Völkerbund, damit wir in der Lage sind, ihn von solchen Dummheiten abzuhali.a. Nicht aus pazifistischen Gesichtspunkten heraus spreche ich für den Eintritt in den Völkerbund, sondern weil ich meine, daß Deutschland dabei sein muß, wenn über seine Interessen gesprochen wird.
Die politische Aussprache
Am DiensiGg wurde in die Besprechung der gestrigen Rede des Außenministers Dr. Stresemann eingetreten.
Abg. Dr. Breitscheid (Soz.) führt aus, durch die Wahl des Reichspräsidenten von Hindenburg habe die deutsche Politik für die Außenwelt ein anderes Gesicht bekommen. Wenn es auch durch die Verfassung nicht bedingt ist, haben doch diejenigen, die von Hindenburg aufgestellt und gewählt haben, dabei die Absicht gehabt, der deutschen Politik eine neue Richtung zu geben. (Sehr wahr rechts). Von einer überparteilichen Kandidatur konnte man in Wirklichkeit doch nicht reden; denn Herr von Hindenburg ist Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei. (Widerspruch rechts). Wir stellen auch bei dieser Gelegenheit fest, daß der erste Präsident Ebert ohne Rücksicht auf die Partei, aus der er hervorgegangen ist, mit mustergültiger Obkek- tivität seines Amtes gewaltet hat. (Zustimmung bei der Mehrheit.) Unsere Gegnerschaft zu der von ihm verkörperten politischen Auffassung hindert uns nicht, dem Präsidenten der Republik den Respekt entgegen zu bringen, der ihm als Person und vor allem seinem Amte gebührt.
Wir werden den Gegnern des : storbenen Präsidenten Ebert nicht auf dem Wege der Niederträchtigkeiten folgens feinem Nachfolger gegenüber. Eine Gefahr für die deutsche Politik könne eblickt werden in den Bestrebungen der Leute; die den neugewählten Reichspräsidenten bieinflussen woi-' len. Der Kampf dr Deutschnationalen richtet sich vor allem gegen den von der Regierung Luther vorgeschlagenen Sil cherheitspakt. Wir werden nicht zugeben, daß Deutschland damit im Westen etwas aufgibt, über was es sonst-verfügen könnte. Wir halten die Grenzen im Osten keineswegs für gerecht und unabänderlich; aber wir unterstützen keine Politik, die jemals darauf ausgeht, diese Grenzen gewaltsam durch einen Krieg zu ändern. Wir rechnen auf eine spätere Abänderung durch Schiedsgericht oder durch die Institutionen des Völkerbundes. Wir haben den Völkerbund niemals als unser Ideal angesehen. Er hat deutschfeindliche Entscheidungen gefällt; aber er wird sicher nicht deutschfreundlich werden, wenn Deutschland ihm fern bleibt, lieber die Räumung des Ruhrgebietes ist gar nicht zu disputieren. Sie muß nach Recht und Gesetz am 15. August erfolgen. (Beifall.) Wir protestieren gegen die Weiterbesetzung der Kölner Zone. Wir verlangen für Deutschland Gleichberechtigung. Wir fordern, daß auch die anderen Staaten die Abrüstung nach dem.Deutschland aufgezwungenen Maßstabe beginnen. Die Regierung soll sich nicht dem Wahn hingeben, !sir könnte die Innenpolitik mit der Rechten, die Außenpolitik mit der Linken, den Zolltarif mit der Rechten, den deutsch-spanischen Handelsvertrag mit der Linken machen. Eine solche Politik mit doppeltem Boden machen wir nicht mit. Gerade nach der Wahl Hindenourgs sagen wir: Nun jerst recht Republik. Wir sind mit den übrigen republikanischen Parteien nicht auf die Dauer verbunden, sind auch mit dem Zentrum nicht verheiratet. Das Zentrum ist der grundsätzliche Gegner von Mischehen. (Heiterkeit.) Wer mit uns kämpfen will» ist uns willkommen. Som' gehen wir unseren Weg allein voll Siegeshoffnung trotz allem. (Beifall links.)
Abg. Graf Westarp (Dntl.): Unsere Außenpolitik ist beherrscht durch die Tatsache, daß das Recht nicht über die Gewalt siegt, nachdem dem wehrlosen Deutschland sein Recht vorenthalten wird. England hat uns bei den Dawesver-( Handlungen ganz bestimmte Zusagen über die beschleunigis Räumung des Ruhrgebietes gemacht. Es hat keine dieser Zusagen gehalten, hat uns vielmehr das neue Unrecht der Weiterbesetzuna der Kölner Zone zugefügt.
Würtlembergischer Landtag.
Stuttgart, 19- Mai- Nach längerer Pause nahm am Dienstag der Landtag seine Vollsitzungen wieder auf-, Präsident Körner gedachte der Opfer des Bergwerkunglücks bei Dortmund. Das Haus erhob sich- Dann berichtete Abg. Dr. Elsas (Dem.) eingehend über die Verhandlungen des Untersuchungsausschusses im Fall- Raich (Komm ), der bekanntlich zu dem Ergebnis kam, daß Raich im Ulmer Gefängnis sachverständig und gerecht behandelt wurde und daß der Tod Raichs durch ein Herzleiden eintrat. Dann wurde noch über das Gesetz betr- die Berufsvertretung der Aerzte, Zahnärzte,. Tierärzte und Apotheker beraten- .
Himmelfahrt
Zum Festtag der neuerwachten Natur ist Himmelfahrt geworden. Alt und Jung zieht es mit Macht hinaus in all die Frühlingsherrlichkeit und manche um-- Lllsterte Seele atmet wieder auf in neuem Lebensmut.
Aber Himmelfahrt bedeutet unendlich viel mehr. Es ist die Erinnerung an eine Abschiedsstunde, in der der Scheidende all diese sichtbare Herrlichkeit hinter sich ließ und die Zurückbleibenden sich nicht mit leeren Pertröstungen über ihren Verlust hinwegzuhelfen suchten, sondern etwas Einzigartiges zum erstenmal Wirklichkeit wurde: die Gewißheit einer neuen Welt, eine Hoffnung, die alles Sichtbare in stolzem Fluge unter sich läßt und in die Unendlichkeit hineindringt; die kühn an das Ende dieses Kämpfens und Ringens, das wir Leben heißen, statt des Vergehens die rechte Entfaltung des wahren Lebens setzt.
Dieser Glaube ist für die Christusjünger aller Zeiten untrennbar mit der Person ihres Meisters verknüpft. In ihm war das Leben, das auch der Tod picht bezwingen kann, das Leben aus Gott, das wahrhaftig nicht an die Form unserer jetzigen Welt gebunden und nicht darauf angewiesen ist, den Himmel irgendwo im Weltenraum zu suchen, in dem wir doch immer nur die Unermeßlichkeit finden. Sein Reich ist ein ewiges Reich, aufgerichtet in den Herzen der Seinigen und er lebt als Herr der ihm Angehörenden, der sagen kann: „Mir ist gegeben alle Gewalt". Das ist Christenglaube.
Was hat dieser Glaube schon alles gewirkt, von jener Stunde an, da Jesus von den Jüngern scheidet. Eine feierliche Ruhe liegt über diesem Abschied, der doch, menschlich angesehen, so schwer war, als nur je ein Scheiden gewesen ist. Aber keine Klage, kein Trennungsleid. „Ich fahre zu meinem Vater und zu eurem Vater." Wer so sprechen kann, geht der Heimat entgegen; der Tag des Abschieds wird zur Heimfahrt. Das ist ein Friede ohnegleichen, eine Ruhe, die alles Vergangene und Künftige umfaßt. Wo echtes Christentum ist, fehlt dieses Kennzeichen nicht. Und das andere gehört unlösbar damit zusammen: die stille, durchdringende Kraft. Der Glaube an die neue Welt Gottes macht nicht schlaff. Er hat aus den Jüngern die hinq gebendsten Menschen gemacht, eifrig im Dienst ihres Meisters, um ihre Mitwelt die Kräfte der ewigen Welt spüren zu lassen. Aus dieser Wurzel sind die Tgten eines Gustav Werner und Friedrich v- Vodelschwingh erwachsen und ungezählt sind all die Ungenannten, die harten Lebenskampf in der Kraft dieses Glaubens geführt und bestanden haben. Ruhe und Kraft in dev' Gewißheit dieser neuen Welt: brauchen wir das heute nicht so nötig als nur je einmal? Wie sagt doch Claudius:
O du Land des Wesens und der Wahrheit,
Unvergänglich für und für!
Mich verlangt nach dir und deiner Klarheit.
Mich verlangt nach dir. S.Haap.
Das Heideschlotz.
Roman von Marie Harling.
25) (Nachdruck verboten.)
„Du siehst, Liebster, Euste muß fort, wenn es mir gelingen soll, Elsas Liebe zu gewinnen. Wenn Guste mir stets entgegenarbeitet, wird es mir niemals möglich sein, soviel Mühe ich mir auch gebe!" schließt sie in klagendem Tone.
Vanderstraaten gibt keine Antwort. Mit gerunzelter Stirn , die Hände auf dem Rücken verschlungen, geht er im Zimmer aus und ab. Frau Hedwig betrachtet ihn mit gespanten Mienen, wie ein Kind, das befürchtet, seinen Lieb- lingswunsch nicht erfüllt zu bekommen.
Nach einer Weile bleibt Vanderstraaten vor seiner Frau stehen; seine Züge tragen noch immer einen ärgerlichen Ausdruck. „Es ist mir nicht angenehm, die alte treue Dienerin entlasten zu sollen. Weißt du d--nn ganz bestimmt, daß sie Elsa ungünstig beeinflußt?"
Frau Hedwig zupft nervös an ihrem feinen Bottisttuch, sie sucht dem forschenden Blick des Gatten auszuweichen.
„Ach Liebster, wenn es dir so schwer fällt, mir meine Bitte zu erfüllen, so wollen wir doch lieber nicht wieder davon sprechen. Es war ja auch eigentlich töricht von mir, zu verlangen, daß du die langjährige Dienerin um meinetwillen entlasten solltest. Ich werde schon mit ihr zurechtkom- mqp, und Elsas Abneigung gegen mich muß eben weiter ertragen werden."
Vanderstraat enzieht mit Zeichen sichtlicher Ungeduld die Augenbrauen in die Höhe, sein Ton klingt um eine Schwingung schärfer als sonst, wenn er zu seiner Frau spricht.
„Mißverstehe mich nicht, Hedwig! Natürlich muß Euste fort, wenn sie dir entgegenarbeitet und den Frieden unseres Hauses stört. Ich möchte der alten, treuen Frau aber kein Unrecht tun, und deshalb ist es wohl das Beste, ich laste sie hierher kommen, damit sie es selbst hören kann, westen man sie beschuldigt. Es muß ihr auf jeden Fall Gelegenheit gegeben werden, sich zu rechtfertigen, wenn sie
ohne Schuld ist. Soll ^ sie hierher bestellen, oder sollen wir auf mein Zimmer gehen?"
„Ach bitte, Rudolf, dann gehe lieber mit Euste auf dein Zimmer. Ich kann wirklich nicht dabei sein, wenn du Gericht über sie hältst. Sie tät mir viel zu leid, und ich würde unbedingt dein unparteiisches Gerechtigkeitsgefühl beeinflussen."
Vanderstraaten lacht nervös und ein wenig spöttisch.
„Kleine Frau, du bist töricht und ein richtiger Hasenfuß. Ich bin doch kein Barbar und werde Euste schonend genug behandeln. Es ist unrecht, wenn ihr immer neue Beschuldigungen gegen Euste vorbringt, von denen sie nichts weiß. Ich halte es für meine Pflicht, einmal offen mit ihr zu sprechen, das kann sie nicht beleidigen. Gibt sie sich schuldig, dut, so kaufe ich sie in ein Frauenstift ein, sie kann dann dort ihre alten Tage in Ruhe verbringen. Gibt sie sich aber nicht schuldig, so müßt ihr, du und deine Zofe, in ihrer Gegenwart eure Anschuldigungen wiederholen, oder ich betrachte dieselben aus der Luft gegriffen, oder mindestens sehr übertrieben, und ich bitte mir dann meinerseits aus, daß ihr mich mit dererlei Geschwätz verschont, und damit Punktum."
„Rudolf, ach bitte, sprich nicht in diesem Ton mit mir! Ich will ja alles tun, was du willst, nur grolle nicht» — deinen Tadel kann ich nicht ertragen."
Der Schatten eines Lächelns huscht «m Vanderstraatens Mund. „Bist doch eine liebe, kleine Frau!" sagte er dann, besänftigend ihr blondes Haar streichelnd, „aber ein wenig mehr Tapferkeit würde gut für dich sein. Nun trockne deine Tränen. Ich werde alles zu deiner Zufriedenheit ordnen, aber ich bitte mir eine fröhliche Miene aus, wenn ich wiederkomme."
Unter Tränen lächelnd blickt Frau Hedwig den Gatten an.
„Bist doch ein lieber Mensch, Rudolf, vergib, wenn ich dir weh getan."
Wenige Minuten später steht die alte Euste erstaunt und bestürzt vor Rudolf Vanderstraaten. --- "
! Aus Stad! und Land.
! Altensteig, 20. Mai 1925
* Der Sommerfahrplan, der dieses Jahr am 5. Juni in Kraft tritt, wird für die Nebenbahn Nagold- Alten steig erhebliche Verbesserungen und Erfüllung alter Wünsche bringen: eine Mittagsverbindung mit Nagold durch Beifügung eines Personenwagens an den täglich verkehrenden Güterzug und eine Abendverbindung durch Einlegung eines jeden Tag verkehrenden Personenzugs, der in Alten steig abends 8.47 Uhr abgeht, von Nagold 10.05 Uhr zurückfährt und eine Verbindung mit dem von Eutingen her kommenden Zug herstellt. Für die Benützung des letzteren Zuges muß freilich ein Zuschlag auf den sonstüblichen Fahrpreis bezahlt werden, aber er ist unbedeutend im Verhältnis zu der Annehmlichkeit nun eine Verbindung zu bekommen, die von Stuttgart, Reutlingen, Rottweil, Freudenstadt direkten Anschluß zu, unserer Nebenbahn verschafft. Um diesen Zug wird hier schon seit Jahren gekämpft. Wenn die Erfüllung des Wunsches nun endlich Tatsache wird, so ist dies dem besonderen Entgegenkommen der Stadt Altensteig zu verdanken, die sich mit Rücksicht auf die Notwendigkeit dieser Verbindung bereit gefunden hat, einen bestimmten Betrag zu garantieren. Es ist zu hoffen, daß durch lebhafte Benützung dieses außerordentlich geschickten Zuges die Stadt keine allzu großen finanziellen Opfer bringen muß und daß es möglich ist, diese Verbindung auch für die Zukunft zu sichern. Man wird sie hier und im Hinterland Altensteigs überall mit Freuden begrüßen.
* Nagold, 19. Mai. (Gewerbebank.) Am Samstag fand unter dem Vorsitz von Kfm. Paul Schund die Generalversammlung der Gewerbebank Nagold statt, die nunmehr auf ein 60 jähriges Bestehen zurückblicken kann. Aus dem von Herrn Dolmetsch erstatteten Bericht über das vergangene Jahr geht hervor, daß die Bilanzsumme bis Anfang 1925 auf rund 500000 Mk. gewachsen sei gegen rund 50 000 Mk. Anfang 1924 und daß diese jetzt bereits 800 000 Mk. betrage. Die Forderungen der Bank in lfd. Rechnung waren Ende 1924 mit 415 000 Mk. unter 700 Mitglieder verteilt. Die Spargelder erhöhten sich von 352 Mark Ende 1923 auf rund 150000 Mk. Ende 1924.
' Die Geschäftsanteile sind auf 34 615 Mk. gestiegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Gewinn von rund 25 000 Mk. erzielt, von dem 10000 Mk. dem Reservefond und 10 000 Mk. dem Aufwertungsfond zugewiesen wurden, so daß letzterer jetzt 40 000 Mk. beträgt. Dem Steuerrücklagekonto wurden 2000 Mk. überwiesen und auf neue Rechnung 2595 Mk. vorgetragen. Für alte und bedürftige Mitglieder wurde eine Ausschüttung von 3000 Mk. beschlossen. Der Höchstbetrag für fremde Gelder wurde auf 2 Mill. Mk., derjenige des Höchstkredits auf 30 000 Mk. festgesetzt. Bei der Generalversammlung wurden der besonderen Verdienste gedacht, die sich Kfm. PaulSchmid während seiner nun 25 jährigen Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat erworben hat und dem Wunsche Ausdruck verliehen, i daß er diesem noch recht lange angehören möge.
' * Calw, 18. Mai. Gestern Sonntag abend hat ein
- verheerendes Hagelwetter die Gemeinden Sommenhart und Neubulach heimgesucht, wie auch schon am vorher- i gehenden Samstag die Gemeinden Schönbronn und Eff- i ringen. — Die Feldfrucht steht in der Gegend im allge- I meinen schön, ebenso das Gras. Bei Birnen ist der Frucht- ! ansatz sehr gering, besser bei Aepfeln. Am besten stehen ( dieAussichten auf Steinobst (Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen.)
> * Alpirsbach, 19. Mai. Am Samstag ereignete sich
im Rötenbacher Steinbruch ein bedauernswerter Unfall.
! Der- Gemeindepfleger von Rötenbach, Christian Benz, 63 ! Jahre alt, Witwer, war in der Steinbruchschmiede mit
Sie hört die Anklagen, die er ihr möglichst schonend mit-' teilt, und sie weiß sofort, daß man sie vom Heideschloß fort^ haben will, — zu lange schon hat sie dies Verhängnis ge-? ahnt. Laut ausschluchzend preßt sie die Schürze vors Gesicht»? um die strömenden Tränen zurückzuhalten, aber sie senktl schweigend und schuldbewußt den Kopf, als Vanderstraatenj dringlich fragt: „Sagen Sie mir aufrichtig, Euste, was ist? Wahres an diesen Beschuldigungen? Haben Sie wirklich Elsa gegenüber Ungünstiges über ihre neue Mutter ge-' sagt?"
Als Euste in ihrem Schweigen verharrt, fährt Vander», straaten ein wenig schärfer fort: „Guste, wenn Sie hart»; näckig schweigen, so muß ich annehmen, daß man mir die Wahrheit gesagt hat. In diesem Falle müssen Sie natürlich das Heideschloß verlaßen, denn ich will Ruhe und Friede« in meinem Hause haben. Ich werde Sie, wenn Sie ihre Unschuld nicht beweisen können oder wollen, in das Frauenstift zu Steinheim einkaufen."
Ordentlich erleichtert atmet Vanderstraaten auf, als er das verhängnisvolle Wort gesproch hat, Euste aber weint laut auf. „Sie wollen mich fortschicken, Herr Vanderstraaten, ich soll fort von Elsa, dem armen Kinde?"
Sie hätte kein unglücklicheres Wort wählen können; denn von Elsa als von einem „armen Kinde" zu reden, erbittert Vanderstraaten aufs äußerste.
„Gerade Elsas wegen müssen Sie fort, Euste. Sie Hetzen Elsa gegen meine Frau auf, ich aber werde das nicht weiter dulden. Elsa hat sich meinem Wunsch und Willen zu fügen, und sie würde dieses auck weit eher tun, wenn sie? au Ihnen nicht immer einen Hinterhalt hätte. Ich werde sofort nach Steinheim telephonieren und das Nötige erledigen und erwarte von Ihnen, daß Sie sich, ohne große Szenen zu machen, bereit halten, nach Ihrem neuen Heim abzufahren."
Als Guste sieht, daß alles verloren, daß der Entschluß Vanderstraatens, sie fortzuschicken, feststeht, da trocknet sie' mit dem Mute der Verzweifulng ihre Tränen.
(Fortsetzung folgt.)