Opposition gegen die Berliner Stadtanleihe in Amerika ^
Paris» 30. Juni. Wie dem „Newyork Herald" aus Washington gemeldet wird, macht sich in Amerika eine starke Opposition gegen die der Stadt Berlin zu gewährenden 15- Millionen-Anleihe bemerkbar. Vor allem der amerikanische Rechtsanwalt Eowan hat einen scharf gehaltenen Brief ! an den Eeneralstaatsanwalt Otinger gerichtet, indem er ihn auffordert, gegen diese Anleihe einzuschreiten. Wenn s Berlin sie erhalten solle, muffe es vorher verschiedene Vor- ? kehrungen für ihre Sicherung und auch eine Regelung seiner früheren Schulden treffen.
Präsident Calles und Deutschland
Neuyork, 29. Juni. Nach einer Meldung der Associated Preß aus Mexico, empfing Präsident Calles die deutsche wirtschaftliche Mission, welche unter den Auspizien der mexikanischen Regierung Mexiko bereist. In seiner Begrüßungsrede erklärte Präsident Calles, das mexikanische und das deutsche Volk seien Brudervölker, weil beide unter imperialistischen Machenschaften zu leiden haben. Die junge mexikanische Nation kämpfe für ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit gegen die Imperialisten, die eine solche Regierung nicht dulden wollen, welche ihre Ansicht nicht teile. Die deutsche Kolonie in Mexiko werde nicht als fremdländisch betrachtet, da sie, statt Vorteile zu suchen, die Leiden der Mexikaner geteilt habe. Der Präsident versprach jeglichen Schutz der deutschen Interessen in Mexiko. Zum Schluß gab Calles dem Wunsche Ausdruck, daß als Erfolg der deutschen Studienreise solche deutschen Elemente nach ' Mexiko gebracht würden, die an der Entwicklung des Lander Mitarbeiten.
Erdbeben in Amerika
Neuyork, 29. Juni. Zu dem Erdbeben am Samstag im Westen der Vereinigten Staaten wird aus Helena, Man- ; tana, gemeldet, daß die Erdstöße in den Staaten Montana, Idaho, Washington und Wyoming bedeutenden Sachschaden, der auf eine halbe Million Dollar geschätzt wird, angerichtet haben. Die Erschütterungen waren am heftigsten in Mittelmontana, wo in einer Reihe von Städten die, Einwohnerschaft fluchtartig die Häuser verließ. Infolge von Erdrutschen sind Landstraßen und Eisenbahnen teilweise verschüttet. In White-Sulphur-Springs und in Three Forks sind viele Geschäftshäuser eingestllrzt. In dieser Stadt wurden 41 Erdstöße verspürt.
London, 29. Juni. Nach einer Meldung aus Billings (Montana) ist der Staat Montana von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Dagegen ist der Schaden an Gebäuden, Brük- ken und Wegen beträchtlich.
Die französisch-spanischen Verhandlungen
Paris, 29. Juni. Havas melde aus Gibraltar: General Primo de Rivera ist in Algeciras angekommen. Er begibt sich heute nach Madrid, um die Leitung der französisch-spanischen Marokkooerhandlungen zu übernehmen.
Neuer Kurdenaufstand
Bagdad, 29. Juni. Scheich Abdullah, der Führer einer neuen kurdischen Aufstandsbewegung, hat die türkische Garnison Hikari in Kurdistan überrumpelt und eine größere Anzahl türkischer Soldaten gefangen genommen.
Europäischer Protest in China
Peking, 29. Juni. Die britische Gesandtschaft gab einen summarischen Protest zu dem Aufstand in Kiukiang ab. In dec Note wird Beschwerde darüber geführt, daß von der chinesischen Polizei und den chinesischen Soldaten nicht der Versuch ge acht worden ist, die Ruhestörer zu verhaften, sondern daß sie es zugelaffen haben, daß den Eigentümern ein empfindlicher Schaden zugefügt worden sei. Die Notprotestiert gegen die Ausschreitungen.
Hongkong, 29. Juni. Der englische und der französische Generalkonsul forderten die Ausländer, die nicht die französische oder die englische Staatsangehörigkeit besitzen, auf, vorsichtshalber das Ausländerviertel von Kanton zu verlassen.
Schanghai, 29. Juni. Die Lage in Schanghai, Tientsin, Tsingtau, Tschifu und Peking ist ruhig.
Die Kämpfe in Marokko
Parts, 29. Juni. Wie dem „Petit Parisien" aus Fez berichtet wird, haben die Rifleute am 27. Juni aufs neue Vorstöße gegen verschiedene Posten 30 Kilometer nördlich von Taza unternommen, während andere Streitkräfte heftige Ablenkungskämpfe an anderen Stellen der Front aus, führten. Trotz der wiederholten Versuche hätten die Riß leute noch k ine ernstlichen Fortschritte zu verzeichnen.
Einschränkungen des deutschen Luftfahrzeugväues
Berlin, 29. Juni. Wie wir erfahren, wird der Reichs« Verkehrsminister zur Erörterung der Note der Botschafter» konferenz die neue Beschränkung des deutschen Luftfahrzeugbaues fordert, den Beirat für das Luftverkehrswesenr« in den nächsten Tagen einberufen. Die Beschränkungen enthalten neben den Begriffsbestimmungen von 1922, dis mit der Begründung, civile und militärische Luftfahrzeug« zu unterscheiden, in Wirklichkeit die deutsche Handelsluft« fahrt beschränken, u. a. die Forderung, auch die Zahl der Luftfahrzeuge, Motoren und Ersatzteile festsetzen zu können.
Vor Beilegung des Kampfes in der Holzindustrie
Berlin, 28. Juni. Die vom 24. bis 27. Juni im Reichsarbeitsministerium geführten Verhandlungen zwi. schen den Zentralvorständen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen der Deutschen Holzindustrie habest zu einer Verständigung über die in den einzelne« Lohnbezügen vorzunehmende Neuregelung der Tarife geführt. Es wurden dabei zweimalige Erhöhungen der Stundenlöhne in Vorschlag gebracht und zwar einmal für sofort und dann ab August. Prozentual schwanken die Erhöhungen zwischrn S und 25 Prozent. Die Durchschnittserhöhung beträgt unter Berücksichtigung beider Termine 18 Prozent.
Württembergischer Landtag
Stuttgart, 29. Juni. Der Finanzausschuß behändste das Finanzgesetz zum Staatshaushalt 1925. Zu Artikel 7 stellte Abg. Elsaß den Antrag, den Gemeinden die Verwaltung der Steuern und für deren Ausfall und Nachlaß 10 Proz. anstatt 5 Prozent zu geben. Der Antrag wurde abgelehnt. Im Zusammenhang damit teilte der Finanzminister Deh- linger auf Anfrage eines soz. Abgeordneten mit, daß das Ministerium des Innern die Absicht habe, auf 1. Juli die gesetzliche Miete um 18 Prozent zu steigern. Davon sollen allerdings 5 Prozent als Abgeltung für die Steuerminde- rungsansprllche sein. Des weiteren behandelte der Ausschuß das neue Schullastengesetz. Ein Vertreter der Sozialdemokraten lehnt das Gesetz ab, ebenso die Demokraten, die auf die verhängnisvollen. Folgen des Gesetzes Hinweisen. Der Finanzminister ist erstaunt darüber, welche Aufregung durch den Gesetzentwurf hervorgehoben worden sei. Die Verhältnisse der Beiträge für die Gemeinden haben sich durch die Inflation verschoben, sodaß es Zeiten gab, in der die Gemeinden so gut wie nichts für die Schulen zu leisten hatten. Er dürfe in diesem Zusammenhang darauf Hinweisen, daß z. V. der Mehraufwand der Stadt Stuttgart für die Besoldungen der städt Beamten gegenüber den gesetzlichen Vorschriften in einem Jahr 1,5 Millionen Mark betrage. Ein Mitglied des Zentrums erklärt, daß die Regierungsparteien die staatsfinanzpolitischen Gründe in den Vordergrund zu stellen hätten. In dieser Beziehung sei das Primat des Staates zu befürworten. Die einzelnen Artikel des Gesetzes wurden mit den Stimmen der Regierungsparteien angenommen.
Aus Stad; und Land.
Altensteig, 30. Juni 1925.
Billionenscheine. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß diese Scheine mit dem 5. Juli ihre Gültigkeit verlieren und solche nur noch bis zum 3. Juli bei ven hiesigen Kassen angenommen werden.
)( Eültlingen, 29. Juni. (Feuerwehrtag.) Unsere Gemeinde hatte am gestrigen Sonntag einen großen Tag. Ueberallher strömten Feuerwehren und Festbesucher, um an dem 50jährigen Jubiläum der hiesigen Feuerwehr teilzunehmen. Es waren allein 21 Feuerwehren hier und eine Unmenge Besuchest des Festes, das einen sehr guten Verlauf nahm. Nach dem Festgottesdienst und dem Empfang der auswärtigen Feuerwehren war eine Sitzung des Ausschusses vom Bezirksfeuerwehrverband Nagold und hernach, etwa von 10—11 Uhr die Schul- und Angriffsübung, bei welcher die hiesige Feuerwehr sich auf einer erfreulichen Höhe zeigte. Die Autospritze von Nagold nahm an dieser Uebung teil, doch hatte man den Eindruck, daß es mit ihr nicht so recht klappte. Beim Festessen zeigte es sich, daß man mit einem solch großen Andrang von Gästen nicht gerechnet hatte. Das schöne Wetter begünstigte den Festzug und das Fest, auf das die Einwohnerschaft mit Genugtuung und Freude zurückblicken kann.
Wittlensweiler, 29. Juni. (Fahnenweihe.) Der hiesige Liederkranz feierte am gestrigen Sonntag das Fest der Fahnenweihe, das einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Mit dem Liederkranz freute sich auch die ganze Gemeinde und die Bürger ließen es sich nicht nehmen, den ganzen Ort festlich zu bekränzen und zu beflaggen. Nachdem um 5 Uhr die Musik mit ihrer Tagwache uns aus den Federn getrieben hatte, wurde die Feier eingeleitet mit einem Festgottesdienst. Nach diesem fing ein Leben an im hiesigen Ort, wie wir es nicht so bald wieder sehen werden. Es folgten nacheinander der Empfang der zahlreichen Gäste und Ehrengäste, der Festzug und die eigentliche Feier im schönen Hirschgarten. Nach der Fahnenllbergabe und der Enthüllung wechselten herrliche Massenchöre und Einzelvorträge in guter Darbietung miteinander ab. Um 8 Uhr begann dann im kleinen Kreis das Festbankett, das einen guten Abschluß des schönen Tages bildete.
Baiersbronn, 29. Juni. (Autoverkehr.) Der sonntägl. Autoverkehr droht sich zu einer Landplage auszuwachsen und es vergeht kein Sonntag, an dem nicht fast in jedem Ort sich kleinere oder größere Unglücksfälle ereignen. Wenn man da Gelegenheit hat, von einer Anhöhe aus den Verkehr von Auto, Motorrad, Radfahrer, Lastwagen, Gespannen zu verfolgen, so wundert einen nur, daß nicht dauernd Zusammenstöße Vorkommen. Ein Wagen sucht den andern zu überholen, von der Gegenseite kommen solche, in den Wolken von Staub verschwinden die nächsten keuchenden Pedaltreter — und Sonntagserholung nennt man dann diesen „Teufelsspuck,,. R.
Buchau, 29. Juni. (Brand) In dem von Friedrich Denzel bewohnten einstöckigen Wohnhaus in der Insel- straße brach nachts ein Brand aus, der in kurzer Zeit das ganze Gebäude in Asche legte.
Waiblingen, 29. Juni. (Einbrüche ) In den letzten Rächten wurde in verschiedene hiesige Geschäfte bezw. Läden eingebrochen und Geld sowie Waren gestohlen.
Leonberg, 29. Juli. (Eisenbahnunfall.) Am Sonntag abend kam der letzte Zug von Stuttgart mit zweistündiger Verspätung statt um 11 Uhr erst nachts um 1 Uhr hier an. Auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof fuhr der Leonberger Zug dem zur Abfahrt bereit stehenden Döblinger Zug infolge falscher Weichenstellung in die Flanke. Eine Maschine entgleiste und mehrere Wagen wurden beschädigt. Der Gepäckwagen des Döblinger Zugs, in dem glücklicherweise keine Personen waren, wurde zertrümmert. Erst nach zwei Stunden waren die Geleis« wieder frei.
Das Heideschloß.
'." Roman HM Marie Harling. ^
60) (Nachdruckverboten.)
,' Ruth hat übersprudelnd schnell gesprochen. Sie fühlt Elsa gegenüber eine Schuld auf ihrer Seele, und die schmerzlich erstaunten Augen Elsas zeigen ihr, daß diese Schuld nicht eingebildet ist.
Eine Weile herrscht Schweigen zwischen beiden; dann sagt Elsa mit schmerzdurchzitterter Stimme: „O, Ruth, warum hast du mich damals absichtlich in meinem Irrtum gelaffen? Wieviel Schmerz wäre mir und anderen erspart geblieben, hättest du mich nicht irregeführt."
Ruth kniet schon längst vor Elsa im Staube, ihr tränen- liberströmtes Gesicht in den Händen verbergend.
„Verzeih mir, Elsa, ich hatte es nicht so böse gemeint. Erst aus deinen wirren Fieberreden während deiner Krankheit vernahm ich deine tiefe Liebe zu Heinz. Erst da kam mir das Bewußtsein, daß ich mich an dir versündigt. Aber du hast doch meine Verlobungsanzeige bekommen. War ci denn damals schon zur Rückkehr zu spät?"
Elsa schüttelt sinnend den Kopf. In ihren Augen liegt trotz des Schmerzes ein stilles Leuchten.
„Steh auf, Ruth! Was du an mir gefehlt, verzeihe ich dir von Herzen. Vielleicht hat alles so kommen müssen. Im Schmerz wird ja unsere Seele rein und reich. Fast segnen möchte ich etzt diesen Irrtum; führte er mich doch in die Arme eines Mannes, wie ihn edler und hochherziger die Welt wohl kaum aufweisen kann. Deine Verlobungsanzeige kam nie in meinen Besitz; sie hätte doch den Irrtum aufklären müssen. Ich wähnte dich bis heute noch als Heinz Danderstraatens Frau.
„Arme, liebe Elsa, was mußt du meines Leichtsinns halber gelitten haben. Mich reizte deine hochmütige überlegene Art; ich wollte dich nur ein wenig demütigen. Daß mein Scherz solch schlimme Folgen zeitigte, habe ich ja nicht im Txaum geahnt. Ich wußte nichts von deiner Verheiratung,
nichts von deinem Hiersein; ich glaube, nur dein Vater und Heinz haben darum gewußt."
Ein feines Rot steigt in Elsas Antlitz bei den letzten Worten; sie sitzt ganz still mit gefalteten Händen und blickt sinnend in das verglimmende Abendlicht.
„Der gute Vater! Und ich habe ihm so weh getan! Ja, Ruth, ich habe namenlos gelitten. Hätte Norbert in seiner vornehmen Art das verlassene Kind nicht so hochherzig an sein Herz genommen, ich glaube, ich wäre verzweifelt. Was ich meinem toten Gatten danke, das vermag ich niemand zu sagen. Mich schaudert, wenn ich an den Abgrund zurückdenke, an dem ich damals stand und von dem nur Norberts opfermütige Liebe mich errettet. Doch laß uns nicht mehr darüber reden! Ich habe überwunden und verziehen und ich bin sehr, sehr glücklich gewesen mit Norbert. Erzähle mir von dir, Ruth, von dir und deinen Kindern!"
Ruth erzählte von ihrem Gatten und ihren drei Kindern und von ihrem schönen» gemütlichen Heim, bis Klein-Irmgard gesprungen kommt und das Köpfchen ermüdet in der Mutter Schoß legt. Da steht Frau Elsa auf, um heute zum ersten Mal wieder seit langer Zeit Klein-Irmgard in ihr weißes Himmelbettchen zu legen.
Lange steht sie dann sinnend am Vettchen des Kindes. Voll mütterlicher Zärtlichkeit blickt sie auf ihren schlafenden Liebling, wie zum Gebet faltet sie die Hände.
„Herr Gott, du führst uns schon den rechten Weg! Meine trotzige, hochmütige Natur mußte durch Schmerz und Leid geläutert werden. Ich wäre niemals glücklich geworden, auch mit Heinz nicht, wäre meine Seele nicht durch die Schule des Leides gegangen."
Franz Vanderstraaten holt seinen Onkel vom Schiff ab; er will ihn nach Ortmannshof bringen und Ruth dann wieder mit heim nehmen. Ruth sehnt sich nach ihren Kindern, und die Kinder verlangen nach der Mutter.
In ihrem traulichen Wohnzimmer sitzt Frau Elsa und wartet auf den Vater Er hat in Neuyork eine Depesche aufgegeben, die seine glückliche Ankunft auf amerikanischem
Boden meldet, und Elsa hat ausgerechnet, daß er gegen, Abend auf Ortmannshof sein kann. Ruth ist ins NebenH zimmer gegangen, um dort ihren Gatten zu erwarten. Sich weiß ja, daß Vater und Tochter wohl am liebsten ein Wie-/ Versehen ohne Zeugen wünschen. Klein-Irmgard hockt auf! einem Schemelchen inmitten einer Puppenschar; ab und z« streift ein fragender Blick der süßen, unschuldigen Kinder« äugen die Mutter, die heute so seltsam versonnen und feierlich aussieht!
Sie hat das Rollen der Räder auf dem weichen Sandweg überhört. Frau Elsa springt empor, als auf der Diele Schritte Hallen und Stimmen laut werden. Unwillkürlich^ preßt sie die Hände auf das stürmisch pochende Herz —, heiße , Glut deckt ihre Wangen. Klein-Irmgard hat ihr§ P'ppen' verlassen und ist zur Mutter geeilt. Wie schützend schlingt, Frau Elsa den Arm um sie und preßt sie an sich. So stehen die beiden, ein rührendes Bild, vom Glanz der Abend»„ sonne umflossen. ^
So sieht Rudolf Vanderstraaten seine Tochter nach JaH^ ren schmerzlicher Trennung wieder. Beide Arme streckt er, ihr entgegen und aufschluchzend finkt Frau Elsa an seine Brust. Eng halten sich Vater und Tochter umschlungen;i tiefes Schweigen herrscht, man hört nur das leise Schluchzen der jungen Frau, dann zieht Elsa den Vater hin zum Bilde ihres Mannes, das in Lebensgröße über ihrem, Schreibtisch hängt. ' 1
„Segne uns, Vater, segne auch ihn, den du im Lebe« nicht mehr hast segnen können. Ohne deinen Segen haben wir den Bund geschloffen. Darum mußte Norbert von mir gehen, ehe du uns segnen konntest," schluchzt Elsa, vor dem« Vater niedersinkend.
Da legt Rudolf Vanderstraaten erschüttert seine Hand aus seines Kindes Haupt.
„Steh auf, Elsa, was du gesündigt, hast du überreich ge^ büßt. Nicht aus Bosheit hast du gehandelt, sondern aui^ einem verhängnisvollen Irrtum heraus. Ich vergebe die alles von ganzem Herzen."
(Fortsetzung folgt.)