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MLesKers» Do««erskag de« iS. April.

Die «Schsi« Nammer «»sere» Blatt,K erscheint der Karfteit««» w»M am Dam-Lag. FSr die Ofteraammr, »»sens Blattes Schimmle Inserate Site» wir srSH zeitig sessrt a«sr»8eSe«.

Die Konferenz in Genua.

Eindrücke des Zweiten TageZ.

Berlin, 12. April. Aus Genua, 11. April, berichtet dieBoss. Ztg.": Die Arbeit der Konferenz hat sich heute mit der Bildung zweier Ausschüsse, des namen­losen ersten und des Finanzausschusses- sowie zweier Unterkommissionen erschöpft. Die Zusammensetzung der Hauptausschüsse bot keine Schwierigkeiten. Nicht ohne Reibung ist es bei der Bildung der Unterkommissionen zugegangen. Man darf die Bedeutung dieser kleinen Reibungen, dieser Einsprachen und Anzapfungen und Retourkutschen nicht überschätzen. Sie sind kleine Stein- chen auf dem Wege der Konferenz und keine Felsblöcke, die den Weitermarsch aufhalten, aber sie sind auch nicht ganz unbedenklich, denn sie schassen, ohne im eigentlichen Zusammenhang mit den Ausgaben der Kon­ferenz zu stehen, eine etwas gereizte Stimmung, die die nützliche Arbeit nicht gerade fördert.

De Facta an Poirrcars.

Berlin, 12. April. Wie aus Genua berichtet wird, richtete der italienische Ministerpräsident de Facta an Poincare folgende Drahtung als Antwort:Gestatten Sie mir, Herr Präsident und werter Kollege, Ihnen meinen lebhaften Dank für das liebenswürdige Tele­gramm auszusprechen, das Sie an mich gerichtet ha­ben. Ich habe Ihre Botschaft sofort der Konferenz unterbreitet, die Ihre so edlen und vornehmen Worte durch lang anhaltenden Beifall und durch offenkundige Zeichen der Zustimmung zu den Ideen begleitete, von denen Ihre Botschaft erfüllt ist. Ich bedauere un­endlich, daß Sie nicht nach Genua kommen konnten. Ihre Anwesenheit hätte mich mit lebhafter Genugtuung erfüllt und wäre von uns allen mit großer Sym­pathie ausgenommen worden. Wir verzichten aber noch nicht auf die Hoffnung, Sie doch noch unter uns z» sehen."

Ein neuer russisch-französischer Zwischenfall.

^ Genua 11. April. Während der Sitzung der Fi­nanzkommission kam es bei Bildung der Unterkom­mission für die Vorbereitung der Beratungen der Fi- nanzkommission zu einem heftigen Zwischenfall zwi­schen dem russischen Delegierten Rokowski und dem französischen Delegierten Picard. Picard erhob sich und wünschte, daß Rußland in die Unterkommission keine Delegierten schicken dürfe. Rokowski hat darauf­hin scharf geantwortet und verlangte die Entsendung eines russischen Delegierten in die Unterkommission. Er betonte, daß in dieser Unterkommission die wichtigsten Lebensfragen Rußlands geprüft werden sollen. In die­ser Kommission dürfte Rußland nicht fehlen. Hierauf sprachen Dr. Rathenau und ein italienischer Dele­gierter.

Italiens Meinung Zu Genua.

Genua, 12. April. In Italien hat man überwiegend von dem Verlauf der Konferenzeröffnung ungeachtet des Zwischenfalles Tschitscherin-Barthou einen durch­weg günstigen Eindruck. Man findet, Barthou habe Tschitscherin nicht verstanden, denn im Grunde habe Tschitscherin denselben Gedanken ausgesprochen wie Lloyd George, daß nämlich die Konferenz einen vollen Erfolg erst dann haben werde, wenn sie einer allgemeinen 'Abrüstung den Weg ebne. Auch in Bezug auf die mit den Schulden der Alliierten ineinander zusammenhängenden deutschen Reparationen ist die Stimmung durchweg zuversichtlich, da man aus ver- Medenen Andeutungen entnehmen zu können glaubt, daß Frankreich gegen den Vorschlag einer Neuordnung der deutschen Zahlungen unter dem Vorbehalt der «rcherung aller französischen Ansprüche keine Beden­ken erheben wird.

Die italienisch« Presse Zur Rede Tschitscherins.

Genua, 12. April. Tschitscherins Rede in der Er- Mungssstzung der Konferenz wird von den italie- A, Zeitungen günstig beurteilt. DerMessagers" MWt, daß nach Informationen in der russischen d-» Utwn die russische Regierung die Vorkriegsschul-

" -Rußlands anerkenne.

Tie amerikanische Auffassung über Genua. «Genita, 12. April. Die Zeitungen sind in ihrer »Mckung über den Kouferenzbeginn in ihren verschie­de, ^Kommentaren noch sehr abwartend, Verschie- llfUe Zeitungen erhoffen eine Wendung, indem Amc-

r-T^leiligung an einer eventuellen Nachkonferenz knogstch wird.

^äs Schreiben des Papstes an den Erzbischof von Genua.

Genua, 12. April. Der Chefredakteur derTimes" meldöt seinem Blatte aus Genua: Das Schreiben des Papstes au den Erzbischof von Genua hat in ver­schiedenen Kreisen einen peinlichen Eindruck ge­macht und werde als Annahme des deutschen und großdeutschen Standpunktes angesehen. In Anbetracht der bisherigen engen Beziehungen zwischen dem Va­tikan und dem Quirinal sehe man das Schreiben des Papstes als einen Beweis der Uebereinftimmung an, die zwischen dem Papste und den britischen Bestrebungen bestehen. Die italienische und japanische Delegation hätten während der ganzen Eröffnungssitzung die Ab­sichten der britischen Abordnung unterstützt.

Mit Würthou einverstanden.

Paris, 12. April. Alle Blätter finden die Inter­vention Barthous ausgezeichnet und find der Ansicht, daß Frankreich den rechten Mann an den rechten Platz geschickt habe.

Tis Belgier in Gsuua.

Basel, 12. April. Der Genueser Korrespondent der Basler Nachrichten" sagt zu der Zusammensetzung der einzelnen Kommissionen: Skandalös ist das Privileg Belgiens in allen Subkommiffioneu zu fitzen. Es wird damit motiviert, daß Belgien unter den einladenden Mächten fei; sonst ist es aber nicht üblich, daß die Ein­ladenden den Gästen überall vor der Nase fitzen. Der wahre Grund ist natürlich, daß die Stimme Belgiens eine zweite Stimme Frankreichs bedeutet. Schon am Sonntag in der Vorkonferenz der Alliierten hat Bel­gien in dienerhafter Beflissenheit den Standpunkt Frankreichs gegen Rußland vertreten und sogar über­troffen.

Bruch Fraukreichs mit der -Konferenz von Genna?

,Basel, 12. April. DieBasler Nachrichten" .ver­öffentlichen heute folgende Meldung ihres Pariser Kor­respondenten, die wohl als ein Einschüchterunasversuch ausgefaßt werden darf: Die Stimmung in Paris ist der Konferenz von Genua heute womöglich noch un­günstiger als gestern. Es sind sowohl von hier wie von Genua aus Einflüsse an der Arbeit, um die Re­gierung zum Bruche zu bewegen. Man hat aber bis jetzt noch keinen stichhaltigen Grund zur Annahme, daß die Regierung den Bruch herbeiführen möchte. Was dis Nervosität in der Hauptsache verursacht, das ist der Eindruck, daß Frankreich in Genua alle anderen Interessen gegen sich hat und infolgedessen mehr und mehr isoliert wird.

Neues vom Tage.

Die Reparationskommission beharrt auf den ivtägigerr Dekadenzahlungen.

Paris, 12. April. Die Reparationskommission hat in einer offiziösen Zusammenkunft die deutsche Ant­wort auf die Bedingungen für das Moratorium be­sprochen. Nach einer Havas-Meldung ist die Repara­tionskommission der Ansicht, daß Deutschland sich nrch weigern könne, die alle 10 Tage fälligen Zahlungen zu leisten, weil es dazu in der Lage sei. Trotz dem von der Neichsregierung kundgegeöenen Wunsch, dis Re­parationsfrage vor die Konferenz von Genua zu brrn- gen, werde sich diese keineswegs mit der neuerlichen Weigeruna D?u schlands, die ihm auserlegten Verpflich­tungen zu erfüllen, zu befassen haben. Die Repara- tionskorm.ftZion werde sich weiter mit der Frage be­schäftigen Darüber seien Lich die Bevollmächtigten -n Genna eiuia-

Pariser Gerüchte nver bevorstehende Sanktionen.

Paris. 12. Avril. Hier zirkulieren Gerüchte, daß die französische Reaierung sich mit der Absicht trage, auf die deutsche Antwort an die Reparationskom­mifsion mit einem Vorstoß zu erwidern im Sinne der etwaigen Besetzung von Frankfurt a. M., wie im Früh­jahr 1921 mit der Besetzung des Rubrgebiets und weiterer rechtsrheinische ' Häfen. Diese Gerüchte dürf­ten übertrieben sein. Vorderhand geht die deutsche Note die französische Regierung noch gar nichts an. Die Lage ist die: Die deutsche Regierung hat um Stun­dung nachgesucht. Die Reparaftonskommifsiou ist letz­ten Endes von der Ententeregierung beauftragt wor­den, über diese Stundungsfrags zu entscheiden. Bis zu einem gewissen Grad hat dis Reparationskommission die Stundung gewährt, sie aber an gewisse Bedin­gungen geknüpft. Aus der deutschen Antwort geht hervor, daß die deutsche Reichsregierung diese Be­dingungen ablehnt. Die nächste und logische Folgerung dürfte nun sein, daß die Reparationskommission in Krer neuen Note au die Neichsregierung feststem, daß oie Gewährung der Stundung hinfällig geworden sei. nachdem Deutschland die Bedingungen für die Stun­dung ablehnt. Die Revarationskommisiion wird werter

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streich zeitig feststellen wollen, baß infolgedessen der Londoner Zahlungsplan für 1922 wieder in Kraft tritt. Das hätte zur Folge, daß die deutsche Regierung sofort mit etwa 500 Millionen Goldmark im Ver­zugs wäre. Erst dann, wenn von der deutschen Ne­gierung die Einhaltung des Londoner Zahlungsplanes verweigert oder aus Mangel an Zahlungsmittel:: ver­weigert werden müßte, erst dann wäre der französischen Regierung Anlaß zu irgendwelchem Vorgehen geboren, und auch dann müßte die Frage, was zu geschehen hat, zuerst dem Obersten Ententerat anheim gestellt werden. Erst dann, wenn der Oberste Rat eine Ent­scheidung fällen würde, mit der Frankreich einver­standen. sein könnte, hätte Frankreich Wohl schließlich den Schein eines Anspruches auf Selbsthilfe. Dazu kommt, daß mit der deutschen Antwortnote die von der Reparationskommission für die Annahme der Be­dingungen festgesetzte Frist, dis bekann- ich erst Ende Mai abläuft, immer noch in Kraft bleibt. . .

Tic Anerkennung der amerikanischen Ansprüche bei

den Besehungskosten.

Washington. 12. April. England und Belgien rich­teten. an die amerikanische Regierung in Beantwortung der Note wegen der Rückerstattung der Besehnngs- kosten zwei Noten, worin beide anerkennen, daß Ame-' rika zu seinen Forderungen berechtigt sei. In der englischen Note heißt es, die britische Regierung wün­sche ernstlich, daß sobald als möglich Mittel gesunden, werden, um den Wünschen der amerikanischen Re-^ gierung praktisch Wirkung zu verleihen. Sie setzte sich daher mit den Regierungen Frankreichs und Bel­giens in Verbindung, in der Hoffnung, daß ein bal­diges Uebereinkommsn über die geeigneten Methoden und ein gemeinsamer Plan, der alliierten und asso eier­ten Regierungen erzielt werde, der zur Erreichung des gewünschten Zweckes führen könne.

Tie deutsche Konkurrenz.

London, 12. April. Der Gemeinderat von Glas­gow hat mit .80 gegen 19 Stimmen eine Empfeh­lung der Stratzenbahnkommission zurückgewiesen über die Bestellung starker Schienen bet einer deutschen Fir­ma. Die von Deutschland vorgeschlagenen Preise wa­ren beträchtlich niedriger als diejenigen aller eng­lischen Fabriken.

Tie Stndienkommission für die deutsche An, eine.

Paris, 12. April. Als neutrales Mitglied der Stu­dienkommission für die deutsche Reparationsanleihe ist der Holländer Fißring, ein Spezialist für An­leihe-Fragen, bestimmt worden. Diese Wahl erfolgte auf Vorschlag des Präsidenten und drs deutschen Ver­treters in der Studienlornmisiion. P-üsident der Kom­mission ist der belgif je Delegierte bei der Repara­tionskommission Delacroix. Der deutsche Vertreter in der Studienkommission ist bekanntlich Staatssekretär Bergmann.

BeniZc'os Heimreise.

. Paris, 12. April. Bentzelos, der sich seit meh­reren Monaten in Amerika befand, hat die Heimreise nach Athen angetreten. Wie es heißt, aus Auffor­derung des Königs Konstantin hin, der wünscht, daß Bentzelos wieder die Ministerpräsidentschaft über­nehme.

Amtliches.

Bo« O 'era«t«bezirk Frendenftadt.

Errichtung des Jugendamts Fre udenstadt.

Das Oberamt Freudenstadt macht bekannt: Der Bezirksrat hat am 6. ds. Mts. beim BezirkSwohlfahrtsamt die Ericht ng des durch d»S Jugendamtgesetz vom 8. Oktober ISlS vor-eschriebenen Jugend­amts für den Oberamtsbeziik Freudenstadt beschlossen. Die Tätigkeit i desselben erstreckr sich insbesondere auf die Führung von Berufsvor- j mu- dschaften. Die BerufSvormundichaft erstreckt-sich auf säm'.liche i u) elternlose (Vollwaisen) b) uneheliche c) dauernd getrennt von bei- z den Eltern untergebrachle Kinder unter 18 Jahren im Oberamtsbezirk, i Die Uebernahme der bereits anhängigen Vormundschaften erfolgt ge- « meindeweffc, während die neu anfallenden Vormundschaften in sämt- j lichen G-meinden mit sofortiger Wrkun« in die Zuständigkeit de- l Jugendamts fallen. Die Jngendkommisston bestehtntrr dem Vorsitz i des Oberamtsvorstands aus teils gesetzlichen, teils gewählten 18 Mit- ' gliedern, die bei der nächsten AmtSversammlung gewählt werden, j Das Jugendamt ist eine Abteilung des BeztrkSwoh'fahrtsamtS. Ge- r schäftsf1h:er und zugleich Amtsvormund ist Verwalter Pfeffer, wel- ! che« die seitherige Bezirkrpflegertn Fräulein Hu« für die SäuglingS- und Kletnkinderpflege beigegeben ist. Da dar BezirkSwohlfahrtsamt , die Geschäfte des Jugendamts ohne Anstellung weiterer Beamter über- j nommen hat, werde« dte Gemeindebehörden ersucht, den Geschäfts: üh- - rer bei den in den Gemeinden notwendigen Erhebungen möglichst zu k unterstützen.

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