Aus Stadt und Land.

Mte»rtelg. »4. Mai 1SS1.

Schlväb. Volksbühne: Am 88., 29. und 30. Mai gibt die Schwäbische Volksbühne in Nagold in der Turnhalle ihre letzten Gastspiele. Zur Aufführung sind vorgesehen Goethes »Faust* 1. Teil, Sonntagnachmittag das reizende LustspielDie gold'ne Eva* von Schönthan und Koppel- Ellfrid, abends das Lustspiel »Flachsmann als Erzieher" u. am Montag Abend das Lustspiel »Niobe* von Blumenthal. Den Vorverkauf hat wieder die Buchhandlung A. Zaiser übernommen; die Kartenabgabe beginnt am Mittwoch, den 85. Mai.

Wie «xd wo können «nsre Frauen spare»? Es geht unS folgender Aufruf zu: Deutsche Frauen! Die Not steigt. Die VolkSkraft sinkt. Der Mittelstand steht vor dem Ruin. Rettung bringt nur noch Arbeit und Sparen. Aber dieses Sparen hat eine Feindin, eine heimtückische Feindin die Mode. Das ewig wechselnde Kleid der Mode erpreßt von der Frau Saison um Saison Unsummen an Zeit und Geld. Nicht aus Bedürfnis. Nein! Nur weil die Frau nicht »altmo­disch* erscheinen will. Modesucht in Not aber ist Unfug. Diesen Unfug des Wechselkleides vernichtet das Dauerkieid. Das Dauerkleid ändert nie die Form, denn das Da verkleid ist Tracht. Was darum Hilft schafft, ist eine Tracht. Frauen und Mädchen in allenGauenDeutsch- lands, tretet zusammen und einigt euch über die deutsche Tracht! Ihr spart Zeit und Geld in Fülle und könnt diese Ersparnisse nützlicher verwerten als für schwindsüchtige Modefähnchen. Mode wird es immer geben. Aber die Tyrannei muß vernichtet werden in einem verelendeten Land. Die deutsche Tracht kennt keine Mode. Die deutsche Tracht ändert sich nicht alle paar Mona«e. Die deutsche Tracht ermöglicht es jeder Frau, nach ihren Mitteln ihr Aeußeres dauernd nach eigenem Geschmack zu gestalten und so jährlich große Summen zu ersparen. Deur- scheFrauen! Tretet zusammen! BildetOrts- gruppe»! Helft mit, durch diese neue Quelle der Sparsamkeit unsere Lage zu verbe ssern. Alles nähere durch das Damenkomitee der deutschen Tracht, Berlin-Kaulsdorf.

" Schwester. Man sieht jetzt in den Straßen der Städte viele Mädchen und Frauen in Schwestern­tracht. Die weibliche Fürsorge, die sich in den Kriegs­jahren den Verwundeten zugewandt hat, widmet sich nun der Linderung anderer Not, die der Krieg uns zurückließ.

Es ist ein erfreulicher Zug, ein Hosfnungszeichen in dem sonst oft so unerfreulichen Bild unserer Großstadt­straßen: die Frau im Gewand der dienenden Fürsorge; umso erfreulicher, je deutlicher sich dieses Gewand unter­scheidet von den-, koketten Aufputz nichtstuender Groß­stadtdämchen. Leider ist dieser Unterschied nicht immer deutlich genug. Nicht jede Schwesterntracht deutet auf still bescheidene Arbeit im Dienst leidender Menschen. Das sicherste Zeichen echter Schwesterlichkeit ist die un­scheinbare Tat, die überall da getan wird, wo irgend eine Not nach derSchwester" ruft. Maria Weinand schreibt in Stcgerwalds neuer ZeitungDer Deutsche":

Es gibt auch ein Schwestersein ohne Schleier und Haube, das Kameradsein der Frau zur Frau. Es geht im täg­lichen Gewand, hat zwei wache Augen, zwei weiche Hände und ein liebes, selbstloses, helfendes Heilandsherz. Es hat viele Missionen zu erfüllen, so viele, als es Erden­nöte gibt. Wer dazu berufen ist? Du! Wenn du hören kannst: aus Werkstätten und Fabriken, aus Häusern, ! Kammern und Herzenswinkeln klingt Tag und Nacht der z Hilferuf zu dir: Schwester!" op. s

Der^Wert V-r Mark tm Ausland. Für wo

.DAk wurden gezahlt in: Zürich Ende voriger Wock,

.(117,80-, Prag 111,50 Kronen (117,80), London 8 U Schilling (97,80), Neuyork 1,66 Dollar (23 80 , « 18,87 Francs (125,40), Rom 30,30 Lire ( 123 , 45 ).^ ^

Noch keine Tariferhöhung am 1. Juni?

Nach den Informationen der BerlinerGermania" hat man im Reichsverkehrsministerium eingesehen, daß eine 50lOOprozentige Erhöhung der Monatskarten nichts ohne weiteres durchzuführen ist. Auch ist schon jetzt auf den Fernftrecken ein bedeutender Uebergang von Fahrgästen der 3. in die 4. Wagenklasse eingetreten. Zur Zeit besteht die Möglichkeit, daß die neuen Eisenbahn- tarise überhaupt noch nicht mit dem 1. Juni, sondern erst zu einem späteren Termin in Kraft treten.

Heber die Gültigkeit der Fahrkarten auläß? lich der Einführung der neuen Tarife im Bahnverkehr zum 1. Juni d. I. hat die Eiscnbahnverwaltung folgend« Bekanntmachung erlassen: Für die Zeit vom 29. Mai bis 31. Mai wird die Gültigkeit der Fahr­karten des Fernverkehrs dahin beschränkt, daß die Reift am ersten Tage der Geltungsdauer angetreten werden muß. Für die zum 29. und 30. Mai gelösten Karten wird der Antritt der Reise noch bis zum 31. Mai zu­gelassen. Im Monat Mai lverden Fahrkarten für Mo­nat Juni im Voraus nicht ausgegeben. Der erste Tag der Geltungsdauer ist der Tag, dessen Datum die betr. Fahrkarte trägt. Diese Maßnahme würde vorläufig hinfällig sein, wenn sich die von derGermania" gemel­dete Verschiebung der Tariferhöhung bewahrheitete.

Kerne Anssuhr des Frischobstes. Die deutsche Obstbaugesellschaft hatte bei der Reichsregierung den An­trag gestellt, daß derjenige Teil der Obsternte 1921, der auß die Verwertung durch die Obstverwertungsindustri! angewiesen ist, von dieser aber wegen Zuckcrmangels unt Mit Rücksicht auf die noch vorhandenen große Be­stände an Marmelade usw. nicht abgenommer werden kann, zur Ausfuhr freigegeben werde. Der Reichsernährungsminister hat daraus einen ablehnen­den Bescheid erteilt. Da die inländische Erzeugung von Frischobst nicht hinreiche, habe er die Einfuhr von Frischobst freigegeben. Würde die Ausfuhr gestat­tet werden, so würden die mit der- Freigabe der Ein­fuhr veroflgten Ziele nicht erreicht werden. Außerdem aber würde eine wesentliche Preissteigerung des inläm dischen Obstes eintreten, die vermieden werden müsse.

Herabsetzung der Nietenpreise. Der Verein deutscher Nietenfabrikanten hat den Grundpreis für Kes­sel-, Brücken- und Schiffsnieten weiter um 40 Mk. für die Tonne ermäßigt. Der Aufschlag für Handelsnieteri ist auf 650 Proz. herabgesetzt worden.

6p. ZHjähriges Jubiläum der RettnrrgsaMalL Leonberg. Die Rettungsanstalt für ältere Mädchen in LeonSerg schickt sich an, am Sonntag, 29. Mai, ihr 50jähriges Bestehen in einer einfachen Feier zu begehen. Im Jahr 1871 mit wenigen Mädchen begonnen, ist die Anstalt zu einem stattlichen Haus herangewachfen, das 60 Zöglinge faßt und von 8 Diakonissen geleitet wird. Die Beschäftigung besteht neben Acker- und Gartenbau insbesondere in Waschen, Bügeln und Nähen (Aussteuern). Viele von den der Anstalt anvertrauten Mädchen haben so ihren geordneten Weg durch die Welt wieder gefun­den und pflegen eine dauernde Verbindung mit der Anstalt, die ihnen zu einer Heimat geworden ist und der sie eine dankbare Anhänglichkeit bewahren. Der schwere Druck der Zeit lastet auch auf diesem Haus

Ltrci T.rhauvlungcu in IKuqlaub.

Loudou, 23. Mai- Lloyd George hat den S« kretär der Bergarbeiter, Hodges, und den Vorsitzen­den des Grubenbesitzer-Vereins, William, zu sich in einen Badeort am Meer eingeladen, um über die Bei­legung des Streiks zu beraten. Man erwartet ein gün­stiges Ergebnis und glaubt, daß die Arbeiter zu einer Verständigring bereit sind, da die Führer eine Umfrage über den Streit veranstalten wollen. ^

Staatsstreich i» Portugal?

London, 23. Mai. Die Blätter berichten, das ganze republikanische Ministerium in Lissabon sei Mn Samstag von den Monarchisten, die das Militär auf ihrer Seite hatten, verhaftet worden. Die Mo­narchisten haben die Geivalt in ihren Händen, an ihrer Spitze steht der frühere Präsident Machado de San-

Roteuwechsel zwischen Frankreich «nd Deutschland.

Berlin, 23. Mai- Eine "französische Note vom 19 Mai führt Beschwerde, daß die Reichsregierung ihr Ver­bot der Freiwilligenkorps zu spät erlassen habe. Di« Note verlangt ferner, daß von der Reichsbank unver­züglich* die nötigen Gelder für die Auszahlung der Löhn« in Oberschl esien abgeführt werden. Andernfalls würde die Reichsregierung sich dem Vorwurf nicht ent­zieh?« können, daß sie die allgemeine Wiederaufnahme! der Arbeit verhindere und die Gesetzlosigkeit verlängere. Die Zufuhr von Lebensmitteln nach Öberschlesien soll erleichtert werden.

Die Reichsregierung weist demgegenüber in einer Note vom 23. Mai auf ihr Verbot der Freiwilligcnkorps hin. Etwas ganz anderes sei der Selbstschutz, den die an Leben und Eigentum bedrohte Bevölkerung in Ermangelung jeglichen Schutzes durch die französischen Truppen gegen die polnischen Aufständischen zu bilden gezwungen sei- Auf diesen Selbstschutz in einem Gebiet, das der Verwaltung der Verbandskommission unterstehe, habe die Reichsregierung keinen Einfluß. Die Aufstän­dischen werden von Polen ans fortdauernd unterstützt. Die Wiederherstellung der Ordnung werde durch den Ver­tragsbrüchigen polnischen Aufstand unmöglich. Die Reichs­regierung sei bereit, Geld und Lebensmittel zu senden; es besteht? jedoch keine Gewähr, daß sie nicht dem Zugriff der Aufständischen unterliegen.

Das Verfahren gegen vieKriegsbeschädigten".

Leipzig, 23. Mai. Die Prozesse gegen die deutschen Kriegsbeschuldigten" haben heute vor dem Reichsgericht, 2. Strafsenat, unter dem Vorsitz des Scnatspräsidenten Schmidt begonnen. Der erste Prozeß richtet sich gegen den früheren Unteroffizier und jetzigen Küfermeister Kar! Heynen ans Barmen wegen Gefangenenmißhandlung im Lager Horne. Anwesend waren Vertreter des Aus­wärtigen Amts, des Reichsjustizministeriums und der englischen Regierung und Gerichtsbarkeit mit dem Ge­neralstaatsanwalt Ernest Pollock an der Spitze. Die Anklage wird von Oberreichsanwalt Dr. Ebermeyer vertreten.

Die Gärung in Aegypten.

Alexandria, 23. Mai. Infolge eines Gerüchts, das ein Grieche einen Eingeborenen getötet habe, griff eir Volkshaufe die Griechen und andere Europäer an. Zahl reiche Personen wurden getötet und die Krankenwagen hatten die ganze Nacht zu tun, um Verwundete in das Spital zu bringen. In einzelnen Stadtteilen kam es zu Brandstiftungen, wobei ebenfalls zahlreiche Mensche^ nmgekommen sein sollen. V>nc>che Truppen bewachen die Stadt.

W cerelr»r»t. M

D!e Liebe scheint der höchste aller Triebe;

Das wissen selbst die Blinden und die Tauben; Ich aber weiß, was wenig Menschen glau>en. Daß wahre Freundschaft schöner ist als Liebe.

Gelöste Netten.

Roman von Hedwig Nicslay.

(88 > (Nachdruck verboten.)

An jenem Tage, als die Wogen über ihrem Haupt« , zusammengeschlagen waren, als sie die Hände aufs Herz gepreßt sich fragte, wie es möglich sei, daß sie mit dieser trostlosen Oede da drinnen weiter leben könnte, da hatte ihr Wille sie emporgehalten, er war ihr eine Stütze geworden aus dem steinigen Weg, den sie wandeln mußte und wie Stahl hatte er sich gehärtet. Sie klagte nicht mehr, sie wollte nicht mehr aus Verzweiflung ihrem Leben ein Ende machen, nein, es war eine große öde Ruhe über sie gekommen. Mit Bitterkeit, aber stark blickte sie dem Sphinxrätsel des Lebens ins Auge, sie hatte sich mutvoll in ihr unabwendbares Geschick gefügt.

Vom Morgen bis znm Abend, ja bis in die sinkende Nacht hinein war sie in Anspruch genommen und mit Leiden­schaft stürzte sie sich in den Gefsttschastsstrudel, der die quälenden Gedanken von ihr fernhielt. Manchmal zwar war es ihr, als könnte sie sich vor Ermattung nicht mehr aufrecht halten, manchmal kam es über sie, als müßte sie ihr Elend hin­ausschreien in die fühllose Welt, die sie umgab, aber dann erfaßte sie der sinnverwirrende Taumel von neuem und betäubte sie.

Die Menschen ihrer Kreise gingen schablonenmäßig an ihr vorüber, alle hatten ein oberflächliches Interesse für sie, niemand begriff, wie ihr zu Mute war, und vor keinem einzigen hätte sie ihr Inneres enthüllen mögen. Die schalen Salon­gespräche der Damen mit ihren Nichtigkeiten und ihrer Medi- i'auce warm ihr unsympatisch und alle saden Schmeicheleien der Männer prallten von ihr ab, wie der Stein von einem Panzer, sie zog sich völlig in sich selbst zurück. 5lbr Leben

war ein Vegetieren, ein Vegetieren rn einer eisigen Gletscher­

region, und die eisige Atmosphäre, welche von dort aus sie umwehte, ließ die versteckte Frivolität, welche in ihres Gatten Umgebung sich so leicht hervorwagte, in ihrer Nähe unwill­kürlich verstummen.

Ihre Unnahbarkeit ließ Baronin Gitta besonders den Intimus ihres Mannes, Baron Albert von Schlichten, fühlen. Dieser, ein äußerst leichtsinniger Mensch, sah Arnold erstaun­licher Weise zum Verwechseln ähnlich, sodaß die beiden gut für Zwillingsbrüder hätten gelten können, auch darin, was ihre Denkweise und ihre moralischen Eigenschaften betraf. Nur differierte in ihrem Aeußeren die Farbe der Augen uno des Haupthaares um einen Schein, und der Dialekt Schlichtens spielte im Gegensatz zu Arnolds Berliner Jargon stark ins sächsische hinüber.

Die beiden Biedermänner hatten sich in Karlshorst aus dem Rennplatz kennen gelernt und, da ihre Charakteranlagen zusammen stimmten, sich bald so eng aneinander angeschlossen, daß einer zur Existenz des anderen unbedingt nötig schien.

Albert von Schlichten war Junggeselle und besaß einen unerschöpflichen Bekanntenkreis, merst Herren mit hoch­klingenden Titeln und Namen, die er nach und nach an Schmollaus Gesellschaftsabenden einführte.

Je mehr Gitta Einblick in diese Kreise ihres Mannes gewann, je mehr wuchs ihre Abneigung, und wenn nach einer ausgedehnten Sitzung im Spielzimmer, welches in manchem der Häuser, die sie besuchten, besonders geräumig und behag­lich eingerichtet war, sich Arnolds Natur oftmals zu völliger Zügellosigkeit entwickelte, dann konnte sich die junge Frau eines schleichenden Gefühls der Furcht nicht erwehren. Sie bebte vor etwas Drohendem zurück, wenn sie ihn oder seinen Freund Schlichten mit eingekniffenen Lippen und Schweißperlen auf der Stirn, die halbe Nacht pointieren sah.

Eines Tages, als sie, was selten geschah, das Diner ohne Schlichten einnahmen, welcher ständiger Gast bei ihnen war, oft den ganzen Tag, der sich der Bequemlichkeit wegen sogar mit Arnolds Garderobe aushalf, wenn Empsangsabend bei ihnen war, faßte sich Gitta ein Herz und richtete vor­sichtig eine Frage, die feine Spielwut betras, an ihren Gatten,

Aber sie sollte es bitter bereuen. Es ging ihr ähnlich wie dem vorwitzigen Jüngling, der den Schleier des Bildes von Sais lüftete.

Was willst Du?" fragte Arnold perfide.Ich ver­werte nur die Kenntnisse, welche ich Deinem achtbaren Vater

veroarike. Den Spielteufel hat mir der Alte anerzogen. M hast in Tislarshof oft genug Gelegenheit gehabt Dich davon zu überzeugen. Dein würdiger Alter war ein sehr gewandter Spieler, auch liebte er es wie Llosaut äs In Llarliuiörs dem Glück zuweilen etwas nachzuhelfen. Seitdem er aber infolge seines Altersblödsinns die Geschicklichkeit eingebüßt hat, wandte sich die Glücksgöttin von ihm ab und mir zu. Ich habe oft einen Riesendusel, der mir an manchem Abend eine hübsche, runde Summe in den Schoß wirft."

Seine Gemahlin fuhr bei diesem Gemisch von Rohest Frivolität und Leichtsinn zurück, als hätte sie einen Schlag ins Gesicht erhalten; mit einem Gefühl unsäglichen Wider­willens wandte sie sich von ihm ab.

Na, bekomme nur keine Nervenzufälle! Ich bitte Dich, als Tochter Deines Vaters darfst Du nicht so skrupulös fein, das ist einfach abgeschmackt. Uebrigens wenns Dich interessiert: ich spekuliere auch noch an der Börse und wette beim Rennen mit angeborenem Geschick. Du siehst aus allem ein tsts quarrä ist Dein Gatte keinen falls."

Gitta schauderte. Welch ein Abgrund tat sich plötzlich vor ihr auf! Ihr Vater, ihr Gatte Spieler, viel­leicht .

Arnold," rief sie, die kalten Hände in einander preßend, nimm mir die furchtbare Angst von der Seele, sprich, sage mir, ob in Deinen Kreisen, die allem Anschein nach so

respektabel sind, ob in diesen Kreisen." es fiel ihr

schwer das odiöse Wort auszusprechen, falsch gespielt wird? Ob D u falsch spielst?"

Wo denkst Du hin," entgegnete er zynisch lachend. Bauernfänger, die plump betrügen? Falschspieler? Kein Schimmer! Keiner von uns macht Experimente und ich speziell jene nur mit Kaltblütigkeit, aber absolut harmlos und äußerst vorsichtig. Ich habe mir durch jahrelange scharfe Beobachtung eine große Routine im Pointieren sowie im Bankhalten an­geeignet und besitze, wie jeder Spielende, eine besondere Methode. VoüL tout, meine verehrte Frau Gemahlin! Es wird übrigens niemand wagen, mir etwas ehrenrühriges nach­zusagen, darauf verlaß Dich. Dies letztere nur su xnsssvr Dir zur Beruhigung, für den Fall, daß Du Dich um meine kostbare Sicherheit ängstigst."

Er machte eine mokante Verbeugung zu ihr hin. . -

Fortsetzung folgt.