den freien Verkehr des Inlands übergehen. Für die vom Ausland eingeführlen Spielkarten ist die Steuer neben dem Eingangszoll, der von bisher 60 auf 300 Mark für 1 Dutzend erhöht werden soll, und gleichzeitig mit diesem bei der Abfertigung in den freien Verkehr zu entnchten.
Der Ertrag der Spielkartensteuer wird auf rund 1yi/s Mill. Mark (1913: 2177 972 Mk.) berechnet. — Für die bis zum Inkrafttreten des Gesetzes versteuerten und verzollten Spielkarten ist eine Nachbesteuerung und Nachverzollung vorgesehen.
Abänderung des Zuckersteuergesehe».
Die im Zuckersteueraesetz vom 6. Januar 1903 vorgesehene Steuer von 14 Mark für 100 Kilogramm Reingewicht soll laut dem Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung des Zuckersteuergesetzes Maf 30 Mark erhöht werden.
In den letzten fünf Betriebsjahren 1908—09 bÄ 1912—13 hat der Jahresverbrauch durchschnittlich 11,7 Millionen Doppelzentner betragen. Legt man diese Zahl zugrunde, so süßt die Steuererhöhung auf 30 Mark eine Mehreinnahme von 180 Millionen Mk. erwarte».
Neues vom Tage.
Die Ratifizierung deS Friedensvertrags i» Italien.
T.-K. Bern, 35. Juli. Nach Meldungen aus Rom ist die Ratifizierung des Friedens Vertrages seitens der italienischen Kammer für den Anfang der kommenden Woche zu erwarten.
Doch keine Aendernng des Vertrages in Amerika.
T.-K. Haag, 35. Juli. Daily News melden aus New Jork, daß eine Aenderung des Friedensabkommens in politischen Kreisen nicht mehr als wahrscheinlich angesehen wird und daß sogar ein Vorbehalt bezüglich irgendwelcher Aen- derungen im Senat für ausgeschlossen gilt. Wilson ist es offenbar gelungen, die Senatoren von dem Ernst der Lage in Europa und der Dringlichkeit, den Vertrag sofort und vorbehaltlos zu ratifizieren, zu überzeugen.
Roch keine italienische« und japanischen Schadenersatzansprüche.
T.-K. Zürich, 35. Juli. Wie der Temps meldet, find nochjkeine italienischen und japanischen Schadenersatzansprüche bei der Feststellungskommission zur Anmeldung gelangt.
Die Aalandsinsel« bleibe« »entral.
T.-K. Genf, 35. Juli. Meldungen aus Paris besagen, daß die baltische Kommission der Friedenskonferenz in der Frage der Aalandsinseln ihren Entschluß dahin gefaßt hat, daß die Inseln unter dem Schutze des Völkerbundes neutral bleiben würden.
Die italienische Ausfuhr «ach Deutschland freigkgebeu.
T.-K. Mailand, 35. Juli. Nach einer Mitteilung der Mailänder Handelskammer können infolge der Aufhebung der Blockade alle jene Waren nach Deutschland ausgeführt werden, deren Ausfuhr auch nach anderen Ländern gestaltet ist. Was die Valuta anbelangt, gelten die Vorschriften wie für die Ausfuhr nach anderen Ländern, außer für Frankreich und die für die Schweiz, für welche besondere Abkommen getroffen sind.
Ein sranz.-belg. Bündnis.
T.-K. Basel, 35. Juli. Zwischen Marschall Foch und belgischen Generalen haben kürzlich Besprechungen stattgefunden über den Abschluß eines Schutz- und Trvtzbüud- »ifses zwischen Belgien und Frankreich, das die Wacht am Rhein für alle Zeiten sicherste Herr soll. Das Bündnis soll in Kürze endgültig abgeschlossen werden.
Rußland stellt ein Ultimatum au Deutschland.
T.-K. Moskau, 35. Juli. Rakowski richtete am 33. Juli ein neues Ridiotelegramm an die deutsche Regierung, in der darauf aufmerksam gemacht wird, daß die deutsche Regierung bis auf das Radiotelegramm vom 9. Juli noch nicht geantwortet habe. Falls innerhalb 48 Stunden keine Versicherung des Einverständnisses mit dem russischen Vorschlag eintreffe, würden die provisorisch freigelassenen Geiseln wieder festgenommen. Dem gleichen Schicksal würde die deutsche Liquidationskommission verfallen, deren Tätigkeit nachgeprüfr werden solle.
Drohender Generalstreik der Telegrafeuarbeiter.
T.-K. Berlin, 35. Juli. Die Telegrafenarbeiter haben gestern abend in einer stark besuchten Versammlung beschlossen, sofort in den Streik zu trAen. Die Arbeitsniederlegung ist heute Vormittag in allen Betrieben der Post- und Lelegrafe»Verwaltung erfolgt. Der Grund des Streiks ist die Entlassung von 387 Arbeitern, die erfolgte, weil diese heute am 31. Juli die Aufforderung der Unabhängigen zum Demonstrationsstr-ik befolgt haben.
Vom Vorsitzenden des Arbeiterverbandes wird mitgeteilt, daß noch im Laufe des Vormittags Vergleichsverhandlungen mit der Oberpostdirektion beginnen.
Kohleanot in England.
T.-K. London, 35. Juli. Infolge des Grubenarbeiterstreiks wird von Montag ab in ganz England der Eisenbahnverkehr nm ein Fünftel verringert, um Kohlen für den Winter zu sparen. In London wird an Private nur die Hälfte Kohlen wie bisher geliefert.
Räteregiernng in Kroatien.
L.-K. Bndapest, 35. Juli. Nach der Zeitung Voeres Wag ist im ganzen kroatischen Aufstandsgebiet die Räteregierung und die Diktatur des Proletariats ausgerufen worden. Die Kroaten streben eine Koalition mit Sovjet- ungarn an.
MMN
Altenriets. so. In« ISIS.
, » Urverttage» wurde, eine Gewerbelehrerstelle an der Gewerbeschule Freudenstadt dem Hilfslehrer Julius Eisele daselbst.
* Evangelische Feier. Auf die morgen Sonntag Abend Uhr stattfindende Feier in unserer Kirche fei nochmals hingewiesen. Aus den uns vorliegenden Urteilen geht hervor, daß es sich hier um belehrende, künstlerische und erbauliche Vorträge handelt, die in Verbindung mit Jordans farbigen Lichtbildern «ud Meisterbildern zu den Besten gehören, was in Württemberg bis jetzt geboten wurde. Es sollte daher niemand versäumen, die evangel. Feier zu besuchen, abgesehen von deren wohltätigem Zwecke. Die Kinderfeier heute Samstag Abend beginnt gleichfalls um 8'/» Uhr.
Warnung. In letzter Zeit sind wiederholt Fälle vorgekommen, in welchen Gesuchsteller Angestellten der Wirtschaftstechnischen Abteilung des Arbeitsministeriums und besondere solchen der Bautenprüsstelle Nahrungsmittel und andere Geschenke versvrochen oder zugcsandt haben in der Absicht, damit einen ihnen günstigeren Bescheid zu erwirken. Solche Bestechungsversuche sind nicht nur völlig wertlos für die Entscheidung in der Sache, sondern zeugen auch von großer Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Gefuchstellern und stellen zudem eine schwere Verfehlung im Sinne des Z 4 der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 3. Mai 1917 (Reichs-Gesetzbl. S. 393) dar, die mit strenger Strafe bedroht ist. Verfehlungen dieser Art wird mit Nachdruck entgegengetreten und es werden alle Fälle von Bestechungsversuchen durch die betreffenden Stellen ohne Rücksicht auf die Person den Strafverfolgungsbchörden zur weiteren Behandlung übergeben.
8. Wolldecken. Dem Württembergischen Kriegerbund ist es gelungen, eine große Anzahl neuer Wolldecken zur Verteilung an seine Mitglieder, vorzugsweise an Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen zum Vorzugspreis von voraussichtlich 12 Mark das Stück zu erhalten. Die Bundesmitglieder und Kriegshinterbliebene ehemalige Bundesmitglieder haben ihren Bedarf umgehend beim zuständigen Vorstand des Krieger- u.s.w. Vereins anzumelden, der die Zahl der bestellten Decken dem Bezirksobmann mitteilt. Aeußerstcr Termin 14. August. Nach diesem Tage ein- laufende Gesuche können nicht mehr berücksichtigt werden.
Lohnbewegung der Landw. Arbeiter und Dienst- bolev. Auf Einladung des landw. Hauptoerbandes nahm am 8. d. I. in Stuttgart eine Versammlung von Vertretern der Landw. Bezirksvereine Württembergs uud Hohenzollern, des Landesbauernrates und der Schwäb. Bauernvereine Stellung zu der Frage der Lohnverhältniffe der Landw. Arbeiter und Dienst b o tse n und besonders wegen Aufstellung von Richtlöhnen bezw. Festsetzung eines Lohntarifes. Die Versammlung beschloß, mit den Vertretern der Landw. Arbeiter in Verhandlungen einzutreten zwecks Ausstellung von Richtlöhven; die Festsetzung eines Lohntarifes wurde abgelehnt. Die vom Landesbauernrat vor- gcschlager.en Richtlöhne (Mindest- Mittel- und Höchstlöhne) mit verhältnismäßigem Abzug für nicht vollwertige Arbeitskräfte wurden als Grundlage anerkannt, dagegen die außerordentlich hohen Lohnforderungen der Landarbeiterverbände im Hinblick auf die Preise der landw. Erzeugnisse abgelehnt.
Zwangswirtschaft uud Höchstpreisfestsetzung. Der
engere Arbeitsausschuß des landw. Hauptverbandes nahm Stellung zu verschiedenen Antcägen betr. Zwangswirtschaft und Höchst Preisfestsetzung, und insbesondere zur Resolution des landw. Bezirks Vereins Neres- heim, welche möglichst baldige Aushebung der Zwangswirtschaft, Preiserhöhung der landw. Erzeugnisse und Einstellung der Arbeitslosenunterstützung während der landw. tzauptarbeitszeit fordert. Der Ausschuß beschloß, diese Erklärung dem Ervährungsministerium vorzulegen mit dem Hirweis, daß die bisherigen und auch die inzwischen erhöhten Preise der landw. Erzeugnisse im Verhältnis zu den Preisen der Bedarfsartikel und insbesondere der Arbeiterlöhne, welche schon längst die Wirtschaft!. Höchstgrenze erreicht haben, zu nieder sind, daß die Ablieferung zu diesen Preisen auf Schwierigkeiten stößt uno dadurch der Schleichhandel begünstigt wird. Gleichzeitig weist die Eingabe auf die schädliche Wirkung der zu hohen Entlohnung der Arbeiter in den staatlichen landw. Anstalten hin. Zur Schonung der Rindviehbestände und zur Verbesserung der Fleisch- und Fettversorgung beantragt der Ausschuß entsprechende Heranziehung der Schafe zur Schlachtung, Rückgabe der entsprechenden Menge Kleie zu annehmbaren Preisen, Freigabe des Hinterkorns zu Futterzwecken (Hühnerfuttcr), Freigabe oder zum mindesten vorläufige Belastung emes Teiles der Gerste und der Kartoffeln. An der Bildung einer württbg. Lichlbildzentrale w'rd sich der Verband beteiligen, um geeignete Lichtbilder für Vorträge zu erhalten. Die von der Geschäftsstelle ausgeaibeiteten Buchführungsformulare für landw. Ortsvereine werden genehmigt.
Nagold Turugao. Zum erstenmal nach 5jähr. Pause versammelten sich am Sonntag den 20. ds. die Turner des Nagoldgaues zum friedl. Wettkampf der Leibesübungen in Haiterbach. Vorm. 9 Uhr rückten die Vereine mit klingendem Spiel in Haiterbach ein, begrüßt vom dortigen Verein. In stattlichem Zuge, voran die Haiterbacher Stadtkapelle gings auf den schön gelegenen Turnplatz, wo sich bald ein reger Turnbetrieb entwickelte. Groß war die Zahl derer, die um die Palmen des Sieges rangen, und manche schöne Leistung konnte von den Kampfrichtern gewertet werden. Nachmittags 4 Uhr war Preisverteilung, die vom Gauvertreter Herr Landtagsabg. Staudenmaher-Calw mit einer packenden Ansprache eingeleitet wurde.
Es erhielten Preise
s) aktive Turner: 1. Preis Nußbaum. Gottlieb, Simmozheim, 3. Steinbrenner, Karl, Hoib, 3. Köhler, Paul, Rltensteig, 4. Ftnken- beiner, Hermann, Nagold, S. Wengert, Emil, Calw, 6. JooS, Gottlob, Ob.-Hautzstett, 7. Krauß, Georg, Ebhausen, 8. Kolb, Ernst, Calw, s. Kurz, Paul, Calw, 10. Hafner, Eugen, Nagold, 11. Frarck, Tittus, Hochdorf, IS. Hartnagel, August, Ebhausen, 13. Hoyer, Hermann, Calw, 14. Leins, Alfons, Horb, IS. Brezina, Karl, Haiterbach, 15. Hamm, Otto, Horb, 1«. Belthle, Adolf, Calw, 17. Nagel, Heinrich, Calw, 18. Wiedmayer, Gustav, Calw, 19, Maser, Karl, Haiterbach, 20. Sickeler, Wilhelm, Dettingen, 31. Breyer, Georg, Dettingen, 33. Fink, Eugen, Calw, 23. Moll, Emil, Nagold, 34. Vogelmann, Max, Obertalheim, 34. Helber, Johanms, Ebbausen, 25. Stark, Otto, Liebenzell, 35. Eisen, Johs.. Haiterbach, 36. Martini, Gustav, Alten- steig, 27. Vrezing, Friedr., Haiterbach, 38. Huß, Friedr., Nagold, SS. Schab, Friedr., Calw, 30. Schöttle, Karl, Ebhausen, 31. Eberhards Wilh.. Hochdorf, 33. Maier, Friedr., Calw, 33. Laich, Heim., Sim- mozhetm, 34. Seeger. Friedr., Hochdorf, 35. Sickeler, Rudolf, Dettingen, 35. Kolb, Ludwig, Obertalheim.
b) Zöglinge: 1. Steim, WM, Horb, 3. Heberle, Franz, Horb, 3. Breyer, Joseph, Dettingen, 4. Wizemann, Ernst, Altenstcig, 5. Stahl, Emil, Horb, 6, Walz, Wilhelm, Nagold, 7. Hellstein, Joseph, Dettingen, 8. Roller, Adolf, Simmozheim, 9. Burkhardt, Karl, Rohrdorf, 10. Beuther, Paul, Obertalheim, 11. Schöttle, Christ., Nagold, 13. Dengler, Georg, Ebhausen, 13. Schweizer, Felix, Calw, 14. Düttling, Wilhelm, Obertalheim, 15. Lutz, Friedr., Calw, 16. Mchoff, Joseph, Obertalheim, 17. Dettlina, Franz, Horb, 18 . Hellstein, Theodor, Dettingen, 19 Pfrommer, Paul, Calw, 30. Roth, Friedr., Ebhausen, 31. Rauser, Albert, Calw, 33. Mohr. Eugen, Altensteig, SS. Norz, Hermann, Nagold, 34. Bauer, Joseph, Dettingen, 35. Schnepf, Eugen, Nagold, 36. Pusch, Max, Liebenzell, 37. Schaible, Friedr^ Altensteig, 38. Ehnis, Johannes, Ebhausen, 39. Krauß, Gotthilf, Ebhausen, 30. Marquardt, Hugo, Altensteig.
Belobungen erhielten:
1. Besch, Eugen, Nagold, 3. Schäfer, Engelbert, Horb, 3. Hcrter, Wilhelm, Altensteig, 4. Gutekunst, Karl, Calw.
Die in allen Teilen schön verlaufene Veranstaltung wird gewiß der Turnsache wieder neue Freunde zuführen.
— Bom Larrdesbancr.-lrat. Vertreter des badischen, bayerischen, hessischen und württembergischen Landesbauernrats haben sich am Mittwoch in gemeinsamer Sitzung dahin geeinigt, für die Folge regelmäßige Zusammenkünfte zu halten und in Men wichtigen, das Interesse der Landwirtschaft und der Lebensmittelversorgung berührenden Fragen gemeinsam gegenüber der Reichsregierung vorzugehen. Vorort der Arbeitsgemeinschaft ist Stuttgart, Geschäftsstelle der Württ. Landesbauernrat. Zweck der Vereinbarung ist, eine weitergehende Berücksichtigung der süddeutschen Sonderinteressen zu erreichen.
— Der Tarifvertrag für die Industrie. Am
letzten Sonntag ist in Stuttgart ein Tarifvertrag für sämtliche Beamten und Angestellten der württ. Industrie beschlossen. Bei einem Alter von 26 Jahren wurde ein Mindestgehalt von 400 Mk. monatlich festgesetzt. Entsprechend den Leistungen sind die Gehälter in fünf Gruppen eingeteilt. Die Angestellten der Gruppe I, die hauptsächlich mechanische Arbeiten verrichten, erhalten mit 28 Jahren ein Grundgehalt von 360 Mk., bei Gruppe II, eigentlicher kaufmännischer Arbeit, von 400 Mk., bei Gruppe IH, mit höheren Anforderungen an die Lei- stungskrast, von 450 Mk., bei Gruppe IV mit 26 Jahren 550 Mk. und über 30 Jahren 600 Mk., während Gruppe V freie Gehaltsvereinbarung Vorsicht. Lehrlinge erhalten während der drei Lehrjahre 30, dann 50 und schließlich 100 Mk. im Monat. Der Tarif für die weiblichen Angestellten sieht eine Abstufung von 15 bis 25 Prozent gegen den Tarif der männlichen Angestellten vor. Außerdem sind mit einer Abstufung von je 5 Prozent drei Ortsklassen vorgesehen, nämlich für Großstädte, ferner für Städte mit mehr als 20 000 Einwohner und für kleinere Städte. Entschuldungsbeträge werden nicht bezahlt, Teuerungszulagen dem Tarifamt überlassen. Die 'technischen Angestellten zerfallen in sieben Klassen, wobei Klasse I ungefähr der II. Gruppe der kaufmännischen Angestellten entspricht) die Werkmeister in drei Klassen bei einem Mindestgehalt von 475 Mk. im Monat. Der Tarifvertrag tritt am 1. August mit Rückwirkung auf den 1'. April ds. Js. in Kraft und gilt zunächst bis 1. Februar 1920.
Nagold, 24. Juli. (Die Baukosten.) In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde bei der Vergebung der Bauarbeiten für einen Neubau an der Calwerstraße nach dem Ges. festgcstellt, daß die Baukosten gegenüber den Frieden spießen um das Fünffache gestiegen sind. Die Maurerarbeiten kosten 34000 während sie im Frieden zu etwa 7300 aus geführt worben wären. Die Zimmerarbeiten werden auf etwa 18—20000 geschätzt, sodaß der gesamte Neubau auf etwa 100 000 ^ zu stehen kommt, gegenüber etwa 18—20000 nach den Friedenspreisen von ehedem. Die vorgeschlagenen Preise wurden vom Ge- meinderat genehmigt.
Freudevstadt, 25. Juli. (Eine neue Schwarzwaldbahn ?) Wir haben unlängst von einem Plane berichtet, der eine kürzere Bahnverbindung zwischen Frankreich bezw. Paris und Oesterreich bezw. Wien als die gegenwärtige über die Schweiz, anstrebt. Es wurde damals die Vermutung ausgesprochen, daß es sich wohl um die Wiederaufnahme des früheren Orient-Expreß-Verkehrs handle, der bekanntlich über Straßburg, Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, München ging. Jetzt erfährt man etwas anderes über die Absichten. Die Handelskammer von Straßbnrg hat nämlich den Wunsch nach Paris geleitet, von Deutschland die Erstellung der Kniebislinie durch den Schwarzwald zu veranlassen, um dem französischen Export nach dem Osten Erleichterungen zu schaffen. Die Erstellung dieser, übrigens auch von deutscher Seite schon einmal ins Auge gefaßten Linie würde den Durchstich des Kniebis erfordern, wodurch Oppenau mit Freudenstadt verbunden würde. Es käme hierdurch eine Verbindung zwischen Straßbnrg und Ul« zustande, die tatsächlich um 55 Kilometer kürzer wäre, als die bestehende Linie. Grenzer.
js Stuttgart, 25. Juli. (Was unsere Räte kosten.) Nach einer Mitteillung, die der Oberbürgermeister Lauten-