Wie dielScrmania- uieim, eriwemt der Beschluß wenig überlegt. ^ Da der Reichstag zu dem Gutachten noch nicht Stellung genommen ( habe, sei der sozialdemokratische Plan vorläufig völlig überflüssig s und verkenne das Wesen des Volksentscheids, der nicht den Reichs- ! tag ausschalten oder ersetzen soll, sondern eine Art Nuffichtsinstanz § des Volkes über den Reichstag sei. :

DasBerliner Tageblatt" schreibt: Wir kalten die ganze Idee - für sekr wenig glücklich und den Versuch, die Verantwortung für - eine Annahme oder Ablehnung des Gutachtens von den Parteien > abzuwälzen und auf das Volk zu übertragen, für einen politischen , Kehler. H

Zum deutsch-russisch«« Konflikt. s

Berlin, 11. Mai. DieVossische Zeitung erfährt, daß ^ die bei der Durchsuchung der Räume der russischen Han- H Äelsvertretung in Berlin festgenommenen Personen wie- : der freigelassen worden sind, da weder Fluchtverdacht noch Verdunkelungsgefahr bestehe.

Die Zusammenkunft Poincares und Macdonalds.

Paris, 11. Mai. Der englische Botschafter hatte efne Un­terredung mit dem politischen Direktor des Außenmini­steriums, dem er den Wunsch Ramsay Macdonalds über- s

mittelte, baldigst mit dem Ministerpräsidenten Poincare zusammenzutreffen, um über den Sachverstiindigenplam mit ihm zu verhandeln. Da die parlamentarischen Arbei­ten Ramsay Macdonald nicht gestatten, London zu verlas­sen, wird die Zusammenkunft zwischen den beiden Staats­männern am 28. Mai in Chequers stattfinden. Es han­delt sich, wie die Agence Havas betont, um eine offiziöse und private Aussprache, die jedenfalls ohne Mitarbeiter der beiden Ministerpräsidenten durchgeführt, werden soll.

Der politische Kampf in England.

London» II.Mai. Zn einer Ansprache an die »moni­stische Frauenorganisation begrüßte Baldwin die neuer­lichen Ausführungen Churchills in Liverpool und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Zusammenarbeit der Konser- , vativen und der Liberalen wesentlich zur Niederlage des r Sozialismus beitragen werde, die unvermeidlich zu er- j warten sei, wenn seine Grundsätze klar und deutlich den ! Wählern zur Entscheidung vorgelegt würden. i

Coolidge gegen Abrüstung. !

Neuyork, 11. Mai. In einem Schreiben, das beim Iah- i cesfest der Liga für nationale Sicherheit verlesen wurde, ! irklärte Coolidge, daß ein schwächliches Vertrauen auf - >en Rechtsgedanken in der Welt wenig Wert habe. Zm Interesse des Friedens und der Durchführung seiner Ideale müsse das amerikanische Volk deshalb seine natio- iale Verteidigung aufrechterhalte«.

Aufhebung des Wiederaufbauministcriums. (

Berlin, 11. Mai. Durch Verordnung des Reichspräsiden- ! ten vom 8. Mai wird das Reichsministerium für Wieder- , aufbau zum 11. ds. Mts. aufgelöst. Die Geschäfte über- ! nimmt vom 12. Mai ab der Reichsfinanzminister der Fi- . nanzen. Die kolonialen Angelegenheiten sind bereits am ' 1. April ds. Js. auf das Auswärtige Amt übergegangen. ! Aus diesem Anlaß tritt der mit der Wahrnehmung der , Geschäfte des Reichsministeriums für Wiederaufbau beauf- : tragte Staatssekretär Dr. Gustav Müller in den einstwei- ligen Ruhestand.

Das spanische Direktorium.

Madrid, 11. Mai. Nach der Rückkehr von Bilbao er- . klärte Frino de Rivsra Pressevertretern, die politischen Parteien gehörten der Vergangenheit au. Das Volk wolle heute nur das Direktorium anerkennen. Damit die Arbeit vollen Erfolg habe, müsse das Direktorium mehrere Jahre bestehen bleiben, wozu er bereit sei. Alle der Regierungs­aktion entgegenstehenden Schwierigkeiten würden künftig durch ein radikales Dekret schonungslos beseitigt. Aus sämtlichen Eindrücken, die er auf seiner Reise gewonnen habe, gehe hervor, dast dis aanae Bevölkerung auf seiner Seite sei. !

Tie muntre Welle ist zu Eis erstarrt

So wurde manches Herz auch hart

Jnr Frost der Welt; es scheint, als ob es schliefe,

Toch heimlich rinnt's und rieselt's in der Tiefe.

Schwinger.

Des Hauses Sonnenschein.

Roman von Irene v. Hellmuth.

16) (Nachdruck verbalen.;

Anneliese schenkte den Kaffee ein und bediente flink und anmutig ihren Gast. Ter ließ sich nicht lauge nötigen und griff tapfer zu. Man merkte es ihm an, n: fühlte sich behaglich in der hübschen heiteren Umgebung.

,,So gut hat es mir daheim nie geschmeckt," sagte er dann.Und diese herrliche Luft hier, ach, was muß man in der Stadt alles entbehren!"

"So glauben Sie, daß Sie sich bei uns einleben Iflssnen. , lächelte Frau Minna, die mit heimlichem Entzücken feststellte, daß ihr junger Gast die Augen /a Anneliese wandte, die ihm beim Frühstück

Gesellschaft leistete.

Ach, ganz gewiß," lautete die schnelle Antwort. Es war rmmer schon mein Wunsch, auf dem Lande leben zu dürfen. Sie ahnen gar nicht, wie gut es mrr hrer schon gefällt."

öüte, nun erzählen Sie rasch Ihre« Traum von heute Nacht, uh habe nämlich wenig Zeit, ich muß rn dre Küeye," drängte Anneliese.

Einte Hans-Heinz bedauernd, ich H. Me, Sre wurden an diesem herrlichen Morsen unt mkr einen Spaziergang durch die Felder machen "

Gerne Augen bettelten.

Frau Minna sagte lächelnd:Geh nur, liebes Kind, rch werde sehr Mt allein fertig"

Nein, nein," entschied Anneliese eifrig,ich will mcht, daß Tu Dich allein abqnälst, während ick ,'va- zreren gehe. Ich helfe Tir schon, Mütterchen. Herr kann ganz gut auch ohne mich durch die Felder

Aus Sto^ und Land. !

Altensteig, 12. Mai >' M !

Bestätigung. Die Württbg. Regierung des Schwarz- js ivaldkreises hat die von der Amt?vcrsamml»lig vorgenom- ^ mene Wahl des Verwalnmgsaktuars GottliebHo l z äpfel - i n F r e n d e u sta d t zum Oberamtspfleger und Bezirks- ; krantenhausvenvalter in Freudenstadt und des Sparkassen- i beamten Gerhard Wunsch zum Oberamtssparkassier da- ; selbst bestätigt. ?

* Neuenbürg, 8. Mai. (Goldene Hochzeit.) Am letzten Sonntag beging Bahnwärter a. D. Michael Hanselmann ! und seine Ehefrau Margarete geb. Scköffler bas Fest der ^ goldenen Hochzeit. Ter Jubilar ist der letzte Veteran aus ! den Kriegen 1866 und 1870 hier. '

Stuttgart, 11. Mai. (Vom Landtags) Unter Z Vorsitz von Staatspräsident Rau "fand eine Sitzung z führender Persönlichkeiten aller im Landtag vertre- i ktznen Parteien statt, um zu der Frage Des nochmaligen ; Zusammentritt des alten Landtags Stellung zu neh- f men. Von Präsident Walter war der Wunsch geäußert ( worden, in einer Abschiedssitzung einen Rückblick über . die Tätigkeit des alten Landtags zu geben und noch l einige kleinere Angelegenheiten, über die Einstimmig- , keit besteht, ohne Debatte zur Verabschiedung zu drin- ? gen. Tie Abgg. Bazille für Bürgerhartei und Bau- ? ernbund und Andre für das Zentrum sprachen sich ! gegen den nochmaligen Zusammentritt das Landtags s aus. Tie übrigen Parteien 'schlossen sich dieser Auf- ^ fassung an. Ter neue Landtag wird am 2V. Mai zu- ^ sammentreten. ^

Einzug derAutomobilsieger. Am Samstag j morgen trafen die siegreichen Mercedes-Rennfahrer Werner, Lautenschlager und Neuburger von Tübingen her aus Sizilien kommend vor dem Stuttgarter Rat­haus ein. Eine 'Kapelle der 'Polizeiwehr begrüßte sie. Vor dem Rathaus hatten sich tausende von Zuschauern eingefunden. Tie Automobilisten begaben sich dann in das Rathaus, wo sie von Oberbürgermeister Law tenschlager namens der Stadt mit einer Ansprache begrüßt wurden. Ter Oberbürgermeister erinnerte da­bei an die fast phantastischen Schwierigkeiten, unter denen das Rennen vor sich ging und das außerge­wöhnliche Maß von Zähigkeit und Ausdauer, stahl- hartem Willen und nie versagender Geistesgegenwart» die der Sieger Werner an den Tag legte. Ter Red­ner gedachte aber auch des Wagenkonstrukteurs dev Taimlerwagen, Tr. Porsche, ferner der Stuttgarter Boschwerke, die lebenswichtige Bestandteile zu dem! Wagen geliefert hatten, und beglückwünschte die Fir­ma Daimler, die Ingenieure und Arbeiter, desgleichen die beiden anderen Daimlerfahrer Lautenschlager und Neuburger zu den glänzenden Erfolgen. Er wies dar­aus hin, daß auch die schwäbischen Steigerwerke mit ihrem Stuttgarter Fahrer Ingenieur Kaufmann und die Aga Gesellschaft die Ehre mit Werner teilen und daß die siegriche Nachricht in trüben Tagen einen Tag ungetrübter Freude bereitete. Ter Oberbürgermeister hob dann die Wirkung des Sieges auf das ganze W:r!-- schaftsleben hervor und bat den Sieger Werner, aus silbernem Ehrenvokal den Ehrentrunk auf das eigene Wohl zu tun. Werner dankte und sprach die Hoff­nung aus, daß es ihm noch mehrmals gelingen möge, die Interessen der Industrie und des deutschen Vater­landes zu wahren. Auch Kommerzienrat T-r. Berge, der Leiter der Daimler Motorengesellschast, beglück­wünschte den Sieger, desgleichen Direktor Borst von den Bosch-Werken, und Direktor Schmierer namens des Württ. Automobilklubs. Er überreichte Werner den wohlverdienten Lorbeer. Nach einem kurzen Im­biß war der feierliche Akt zu Ende. Auf der Fahrt durch die Straßen! von Stuttgart wurden die Sieger gleichfalls von zahlreichem Publikum begeistert be­grüßt.

Separatistenpr oz-esse. Zur Verhandlung mehrerer vor dem Staatscmricktsboi anbäuaiaer Straf­

verfahren wegen separatistischer Umtriebe In der bayeri­schen Rheinpfalz wird der II. (süddeutsche) Senat des Staatsgerichtshofs zum Schutze der Republik am 15 16. und 17. Mai in Stuttgart zusammentreten. Die Verhandlungen beginnen jeweils vorm. 9 Uhr und fin­den im Schwurgerichtssaal des hiesigen Justizgebän- des statt. Angeklagt sind 11 Personen.

Verbot derSüddeutschen Arbeiterzei.

tung". DieSüdd. Arbeiterzeitung ist vom Minist», rium des Innern wegen eines ArtiksTie Kommuni. stische Internationale zum Wahlsieg der KPD.", in de« ganz offen zum Bürgerkrieg aufgereiz wird, vom itz bis 17. Mai je einschließlich verboten worden.

Komm uni stische T e mo n stra t i o n sversu- He.) Im Anschluß an eine kommunistische Versamm­lung im Dinkelackers Saalbau versuchten Mitglied« -»er Kommunistischen Jugend eine StraßenkundgebWH zu veranstalten und vor das Gerichtsgefängnis z, ziehen. Größere Massen bewegten sich durch die TL binger-, Eberhard-, Tor- un dHauptstätterstraße. Tvy gelang es den Mannschaften einer Polizeiwache die T» monstranten mit blanker Waffe auseinanderzutreiben. Tie Fahrbereitschaft der Grünen Polizei, die gleich- falls ausrückte, brauchte nicht mehr einzugreifen.

Bon der bayerischen Grenze, 9. Mai. (Eine gräß­liche Bluttat.) Als der Senne der Käserei in' Thanners bei Jmmenstadt nach der Milchabnahme zum Frühstück gehen wollte, bot sich ihm ein grausiger Anblick dar. Tie Hausfrau, die 18jährige geistesschwa­che Tochter und der ein paar Jahre jüngere Sohn des Meisters lagen im Blute in ihren Betten. Tie Toch­ter war bereits tot, Mutter und Sohn gaben noch schwache Lebenszeichen. Auf dem Boden fand !der Senne den im besten Mannesalter stehenden Käserei­besitzer Johann Beck erhängt aus, neben der Leiche ein Jagdgewehr, mit dem sich der unglückliche Mann zu­vor noch einen Schuß beigebracht hatte. Mutter, Toch­ter und Sohn sind mit einem großen Hammer furcht- bar zugerichtet worden. In schwer verletztem Zustand wurde die Ehefrau und der Sohn in das Krankenhaus nach Jmmenstadt verbracht, wo sie mit dem Tod» ringen. Was dem zur Schwermut neigenden Beck unmittelbare Veranlassung zu dieser grausigen Tat gab, ist nicht geklärt. Fest steht nur, daß er in letzter Zeit in seinem Geschäfte bedeutende Geldverluste er­litten hat. Eine GerichtSkomnrission aus Jmmenstadt begab sich sofort zum Tatort. Nach neueren Nachrich­ten ist auch Frau Beck und der 12jährige Sohn Haust an den schweren Verletzungen gestorben. Damit M von der ganzen Familie, die bisher in guten Ver­hältnissen und größter Eintracht lebte, nicht eine Per­son mehr am Leben.

Bon der badischen Grenze, 11. Mai. (Brau d.) Das Wohn- und Oekonomiegebäude des Bürgermeisters Engesser in Hochemmingen ist abgebrannt. Dass lebende Inventar konnte gerettet werden, dagegen ist! von dem toten Inventar der größte Teil ein Raubt der Flammen geworden.

Aus Baden.

Karlsruhe, ri. Mak. (Aushebung der soge­nannten Pfalzzentrale in Heidelberg.^ Das Ministerium des Innern teilt mit: In Heidelberg wurde seit einiger Zeit von privater Sette eine Aus- hilsfftelle für die Pfalz unterhalten, die fälschlicher­weise mit der ehemals in Mannheim bestandenen Pfalz­zentrale identifiziert wird. Diese Aushilfsstelle beschäf­tigte sich mit der Unterstützung von in Not gerate­nen Pfälzern und hielt auch mit bestimmten Kreisens in der Pfalz enge Fühlung. In der Note Frankreichs, Englands und Belgiens über Geheimverbände im be­setzten Gebiet, die in jüngster Zeit der Reichsregierungs zugestellt wurde, wird besonders auf die Tätigkeit einep sogen. Treuhandunternehmung in Heidelberg und Mannheim hingewiesen. Außerdem wurde in letzter Zeit in der französischen Presse aus gewisse Vorgänge? i« Heidelberg hinaewieken und dabei Treuhand^

Die Mutter biß sich, auf die Lippen. Das Kind ahnte nichts von der Leidenschaft des jungen Mannes, die dochl deutlich genug aus seinen Augen sprach.

Man mußte die Sache vorsichtig behandeln, sonst verlor Anneliese das Zutrauen.

Während Frau Minna den Tisch abräumte, er­zählte Hans-Heinz der gespannt lauschenden Anneliese seinen seltsamen Traum.

-Zch wanderte weit durch blumige Wiesen an einem -ustig plätschernden Bache entlang. Mein Herz war froh und leicht, als plötzlich eine schöne blonde Frau vor mir stand. Ihr Gewand war weiß wie Schnee, es bestand aus lauter Schleiern. Auch von dem edel geformten Haupt floß ein weißer Schleier herab, unter : :m man das blonde Haar schimmern sah, das ihr in dichten Wellen über den Rücken floß. Sie lächelte mir zu und ich fragte sie:Wer bist Du?"

Sie aber sah mich bedeutsam an, und langsam, schwer betont sielen die Worte von ihren Lippen:

Ich bin das Glück!" Am Arm der son­derbaren Erscheinung aber hing ein Totenkranz aus lauter Weißen Rosen! Ich haschte nach dem Schleier­gewand, aber da entschwand sie in weite, weite Ferne, wo sie mir unerreichbar blieb, und ich Hütte mit Elisabeth aus dem Tannhäuser ausrufen können: Im Traum empfand ich dumpfe Schmerzen! Tenn als sie entschwunden war, wurde mein Herz schwer und traurig. Ich wanderte weiter und weiter, aber dre Sonne schien nicht mehr und alle Blumen waren tot. Und endlich, endlich begegnete mir die holde Frau doch wieder, sie lächelte und nickte und blieb an nwrmw Seite, da aber wurde mein Herz wieder leicht und froh! -

Lange mußte ich über diesen seltsamen Traum Nach­denken. Aber darüber schlief ich -nieder ein. Und doch sehe ich noch jetzt die Gestalt fast greifbar deutlich vor mir."

^ Als der Erzähler schwieg, saß auch Anneliese nach- denrirch da. Ganz gegen Hre Gewohnheit war sie ' ig verstummt. Sie wußte dem seltsamen Traum kerne Deutung zu geben.

Doch lange dauerte bei ihr das Stillsitzen nicht. Mit raschen Worten verabschiedete sie sich von ihrem Gast, der die dargebotene Hand mit leisem Druck einige Sekunden festhielt.

Also auf Wiedersehen am Mittag!" lachte sie dann.

Langwellen Sie sich nur nicht allzusehr! Wenn Sie Gesellschaft wollen, suchen Sie meinen Vater auf. Er ist aus den Feldern, die Sie leicht finden werden. Sie brauchen nur den gleich hinter unserem Hause beginnenden Wald zu durchwandern, dann gehen Sie rechts den schmalen Wiessnrain entlang und stoßen direkt auf unsere Felder."

Hans-Heinz nickte.

Vielleicht kann ich gleich mit Hand anlegerr; waS mir für später von Nutzen sein wird."

Anneliese lachte ihn aus.

In dem eleganten Anzug, mit dem feinen Schuh- Werk wollen Sie Feldarbeit verrichten? Die schönen gelben Stiefel würden ein hübsches Aussehen bekommen auf unserem lehmige« Boden. Dazu braucht man derbere Sachen."

Lachend verschwand sie in der Küche, von woher man bald ihre muntere Stimme vernahm. Sie plün­derte lustig mit der Mutter, während sie mit Tassen, Tellern und Töpfen emsig hantierte. Hans-Heinz wäre am liebsten dageblieben. Er wunderte sich über sich selbst, daß er so rasch einer so heftigen Leidenschaft verfallen war. Bis zum Ueberdrutz hatte« sich di« Mädchen ihm in den Weg gedrängt, hatten Väter «nd Mütter mit heiratsfähigen Töchtern ihn umschmeichelt, rhu mit Einladungen überhäuft, und diese Töchter hat­ten alles getan, um ihm z» gefallen, denn sie wußte«, daß er eine sogenannte g«te Partie war. Aber noch nie empfand er ähnlich wie diesem lieblichen naiven Kinde gegenüber, das schon aus den ersten Blick sei» Herz gewann. Er fühlte es mit unabweisbarer Deut­lichkeit, daß er, der noch nie ein Mädchen geliebt, mit unzerreißbare« Fesseln an das süße Geschöpf gebun­den war, daß nichts imstande sein k- inte, diese Liebe wieder aus seinem Herzen zu verdräng:«.

(Fortsetzung folgt.) g