svktchtvd den lemeren Btthältviffeu z» vergrößert'. Darin liege eine große Gefahr. Deutschland komme nicht mehr in vir Höhe, solange die krasse Eigensucht bestehen bleibe. KS sei Sache der geistigen Führer hier einznsctzen und den Atfavg z« machen. Von der Sozialdemokratie müsse ver. langt werden, daß sie den Gedanke» der Alleinherrschaft -nfgebe, denn sie habe bei de« letzten Wahlen nur ein Drittel der Stimmen erhalten. Eine Vergewaltigung sei die cllgtmeine Einführung des AchisturdentagS. Handwerk Landwirtschaft und Handel muffe die Sozialdemokratie ihre ligenen Wege gehen lassen und sie nicht nach ihrem Willen leiten wollen. Die Rednerin betonte die Notwendigkeit den Ivilden Handel auszuschalten. Bei den Menschen müsse eine ueue Gesinnung einkehren und dir Verantwortlichkeit dem Lolksgavzen gegenüber geweckt werden. Daß dieses Ge­fühl gefehlt habe, sei die Ursache des Novemberumsturzes gewesen. Wie wir den Krieg nach außen hatten, so haben wir jetzt den Krieg im Wirtschaftsleben. Die Reduerin schilderte die wahre Freiheit, die nicht Schrankenlosigkeit bedeute und sprach über Arbeits. und Berufspflicht in ihrer hohen Anffaffuvg. Außer dem, was wir zur Besserung bei­tragen können, seien wir von außen abhängig. Dies soll­te» auch die Leute von Rechts und Links einsehen. Die Reduerin trat für die Schaffung eines neuen Bodenrechts unter Ausschluß der Spekulation ein und glaubt, daß bei der Einführung eines neuen Bodenrechts und einer neuen LerusSordnung die Verhältnisse sich bessern. Wenn es vns gelinge, einen neuen Geist im Volke einziehen zu lassen, dann sei unsere Zukunft gesichert. Reicher Beifall folgte den von idealem Geiste getragenen Ausführungen der Red- renn, welcher der Vorsitzende den Dank abstattete und da­bei die Hoffnung aussprach, daß sie bald wieder zu «ns sprechen wöge. Nachdem noch aus der Mitte der Jugend- lmppe das Wort ergriffen und sich sonst niemand zum Wort gemeldet hatte, schloß der Vorsitzende mit dem Dank a» die Teiluehmer des Vortragsabends die Versammlung.

Das EmiomMeusteirev-rosstz ist jetzt in Kraft getreten. Darnach sind bekanntlich u. a. die Arbeit­geber verpflichtet, bei der Lohnzahlung 10 vom Hundert de-? Arbeitslohns einzubeh alten und für den Betrag Steu­ermarken in die Steuerkartc des Arbeitnehmers einzu- klebe» und gleichzeitig durch Durchstrsichen mit Tinte oder ähnlichem zu entwerten. Die nähere Anordnung des Reichsfinanzministeriums ist indessen noch nicht er­gangen, auch sind die Steuermarken und Steuerkarten noch nicht ausgegeben.

Pom Arbeitsmarkt. Ueber die Lage des deut­schen Arbeitsmarkts im Februar 1920 berichtet das Reichsarbeitsblatt: Das erfreuliche Zeichen einer sich anbichnendcn Besserung des Wirtschaftslebens waren im Februar die vom 23. Februar an verfahrenen lieber- schichten im Steinkohlenbergbau. Wenn eine Auswir­kung in der Betriebslage der einzelnen Industrien einst­weilen auch noch nicht in Erscheinung trat, so war da­mit doch immerhin ein erster Schritt auf dem Wege zui Erhöhung der Gesamtarbeitsleistuug der deutschen Volks­wirtschaft getan. Die Klagen über Kohlen- und Roh­stoffknappheit erfuhren keine wesentliche Verringerung, in­dessen blieben schwere Störungen erspart. Me günstig« Witterung bot auf zahlreichen Arbeitsgebieten vermehrte Beschäftigungsmöglichkeit, und selbst das Rückströmen der Kriegsgefangenen sowie die Schließung mchrer staat­licher Cisenbahnwerkstätten blieben ohne nachhaltige Wir- brng. Nach den Mitteilungen von 33 Fachverbänden über die Zahl ihrer arbeitslosen Mitglieder waren bei einer Gesamtmitgliederzahl von 4 432870 im Berichtsmonat 129877 2,9 Proz. außer Arbeit gegen 3,4 Proz.

Januar. Die Zahl der aus öffentlichen Mitteln un­terstützten Erwerbslosen ist im Februar weiterhin wesent­lich zurückgegangen. Nach den Berichten der Demobil- machungskommissare gab cs am 1. Februar 426 340 Unterstützungsempfänger (329 070 männliche, 97 270 weib­liche) mit 380 619 Familienangehörigen. Ihre Zahl betrug am l. März noch 376 979 (292 338 männliche, ^^0. wnbliche) mit 350991 Familienangehörigen. Die Statistik der Arbeitsnachweise zeigt ebenfalls einen Rück­gang des Angebots.

Wurftksnserven. Der Kleinhandelspreis für Wurtzkonserven aus ausländische!:! Material wurde aus 8-40 Mark das Pfund festgesetzt.

Warnung. Vor Altertumssammleru sollte jetzt jeder auf der Hut sein. Diese Sorte von Schleich­händlern ziehen jetzt von einem Haus zum andern, um möglichst billig alte, wertvolle Gegenstände, die, wer Deiß wie lange, der Stolz des Hauses waren, anszu- kaufen. Der Weg dieser Gegenstände führt nicht etwa m unsere Museen oder sonst an eine Bildungsstätte, wildern in die Schmelze'oder ins Ausland/

-- Der Papiergeldnnllauf an Reichsbanknoten uni Darlehenskassenscheinen hat sich in der Zeit vom 16. bis.23. März um 1115,5 Millionen Mark erhöht und betrug 56 299,6 Millionen Mark. Er dürfte inzwischen tzieder etwas gestiegen sein.

Verkehr mit Futterrüben. Der Verkehr mit Runkelrüben, Kohlrüben, Stoppelrüben und Zuckerrnnkeln wurde sreigegeben.

Lehrernachwuchs. Kürzlich fanden die Aufnahme­prüfungen in die evangelischen Lehrerseminare statt. Von den 176-Prliflingen tonnten wegen des Lehrerüberschus- Ps nur 75 Schüler, das sind 42 Proz., Aufnahme finden.

* AtllöstrUe, 7. April. (Jagdverpachtnng). Die UW Gerne,udejagd, seither »m 30 Mk. vergeben, erzielte sei diesmaliger Versteigerung a»f 6 Jahre einen jährlichen Pachtzins von 2250 Mk. bei starker Beteiligung von Lieb­habern. Der ue»e Pächter ist Wtlh. Erhard hier.

^ N»l«, s. März. (Treibrtemeumarder). In Alzev° >rr> haben drei Ptorzheimer Arbeiter »m einige lassend

Mk. Treibriemen gestohlen, bet deren Verhaftung wurde jedoch der größte Teil wieder beigebrocht.

Nmen-Sr-, 6. April. (Glockensammlung.) Eine Glockensammluag har hier 8531.26 ergeben. Durch frühere Stiftungen und den Erlös der alten Glocken fiad noch rund 10000 vorhanden, so daß rund 18500 für die neuen Glocke» zur Verfügung stehen.

X Horb, 8. März. (Holzverkauf.) Die Stadtverwal­tung stell! wieder Brennholz zur Verfügung der Stadtbe­wohner, allerdings zu dem äußert!deutlich hohen Pr>1S von 100 Mk. für dev Rm. Das Holz stammt zum größ­te» Teil aus den Wäldern der Horber Spttalverwaltung, di: eine gemeinnützige Stiftung ist und von dem man eine Verbilligung des Preises umsomehr erwarte» könnte, als ihre Einnahme» ans den Holzverkänfen im lanfendeu Ge­schäftsjahr annähernd eine Million Mark betragen sollen. Die Einwohnerschaft von Horb ist über diese Tatsache sehr ungehalten.

Horb, 8. April. (Der erzwungene Sonder­zug.) Am Ostermontag abend wollten 200 Personen einen Sonderzug zur Fahrt nach RottweilTuttlingen erzwingen. Die Bahnbediensteten verweigerten die Er­füllung des unberechtigten Wunsches. Darauf sandten die Radaubrüder ein Telegramm an die Generaldirektiott, die antwortete, daß wenn 500 Personen Anspruch aus! Weiterbeförderung erheben, ein Sonderzug abgelassen werden könne. Der Bahnhofsvorstand stellte nun einen Sonderzug zusammen, trotzdem es nur 200 Reisende waren. Der Extrazug hatte aber Pech. In Sulz wurde die Maschine schadhaft und mußte liegen bleiben.

StnLLanxt, 8. April. (Der Stadthaushalt.) In der heutigen Sitzung des Gemeinderats wurde ein interessantes Bild der städtischen Finanzlage gegeben. Ter Schlachthof weist wieder einen Abmangel von 1 Million auf, es wird daher eine abermalige Erhöhung der Ge­bührensätze um 150 Prozent vorgeschlagen. Die Be- stattungsgebühren und Gräberpreise sollen verdoppelt wer­den. Aus dem Rechnungsjahr 191819 ist ein Rest­vermögen von 71/2 Millionen geblieben, von dem inzwi­schen allerdings rund 4hg Millionen verbraucht sind. Auch das Rechnungsjahr 191920 ist noch verhältnis­mäßig günstig, dank der Gemeindeumlage, die rund 241/2 Millionen erbrachte. Die Ausgaben haben sich nun aber lawinenartig gesteigert: 1900: 12, 1904: 16, 1905: 21, 1910: 34, 1913: 43, 1915: 44, 1918: 63 und 1919: 111 Millionen. Für 1919 sind aus Steuer­einnahmen 46,8 Millionen veranschlagt. Die Zahl der ständig Angestellten beträgt 1920: 2180 (1914: 1961), der unständig Angestellten 1163 (297), der Arbeiter 2854 l1854): der Aufwand dafür jetzt 52,9 Millionen, ein Betrag, der sich für das neue Rechnungsjahr aus 80 Millionen erhöhen dürste. Die Gesamtausgaben für das Rechnungsjahr 1920 werden auf 250 Millionen veran­schlagt. , , -

Musberg, OA. Stuttgart, 8. April. (Krieger­denkmal.) Am Osterfest wurde eine 2 Meter hohe und ebenso breite Gedenktafel mit den 39 Namen der von hier gefallenen Kriegsteilnehmer in einer schlichten Feier enthüllt. Zu beiden Seiten der Tafel, die über dem Chorbogen in der Kirche angebracht ist, werden passende Gemälde angebracht. Das Denkmal ehrt die Gefallenen von, Musberg und Oberaichen.

Stuttgart, 8. April. (Die Zwangsmaßnah­men zur Erhöhung der Milchkieferung.) Lluf eine Anfrage des Bauernbunds wegen Zwangsmaßnahmen der Landesversorgungsstelle gegen Gemeinden und Land­wirte zur Erhöhung der Milchlieferung hat das württ. Ernährungsministerium erwidert: Tie Schließung der Zentrifugen ist eine Maßnahme, die in allen Gemein­den, wo Frischmilch und nicht Butter zu liefern ist, zur Sicherung der Milch aufbringung vorgesehen ist. Soll ausnahmsweise davon abgesehen werden, so muß eine Gewähr für die nachhaltige volle Lieferung verlangt werden.

Stuttgart, 8. April. (Zur Mehlkontrolle.) Im November v. I. wurden im Reichenbacher Tal durch die Sicherheitskompagnie 118 Ztr. Getreide und Mehl beschlagnahmt und mit Autos abgesührt. Wie dieSchw. Tageszeitung" berichtet, wurde die beschlagnahmte Wa­re in Vaihingen a. F. im Lager des Kommunalver­bands Stuttgart-Amt abgeladen. Jedoch es waren nur noch 34 Ztr. Die anderen 84 Ztr. waren verschwun­den. Die Leidtragenden, in der Hauptsache kleine Leute, die durch Aehrenlesen in den Besitz der Frucht kamen, erhielten einige Wochen später, trotzdem in den me/ n Fällen der Mahlschein vorhanden war, nur noch etwa ein Drittel der Menge zurück, Weißmehl und Kleie erhielten sie überhaupt nicht. Ebenso fehlten die zur­zeit 10 wertvollen Säcke, die um kein Geld zu bekom­men sind.

Stuttgart, 8. April. (Mischehen.) Mischehen, von denen der eine Teil katholisch war, wurden in Stuttgart geschlossen 1914: 621, 1915: 397, 1916: 436, 1917: 483, 1918: 515. In den ersten sechs

Monaten des Jahres 1919 betrug die Zahl dieser Misch­ehen schon etwa 550 und dürfte für das ganze Jahr rund 1000 ausmachen.

Eßlingen, 8. April. (Eisenbahnunfall.) Ani Dienstag abend fiel zwischen Mettingen und Eßlingen ein junger Mann namens Emil Rau aus dem fahrenden Zug und erlitt einen doppelten Schädelbruch.

Böblingen, 8. April. (Flieg er opfer.) Bei Un­terdrückung der Unruhen im Industriegebiet sind durch Absturz mit dein Flugzeug tödlich verunglückt: Ober­leutnant und Beobachter Albrecht Jäger, Zeitfreiwil- liger-Leutnant und Flugzeugführer Günter Stölting, und Vizeseldwebel und Flugzeugführer Robert Wank- mülter, sämtliche voln Reichswehrfliegerhorst Böb­lingen.

Saulgau, 3. April. (Selbsthilfe,) Ein Mann aus dnn Pfrungerried hatte an den Bauern Wetze! in Reute bei Altshausen eine Torfmaschine verkauft. Der Kaufpreis war erledigt und die Maschine von dem Bauern nach Hause gebracht. Nach mehreren Wochen reute den Verkäufer das Geschäft und er hätte seine Ma­schine wieder gern gehabt. Der Bauer aber gab sie nicht wieder her. Eines Tages erschienen zehn Männer aus dem Pfrungerried init einem Gespann und holten die Maschine unter Androhung von Gewalt weg. Der Bauer mußte der Gewalt weichen: er ries jedoch seine Nachbarn zu Hilfe. Die 10 Männer wurden unterwegs angehalten, die Maschine wurde ihnen abgenommen und sie selbst derart verprügelt, daß sie am selben Dag nicht mehr an die Heimkehr denken konnten.

Biberach, 8. April. (Bluttat.) Der 30 Jahre alte ledige Albert Angele vom Kvchstetterhof bei Met­tenberg wurde von zwei Russen in seiner Wohnung durch Schüsse tödlich verwundet. Die Russen, die au» unbekannter Ursache aus alle in der Wohnung Anwe-

ienden sckiossen. sind flüchtig- . ^ ^ ^

Crailsheim, 8. April. (Ern französischer son­der zu g mit Polen.) Dieser Tage fuhr hier ein französischer Sonderzug durch, der 800 Polen aus dev Gegend von Warschau nach Frankreich zum Wiederauf­bau brachte. Die Leute machten einen höchst herunter­gekommenen Eindruck und klagten über die Zustände rn Polen sehr, wo neben großer Arbeitslosigkeit eine furchtbare Teuerung herrsche. Ein Pfund Zucker koste 150 Mk., ein Pfund Fleisch etwa 300 Mk. und ei» Pfund Schwarzbrot 5 Mk. In Frankreich erhalten die Leute 18 Franken Tagelohr!.

Vermischtes.

Noske als Schriftsteller. Wie die BerlinerFreiheit" (Unabh.) mitteilt, ist der frühere Reichswehrminister Noske von dem Hearst-Verlag in Neuyork gegen ein Schriftsteller-Honorar von 1 Million Mk. verpflichtet worden, eine Reihe von Artikel» für die Zeitungen des Verlags zu schreiben.

Wahlopferwilligkeit. Der Vorstand des sozialdemokratische» Kreiswahlvereins Potsdam-Spandau-Osthavelland und Rupotn Hit

10 000 Mk. 10 Mk-, bis 12 000 Mk. 20 Mk.. bis ISMO Mk. 30 Mk.. bis 20 000 Mk. SO Mk., über 20 000 Mk. mindestens 75 Mk.

Glück im Stall. Bei dem Bauern Wilhelm Schill« in Upfingen bei Urach brachte eine Kuh drei Kälbtr zur Welt, die recht munter sind. .

Der Mangel an Düngemitteln. 3mDurlacher Tagblatt findet sich folgende Anzeige: Jauche wird abgeholt gegen Lebens­mittel. Zu erfragen usw. «

Ein Lump. Der 20jährigeKaufmann" Max Stet­er in Berlin erschwindelte unter dem Vorgeben, er habe billigen Kakao aus Holland zu verkaufen, durch Vorzeigung gefälschter Frachtbriefe von zwei Berliner Geschäften zusammen 1729 000 Mark. Von dem Gels hat der Luinp in wenigen Wochen 700000 Mk. in lu­stiger Gesellschaft verpraßt. 1 Million konnte noch bei einer Bank aufgeftmden werden. , , . !

Letzte Nachrichten.

WTB- Berit», 8. April. Das preußische Staatsmmi- sterium hat hmte beschlösse», dte St»«ohnerwehrea a»f-

zulöse«. Im Anschluß an den hierauf bezüglichen Erlaß der Reichsregierung sind die Oberpräsidenten sofort entsprechend angewiesen worden.

WTB. Berlin, 8. April. Der Reichsminister des Inner» hat den deutschen Landesregierungen die gestern veröffentlichte Note des Generals Rollet über die Einwohnerwehren mit- geieilt und folgendes hinzugefügt: Wenn auch die Aus­führungen der Note, die von dem militärischen Charakter der Einwohnerwehren sprechen, zum größten Teil aus un­zutreffenden Voraussetzungen beruhen, so sieht sich die ReichS- rcgierung zu ihrem Bedauern doch nach Lage der Verhält­nisse gezwungen, vor erneuten aussichtslosenGegenvorstellunge» abzusehen und die Reglern«-»« der Länder zv ersuche», die Ausführung des Lerla»g««S alsbald i« die Wege -« leite«. Andererseits muß anerkannt werden, daß die Verhält­nisse sich infolge der letzten Ereignisse vielerorts so verschärft haben, daß es heute mehr denn je unmöglich ist, der 3K- völkerung den Selbstschutz zu verweigern. Auch dürste in den Städten die Rücksicht aus die großen vorhandenen öffentlichen Vorräte und wirtschaftlichen Werte, sowie auf dem Lande die Sorge für die Erhaltung der Nahrungsmittel zu der Prüfung nötigen, wie dis erforderliche Sicherheit gewährleistet werden kann. Es wird deshalb an­heim gegeben, dort, wo ein genügender Schutz durch Reichs­wehr, Sicherheitspolizei und andere Polizeiorgane nicht ge­geben ist, gleichzeitig für einen Ersatz durch eine nach den örtlichen Verhältnissen zu gestaltende anderweitige Schutz - organisation zu sorgen. Hierbei ist genau darauf zu achte», daß jeder Anschein vermieden wird, der aus Verletzung der in dem Schreiben des Generals Rollet angeführten Bestim­mungen des Friedensverlrags schließen lassen könnte. Ins­besondere ist die Bewaffnung mit Militärgewehren, die nach dem Friedensvertrag abzuliefern sind, unzulässig und eS ist auf eine andere Art der Bewaffnung Bedacht zu nehme». Jede militärische Uebung ist unter allen Umständen z» unterlassen. Auf eine erweiterte Zuziehung aus den Kreisen der arbeitenden Bevölkerung wird, wo dies bisher nicht ge­schehen ist, besonders Bedacht zu nehmen sein.

Mutmaßliches Wetter.

Der Hochdruck verspricht keine Lauer. Im Westen »eigen sich neue Störungen. Am Samstag und Sonn­rag ist mäßig kühles und veränderliches Wetter zu er-

warten.

Für die Schristleitung verantwortlich: Ludwig Laut.

Druck und Verlag der W. Riekerschen Buchdruckerei, Alteustetg.