wassermassen richteten zahlreiche Vauschädeu an. Wie immer, wenn sich sehr heiße Tage einstellen, kann man die wildesten Berichte über die „noch nicht dagewesene" Hitze lesen und findet mancherorts Temperaturangaben gemeldet, die ans Märchenhafte grenzen. Uoberall treten die berühmten „ältesten Leute" auf, die sich nicht entsinnen können, solche „Hitze" je erlebt zu haben. Soweit es die vorliegenden Meldungen erkennen lassen, sind in den letzten Wochen Schaltentemperaturen von 35 bis 36 Grad Celsius noch nicht oder doch nicht wesentlich in Deutschland überschritten worden. Solche Thermometerstände kommen ja oft viele Jahre lang bei uns nicht vor, aber als beispiellos kann man sie durchaus nicht oezeichnen. So war es im Hitzejahr 1921, zumal am heißesten Tage des Jahres, am 28. Juli, aber auch im nachfolgenden, sonst ziemlich kühlen Sommer 1922, an den beiden großen Hitzetagen des 24. und 25. Mai, vielfach noch heißer als in den letzten Tagen. Der Meteorologe rechnet nur nach Schattentemperaturen, denn nur sie lassen sich innerhalb der einzelnen Jahre verläßlich vergleichen. Der heißeste Tag im Jahre 1911 war der 23. Juli mit 39,9 Grad und im Jahre 1921 der 28. Juli mit 39,4 Grad.
— Verbot des Umherziehhandels mit Geflügel. Das durch die Verordnung vom 23. Mai 1925 zunächst bis 31. Juli l925 ungeordnete Verbot des Handels mit Geflügel im Umherziehen ist mit Rücksicht auf den ungünstigen Stand der Geflügelseuchen im Laicke bis auf weiteres verlängert worben.
HandeMtSdWZerkehr
Amtliche Berlin« Devisenkurs« vo« Gel- Brief
28. Juli 1925 Geld
Brief
LonLon (IPfd. Sterl.)
20,37
20.42
20F7
20,42
Reuvork >1 Dollar)
4.185
4.295
4.195
4.2»
Amsterdam (100 Gulden)
168.44
168.86
168,37
168,87
Brüssel (100 Kranken)
19,41
19,45
19L7
19,41
Italien (100 Lire)
15,41
15,45
15,32
15,36
Paris (100 Franken)
!9.82
19,86
19,82
19.86
Schweiz (100 Franken)
-^1,42
81,62
81,42
81,62
Wien (100 Schilling)
59,062
59.202
59.067
59,207
Börsen
Berliner Börse, 28. Juli. Gegenüber der gestrigen Festigkeit zeigte Sie Haltung der heutigen Börse auf allen Gebiete» eine merkbare Unsicherheit. Namentlich litten die gestern wesentlich gestiegenen Werte des Montanmarktes. Deutiche Anleihen gaben wiederum etwas »ach. Das Geschäft hielt sich allgemein in engen Grenzen. An den Jn- dustrieaktienmärkten trat im Verlauf entschieden Widerstandsfähigkeit zutage. Tagesgeld war etwas mehr verlangt. Der Zinssatz stellte sich auf 8,5 bis 10 Prozent, für Monatsgeld auf 10,8 bis 11L Prozent und auf Geld für einige Tage über Ultimo aus 11 bis 12 Prozent. Am Devisenmarkt setzte sich die Steigerung von Kopenhagen kräftig fort, wohl in Zusammenhang mit Nachrichten über eine dänische Stabilisterungsanlethe.
Frankfurter Börse, 28. Juli. Tendenz abgeschwächt. Die gestern zum Durchbruch gekommene Höherbewegung am Aktienmarkt ist bereits wieder zum Stillstand gekommen, da neue Anregungen nicht Vorlagen und die Bedenken über die Wirtschaftslage wieder in den Vordergrund rückten.
Stnttgarter Börse. 28. Juli. Die heutige Börse brachte eine Ueber. raschung. Die gestrigen auswärtige» Börsen brachten sür den hiesigen Platz durchaus keine Anregung zum Kauf: es trat vielmehr aas Gegenteil ei». Man glaubte in Erwartung festerer Kurse günstig verkaufen zu können und so wurde dem gar nicht aufnahmefähigen Markt beträchtliches Material zngeführt. Die Folge war ein teilweise recht erhebliches Sinken ds Kursniveaus.
Märkte
Stuttgarter Schlachtoiehmarkt vom 28. Juli. Zngetriebe» 64 Ochsen: 20 Bullen; 250 Jang bullen: 250 Jungrinder: 81 Kühe: 7S5 Säl- der, 557 Schwein«, 6 Schafe: Preise: Bullen 1. Sorte 51—54, 2. 4S—49. 3. —: Ochsen 1. 49—54, 2. 40—47, 3. 34—38: Junarinder 1. 58—00. 2. 43—54, 3. 35—42: Kühe 1. 32—42, 2. 20-30, 3. 13—18: Kälber 1. 72 bis 74, 2. 66—70, 3. 57—64: Schafe 80—82: Schweine 1. 86—87, 2. 88 bis 87, 3. 81-84: Saue» 66—76. Verlauf: Lebhaft, später abflaueud.
Karlsruhe, 27. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Auf dem heutigen Vieh- markt wurden zugesührt uns pro 50 Kilo Lebendgewicht be^rhlt: 138 Ochsen, 46—60: 32 Bullen 46—54. 104 Kühe nod Färsen 18-60 41 Kälber 60-68 34 Schafe 35—45 867 Schweine 76—89 —
Unter dem Grobvieh befanden sich 87 Stück aus Oesterreich und 24 Stück aus Argentinien. Marktverlauf bei Grotzvieh und Schwein« langsam, lieberstand, bei Kälber» mittelmätzig. geräumt.
Ulm. 28. Juli. (Schlachtoiehmarkt.) Zufuhr: 2 Ochsen, 7 Farren. 9 Kühe, 7 Rl»der,143 Kälber, 73 Schwetne. Erlös«: Ochsen 1. S. 48—52: Faire» 1. 40—44, 2. 36—42: Kühe 2. 28-32, 3. 16-26: Niuder
1. 48—52, 2. 42—46: Kälber 1. 58—62. 2. 54—56: Schweine 1. 74—78,
2. 68—72 M. Marktverlaus: langsam.
Schiveinevreise. Hellbraun: Mrlchschwetue 20—32: Läufer 45—» Mark. - Ravensburg: Ferkel 25-34, Läufer 40—80 >. — Saulg«v Ferkel 35—40 — Trosstngen: Miichschwein« 30-35 -l.
Altensteig» 29. Juli. (Vieh- und Schweinemarkt.) Der gestrige Viehmarkt wies einen starken Zutrieb auf. Es waren zugetrieben 65 Paar Ochsen, Preis 12—1500 -4l per Paar; 16 Stück Kühe, Preis 300—650 das Stück; 27 Kalbinnen, Preis 500—700 tti das Stück und 16 Stück Jungvieh, Preis 150—300 -K. Der Handel war zunächst flau, gestaltete sich aber mittags lebhaft. Zu dem Schweinemarkt waren zugetrieben 109 Stück Läuferund 157 Stück Milchschweine. Für Läufer wurden bezahlt 80—120 -/st pro Paar, für Milchschweine 70—80 -/st pro Paar. Handel lebhaft.
Der Krämermarkt war mit sehr vielen auswärtigen Krämern besucht, verkauft wurde sehr wenig, da sich die Geldknappheit sehr bemerkbar machte.
Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 27. Juli Auftrieb: 29 Ochsen (darunter 27 aus Oesterreich), 5 Kühe, 16 Rinder, 7 Farren, 2 Kälber, 181 Schweine. Marktverlauf ruhig. Üeberstand eine Kuh und 15 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 57—60, Rinder 1. 58—61, Ochsen und Rinder 2. 46—51, Kühe 30—36, Farren 50—54, Schweine 82—84.
Getreide
Berliner Produktenbörse vom 28. Juli. Wetze» märk. 243—»» Roggen märk. 193—197, Futtergerste 198—212: Neu« Wintergerste w» bis 195: Muts prompt Berlin 213—216: Weizenmehl 33—85: Ro»> genmehl 27^—29,5: Weizenkleie 13,60: Roggenktei« 13,70: Rap- 382 bis 855: Viktoriaerbsen 27—35: Kl. Spetseerbseu 25—27: Kuttererbsen 23-26,5: Peluschken 23-26,5: Ackerbohuen 24,10: Wicke« 26-28.
Mannheimer Produktenbörse vom 28. Juli. Weizen auSl. 29—81; Roggen inl. 22,25-22,50: Roggen ausl. 22,25—23,50, Braugerste Fnt- rer 21—225: Mais gelb mit Sack 22.26—22,50: Deutsch. Hafer 21 bi» 24.25: Weizenmehl spez. Null 39—39,25: Roggenmebl 30,5-31: Wetzenkleie 12,5—12,75: Weizenbrotmehl 30—30,25: Trockentreber 18—ist,
Srnchtvreise. Nagold: Weizen 11.60—13, Gerste 12; Haber 112» bis 13, Gerste 12, Haber 11,50—12 — Ravensburg: Besen 9—92»;
Weizen 11.56—12.80: Roggen 10—10ch0; Gerste 10—10.50: Haber 10 bis 11L0: Oelsamen 16,56—17^0
Holz.
* Glatte«, 28. Juli. (Holzerlös.) Bei gem gestrigen Gemeindeholzverkauf wurden l35 Prozent gelöst.
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Letzte Nachrichten.
Manöver in Polen.
WTB. Warschau» 28. Juli. Die Herbstmanöver des polnischen Heeres sind vom 11. bis 20. August angesagt. Sie beginnen im Raume von Brody mit einer Konzentrierung von 12 Kavallerieregimentern» technischen Truppen, Flugzeugen und Panzerkrastwagen und endigen in der Thorner Wojwodschaft mit einer Uebung von Infanterie- und Artilleriekräften. Die Randstaaten, Frankreich» Belgien, England, Italien, die Staaten der kleinen Entente, Spanien, Portugal und die Türkei werden auf Einladung des polnischen Kriegsministers Generale oder Ee- neralstabsoffiziere als Beobachter entsenden. Auch der Ministerpräsident Erabski, sowie Mitglieder der Heeresausschüsse und des Senats werden den Manövern beiwohnen. Anschließend an diese militärischen Hebungen sollen die ausländischen Gäste Lemberg, Krakau, Zakopano und Kattowitz besuchen.
Politischer Mord in Lemberg.
WTB. Warschau, 28. Juli. Heute nachmittag wurde in Lemberg auf der Straße vor dem Eerichtsgebäude der Agent der Warschauer politischen Polizei, Stanislaus Cechnowski, von einem jugendlichen Kommunisten erschossen. Der Mord geschah, wie die „Expreß Poranny" berichtet, auf Befehl der kommunistischen Partei Cechnowski hatte heute vormittag in dem Prozeß über das vorjährige Attentat auf den Präsidenten der Republik den Angeklagten Panoziska schwer belastet. Der Mörder wurde verhaftet.
Umgestaltung der oberen Kommandostellen in Marokko.
WTB. Paris, 28. Juli. Havas berichtet aus Fez über die Umgestaltung der oberen Kommandostellen in Marokko: Alle Streitkräfte zu Wasser und zu Lande find Lyauthey unterstellt. Die mobilen Streitkräfte stehen unter dem Befehl eines Oberkommandierenden, der der Oberleitung Lyautheys unterstellt ist. Die außerhalb der Operationszone stehenden Truppen sind Lyauthey unmittelbar unterstellt. Die Verbindung zwischen Lyauthey und dem Frontoberkommando wird durch einen besonderen Stab sichergestellt. Das Frontkommando übt im Auftrag Lyautheys die politischen Funktionen und das Oberkommando über die Hilssstreitkräfte aus.
Mutmaßliches Wetter.
Schwacher Hochdruck im Westen wird von einer Depression, deren Kern über England liegt, bedrängt. Für Donnerstag und Freitag ist mehrfach bedecktes, aber nur zu geringen Niederschlägen geneigtes, zeitweise aufheiterndes Wetter zu erwarten.
FLr die kchriftlettung verantwortlich: L«d»i> L«,I. Dr»< ,»d Verlag der W. Rieker schen Bnchdrnckerei, «lteichelO,
M SMMk ist ilkl M M!
Gewöhnen Sie Ihr Kind zur Sparsamkeit und legen Sie ihm ein Konto auf der Sparkasse an. Es wird Ihnen dafür dankbar sein, denn:
Früh gewohnt, alt getan! Städt. Sparkasse Attensteig.