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Amt5blatt für den Bezirk Nagold und für Altensteig-Sta-t. Allgemeiner Anzeiger für die Bezirke Nagold, Lalw und jreudenstadt.

»,,««k- rei>: WScheatllch 10 Soldpsenntz«. Die Sinzelnummer testet 10 Bsldpfevnt-e. Bei Nicht« j Nvzei-««vretlr Die einspaltize Zeile «der deren Rau« U Soldpfermige, die Reklamezeile 38 Goldpf. Pcheiee« der Zeitung infelgr -öderer A«»alt sder Betriebsstörung besteht lein Anspruch »ut Zitierung. I Zahlbar innerhalb 3 lagen. Für telephonisch erteilt« Aufträge übernehmen wir keine Gewähr.

Nr. 148

Ueber alles Wichtige

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der wllrkl. LünvMrtschcff*

Gesamtvorstanb des Landwirtschaftliche« HauvtverbanbS' laffläbltch, seiner Sitzung am 19. Juni in Stuttgart nachfolgend«

lietznng gesatzt:

1. Betr. Zollvorlage

,-Der Bor stand des Landwirtschaftliche« Hanvtverbawdes kan« strh - Mst den in der neuen Zolltartfvorlage vorgesehene« Zollsätze» für die z wichtigste» landwirtschaftlichen Erzeugnisse in kei«er Weife eluvee» r standen erklären, da ein nicht unwesentliches Mißverhältnis zwischen i de» Zölle« der Industrie u«d der Laudmirtschaft »ach wie vor de- > steht. Di« Zollsätze der Vorlage werden bewirken, daß die Preise , 'für landwirtschaftlich« Bedarfsartikel immer höher werde«, i»n Vor- i -Hältnis zu den Preisen für die landwirtschaslichen Produkte. Ver» ? 'langt wird ei» lückenloser Zolltarif, der insbesondere auch den Zoll- - -schütz für Milch enthält, und der damit endlich dem Mißverhältnis s zwischen Industrie- und landwirtschaftlichen Produktenpreisen ein j

Ende macht. s

!J»r auf eine längere Zeitspanne als bei Industrie u»d Handel eia- k gestellte Wirtschaftsplan der Landwirtschaft macht die Gewährung i von Dtindestzölle« für die wichtigste« Produkte dringend erforderlich. ?

Ae«» aber schließlich trotz alledem ausreichende Zölle nicht durch- - zudrücken sind, mntz sich die Landwirtschaft auf den Boden des Frsi- f -Handels stellen und dann auch den sofortigen Abba« der Industrie- - zölle nrft aller Entschiedenheit verlangen. >

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2. Betr. Handelsverträge i

Der Erstand der Landwirtschaftlichen Hauptverbands wendet sich ! wlederhori gegen di« Art »nd Weise, wie in der letzte» Zeit seitens brr j deutschen Regierung HandelSvertragsprovtsorien »nd Handelsver- ?

träge mit anderen Staaen abgeschlossen wurden. >

Trotz scharfen Protestes seitens der deutschen Landwirtschaft und j ihres Hinweises auf die Folgen wurde der deutsch-spanische Handels- j pertrag vom Reichstag angenommen und dadurch der deutsche Wein­bau dem Verderben pretsgegeben und außerdem der deutsche Obst- nnd Gartenbau aufs allerschwerste geschädigt. Trotz aller möglichen Bemühungen der süddeutsche« Landwirtschaft, die während des gay» z'en Frühjahrs von der italienischen Konkurrenz fast erdrückt wurde, konnte ungehindert das deutsch-italienische Provisorium bis zum Ab­schluß eines endgültigen Vertrages und zwar noch mit wesentliche« Verschiebungen zu Ungnnstcn unserer Landwirtschaft verlängert werden.

Auch bringt das deutsch-belgische Handelsvertragsprovisormm, das jetzt unrnitelbar vor seiner Behandlung steht, große Gefahren für .einen anderen Teil der deutschen Landwirtschaft, den Brockelerbse»- a«ba«. Bei diesem Abkommen z. B. ist zu Gunsten oer Schwerins«- stpie die Konserventndustrie erheblich dadurch belastet worden, daß der Einfuhrzollsatz für Konserven in tuitdicht verschlossenen Behältnisse» von bisher 78 Mark auf 26 Mark für grüne Erbsen ermäßigt wor­den ist. Dadurch wird der Absatz deutscher Erzeugung unmöglich und «Niere ganze nunmehr vor der Türe stehende Erbsenernte wird zu Schleuderpreisen hergegeben werden müssen. Wenn die nächsten Tage bis zur Beratung im Reichstag nicht dazu benützt werden, die maß­gebenden Stellen vom Gegenteil der bisherigen Auffassung zu über­zeugen, wird ein weiterer bedeutender landwirtschaftlicher Betriebs­zweig z« Grunde gehen.

3. Die Milchpreise in Württemberg

Der Vorstand des Landwirtschaftlichen Hauvtverbandes hat davon Kenntnis genommen, daß der Verband der Württembergischen Milch- bedarfsaemeinden von sich aus und ohne die Landwirtschaft vorher su hören, den Erzeugerpreis einfach im ganzen Land um 2Z Pfg. ab

.Atti d. Js. herabgesetzt hat. Namens der Württembergischen Mitcherzenger erhebt er schärfsten Protest gegen ein solches Vorgehe».

die meisten kleineren Landwirt« bedeutet gegenwärtig das MUMeld die einzige Einnahme und macht sich deshalb die will- ruruche Herabsetzung sehr bemerkbar. Zudem liegt bet der herrschen­den Trockenheit die Gefahr nahe, daß di« Anlieferung von Milch be- oeutenb Nachlassen wird. Es ist deshalb im eigenen Jnterefsve Ser .Kriegen, ihre Lieferungsvertrüg« einzuhalten, sonst könnte die ,?"Eer der Zwangswirtschaft bestandene Milchknavvhcit sich znm Scha­ven der städtische« Bevölkern«« sehr rasch wieder einftclle«.

Ferner bestehen in den meisten Fällen Lieserungsverträge, nach «n.. . Regelung des Erzeugerpreises Sache einer gemeinsamen

Eabredung zwischen Verbraucher- und Erzeugerorganisationen kft. .

etnserttge Herabsetzung ist also ein grober Vertragsbruch, der mast oh«« feine Folgen bleiben wird. 1

Von -er D.L.G.-AussLellrmg

^-1""sar 1. 21. Juni Schon am Freitag hatte« über tv«Pt. »n Ausstellung besucht, am Samstag wurde« es über

am Sonntag stieg die Zahl a«f gegen 100 WO. Das vräch- drr glä«zende« Landwirtschaftsschau eine» volle» erlebt«, Leben «nd Treiben, wie wir es hier «och kaum

die Ansftcllnng noch nicht besucht hat. sänme nicht, die Fahre» Mt.!?-^Ä^'.divntag »nd Dienstag z« nützen. Erst in 12 Wtt Lo»bmi.»^t««tgart wieder eine so große um,affende UeberstÄt Atte» »nd Jndnftri« gegeben werde». Am Gamstag

«nee« anch die Schulen in Stnttgart frei.

Aus der Arbeit des Stickstoff-Syndikats

G; m. b. H.. in der die Badische Anis«, etniauna ^"^wigsbafen a. Rh., die Deutsche Ammon iak-Ber-

sammewr'ek^?^' in« Banerischen Stickstoffwerke, Berlin, M- wnchtia , tmt auf der Wanderausstellung in ihrem

Kchaubildern^"^ ,^^"ude neben den ausgezeichnet aufgemachten K- Ersengnnteu, Plänen- Statistiken «sw, das bebe

Aliensteig» Montag de« 22. Juni.

Werve Mittel zugelegt.: den Film. Fis einer Tönderöorfllhrnng w«r! den wir mit einer Reibe der vielen neuesten Ktlmschöpfungen be­kannt. aus denen neben den allgemeinen Lehr- und Werbefilm aus dem großen Arbeitsgebiet des Syndikats in erster Linie die WaSs- tumsftlrn« zu nennen sind. Vor den Vorführungen führte Direktor Dr. Bueb vom Stickstoff-Syndikat einleitend etwa aus: Immer mehr bricht sich in der Landwirtschaft die Erkenntnis Bahn, daß der Stick­stoff unter den Pflanzennährftoffen der wichtigste ist. Bon dieser Er­kenntnis hat Deutschland die weitgehendste Anwendung gemacht, «n- trrftützt dnrch die deutsche Stickftoffindustrie. Der deutsche Landwirt kann heute di« Ttickstosfeinheit im schwefelsauren Ammoniak um «in Drittel billiger kaufen als der ausländische Landwirt tm Cbilisrl, veter. Dnrch diesen billigen Preis gestaltet sich die Anwendung des Stickstoffes immer wirtschaftlicher, und die Folge davon war eine sehr beträchtliche Zunahme der Anwendung des Stickstoffes in der deutsche« Landwirtschaft. In dem jetzt »n Ende gegangene» Dünge­iahr sl. Juni 1924 bis 81. Mai 19LS) find insgesamt 88 SM Tonnen Reinstickstoff i« der deutschen Landwirtschaft verbraucht worden, d. h. 80 Prozent mehr als vor dem Kriege ans der Kulturfläche des Heu­tigen Deutschland. Die Anwendung des Stickstoffe in der Landwirt­schaft hat sine Vermehrung der-landwirtschaftlichen Erträge im Ge­folge.

Und dann bekam man zu sehen, daß di« Badische Anilin- »nd So- rsabrtk auf vier Monat« sich ansdehnende Studien an inner großen adl vvn Pflanzen machte und zwar derart, baß während der ge« an Wachstumsveriode alle zwanzig Minute» sin« Aufnahme gs- Lacht wurde und daß nun im Film also in der normalen Geschwin­digkeit sich in wenigen Minuten eine monatelange Arbeit abspielt Werden der Pflanze, ein Lebensbild, nie zuvor geschaut, Pfla»- Üvchologre, »in Drama ans der Natnr, jedoch ohne den mensch- hen Beigeschmack. Man spürte ans den Geleitworen des VersuchS- ^ Dtrestor Dr. Schwarz, daß hie B.A.S.F. nunmehr stolz aqf lrbeit sein kann, die ihr einen Einblick in das pflanzliche Leben hoift hatte wie nie zuvor. Di« Filme sagen aber auch noch etwas ^Mses, vielleicht das Wertvollste: die unlösliche Verbundenheit vo« WrHensthaft, Industrie und Landwirftchaf.

D,e Fischerei-Ausstellung der D.LckS.

Die Fischereiabtieiuna der 81. Wanderausstellung der D. L. G. umfaßt in einer Doppelhalle 1S2 Aquarien, wovon entfallen auf Sal- moniüy« 37 Aquarien, nämlich 1s mit Bachforellen «nd 21 mit Re- k«i Cypriniden 38 Aquarien «nd Mar 28 Karvien mw W Schieren auf Pereiden (Barsche und Zander) < Aquarien, so, Han« auf Wildfische 73 Aquarien mir Hechen, Aale», Karpfen, Zand« bvfen, Brachsen, Weller Forellen und Huchen. In 8 Aaua- Mn NM «MM großen Bassin wirb eine Kollektion der im Bodenfee Ftscharten gezeigt. Leider ist der Versuch, lebend« Brqikfelche« zu zeigen, nicht gelungen. Sie habe« den Transport

Acht . Ausffck

, ^ -.. gelungen. ....

lArstanden. Krebse beherbergen 6 Aauarie». Von den st«S 14 Mitglieder des württ., 11 des bayerisch«« und

des badischen Landesfischcreiveretns. Auf Veranlassung des württ. -Landesfischereivereins bat der staatliche Kischereiinspcktor Lübbert von Mamburg ein« Sammlung von 88 Gläsern zur Verfügung gestellt, i«j Denen die ^Entwicklung des Aales, Aalbrrtt verschiedener Herkunft Aich die^verschiedeartige Nahrung des Aales zur Darstellung kommt. Außerdem wird lebende Aalbrnt zu sehen sein. Der bekannte FisH- »üchter Bvcking in Völmesmübke führt eine Zuchtanstalt in plasW! Wer Form vor. Der Landessischereiverein läßt 15 der größeren Kisch­zuchtanstalten des Landes im Bild erscheinen »nd außerdem stellen ß Firmen ihre Erzeugnisse in Ftscheretgerätschafen der verschiedensten Art aus.

Reichspräsident «md Leibesirburrge«

Der Reichspräsident übersandte im Anschluß a« de« Kinpsanct des Deutschen Reichsausschuffes für Leibesübun­gen, dem Vorsitzenden des Reichsausschusses, Staatssekretär Lemald, ein Schreiben, in dem es heißt: Ich werde das Be­mühen, die Leibesübungen im deutschen Volke zu verbrei- ten, nm NaHzruck unterstütze«. Leibesübungen ist Bürger» -flicht. Sie sichert uns die Gesunderhaltung des Volkes And die Förderung vo« Tatkraft, Eemeinsinn und Mut, Eigenschaften, die die Grundlage jedes gesunden Staats- wesens gebe«. Rus diesem Grunde begrüße ich es, daß man die Jugend M kräftiger Betätigung im Turnen und Sport ««hält und daß durch die Schaffung zahlreicher Spielplätze And Aebungsstätten der gesamten Bevölkerung Anregung gegeben wird, sich körperlich zu betätigen: Mit Befriedi­gung verfolge ich die Reichsjugendwettkämpfe der deutschen Kampffpiele, Ich freue mich auch, daß der deutsche Reichs- Äusschuß für Leibesübungen wieder die Vertretung der ^deutschen Jugend an den internationalen olympischen Spie­len übernommen hat, und daß jo der Welt gezeigt werde« Zann, daß die deutsche Bolkskraft mrverfieglich ist. Als be­sonderes Verdienst betrachte ich di« Gründung der deutsche« -Hochschule für Leibesübungen, die Führer für die plan­mäßige Körpererziehung heranbildet. Ich begrüße es mit Anerkennung, daß die Reichsregierung und der preußische Maat den Ausbau der deutschen Hochschule für Leibes-- . -Abu irgen und des deutschen Stadions gerade in letzter Zeit «lsü^chend ««terstützteri. Gleichwohl werden die Behörde« dbe Laste« einer solche« gewaltigen Einrichtung nicht ga«- '«uf ihre "Schultern nchm'K können und vertraue ich, daß die Kreis« der Bevölkerung, die hierzu in der Lage sind, auch weiterhin den Bau des deutschen Sportforums und die übri­ges Bestrebungen der deutschen Reichsausschusses für Lei» Msübungen, finanziell unterstützen werden. Die Förde» ^rung der lLeii^sübungen ist ei« Dienst am Vaterland«. Indem ich dem Reichsausschuß für die bisherige Tätigkeit meinen aufrichtigen Dank und für sein künftiges Schaffen meine besten Wünsche ausspreche, bin ich niit freundliche« Grüßen Ew. Exzellenz ergebenster (gez.) Hi «den bürg.

Jahrgang 1923

Dr. Schacht über die Auswertung

^ BeMn, 20. Juni. Im Aufwertungsausschuß des Reichs­tages äußerte sich der Reichsbankpräsident Dr. Schacht zu dem Gesetzentwurf über die Ablösung öffentlicher Anleihe». Dr. Schacht wies darauf hin, daß jede Aufwertung für dt« deutsche Landwirtschaft eine ungeheure Belastung bedeute» würde. Es sei ganz abwegig, bei so außergewöhnlichen Er­eignissen, wie Erdbeben, Weltkrieg, Inflation, von Treu und Glauben zu sprechen. Das Reich habe selbstverständlich die Pflicht, seinen Lei solchen entsetzlichen Unglücksfällen ge­schädigten Mitbürgern zu helfen, aber durch soziale Hilfe. Die Jnflationsgeschädigten sind ebenso vom Unglück des Vaterlandes betroffen wie diejenigen, denen im Krieg der Ernährer weggeschossen wurde oder denen ihre Häuser oder ihr Eigentum in Brand gesteckt wurden oder die ihr ganzes und Gut liegen lassen mußten wie die Kolomaldeut-, sche« und die Vertriebenen und Bedrängten . Bei Ausar- deitung der dritten Steeuernotverordnung wollte man mit der Einführung des Moratoriums nicht den Goldwert der ^festlichen Anleihen anerkennen. Gerade im Gegenteil wollte man einen Strich unter die alten Schulden des Rei­ches machen. Der Umstand, daß Deutschland unter die Ver­gangenheit einen Strich macht, bedeutet keine Schwächung, sondern sin« Verstärkung der Kreditfähigkeit.

Was die praktische Frage einer neuen Kreditaufnahme durch öffentliche Anleihen im Inlands betreffe, so sei zu bedenken, daß die Kapitalnot in Deutschland noch auf län­gere Zeit eine solche Kreditaufnahme unmöglich mache. Dom Standpunkt des inländischen Geldgebers aus sei es allerdings zn beanstanden, daß zwischen privatrechtlichs« Forderungen mis öffentlichen Anleihen in der Höhe der Aufwertung unterschieden werde. Damit wolle der Reichs- bankpräsident aber nicht sagen, daß etwa die Anleihen auch so hoch aufgewertet werden sollen, wie die privatrechtlichen Forderungen, sondern er hielte es für richtiger, die Auf­wertung der privatrechtlichen Forderungen entsprechend zu- Mckzuschrauben. Gr mache schon jetzt daraus, aufmerksam, daß seines Erachtens die privatrechtliche Aufwertung über das deutsche Wirtschaftsleben eine solche geldliche Belastung bringen werde, daß dasselbe Gremium, daß jetzt diese hohe Aufwertung beschließen wolle, sich würde versammeln müs­sen, um den Betrag so gut wie möglich wieder auszu­gleichen.

- Zu den praktischen Fragen übergehend, riet der Reichs- Lankpräsident dazu, bei den neu auszugebenden Anleihen den Grundsatz des gebundenen Besitzes festzuhalten, damit der Spekulation nicht Tür und Tor geöffnet werde. Er be­grüßte die deutsch-demokratische Anregung, daß der Anleihe- Lesitzer die Wahl haben soll, ob er eine sofort zahlbare AK ffndun-gssumme cst>er die neuen Anleihen nehmen will.

d«rch Lohnpolitik

' Eine-der umstrittensten volkswirtschaftlichen Behaup­tungen ist, daß Lohnerhöhungen inflationistisch wirken müß­ten. Es wird nun versucht, diese Behauptung dadurch zu widerlegen, daß höhere Löhne an sich schon höhere Kauf- Lräft darstellten, so daß dadurch selbsttätig der Ausgleich erfolgte. Zunächst müssen wir uns darüber klar werden, i was Löhne sind. Löhne und Gehälter sind als solche Teile ! des Volkseinkommens, das sich aus dem Ertrag volkswirt­schaftlicher ArLeit, aus Renten, aus Dienstleistungen usw. zusammensetzt. Das zeigt an sich schon, daß die Höhe der Löhne abhängig ist vom Gesamteinkommen des Volkes. Run ist aber in Deutschland das Volkseinkommen heute nichts anderes mehr als der Ertrag der wirtschaftlichen Ar- ,Lert, da wir über Renten aus Kapitalanlagen im Inland und Ausland nur in geringem Maß verfügen. Krieg und .Inflation haben hier mehr als verwüstend gewirkt, was le-tder bei der Lohnpolitik so gut wie gar nicht berücksichtigt wird. Wenn heute Reallöhne in Höhe der Vorkriegszeit gefordert werden, so setzt das unmittelbar voraus, daß das Volkseinkommen ebenso hoch oder noch höher sein muß, als es in der Vorkriegszeit war. Das ist aber nicht der Fall, denn abgesehen von den Eebietsverlüsten im Osten und ! Westen ist die wirtschaftlich nutzbare Erzeugung auf allen Gebieten zurückgegangen. Besonders sinnfällig tritt das ! Lei der Kohlenerzeugung und Lei der Landwirtschaft her- i z»or. Für beide Wirtschaftsgruppen gibt es eine zuverläs- i Age Pr-odvktionsstatistik, die für andere Gruppen leider k immer noch fehlt. Immerhin wissen wir, daß die Eisen« und Stahlerzeugung erheblich geringer ist, als sie in der ! Vorkriegszeit war. Auf Grund dessen kann auch das Volks- ! ««ko mmen nicht so hoch sein als in der Vorkriegszeit. Für