Aenßerst bewegt und unruhig gestaltete sich die Sitzung während der einstündigen Rede des nationalsoz. Abg. Mer- genthaler. Zn der Rückkehr zum Volkstum und im Kamps gegen die zersetzenden Einflüsse des Judentums sah er die Rettung des Landes. Er bestritt jede antikatholische Ge­sinnung und unterschied zwischen religiösem und politischem Katholizismus. Die Erfüllungspolitik könne nicht zur Ret­tung fuhren und das Sachverständigengutachten sei abzu­lehnen. Hoch zu halten sei der Wehrhaftigkeitsgedanke. Den Großbanken als de« Blutsaugern am deutschen Volke, ' wünscht der Redner Stellung unter Staatsaufsicht und der : Futtergrippenwirtschaft der Parteibonzen ein restloser - Ende. Außerdem verlangte er Schutz der nationalen Ar- beit, einen Schullzoll für die Landwirtschaft und erblickte schließlich die Rettung Deutschlands in einer völkischen Diktatur. Die Linke quittierte die Rede mit ironischen l Heil Heil-Rufen.

Finanzminister Dr. Dehlinger verwahrte sich dagegen, mit der von ihm angetroffenen Eröffnungsbilanz belastet zu werden. Diese Bilanz sieht auf 1. April 1924 folgender- ? maßen aus: Personalaufwand 79, Sachaufwand 42, Ge- ! samtausgabe 121 Millionen Goldmark. Die Einnahmen j bestehen aus fünf Gruppen: Landessteuern 37, Ueberwei- j jungen aus Reichssteuern 42, werbende Betriebe und i Forsten 14,3, Verwaltungseinahmen 10, Eebäudeentschul- j dungssteuer 7,3, Gesamteinnahmen rund 110 Millionen i Eoldmark. Demnach beträgt der Abmangel 10 Millionen, j erhöht sich indessen durch die neuen Besoldungserhöhungeu ! aus 30 Millionen. Unter diesen Umständen war es mehr § als begreiflich, daß der Finanzminister die Anträge betr. ! Aufhebung der Abbaumaßnahmen auf dem Schulgebiet ab- j lehnte und die Forderung aufstellte, daß nicht bloß Reich - und Staat, sondern auch die Gemeinden sparen und sich ! nicht kostspielige Bauten wie vor dem Kriege leisten. Der s Finanzminister fand den Beifall des Hauses, als er zuw Schluß erklärte, eine Rettung vor dem Zusammenbruch gebe es nur, wenn alle Kreise des Volkes wetteifern in Nächstenliebe und Opfersinn.

Aus Stad; und Land.

Alteufteig, 7. Juni 1924.

Gemeinderatssitzung vom 4. Juni; anwesend: der Vor­sitzende und 12 Gemeinderäte. Ein Grasverkauf von städt. Wegen und Plätzen, sowie die Neuverpachtung städt. Lager­plätze werden- mit der Maßgabe genehmigt, daß der Sport­platz in den Weiherwiesen nicht als Schafweide benützt werden darf, sondern daß der Grasertrag von den Pächtern abzu­mähen ist. Das Rechnungs- und Abschlußergebnis der Städt. Sparkasse vom Geschäftsjahr 1923 wird vorgetragen. Der Abschluß zeigt das typische Bild riesenhafter Zahlen in Papiermark und kann nur die Bedeutung eines formalen Rech­nungsabschlusses beanspruchen. Die gleichzeitig aufgestellte ? Goldmarkeröffnungsbilanz pro 1.1.24 wirkt ernüchternd und wird mit einer kleinen Aenderung betr. Wertseinstellung des Sparkassengebäudes genehmigt. Glaser Riesch sucht um Abtretung von ca. 12 qm Stadtplatz bei seinem Hause nach: der Platz wird ihm auf unbestimmte Zeit, aber nur pachtweise überlassen. Das Kinderfest wird am 24. Juni abgehalten. Weitere Gegenstände von Bedeutung kamen in der heutigen kurzen Sitzung nicht zur Verhandlung. Wz.

* Radiotechnik. Der gesternAbend im Saal desGrünen Baum" hier von Studienrat G r au aus Nagold über Radio­technik gehaltene Lichtbildervortrag war gut besucht und hoch­interessant. Der Redner behandelte die physikalischen Zu­sammenhänge und technischen Entwicklungen auf dem Ge­biete des Radio sehr eingehend und gab damit dem auf­merksamen Besucher des Vortrags an Hand der Lichtbilder einen Einblick in die geheimnisvolle Materie. Die praktischen Vorführungen mußten leider unterbleiben, da man hier mit dem Radioempfang auf örtliche Schwierigkeiten gestoßen ist, die noch nicht aufgeklärt sind und deshalb auch noch nicht beseitigt werden konnten. Die Fachleute auf dem Gebiete des Radios waren bis jetzt vergeblich bemüht, der Empfangs­störung auf die Spur zu kommen. Hoffentlich gelingt dies bald, damit auch Altensteig an das Radionetz mit Erfolg angeschlossen ist. Der Vorstand des Gewerbevereins, Paul Beck, welcher schon den Vortrag mit Begrüßungsworten eingeleitet hatte, brachte dem Vortragenden den wohlver­dienten Dank zum Ausdruck. I

Kapitalnot und Giroverkehr. In der jetzigen Kre­ditkrise, die ihre Ursache in der großen, immer schärfer in das Wirtschaftsleben eingreifenden Kapitalnot hat, ist es unerläßlich, die Leistungsfähigkeit der Spar- und Giro­kassen zur Gewährung von Kredit zu erhöhen. Das kann > auf zweierlei Weise geschehen: Einmal durch die Anlegung aller Gelder, für die man längere Zeit keine Verwendung hat und die man erübrigen kann. Diese Anlegung empfiehlt sich angesichts der hohen Verzinsung, die die Sparkassen ge­währenzurzeit 12 bis 20 Prozentauch bei kleinen Be­trägen schon von 1 Mark an. Sodann aber und hauptsächlich wird die Leistungsfähigkeit der Girokassen erhöht durch den Anschluß einer möglichst großen Zahl von Teilnehmern an dem bargeldlosen Zahlungsverkehr, d. h. durch die Eröffnung von Girokonten, die die Teilnahme an dem Giroscheck und Kontokorrentverkehrermöglichen. DaauchdieGuthabenimGiro- verkehr hoch verzinst werden (10 Proz.), liegt es im eigen­sten Interesse jedes Einzelnen, wenn er sich ein solches Konto eröffnen läßt. Neben der ansehnlichen Verzinsung ist der besondere Vorteil gegeben, daß der Zahlungsverkehr innerhalb einer sehr großen Teilnehmerzahl auf die be­quemste Weise, rasch und reibungslos, durch einfache Konto­übertragung und ohne besondere Zinsverluste erledigt werden kann. Aber auch über diesen Kreis der Giro- , künden hinaus können Zahlungen an jedermann in ! Deutschland durch Giroschecks uüd Giroüberweisungen aus ( die rascheste und billigste Art bewerkstelligt werden.

Für «nswande er nach den Bereitsten Staaten. Das jetzige amerikanische Einwanderungsgesetz ist nur bis 30. Juni ds. Js. in Kraft. Ein neues, am 1. Juli in Kraft tretendes Gesetz ist vom amerikanischen Kon­greß genehmigt worden, doch liegen die Vorschriften über die praMsche Anwendung und die Ausführungs­bestimmungen noch nicht vor. Einer telegraphischen Anordnung der Regierung in Washington zufolge, Wunen vor Eintreffen der genauen Vorschriften kerne Schritte zur Beförderung von Einwanderern m die Vereinigten Staaten unternommen werden. Wann dies der Fall sein wird, läßt sich jedoch mit Sicherheft noch nicht bestimmen. Auswanderer werden daher gebeten, sich zu gedulden, bis das amerikanische Konsulat die neuen Vorschriften durch die Presse und insbesondere durch die Schiffsagenturen bekannt gibt. Mn vorzei­tiger Besuch auf dem Konsulat ist zwecklos. Infolge der «ruße. ordentlich strengen Bestimmungen des neuen Ge­setze« werden alle Auswanderer vor übereilten Schot­ten wie Verkauf von Mgentum, Ausgabe von Woh- nuncen und Anstellungen usw. bevor sie im Besitz« des erforderlichen Visums sind, gewarnt.

T« die Seimschaffung deutscher Kriegerlerchen rn letzter Zeit wieder aufgenommen worden ist, sind die Bestir nungen über die Frachtermäßigung, die vor­über^ hend ausgehoben waren, in ihrem früheren Aus­maß mit sofortiger Gültigkeit bis aus weiteres wieder eine führt worden. Anträgen auf Erstattung der Hälfte der gezahlten Fracht für Fälle in der zurückliegen­den Zeit, in der die Ermäßigung nicht mehr gewahrt kw den ist, kann stattgegebeu werden.

- Calw, 6. Juni. Am 16. Juni soll in üblicher Weise ein Kinderfest abgehalten werden. Die Stadt gibt dazu einen Beitrag von 200 Mk., außerdem erhält jedes Kind ein Kümmelküchle. Die Hauptkosten sollen durch eine freiwillige Sammlung aufgebracht werden. Der untere Teil des Soldatenfriedhofs wird nach einem Plan des Stadtbaumeisters zu einem Kinderfriedhof angelegt werden. Die Ausgaben belaufen sich auf 3000 Mk. In einigen Jahren muß der eigentliche Friedhof erweitert werden, da die vorh. Gräber nicht mehr ausreichen, weil die Familien­gräber, nach denen eine große Nachfrage besteht und von denen das Einzelgrab 60 Mk. kostet, sehr viel Platz weg­nehmen. In fürsorglicher Weise hat sich die Stadt schon früher ein angrenzendes Grundstück gesichert. Für die Notstandsarbeiter, deren Zahl aber nur noch klein ist, wird neue Arbeitsgelegenheit im Rötenbachtal geschaffen. Von verschiedener Seite wurde der Wunsch nach guten Theater­aufführungen durch die schwäbische Volksbühne geäußert, da es gegenwärtig nicht mehr möglich sei wegen der hohen Kosten und der mangelhaften Zugsverbindungen das Lan­destheater in Stuttgart zu besuchen. Die schwäb. Volks­bühne stellt nun die Bedingung, daß ihr '/?, der Brutto­einnahmen zugewiesen werden, von dem übrigen Drittel Hütte die Stadt die Unterkunft der Spielenden zu be­streiten: außerdem soll noch ein einmaliger Beitrag von 300600 Mk. geleistet werden. Der Gemeinderat lehnt letztere Forderung ab, die übrigen Bedingungen nimmt er an.

<>::rttgart, 6. Zimt. (Die AblSsung'von Ober­amtsbezirken.) Nach dem gestern vom Landtag angenommenen Znitiativgefetzentwurf der Bürgerparts kann die Auflösung von Oberamtsbezirken nur im Wege der Gesetzgebung erfolgen. Jedoch können behufs zweck­mäßiger Abgrenzung der OberamtsbezirU durch Ver­ordnung des Staatsministeriums einzelne Gemeinden anderen Oberamtsbezirken zugeteilt werden. Komnn hiebei eine Vereinbarung der beteiligten Körperschaften über eine Bermögensauseinandersetzung nicht zustande, so hat die Verordnung das Erforderlich^Hiewegen an- zuordnen.

In den Ruhestand. Wir dasNeue Tagblatt" meldet, ist der bisherige Staatspräsident, früher« Staatsrat Rau in den Ruhestand getreten. Die Be­sorgung des Arbeits- und Ernährungsministerrums bürste zunächst dem MrnisterialdireÜor Dr. Keck über­tragen werden. -

"Eröffnung ver Bau-Aussteüüung. Die Stuttgarter Banausstellung übertrifft in ihrer Ausge- zestaltung alle Erwartungen. Ursprünglich in kleinem and bescheidenem Rahmen geplant, ist allmählich etwas Großzügiges daraus geworden, wie es Stuttgart vrs4 her noch nie gesehen hat. Tie Zahl der Aussteller hrW sich von Tag z« Tag gemehrt und die Ausstellung wrrU sich mit großer innerer Reichhaltigkeit über das ganze! Gelände des alten Bahnhofs bis zum neuen Bahnhof hinunter erstrecken. Ausstellungen pflegen ja in der Regel nicht rechtzeitig fertig zu werden. Der Ban- arbeiterstreik hat die Arbeiten natürlich auch nicht gefördert. Aber trotzdem wird die Ausstellung am! Samstag, wenigstens zum Teil, eröffnet werden. Im Lause der Woche nach Pfingsten dürfte dann auch der Rest der Ausstellung für die Allgemeinheit zugäng­lich werden. Das obere Ausstellungsgelände, dessen Freigabe am SamskN erfolgt, umfaßt sieben Hallen und das Freigelände I mit folgenden Abteilungen r Wissenschaftliches, Innenausstattung, Möbel, Kunstge­werbe, Zeichnungen, Modelle, Baubodarfsartikel, tech­nischer Bürobedarf, Heizung, Gas, Elektrizität, Bau­stoffe und Kleiubauten. TaS untere AussteWuugsge- länv« besteht aus fünf Hallen und dem Freigelände II bis I V. Hier befinden sich: Baumaschinen, die Stutt­garter Sezession, Kleiumafchinen, Werkzeuge, sanitär« Anlagen, HerbevgS- und Siedkungswesen, Transport­anlage», Tenkmaftrflege, Gartenkunst, Wohn- und Sied« ftrngsbauten, sowie das Haus des Handwerks.

Ferieu- und Waldheime. Die Haus- und Straßensammlung zu Gunsten der Unterbringung er­holungsbedürftiger .Kinder in den Stuttgarter Aerien- und Walaheimen erbrachte rund 19 000 Mk.

Ende des Streiks. Tie Bauarbeiter, die Ende letzter Woche wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit nie­dergelegt hatten, haben heute die Arbeit unter den! alten Bedingungen, die vor Ausbruch des Streiks be­standen haben, wieder ausgenommen.

Ludwigsburg, 6. Juni. (Ernennung.) Aus vt« durch den Tod von Divifionspfarrer Stadelmann erle­digte evaug. DkvisionSpfarrsteM ist Viarrer Manch von Adelbera ernannt worden.

Bchwemtiugen, U. Jrmi. (Rascher Tod.) Kauf, mann Franz Wanke fuhr auf dem Fahrrad die Rott­weiler Straße hinunter, stürzte plötzlich vom Rad und war sofort tot. Mn Herzschlag dürfte seinem Leben ein Ende bereitet haben.

Wurzach, 6. Juni. (Neue Lateinschule.) I« hiesigen Schloß, das die Salvatvrianer seinerzeit erwar­ben, hat nach Abschluß der nötigen baulichen Aende. rungen die Erö ffnungsfeier der Lateinschule mit 2g Internen und 7 Schülern von der Stadt und Um- gebung statgtefunden. Zu der schönen Feier erschien auch Fürst Erich von Waldburg-Zeil.

Ravensburg, 6. Juni. (Schwurgericht.) Der««, ter der Anklage der Körperverletzung mit Todesfoch« stehende 25 Jahre alte ledige Landwirt BernhardSchmü aus Heudorf, OA. Saulgau, wturde freigesprvcheu. Schmiß hat am Ostermontag in Heudorf den 61 Jcchrr alten Matthias Meßmer erschossen. Es geschah d« im Verlauf eines Streites. Schund mochte geüerch, daß er aus Notwehr handelte. In der Urteilsbegründung wurde gleichfalls Notwehr eingeräumt und außerdem ein rechtswidriger Angriff Meßners auf das Anwesen Schmids festgesteW-

Handel und Verkehr.

Amtlich- Berliner Devisenkurse vom Freitag, de« 8. Juni.

Billionen Paptermark.

8. Geld

5. Brief

6. Geld

6. Briet

Amsterdam 100 Gulden

166M

157,29

166M

157,39

Buenos Aires 1 Pesetas

KS45

1L65

iM

Brüssel 100 Kranke»

18,35

18^5

18,45

18«

Christian!« 100 Kronen

56.36

56,64

56,36

56.64

Kopenhagen 100 Krone»

70L7

70,93

70F7

70.93

Italien 100 Lire

18.17

18L7

18.17

18L7

London 1 Pfund Sterling

1LW6

18.145

18,055

18^45

Stenyork 1 Dollar

4.19

4.21

4.19

4L1

Daris 100 Kranke«

20,90

21M

21.08

21U5

Schweiz 100 Kranke«

7SH3

7SH8

73LS

78L8

Spanten 100 Pesetas

56.11

56,39

56,11

56«

Wie» 100 000 Kronen

5LS

5L1

6,89

6W1

Prag 100 Kronen

rLLS

Li«

12I1

I2L8

Berliner Börse. 6. Juni, t Das Geschäft fetzt« sehr spät et» und noch tustloser als t» deu letzte» Tagen. Tägliches Geld ctnhalb vrq Mille.

Stuttgarter BSrse. 8. Juni. Die Börse verlief heute wieder sehr lustlos: die Umsätze waren äntzerst gering.

Di« Weltvrodnktio» von Snustseide. Der Weltverbrauch an Kunst­seide beträgt, wie dieTextilwochc" mttteilt, ungefähr das Doppelte der Welterzeugung an echter Seide. Im Jahre 1923 sind insgesamt «0 824 009 Kilo Kunstseide t» der Welt hergestellt worden, davon un­gefähr 16 329 600 Kilo oder 40 Prozent der Gesamtproduktion in de» Bereinigten Staaten, die nunmehr für die Knnstseidenprodnktion der Welt an erster Stelle -eben. _

" Nagold, 5. Juni. (Viehmarkl.) Zugeführt waren: 3 Ochsen, 12 Stiere, 31 Kühe, 28 Rinder und trächtige Kalbinnen, 23 St. Schmalvieh, 185 St. Milchschweine, 81 St. Läuferschweine. Verkauft wurden 1 Stier, 6 Kühe, 13 Rinder und trächt. Kalbinnen, 15 St. Schmalvieh, 36 Milchschweine, 44 Läuferschweine. Erlös für 1 Stück: Stiere 125 Mk., Kühe 80100 Mk., Rinder 328500 Mk., Schmalvieh 80178 Mk., 1 Paar Milchschweine 23 bis 37 Mk., 1 Paar Läuferschweine 35lOOMk. Handel infolge Geldknappheit gedrückt. Fruchtschranne. Zugeführt waren 62.44 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 9.40, bis 10 Mk., 1.65 Ztr. Dinkel, 7.80 Mk., 1.17 Ztr. Rog­gen 9.20 Mk., 15.06 Ztr. Gerste, 9.009.30 Mk., 17.98 Ztr. Hafer, 8.00-8.20 Mk. Alles verkauft. Rege Nach- frage nach Hafer.

MutmaMches Wetter.

Bei westlichen Luftströmungen behält die Wetterlag« MS aus weiteres unbeständigen Charakter. Für Sonn­tag und Montag ist zwar in ter Hauptsache trocke- nes, aber vielfach bedecktes und nur zeitweise aufhei- terndes Wetter zu erwarten.

Letzte Nachrichten.

Nm das Reichsmietengesetz.

WTB. Berlin, 7. Juni. Die Deutsche Volkspartei hat im Reichstag einen Antrag eingebracht, der die Außer­kraftsetzung des Reichsmietengesetzes verlangt. Die An­gleichung der Mieten an die Friedensmieten soll nach de« Antrag spätestens bis zum 1. April 1925 vollzogen sein. Von der Fraktion ausgeschloffev.

WTB. Berlin, 6. Juni. Wie wir erfahren, hat die Fraktion der Deutschen Volkspartei den Abgeordneten von Kemnitz, der heute im Reichstag, entgegen dem ausdrück­lichen Fraktionsbeschluß für den Mißtrauensantrag der Deutschnationalen Volkspartei gestimmt hat, einstimmig aus der Fraktion ausgeschlossen.

Das Uebereinkommen zwischen China und Deutschland unterzeichnet.

WTB. Newyork, 6. Juni. (Durch Funkspruch.) Der Associated Preß" zufolge wurde in Peking das lieber-, einkommen über die noch ausstehenden strittigen Frage» zwischen China und Deutschland unterzeichnet. Die Ver­handlungen seien vom Finanzminister und einem Vertreter der Deutsch-Asiatischen Bank geführt worden. Das wich­tigste Merkmal des Uebereinkommens sei die Wiederauf­nahme der Zahlungen auf die deutschen Darlehen, die sich auf 2 230000 Dollar beliefen.

Unter Geschäftsaufsicht.

WTB. Köln, 6. Juni. Nach einer Meldung de» Kölnischen Volks-Zeitung" aus Düsseldorf, hat sich die Verwaltung der Deutsch-Niederländischen Bank-AG. « Düsseldorf gezwungen gesehen, den Antrag auf Stellung unter Geschäftsaufsicht einzureichen. Der Betrieb der Bank, die in der Nachkriegszeit gegründet wurde und an der hol­ländisches Kapital beteiligt ist, soll weiter geführt werden. Die französische Kabinettsbildung.

WTB. Paris, 7. Juni. Die Ministerkrise hat sich gestern Nachmittag ihrer Lösung genähert. Nachdem Prä­sident Millerand verschiedene Parlamentarier, auch den zn- rückgetretenen Poincare wegen der Bildung des Ka­binetts befragte, dieser aber abgelehnt hatte, scheint Millerand heute einen neuen Versuch zu machen.

Truck «ud Verlag der W. Rieker'schen Bnchdrnckeret Attesstetg.

Für dt« Tchrtstleidmg verantwortlich: Ludwig L«ck,