Lokomotivenraub der Polen.
Kattowitz, 18. Mai. In der Nacht zum Lienstag brachen die Polen in den von französischen Soldaten bewachten Lokomotivschuppen ein und entführten 14 Lokomotiven, ohne von den Franzosen im geringsten behelligt zu werden. Der französische Ortskommandant begründete dies damit, die Wachen seien zu schwach gewesen. Die Kattowitzer Eisenbahner verweigerten nun die Ausführung des üblichen nach Oppeln fahrenden sogenannten „Ententezugs", bis die 14 geraubten Maschinen wieder zurückgcgeben sind.
In den Kreisen Pleß und Rybnik sind die Bahnlinien von den Polen besetzt und auf den Bahnhöfen weht die polnische Flagge. Die Eisenbahnbeamten müssen den polnischen Adler an der Mütze tragen. Im Grnbenbezirl von Rybnik herrscht unter den deutschen Beamten dis größte Erregung. Sie werden gezwungen, sich stündlich heim Ortskommandenr zu melden, desgleichen auch dis Lehrer. Die Stadt Rybnik ist von Aufständischen frei, aber streng abgesperrt, so daß es nicht möglich ist, in die Stadt zu gelangen.
Der Spion Korfanty.
London, 18. Mai- „Morning Post" verchfentliiHt ein langes Telegramm, das Korfanty an Lloyd George in Erwiderung aus dessen Unterhausrede über Oberschlesien gerichtet hat. Korfanty erklärt, er habe durch seine Aktion die Anarchie und den Bürgerkrieg in Oberschle- sien verhindert. (!) Weiter beruft er sich darauf, daß er in Berlin während des großen Kriegs sein Leben «nfs Spiel setzte, u m der Sache Frankreichsund Englands zu dienen und fordert einen gerechten Urteilsspruch, der auf dem Vertrag von Versailles gegrün- bet sei.
Umschwung?
Paris, 18. Mai. Havas verbreitet, in englischen Re- giecungskreisen sei ein bedeutsamer Umschwung erfolgt da sie sich durch Nachrichten (Le Ronds?) aus Oberschlesien überzeugt haben, daß die polnische Regierung keine Verantwortung für den Aufstand treffe, den sie zu verhüten zu schwach fti.
Paris, 18. Mai. Havas meldet aus London, es stehe fest, daß Lloyd George mit Briand nicht Zusammenkommen werde, für diese oder anfangs nächster Woche sei auch keine Konferenz des Obersten Rats in Aussicht genommen.
Neues vom Tage.
Das Ultimatum für die Entwaffnung.
Berlin, 18. Mai.
General Nollet, der Vorsitzende der verbändlerischen Militärkommission, hat dem Auslvärtigen Amt eine Note zugehen lassen, in der die Aussührungsbestimmungen zu der Londoner Note vom 5. Mai, soweit sie die Entwaffnung betreffen, enthalten sind.
Die Bestimmungen fordern bezüglich des 100000- Mann--Heers Mitteilung des zur Ausfüllung der von der Kommission bezeichneten Lücken im Wehrgesetz notwendigen GAtzeswortlauts und Abschluß der Anpassung der Organisation des Heeres mit den Bestimmungen des Friedensvertrags bis zum 15. Juni. Bezüglich des Kriegsmaterials wird gefordert, daß die von der Kommission sestgestellten Höchstzuweisrngen vor dem 20. Mai 1921, mittags 12 Uhr, anerkannt werden. Die Ablieferung des überschüssigen Materials muß vollständig bewirkt sein für jede Art von Waffen am 10. Juni, für das übrige Gerät am 30. Juni. Die Ablieferung der Waffen, die von der Bevölkerung herrüwen, muß vor
Gelöste Aettsn.
Roman von Hedwig Nicolay.
(38 i (Nachdruck verboten.)
„Auch mir ist die Baronesse bekannt," sagte sie ernst und ruhig. „Bei den Hoffestlichkeiten im letzten Winter, welchen ich Ulrich zu liebe beiwohnte, wurde mir die junge Dame von ihrem Vater vorgestellt. Unsere beiden Familien haben in früheren Zeiten Verkehr gepflogen, der aber schon mit dem Tode der Baronin Eugenie seinen Abschluß fand. Brigitta von Tislar, deren ungewöhnliche Schönheit und ihr natürliches ungekünsteltes Wesen —- beides Erbteile von ihrer armen Mutter, — mich sofort bestrickten, habe ich herzlich lieb gewonnen, umsomehr als es zu bewundern ist, wie sie sich unter dem väterlichen Einfluß so vollkommen nach ihrer Eigenart entwickeln und ihre Individualität wahren konnte."
Graf Herbert kannte die Vorliebe der Gräfin, mit edlem Sinn die Vorzüge anderer zu offenbaren, wie der Wind, der Len Wohlgeruch der Blumen nach allen Weltgegenden trägt.
„Mir fiel beim Anblick der Baronin Schmollau ein Wort ein," sagte er darauf, „das ich kürzlich irgendwo gelesen habe. „Sahst Du nie die Schönheit im Augenblick des Leidens, niemals hast Du die Schönheit gesehen." Die Baronin schien mir keine glückliche Frau zu sein, denn während des ganzen Abends ging nicht ein einziges Mal ein Lächeln über ihr so anziehendes Gesicht und als ganz besonderen Vorzug kann ich es mir aurechnen, daß sie mir gegenüber den kalten Stolz, mit dem sie sich gegen jeden wappnet, fallen ließ. Ich schreibe dies dem Umstand zu, daß ihre Heimat so nahe bei meiner Besitzung liegt. Ich habe mich länger« Zeit mit ihr unterhalten und ich muß sagen, daß ihr Wesen einen rührenden Eindruck auf mich machte."
„Sie ist die Einsamkeit gewöhnt und mag sich im Strudel der Großstadt nicht behaglich fühlen," warf Komteß Margot ein.
Ihr Bruder nickte, aber es sah doch nicht wie Zustimmung aus.
„Es ist zu bewundern, weshalb ihre Wahl auf diesen, jedem so unsympatischen Schmollau gefallen ist," meinte e, nachdenklich.
'dem 10. Juni vollständig beendet sein. Die nichtgeney- migte Ausrüstung der Landbesestignngen muß vor dem 31. Mai vollständig abgeliefert sein. Ferner enthalt die Note Bestimmungen über die Auflösung und Entwaffnung der Selbstschutzorganisationen. Ihre Auslösung muß bis zum 30. Juni bewirkt werden. Die Liste der aufzulösenden Organisationen muß vor dem 31. Mai der Kommission mitgeteilt sein. Die Entwaffnung muß vor dem 10. Juni vollständig beendet sein. Der Rest an Waffen und Munition muß bis 30. Juni abgelicfert sein.
Die Kommission besteht darauf, der jetzigen „grünen Polizei" den Charakter einer mobilen militärischen Streitmacht zu nehmen. Die Probezeit und die kurzfristige Dienstzeit sind abzuschafsen. Jeder Personalaustausch zwischen Polizei und Heer ist zu untersagen. Den Polizcischulen ist wieder ihr Vorkriegscharakter. zu geben. Alle Polizeifliegersormationen sind abzuschaffen und schließlich die Gesamtstärke aller Polizeikategorien, der uniformierten und der nichtunisormierten, auf die Zahl von 150000 Mann herabzusetzen. Die hierzu notwendigen Umbildungen müssen vor dem 10. Juli durchgeführi werden. Vor dem 20. Mai, mittags 12 Uhr, hat dir deutsche Regierung der Kommission mitzuteilen, daß si< die Liste der Fabriken, die Kriegsmaterial Hersteller
dürfen, anerkennt. _
Prinz Eitel Friedrich wurde zn 5000 Mark Geldstrafe verurteilt.
Berlin, 18. Mai. In dem Prozeß aegen den Prinzen Eitel Friedrich von Preußen, der beschul-« digt war, gegen die Verordnung der ÄolksbeaustragteN Ebert und Haase vom 21. November 1918 verstoßen zn haben, durch die die Verbringung von Vermögenswerten ins Ausland verhindert werden sollte, wurde heute das Urteil gefällt. Prinz Eitel Friedrich hatte dem Bankhaus- Grusser, Philippsohn u. Co. 370 000 Mark in Wertpapieren und 2000 holländische Gulden übergeben, mn sie nach Holland zu überweisen. Prinz Eitel Friedrich, der persönlich im Gerichtssaal erschienen war, erklärte, er habe befürchtet, daß das Privatvermögen der Mitglieder des Hohenzollernhauses beschlagnahmt werden sollte. Es sei nicht nur mit der Konfiskation des Privatvermögens, sondern auch mit der Beschlagnahme desselben durch die Entente zu rechnen gewesen. Er habe sich als Familienvater für verpflichtet gehalten, einen Notgroschen für seine Frau zurückzulegen. Die Verordnung über Steuerflucht jei ihm nicht bekannt gewesen. Er habe keine Steuerhinterziehung beabsichtigt. Prinz Eitel Friedrich wurde mit Rücksicht darauf, daß er die Tat nicht aus eigennützigen, ehrenrührigen Beweggründen begangen habe, zn 5Ü00 Mark Geldstrafe verurteilt.
Aus Stadt und Land.
Rltenrtelg. is. Mai issi.
* Tragisch«: Todesfall. Ein tragischer Todesfall ereignete sich am Dienstag Nachmittag hier. Frau Agathe Walz geb. Girrbach, Föcsteisrhefrau in Weil im Schönbuch, wollte von der Beerdigung ihrer Mutter von Gompeischeuer Heimreisen. Als sie hier mit der Post onkam und zur Bahn lief, erlitt sie beim Bchnhof einen Cchlaganfall und verschied, in das hi-stge Krankenhaus gebracht, dort nach einigen Stunden. Frau Walz ist Mutter von 6 Kindern. Sie wird in ihrer alten Heimat beerdigt. Ihr jähes Ende hat auch hier herzliche Teilnahme gefunden.
Res. J,f. Regt. 246. Am Sonntag 29. Mai findet die Einwechung des Gedelk inns für die gefallenen Kameraden des Regts. in Eßlingen statt. Dies soll zugleich eine Landeszusammenkunft sämtlicher ehemaliger 346 er sein. Programme ru dieser Feier sind vorm, von 9 Uhr ab am
,,^cy weip genau, daß ihr aus vielem L>chrttl lein Vor
wurf zu machen ist," beeilte sich Gräfin Ulrike mit warmem Stimmenklang zu verteidigen. „Sie handelte nach einem höheren Willen, dem sie sich trauriger Umstände wegen fügen mußte."
„Das erklärt freilich alles," bemerkte Schliebnitz verständnisvoll.
Ein flüchtiger Blick auf ihren Sohn belehrte die Mutter; daß es höchste Zeit war, das Gespräch abzubrechen.
„Sollten Sie derBaronin wieder begegnen, Graf Schliebnitz, so bitte ich Sie herzlich, ihr die wärmsten Grüße aus meinem Hause übermitteln zu wollen."
Der Angeredete verneigte sich zustimmend und verbindlich.
Mit der Gewandtheit, die feingebildeten Frauen so eigentümlich ist, beugte Gräfin Burgmeister jeder weiteren Bemerkung kurz vor, indem sie mit hausfraulicher Würde dir Tafel aufhob.
Sichtlich aufatmend zog sich Ulrich auf kurze Zeit zurück, während sich die übrige kleine Gesellschaft im Wintergarten erging; die buntfarbigen Blumen, welche die Wege säumten, ließen Schnee und Eis und die winterliche Kälte draußen völlig vergessen.
Als sich den Wandelnden nach einiger Zeit die schlanke Gestalt des Hausherrn, der auf einen Stock gestützt den schwachen Fuß ein wenig nachschleppte, wieder zugesellt hatte, begab man sich in den anstoßenden Salon, um den Rest des Abends sich an der Musik zu erfreuen.
Ohne eine Aufforderung abzuwarten, setzte sich Margot Schliebnitz unbefangen an den Flügel und präludierte. Ulrich nahm die Geige zur Hand, deren Singen sonst so wunderbar auf sein Gemüt wirkte und Unbestimmtes, Ahnungsvolles, für Las er keine Erklärung fand, in ihm weckte, die aber in dieser schwersten Zeit seines Lebens ihm keinen Frieden zu bringen vermocht hatte, und bald flössen die Töne von Spohrs Konzert weich und getragen durch den Raum.
> Die junge Dame warf über das Notenblatt hinweg von Zeit zu Zeit eine,: verstohlenen Blick auf Ulrichs entrückte Züge. Warum war nur in letzter Zeit fein Antlitz so bleich und sein Auge so trübe, fragte sie sich. Waren es nur die Folgen des langen Zimmerarrestes oder hatte er irgend welchen Kummer? Wenn sie ihn doch fragen durste.
Sie ahnte ja nichts von der leidenschaftlichen Liebe, die -in seinem Herzen brannte und sich darin verrebrte. sie wukt»
Bahnhof in Eßlingen zu erhalten. Zusammenkunft um ig Uhr am Mark'platz. Quartierwünsche sind bis spätestens 34. Mai an Herrn L. Orgeldinger in Eßlingen, Panorama- straße 13 zu richten. Bis jetzt sind schon sehr viele Anmetz düngen erfolgt und wäre zu wünschen, wenn auch noch die anderen Kameraden sich zu dieser Feier einfinden würden ein recht gemütlicher Abend wäre dann in Kugelssaal ge! sichert. Nachdem sehr viele alte Kameraden als Redner aus- treten werden, wird wohl wieder vieles Alte neu in Erinnerung gebracht werden und ist deshalb von der Leitung gewünscht worden, Auszeichnungen anzulegen. Jeder 34tzer ehrt s ine gefallenen Kameraden durch sein Erscheinen.
' Loßbnr-, 18. Mai. (Zwei Pferde vom Blitz erschla- gen). Bei dem gestern nachmittag über unserer Gegend niedergegangenen schweren Gewitter wurden zwei wertvolle Pferde des Ochsenwirts Kübler durch einen Blitzstrahl getötet. Der in Küblers Wald zwischen Oedenwald und Steinwald mit Holzbeiführen beschäftigte Knecht hatte die Pferde zum Schutz vor dem Gewitter in eine Waldhätte geführt. Außer ihm fanden sich dort noch einige Personen ein. Der Blitz schlug in eine in der Nähe der Hütte stehende Tanne und tötete die beiden Pferde auf der Stelle. Ein alter Mann «litt Brandwunden, die übrigen Personen kamen mit dem Schrecken davon.
js Birlenfeld, 18 Mai. (Waldbrand). Vermutlich durch Touristen entstand im Gemeindewald bei der Neuenbürger unteren Sensenfabrik ein Brand, der sich rasch ausbreitete und einen älteren Forchenbeftand von 1 Hektar derart beschädigte, daß die meisten Bäume eingehen werden. Das Feuer wurde von Bahnbeamte» sowie den Feuerwehren von h er und Gräfenhausen bewältigt.
Obertürkheim, 18. Mai. '(Brand.) In der Dampf- brennerei und Weinhandlung Gebr. H auwurde dun) Feuer der Dachstock zerstört.
Eßlingen, 18. Mai. (Evang. Arbeitervereine.) lieber Pfingsten tagten hrer die evangelischen Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine. I. Fischer sprach über die Neuordnung des wirtschaftlichen Lebens. Der bisherige Vorsitzende, Stadtpfarrer Lamparter-Stutkgart, trat von der Vorstandschaft zurück. Sein Nachfolger wurde Stadtpfarrer V ö l t e r - Bietigheim.
( Pfauhausen OA. Eßlingen, 18. Mai. (AmtsUnterschlagung.) Das Oberamt hat aus Anzeige des Gemeinderats die Kassenführuttg des Schultheißen Kuhn in feiner Abwesenheit — er ist seit 14 Tagen vrtsab- wesend — nachgeprüft. Es stellte sich heraus, daß etwa 100000 Mk. fehlen, u. a. Holzgelder, Gelder aus einer Sammlung für Glocken und das Erbe einer armen Witwe mit 10000 Mk.
Reutlingen, 18. Mai- (Das Kalb mit zwei Köpfen.) Bei den Schaustellungen auf der Nebelhöhle war ein Kalb mit zwei Köpfen zu sehen, das vor zwei Tagen einem Landwirt in Gennngen zutage gefördert wurde, nachdem die erst vor kurzem um 8000 Mark gekaufte zweijährige Kalbin notgeschlachtet werden mutzte.
Tuttlingen, 18. Mai. (Verunglückt.) Der 16- sährige Sohn des Bäckermeisters Anton Reich hier stieß aus einer Psingstsahrt bei Friedrichshafen mit dem Rad auf einen Lastkraftwagen, wobei er tödliche Verletzungen erlitt.
Hei-enheim, 18. Mai. (Neue Zeitu ng.) Dir Sozialdemokratische Partei des Bezirks beschloß, ab ly Juli eine eigene Parteizeituug unter dem Namen „Hei- denheimer Volkszeitung" herauszugeben. Als Redakteur wurde Wilhelm Benz hier bestimmt.
Mm, 18. Mai. (Gefaßte Schmuggler.) Hieh wurden sieben Personen wegen Gold- und Silberschmug-. gels verhaftet. — Hier sind falsche 50 Mark-Scheine im
nicht, daß bei den süßen Klängen, die aus der tiefsten Empfindung feiner Seele so meisterhaft hervorquollen, ein Bild vor seinem Geiste aufgcstiegen war, das alles um ihn herum in Nacht versinken ließ.
Die Tondichtung, durch Margots verständnisvolle Begleitung wirksam unterstützt, wirkte mächtig auf das kleine Publikum.
„Ist die Musik von echtem Klang, so klingt die Seele mit," bemerkte die Gräfin Mutter, als der letzte Ton verkrümmt war.
„Herrlich! Superbe, Ulrich! Sie haben vollendet gespielt," applaudierte Herbert Schliebnitz.
„Aber Du, Margot, hättest an manchen Stellen mehl Frische und Feuer in Dein Spiel legen sollen," kritisierte ei die Schwester freundlich.
„Du magst recht haben," nickte diese ungekränkt. „Ich weiß, daß es mir oft an Elastizität mangelt, und weiß auch, Laß Feuer und Leidenschaft beim Spiel ebenso wenig wie im Leben fehlen dürfen, sonst wirkt das eine wie das andere langweilig. Aber," sie seufzte leicht, „das gerade ist es, was mir schwer fällt, ich bin ein zu prosaisches Geschöpf! Wenn ich auch gelegentlich einen Anlauf nehme um mir einen höheren Schwung zu geben, so vermag ich es doch nicht, mich aus der Höhe zu behaupten."
Komteß Schliebnitz hatte mit diesen Worten sich und ihr Spiel treffend charakterisiert, aber die Liebenswürdigkeit ihrer Wirte wollte es nicht gelten lassen.
„Gnädigste Komteß," sagte Ulrich verbindlich, „erst Ihre ausdrucksvolle Begleitung hat die Wirkung meiner Geige voll zur Geltung kommen lassen; hätte ich nicht eine so geübte Partnerin in Ihnen, ich würde nicht halb das geleistet haben, was Herbert an meinem Spiel lobt. Sie lieben wie ich das Weiche, das zum Herzen sprechende in der Musik, daraus entspringt der harmonische Zusammenklang unseres Spiels. Alle Schwierigkeiten, die mir bei Spohr erwachsen konnten, verschwanden, weil Sie mich unwiderstehlich mit sich fortzogen.
Es war nur eine einfache Höflichkeit, aber Margot hörte beglückt etwas anderes heraus. Ein stilles Lächelu und ein fernes Erröten verschönte ihre Züge auffallend, die mallen Augen erhielten »Wlick Glan».
Fortsetz«»- folßt.