Aus Sladl und Land.

Altensteig. 14. Mai 1924.

* Versetzt wurde Eisenbahningemeur Mayer (Wilhelm), in Freudenstadt nach Dornstetten unter Uebertragung der Stellung desVorstehers derBahnmeiiterei am neuenDienstort.

Aufgerufene und verfallene Reichsbaninote«. Die Neichsbank löst die aufgerufenen Noten zu 5 Billionen Mark (1. und 2. Ausgabe), zu 10 Billionen Mark (1. und 2. Ausgaben) und zu 100 Billionen Mark (1. Ausgaben), die bereits seit dem 5. bzw. 20. April 1924 nicht mehr gesetzliche Zahlungsmittel sind, nur noch durch die Reichsbankhauptkasse, Abteilung für aufgerufene Reichsbanknoten, Berlin SW. 19, Kur­straße 38, ein. Die aufgerufenen Noten sind daran erkennbar, daß sie im Gegensatz zu den späteren Emis­sionen derselben Werte auf der Mickseite unbedruckt sind. ,

* Spielberg, 13. Mai. (Vom Radsport.) Der hiesige Radfahrerverein errang bei dem am Sonntag in Sulz OA. Nagold stattgeftlndenen Stiftungsfest des dortigen Vereins im Korsofahren in Klaffe 8 den 1. Preis.

Stuttgart, 13. Mai. (La ndesversammlüng der mittleren Eisenbahnbeamten!.) Der Württ. Eiscnbaynbeamtenversin des gehobenen mitt­leren Dienstes hielt am Sonntag im Gustav Siegle- Haus seine Landesversammlung ab und wird im Laufe des Jahres sein 25jähriges Bestehen festlich begehen. Aus dem Geschäftsbericht des ersten Landesvorsitzen­den, Eisenbahnobersekretär Günter, ist hervorzuheben: Der brutale Beamtenabbau, der dem Beamtenrecht Hohn spricht, mutzte durchgeführt werden. Seine Wir- Ümgen aus den Verkehr sind wohl heute schon jedem Einsichtigen klar. Unbedingt müssen die Beförderungs­möglichkeiten des Standes, sowie die Besoldungsver­hältnisse gebesser werden. Zu fordern sei ferner die Aufhebung der Personalabbauverordnung und der mit ihr zusammenhängenden Anstellungssperre. Eisendahn­sekretär Langfritz betonte, daß Bayern es besser ver­stan den h abe, seine Selbständigkeit im neuen Unterneh-,

men zu sichern, während in Württemberg Regierung, Verwaltung und Oeffentlichkeit diesem Problem im Laufe der letzten Jahre nicht immer die nötige Auf- merksamkeit schenkten, so daß heute die früheren württ. ! Bahnen im Direktorium des neuen Unternehmens nicht . vertreten sind. Nicht Partikularismus, sondern das ! Interesse des Landes und seiner Wirtschaft verlangt ! mehr Selbständigkeit in allen die Eisenbahn betref- ! senden Fragen. Das Gutachten der Sachverständigen Z macht die Reichsbahn zum Objekt fremder Staaten. Das > traditionelle Berufsbeamtentum mutz im Interesse des ! deutschen Volkes und seiner Wirtschaft beibehalten werden. -

EiMnbahnabbau. Vom 1. Juni ds. Js. an ' werden folgende Haltepunkte geschlossen: Ammern, Auenhofen, Barabein, Beinstein, Berkach, Bolheim, ! Borns. Burgau, Ehrensberg. Freiholz, Goppertshofen, Gttglingm-EibensLach, Hess.'lbronn, Klingen, Lenglin­gen, M. Sterlingen, Oberheutal, Oberweiler, Röttingen- Stadt Rotenbach bei Jsnh, Satteldorf-Ort, Satten­beuren, Seemoos, Volloch-Dürnau, Weikersheim- Stadt, Weilheim-Weberei, Wittenweiler.

Cäsar Flaisch len-Straße. Der Gemeinde- I rat hat zum ehrenden Andenken an den Stuttgarter Dichter Tr. Phil. Cäsar Flaischlen (dessen 60. Ge- ! burtstag gestern war) dem zwischen Lenzhalde und ^ Hauptmannsrcnte liegenden Teil der früheren Straße ? Feuerbacher Hüde" den Namen Cäsar Flaischlen-Stra- ; ße beigelegt. ;

Tagung der Zeitungsverleger. Vom 19. - bis 22. Juni findet hier die Tagung des Vereins ' Deutscher Zeitungsverleger statt; am 25. Mai hält ' der Verein Württ. Zsitungsverleger hier seine or- ! deutliche Hauptversammlung. j

Abgeswüttelt e Demokraten. In dem nach beendetem Wahlkampf wieder als Wochenblatt Ler­nendenBeobachter", der sich scharf gegen das Wahl­vorgehen desSparerbundes" wendet, wird mrtgeterlt, daß dieSparer"-Kandidaten Professor Bauser und Mühlenbesitzer Fackler, die bisher der Demokratischen Partei angehörten, jetzt infolge Eingreifens der Par­teileitung nicht mehr Parteimitglieder sind.

Internationaler Versuch. Der Krieg hat gelehrt, daß der Kanonendonner unter gewissen Um­ständen mehrere hundert Kilometer weit hörbar ist. Um die Schallwelle schließt sich ein Gebiet normaler Hörbarkeit mit einem Radius von 2060 Klm., hieran in Richtung des Windes der oberen Schichten gelegent­lich noch eine äußere Hörbarkeitszone, von dem nor­malen Hörbarkeitsgebiet durch eine 50100 Klm. breite Zone des Schwingens getrennt. Aus der Ausbreitung der Schallwellen kann man Schlüsse auf den Zustand der höchsten Atmosphärenschichten ziehen. Diese Frage ist für die Forschung sehr wichtig. Deshalb werden am 15. Mai 60 Klm. von Clermont-Ferrand 10 000 Kg. Sprengstoff zur Entzündung gebracht und zwar abends 7.30 Uhr. Die Sprengung kann etwa 30 Mi­nuten später in Stuttgart gehört werden. Beobachtun­gen sind mittels Postkarte der Landeswellerwarte rn Stnttgart mitzuteilen.

Zuffenhausen, 13. Mai. (Brand.) Dienstag vor­mittag brach im Hause der Firma Wilhelm Lahr u. Co., Eisen- und Werkzeughandlung, vermutlich infolge von Kurzschluß oder Kamindesekt Feuer aus, das im Tach- stock, wo sich Wäsche und Holz befand, reiche Nahrung fand. Ter Tachstock von drei zusammenhängenden Ge­bäuden ist zerstört. Vier Mietwohnungen sind dem Brand zum Opfer gefallen, doch konnten Möbel und Haushaltungsgegenstände geborgen werden. Nach ein- stündiger Arbeit mit sechs Schlauchleitungen durch die Zuffenhausener Weckerlinie wurde das Feuer unter­drückt. Tie Wassermassen haben viel Schaden ange­richtet.

Leonberg, 13. Mai. (Bluttat.) Zu der Blut­tat bei Hemmingen wird noch gemeldet: Ter ledige, 19 Jahre alte Hilfsarbeiter Karl Breuning von Mün­chingen machte, nachdem er vorher zwei Flaschen Bier getrunken hatte, Radau und hatte sonst noch Unge­bührliches vor. Ter Schwiegersohn des Sägmüllers Arnold, Johann Hettich (von Perouse gebürtig), wollte den Breuning zurecht weisen. Ta zog dieser ein Messer und verletzte Hettich (nicht Essig) durch drei Stiche in den Hals tödlich, so daß kurz darauf der Tod ein­trat. Der Täter flüchtete, wurde aber von Land­jägern in Münchingen festgenommen und an das Amts­gericht Leonberg eingeliefert. Ter Messerheld benahm sich nach der Tat frech und roh.

Perouse. OA. Leonberg, 13. Mai. (Aut ounfal l.) In der Nähe von hier verlor der Führer eines Pforz- heimer Autos die Führung über sein Fahrzeug. Ter Wagen fuhr von einem Straßenrand zum anderen und landete schließlich im Walde. Tie zwei Insassen wur­den bewußtlos aufgefunden, kamen aber später wie­der zu sich.

Göppingen, 13. Mai. (Reit- und Fahrtur- nier.) Das Reit- und Fahrturnier am 18. Mai dürste alle bisherigen Turniere in Württemberg an Bedeu­tung übertreffen. Tie Beteiligung der Jungbauern am Reiten ist sehr stark. Der Festzug« wird eine Länge von etwa drei Kilometer haben. Einzelne Ge­meinden werden mit originellen Festwagen vertreten sein. Auch Industrie und Gewerbe beteiligen sich mit ihren Erzeugnissen am Festzug. Es find zahlreiche Preise und Ehrengaben gestiftet worden.

Tuttlingen, 12. Mai. (Zwei Lebensmüde.) Freiwillig in den Tod gegangen sind ein junger, etwa 20jähriger Mann und ein 17jähriges Mädchen, beide aus Konstanz, indem sie sich bei Gutenstein (zwi­schen Beuron und Sigmaringen) vom Zug überfahren ließen.

Tas ist's ja, was den Menschen zieret,

Und dazu wird ihm der Verstand,

Daß er im innern Herzen spüret,

Was er erschafft mit seiner Hand.

Schiller.

Des Hauses Sonnenschein.

Roman von Irene v. Hellmuth.

18. (Nachdruck verboten.)

Am Sonntag möchte ich immer frische Blumen auf meinem Tisch haben: es ist viel feierlicher und hüb­scher", rief sie; dann fügte sie eifrig hinzu:Kommen Sie bald herunter? Ja ? Gehen Sie mit in die Kirche?"

Aber gern, natürlich!"

Sie lachte:Ach, das ist nett von Ihnen, doch Sie müssen sich beeilen, sonst kommen wir zu spät."

Ist es weit bis dahin?" .

Sie schüttelte den Kopf und gab mit der Hand die Rrchtung an:Sehen Sie dort drüben den spitzen Krrchtum mit dem roten Dach, das hinter den Bäumen bervorichaut? Das ist die Kirche. Kaum zwanzig Minuten von hier."

Er folgte der schlanken Gestalt mit den Blicken, bis ste nn Hause verschwunden war.-

Als Hanz-Heinz an Annelieses Seite sich dem ziem- Platz vor der Kirche näherte, war dort schon dre ganze Gemeinde versammelt. Alle hoben die Kopfe und musterten neugierig die elegante, hochge­wachsene Erscheinung des Fremden, der nur Augen zu haben schien für seine schöne Begleiterin, mit der er eifrig plauderte. Nicht einen einzigen Blick warf er auf die umherstehenden Burschen und Mädchen, die in ihrem Sonntagsstaat mit den grellroten, blauen und grünen Schürzen und Miedertüchern, den silbernen Ketten und gefalteten Röcken ein recht buntes, farben­reiches Bild boten. Die meisten der Mädchen batten

rote

5 »,

im Mieder stecken oder trugen klline Strau . , - 'n den />'.-> en,'-rend dis jungen

Burschen die Mmmen am Hut. befestigt hatten.

Tas gab denn ein Raunen, Lachen und Köpsezu- sammenstecken, ein Tuscheln und Vermuten, wer Wohl der Fremde sein könnte.

Anneliese, die ja jeden Einzelnen schon seit ihrer Kinderzeit kannte, nickte grüßend nach allen Seiten. Bei mancher Mädchengruppe blieb sie wohl auch stehen und sprach ein paar freundliche Worte.

Auf der andern Seite, wo die jungen Burschen bei­sammen standen, gab es eine heftige Bewegung. Tenn einer davon, ein stämmiger, breitschultriger Bauer mit grobknochigem Gesicht und rotem Haar stieß seinen Nachbar, den Schneidemüllers Franz, derb an die Schulter und raunte ihm zu:Jetzt, da schau hin. Franzl, wen hat denn deine Herzallerliebste, die schöne Anneliese, byi sich? Wohl gar der Herr Bräutigam? Ei, ei, Franzl, mir scheint, mir scheint, da kommst du zu spät. Gegen den feinen Stadtstack kommst du nicht auf. Du bist halt doch nur ein Bauer, wenn du auch viel Gell» im Kasten hast!"

Ter Sprecher verstummte jäh. Er hatte den Franzl ein wenig foppen (sollen; doch der verstand keinen Spaß, wenn es sich! um Anneliese handelte. Und ehe der Bursche es sich versah, hatte ihm Franz den Hut vom Kopfe geschlagen, so daß er weithin siog, mitten unter dis lachende, kichernde Mädchenschar, die nicht ivußre, Was das zu bedeuten hatte. Die Burschen waren aufmerksam geworden und drängten sich um die beiden, die sich wie zwei Kainpfhähns gegenüberstanden.

Na, Franzl, was gibts denn 'schon wieder?" riefen einige dem jungen Schneidemüller zu, der mit haß­funkelnden Blicken und geballten Fäusten dastand und mit den Zähnen knirschend halblaut hervorstieß:In Ruh' laßl's mich, sonst"

Er vollendete seine zornige Rede nicht, aber der Ausdruck seines von Wut entstellten Gesichtes mochte den ande rn Barschen eine Warnung sein. Sie wichen zurück und wuschten halblaut ihre Bemerkungen aus.

Ein toller Kerl, der Franz dem muß man heut wieder mal aus dem Wege gehen, sonst gibts Streit.

» Wsnn^er so wild ausschaut, denn versteht er keinen

.. 'erdenken kann maus ihm nicht, wenn er eine Wur hst." meinte ch» MHM bedA

Wurzach, 13. Mai. (Tod in der GüllengruSeH In einem unbewachten Augenblick fiel das dreijährige Töchterchen des Oekonomen Burkhart in die Güllen grübe und konnte nur noch als Leiche geborgen werde«.

Tettnaug, 13. Mai. (Eine ungetreue Gat- tin.l Einem hiesigen Einwohner, der erst einige Jahre verheiratet ist, ging jetzt die liebe Gattin zum 16. Mast durch. Diesmal hat der Vorfall insofern eine Bede«, tung, als dieteure" Frau auch 400 Mark mitgehe« ließ.

Verhaftung eines sozialdemokratischen Stadtraa.

Aus Veranlassung der Staatsanwaltschaft Kassel Stadtrat Wittrock in Kassel unter der Beschuldigung verhaftet worden, in dem Prozeß gegen die deutsch nationale KasselerPost" in der Frage des Gub achtens über seine Wohnnngsangelegenheit wissentlich falsche Aussagen gemacht zu haben. Wie derVw7 wärts" meldet, hat die Verhaftung in der Kasseler Ar­beiterschaft große Erregung hervorgernfen.

Französisches Geschwader i« der Ostsee. In Ko­penhagen ist ein französisches Geschwader von vier Torpedobooten eingetroffen, das während der nächste« sechs Wochen Hebungen in der Ostsee abhalten wird.

Verhafteter Räuber. Aus Luvwrgshafen wird gemeldet: Hier wurde auf dem Postplatz von der Poli­zei der langgesuchte Räuber Friedrich Tryzinski festge­nommen. Drhzinski hat mit einem Genossen kurz nach Weihnachten 1923 unter Vorhalten einer Schußwaffe dem Lagerhalter eines Konsumvereinsladens 600 Gold­mark geraubt. Sein Gesicht hatte er mit einer Maske bedeckt. Seiner Festnahme setzte er den heftigsten Wi­derstand entgegen.

Opfer der Börsenspekulation. LautBerliner Tage­blatt" hat der Berliner Börsenmakler Viktor Reiner versucht, sich zu vergiften. Tie Veranlassung zu dem Selbstmordversuch sind große Börsenverluste. Eisenbahnräuber in der 'Kiste. Mit einem alte», j aber immer wieder sich bewährenden Trick arbeiteten r in Berlin längere Zeit Eisenbahngüterdiebe. Sie j ließen sich zwej Kisten anfertigen, von denen die eine ? von innen zu verschließen war. In dieser wurde der ( kleinste Mann der Bande verstaut. Tie andere Kiste ; wurde mit Sandsäcken gefüllt. Beide Kisten wurden ? alsdann als Eilgut auf einen Frachtbrief nach Leip-

- zig öder Dresden aufgegeben. Unterwegs entstieg der s Eingeschlossene seiner Kiste, entleerte die Sandsäcke,

. füllte sie mit Waren aus dem Güterwagen, nagelte sie r wieder zu, kroch sodann in seine Kiste hinein und schloß t von innen ab. Auf der Endstation nahmen hie drei ! anderen die Kiste in Empfang und verkauften die ! Waren. Tie Eisenbähnbehörden schöpften schließlich

- Verdacht, da stets gestohlen wurde, wo die allmählich , auffällig gewordenen zwei Kisten im Wagen waren.

: Man hielt sie zurück, nahm die Abholer fest und fand ' beim Oeffnen der Kisten den Eingeschlossenen bereits ' bewußtlos, da er sich so viel eingepackt hatte, daß die ; Atemluft knapp wurde.

^ Nette Aussichten. Ein neuer Typ eines ftanzösi- i scheu Riesen-Bomben-Flugzeuges, welches man für das stärkste der Welt hält, unterliegt jetzt den geheimen ; Versuchen der Farman-Flugzeugwerke in der Umgebung ; von Paris. Ter neue Lust-Leviathan kann Entfer- ; nungen bis zu 1250 Meilen mit einer Schnelligkeit von 125 Meilen die Stunde, beladen mit zwei Ton- . neu stärkster Explosivbomben, zurücklegen. Dem Flug­zeug ist es also möglich) Berlin zu bombardieren, welches nur 600 Meilen von der französischen Grenze entfernt liegt. Wenn die gegenwärtigen Versuche er«

? folgreich verlaufen, wird Frankreich eine Flotte die«

, ser Flugzeuge bauen, die eine Waffe gegen BerK» im Falle eines Krieges bilden wird. Eine Flotte

- solcher Flugzeuge ist ebenfalls in der Lage, Madrid, Rom oder London mit Bomben zu belegen.

Fräulein Annettes, die er nun mal partout heirate« will, kommt da mit einem feinen Stadtherrn angerückt, das wird offenbar ihr Bräutigam. O je, dan« kann der Schneidemüllers Franzl nicht mehr landen."

Eine Dummheit ists von dem Franzl, er soll sich das Mädel aus dem Kopf schlagen," lachte ein dritter, die nimmt ihn all sein Lebtag nit! Mir fcheints im­mer, beim Franzl ists im Oberstüberl nit ganz richtig."

Hast leicht reden! Aus dem Kopf schlagen, Seppl", mischte sich der Finsterer-Michl ein,beim Frarrzl geht das nicht so leicht; er ist halt verliebt, verdenken kann mans ihm nit. Ein schönes, sauberes Frauenzimmer, dieses Fräulein Anneliss, aber ich mein halt, zum Franzl paßt sie nit, und das sollte er halt einsehen."

So gingen die Reden hin und her, während Anne- 'Nlls, Neckereien und Scherzworte tauschend, der offe­nen Kirchtür zufchritt, gefolgt von ihrem Begleiter., Dieser raunte ihr leise zu, indem er mit den Augen nach Franz hindsutete:Sehen Sie doch mal, Fräu­lein Anneliese, was ist denn das dort Wr ein Bursche? Ter macht ja Augen zum Fürchten? Und gerade auf uns scheint er es abgesehen zu haben; seine' Blicke bohren sich förmlich in uns hinein, als sollte» ste uns aufspießen."

Anneliese hatte den Franz ebenfalls bemerkt. Eie zuckte gleichgültig die Achseln und sagte leichthin^ Ach ja, das ist der Franz Güldenrina, derB«« sitzer der Schneidemühle. Denken Sie, der schickte

neulich seinen Vater zu uns,-er Keß durch diese«

anstagen, ob ich ihn zum Manne nehmen möch^ Ich habenein" gesagt. Tenn, nun ja ich nehme keinen, den ich nicht lieb habe, und der FrMG ist halt nun einmal nicht mein Geschmack. Ich wenn man einen lieb hat, das müßte man doch spür Ich habe einmal gelesen von der Liebe:

Sie kommt wie Rellenduft im Winde,

Sie kommt wie durch die Nacht gelt«

Aus Wollen bricht des Mondes St

Sie lachte belustigt auf, weil Hans-Heinz Plötzlich ein so ernstes Gesicht machte, das sie gar nicht a»-. 4Mm kannte.