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kenntnis, dag die Sorge für das Wohl der Monarchie und des Vaterlandes eine Beendigung dieses Zu­standes dringend erheischt, hat in mir den schweren Entschluß reifen lassen, den Schritt zu tun, der in diesem feierlichen Akt seinen Abschluß findet. Es hat mich mit Befriedgung erfüllt, daß es dem ein­mütigen Zusammenwirken meiner Re­gierung und des Landtags gelungen ist, in ver­fassungsmäßiger Form die Wiederherstellung des Zu­standes zu ermöglichen, der dem Gedanken der Mon­archie, dem Geiste der bayrischen Verfassung und dem Empfinden des Volkes in gleicher Weise entspricht. Möge es mir beschieden sein, die erfreuliche kultu­relle und wirtschaftliche Entwicklung, die Bayern in den letzten Jahrzehnten genommen hat, in gemein­samer Arbeit mit der Volksvertretung fortzuführen. Für all mein Tun aber wird das Wohl meines treuen Volkes die Richtlinie bilden." Nach Ver­lesung des Eids, welcher lautet: Ich schwöre, nach der Verfassung und den Gesetzen des Reichs zu regieren, so wahr mir Gott helfe und sein heiliges Evangelium! sagte der König mit erhobener rechter Hand: schwöre. Im Änschluß hieran hielt der Vorsitzende im Ministerrat, Staatsminister Dr. Frhr. von Hert- ling, an den König eine Ansprache. — Diesämt - lichen Truppen des Standortes München wur­den heute mittag auf den Höfen der Kasernen, von denen die Flaggen wehten, auf den neuen König Ludwig III vereidigt.

Der neue Bauernfchreck.

Graz, 9. Nov. Nun hat auch das südliche Nach- Larländchen der Steiermark, Krain, seinen „Bauern­schreck". In der ausgedehnten Jelouzawaldung im Bezirk Radmannsdorf sind Bären aufgetaucht. Sechs

Schafe wurden nach einer Meldung des Laibacher Blattes Slovence auf der Weide von Bären zerrissen. Ein Jägersmann, der unvermutet und zu seinem nicht geringen Entsetzen einen Bären antraf, ergriff schleunigst die Flucht, ohne zu schießen. Wie ver­lautet, wird eine große Bärenjagd veranstaltet

Mainz, 8. Nov. Ein 16 Jahre alter Schüler der Unter-Sekunda der Oberrealschule feuerte auf einen Oberlehrer, der ihm wegen eines nicht abge­lieferten Strafzettels Vorhaltungen machte, drei Re­volverschüsse ab. Der Lehrer bemerkte glücklicher­weise das Vorhaben und schlug mit der Hand den Revolver nieder. Der erste Schuß schlug in die Decke, der zweite ging vorbei, während der dritte dem Schü­ler selbst in den Kopf drang. Die Kugel wurde auf operativem Wege entfernt. Die Staatsanwaltschaft hat den Tatbestand aufgenommen.

Breslau, 9. Nov. Am heutigen Nachmittag fand die feierliche Einweihung des vom Kaiser gestifteten Erholungs- und Uebernachtungsheims für den Jung­deutschlandbund auf dem Fort Spitzberg der Festung Silberberg statt._

Geriehtsfaai.

Pforzheim, 8. Nov. Der Bäckermeister August Hees und dessen Geselle Gottlob Wagner hier haben den Bäckerlehrling Karl Räpple schwer mißhandelt. Sie waren angeklagt: Hees, daß er den Jungen mit Stock und Faust schlug und ihn an einem Strick auf­gehängt habe bis zur Atemlosigkeit, Wagner,^baß er den Buben mit einem Riemen schlug undgihm auf Geheiß des Meisters einen gerade aus dem .Piack- ofen kommenden heißen Brotlaib auf den naAen Rücken legte, sodaß der Junge drei 6—10 om lgnge

Brandwunden erlitt. Der Meister erhielt 300 oder 60 Tage, der Geselle 8 Wochen Gefängnis.

Reutlingen, 8. Nov. Vom Schöffengericht wurde die Bauersehefrau Rosine Geckeler von Holzelfingen zu der Geldstrafe von 30 ^ verurteilt. Sie hatte ihrer Milch, die sie nach Pfullingen verkaufte, auf 2 Liter 0,4 Liter (20 Proz.) Wasser zugesetzt. Die Strafe von 30 -1t hat sie also schon längst den Leuten abgenommen. Eine Gefängnisstrafe wäre in all die- sen Fällen sehr am Platze._

Landrvirtscy«ft «nd Märkte.

Pforzheim, 8. Nov. Die Zufuhr zum heutigen Schweine- markt betrug 64 Ferkel. Verkauft wurden 50 zum Preis von 36—43 Mark für das Paar.

Stuttgart, 8. Nov. Obstmarkt. Im Mostobst­handel hat die starke Zufuhr in der vergangenen Woche einen erheblichen Rückschlag gezeitigt. Mancher wird bei den jetzigen Preisen von 4—4^4 -it per Zentner auf Vorrat mosten, so daß für nächste Woche die Preise wieder etwas anziehen dürften, insbesondere, da auch erfahrungsgemäß nach einem Preissturz die Zufuhr gehemmt wird. — Der Tafel­obstverkehr hat während der Mostzeit eine ziemliche Stockung erfahren, weil aus dem Mostobst die besten Früchte ausgelesen und zu Haushaltungszwecken ver­wendet werden. Nach feinster Qualität besteht nach wie vor gute Nachfrage, angeboten wird aber hierin sehr wenig. Die ersten Amerikaner kommen seit einigen Tagen in sehr schöner Ware an; es wird mit einer bedeutenden Einfuhr über den Ozean ge­rechnet. _

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Amtliche und Privatanzeigen.

A. Amtsgericht Lalw.

In das Genossenschaftsregister wurde am 5. November 1913 ein­getragen:

DarlehensLafsellverein Martmsmoos. eivgetrageue Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht. Sitz in Martinsmoos.

Statut vom 27. Oktober 1913. Zweck der Genossenschaft ist, den Mitgliedern die zu ihrem Geschäfts- und Wirtschastsbetriebe nötigen Geldmittel in verzinslichen Darlehen zu beschaffen, sowie Gelegenheit zu geben, müßig liegende Gelder verzinslich anzulegen. Außerdem kann die Genossenschaft für ihre Mitglieder den gemeinschaftlichen Ankauf landwirtschaftlicher Bedarfsgegenstände, sowie den gemeinschaftlichen Ver­kauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse vermitteln,- auch kann eine Sparkasse mitverbunden werden. Die Vorstandsmitglieder sind: 1. Johann Georg Schaible, Schultheiß, als Vorsteher. 2. Adam Bäuerle als Stellvertreter desselben. 3. Johann Georg Geigle, Maurer. 4. Johannes Feuer­bacher, Schmied. 5. Johann Georg Luz, Bauer, sämtlich in Martins­moos. Rechtsverbindliche Willenserklärung und Zeichnung für die Ge­nossenschaft erfolgen durch den Vorsteher oder dessen Stellvertreter und zwei weitere Mitglieder des Vorstands,- die Zeichnung erfolgt, indem der Firma die Unterschriften der Zeichnenden hinzugefügt werden. Bei Anlehen von 100 und darunter genügt dft Unterzeichnung durch zwei vom Vorstand bestimmte Vorstandsmitglieder. Die Bekanntmachungen der Genoffenschaft erfolgen unter der Firma derselben und gezeichnet durch den Vorsteher, bezw. den Vorsitzenden des Aufsichtsrats im Calwer Tag­blatt. Die Einsicht der Liste der Genossen ist während der Dienststunden des Amtsgerichts jedermann gestattet.

Oberamtsrichter:

Eh mann.

Calw,

9. November 1913.

Lodz (Rußland),

Statt jeder besonderen Anzeige.

Toöes-Anfeige.

Unsere liebe, teure Mutter und Groß­mutter

Frau Jütte?Zapp,

geb. Lorenz,

, ist heute nacht im Alter von 81 Jahren r sanft entschlafen.

2n tiefer Trauer: Familie« Zapp.

Beerdigung Mittwoch, den 12. ds. nachmittags 2 Uhr.

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Kalten wir uns unter 2usickerunA billigster Leckienung unck sack- lcuncliger Leratung bestens ernpkoklen. Ltrengste Versckvüegen- keit wirck rugesickert. 2ur 2eit sincl

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6. 8. IN. d. 8.

6. 8. in. d. 8.

Zu der am Sonntag» den 23. November 1913, nachmittags 2 Uhr im „Badischen Hof" stattfindenden jährlichen

Generalversammlung

laden wir unsere Mitglieder mit ihren Frauen zu recht zahlreicher Be­teiligung freundlich ein.

Tagesordnung:

1. Geschäfts- nnd Rechenschaftsbericht.

2. Entlastung des Vorstandes.

3. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinns.

4. Neuwahlen.

5. Gesuch von Wildberg um Errichtung einer Filiale.

6. Verschiedenes.

Anschließend findet die Auszahlung der Dividende statt und ist das Mitgliedsbuch vorzulegen. Kohlen- und Obstrechnungen sind mitzubringen.

Der Aussichtsrat.

IW. Sine Anzahl Mitglieder haben ihre Rückvergütungs­scheine ft 20 Mk. noch abzuliefern, was nun sofort geschehen wolle.

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Ahnlisverfteigerung.

Unterzeichneter verkauft am Mitt­woch den 12. Nov.. nachmittags von 2 Uhr an, im Hinterhause bei Korbmacher Frank, geg. Barzahlung 1 gutes Bett, 1 Kleider- und 1 Küchekasten, 1 Eßtisch, Stühle, Schemel, Küchenge­schirr, Kübel, sowie allgem. Hausrat.

Liebhaber sind eingeladen.

Stadtinvent. Kolb.

Große Stuttgarter Ausstellungslose

ä Mk. 3.—

Ziehung 25. und 26. November. Hauptgewinne 50000 Mk., 15000 Mk.. 5000 Mk. usw. Auf ca. 18 Lose ein Treffer. Zn haben bei

Friseur Odermatt. Bahuhosstr.

Häusl, erzog. Fräulein, 23 I. alt, evang., aus gut angeseh. Familie, gesund u. heiter, mittelgroß, wünscht zwecks spät.

Heirat

mit einem durchaus sol. gesunden geb. Herrn in entspr. Alter von tadellos. Ruf und gesich. Lebens- stellung in Briefwechsel zu treten. Diskret, zuges. und verlangt.

Off. mit Bild und näh. Angaben unter X 219 ans Koni. ds. Bl. erb. Bild wird zurückgeschickt.

Junges

Mädchen

sucht einige Laufstellen für sofort. Zu erfragen bei Frau Jüngling im Hause von Frl. Beißer, Postgaffe.

Schöne

Wohnung

mit 4 Zimmern, Bad, Zubehör, Gartenanteil, sofort oder später zu vermieten.

Bauwerkmeister Alber,

Telefon 85.

Gut eingebrachtes, gepreßtes

Weizeistkiih

hat von Donnerstag an zu 1.50 ab Dreschmaschine abzugeben.

Georg Pfau.