Parteitag der TenLschtte-ijorraien Boltspartei.

Berlin, 14. Juli. Die Deutschnatioiiale Bolkspartei htcll am 12. Juli ihren ersten Parteitag ab. Den Bericht erstattete Abg. H e rg t - Ber':n. der betonte, das; dc^ Pa,teitag zu einem Ehren- lag der Partei werde, wenn er den Zupil'.ime'nschluß des Bollrs in der Erkenntnis der nationalen Pflichten hcrbeiführen könne.. Der Abgeordnete übte scharfe Kritik an der Regierung, die aus Angst und Unsicherheit nie die richtigen Massnahmen zu treffen misse. Das Volk lechze nach einer Regierung, die einen ener­gischen Milieu bekunde. Er verlangte, daß die Neuwahlen bald ausgeschrieben werden. Scharfer Protest wurde gegen die Aus­lieferung Hindcnburgs und des Kaisers erhoben.

Es wurde sodann beschlossen, in einem Telegramm die Königin der Niederlande zu bitten, dem Verlangen nach Aus­lieferung des Kaisers nicht zu entsprechen. Ein weiteres Hul- digungstelcgramm wurde an Hindenburg gesandt.

Frau Margarete Behm berichtete über die Tätigkeit der Partei in der Deutschen Nationalversammlung, Abg. Kar- oorff über die Tätigkeit der Fraktion in der 'preußischen Lan- üesversammluug. Pröf. von Freytag-LoringHoven gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Partei gegen die Verfassung stimmen werde, in der diegottverfluchte und verdammte Repu­blik'' festgelegt werden sollte. Wir müßten zur Monarchie zurück. Siaatsminister a. D. Dr. Helfferich äußerte sich scharf gegen Erzberger, der sich immer auf einen Platz setze, auf dem er Deutschland ain meisten schädigen könne. Abg. Traub-- Dortmnnd sprach über die Bilanz des Weltkriegs und der Revolution. Der größte Fehler der Bethmannschen Politik fei gewesen, daß er es nicht verstanden habe, mit dein zaristischen Rußland, das zum Frieden geneigt mar, eine Verständigung zu erzielen.

Graf v. Westarp führte aus, es ick mit einer großen Aus­wanderung zu rechnen- aber die Auswanderer'werden emp­finden, daß Ehre und Ansehen eines Volks von höchst idealer Bedeutung seien. Deutschland .werde künftig auf eine Kon­tinentalpolitik angewiesen sein! aber auch in dieser Beziehung werden wir übergll auf die Mauern unseres Gefängnisses sto­ßen. Die wünschenswerte Verständigung mit Frankreich könne nicht kommen, solange noch ein französischer Fuß die Rheinufer betrete. Zwischen Polen und Deutschland sei keine Freundschaft möglich. Mit den deutschen Brüdern in Oesterreich müßten wir uns zu einem freien deutschen Volk durchkainxfen. Mit Ruß­land sei eine Verständigung notwendig, doch könne mit dem Bolschewismus kein Pakt geschlossen werden. Der frühere Staatsminister v. Delbrück sprach über den inneren Wieder­aufbau. Sozialdemokratie und Zentrum werden für die nächste Zukunft weiterhin die Mehrheit bilden. Mit der Deutschen Nolksvartei fei seitens der Deutschen Nationalen Bolkspartei eine Arbeitsgemeinschaft anzustreben« > i

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* Vom Lirderkrauz. Gestern Abend fand der Um Mg des Liederkranzes von derLinde" ins neue Vereins- lokal, in den Gasihof z. .Sternen" statt. Vor der Linde wurde noch ein Abschiedslied und dem gewesenen Herbergs­vater zu Ehren sein Lieblingslicd vorgetragen, dann grngs unter Gesang und mit Fahne zum neuen Lokal, das die Sänger in gemütlicher Weise für den Abend ver-inigle.

- Aus Salouiki zurück. Mit der, aus Saloniki zurück­gekehrten Trupven sind auch zwei hiesige Ausmarschicu- qlücklich heimgekehrt. Es sind dies Portier Dürr (Lutz und Weiß) und Fritz Flaig, Sohn des Konditors Flaig hier. Auch von Nachbarorten find einige Krieger mit zu rückgekehrt. ,

Tie Kriegsgefangene». Wie aus Berlin j gemeldet wird, soll der erste Transport deutscher Kriegs-' gefangener in Stärke von 2000 Mann das Gefangenen­lager bei Reims am 20. Juli verlassen.

Telefongebühr. Vom 15. Juli an beträgt Lei Gesprächen die Gebühr für das Herbeirusen einer Per­son nach der öffentlichen Sprechstelle einer Veriehrs- anstalt oder einer Hilfsstelle im Ortsbezirk und darüber hinaus bis zur Entfernung von 1 Km. 50 Pfg. Tie gleiche Gebühr ist zu entrichten, wenn der Postagent, der Hilfsstellevorsteher oder deren Vertreter bei der ange- rufenen, öffentlichen Sprechzelle eine Mitteilung oder Bestellung von auswärts entgegennehmen und sie dem Empfänger übermitteln.

E? ^ K^Frejgabe van Bekleidungsstoffen. Nach ei­ner Meldung aus Berlin werden die im Besitz des Reichs befindlichen Webrohstoffe und fertigen Fabrikate dem freien Handel Angeführt. Die Kriegsgesellschast ist . angewiesen worden, für 300 Millionen Mark preiswerte ! Webwaren an heimkehrende Krieger, Minderbemittelte usw zu beschaffen. 'Tie Kriegstexlilaktiengefellschaft wird ! aufgelöst, die Reichsbekleidnngsstelle wird nach der un- , mittelbar bevorstehenden Abschaffung der Bezugsscheine ! auf die Notstandsverforgung beschränk.

Kaffee, Tee und Kakao. Nach der Mittei­lung des Reichsbevollmächtigten für Kolonialwaren in Hamburg hat der Schleichhandel in Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade einen unerträglichen Umfang angenom­men und es sollen daher energische Schritte da­gegen ergriffen werden. Auf Grund der Weltmarktpreise und unter Berücksichtigung des Stands unserer Valuta ! können zurzeit folgende Preise als angemessen im Klein­handel bezeichnet werden: Kaffee ungebrannt etwa 6.50 i Mk. ein Pfund, Tee 10 bis 13 Mk., Kakaopulver 7.50 bis ! 20 Mk., Schokolade 10 bis 15 Mk. In kurzer Zeit werde der ehrenhafte Handel in der Lage sein, zu diesen Prei' Jen den Verbrauchern zu liefern.

Gegen den Eisenwucher. Nach der Verein« sbarnng des Neichswirtschaftsministeriums mit den Pro- iduzentenverbänden der Eisenindustrie sind die Anfang Mai im Einvernehmen mit den Vertretern der Ar­beiter, des Handels und der großen Verbrauchergrnppen festgesetzten Preise von den einzelnen Werken und vom Großhandel als Höchstpreise anzusehen. Trotzdem for­dern eine Reihe von Händlern, besonders solche, die erst seit dem Krieg oder der Revolutionszeit mit Eisen handeln, fortgesetzt noch Schleichhandelspreise, die 100 bis 150 Prozent über den festgesetzten Preisen liegen. Das Reichswirtschaftsministerium wird diesem Wucher mit allen gesetzlichen Mitteln entgegentreten. Es kann daher den Interessenten nur dringend geraten werden, derartige.

Angebote dem Reichstommiffak für Eisenwirtschaft in Berlin SW. 48, Verlängerte Hedemannstr. 7, zur weiteren Verfotgnna zu übersenden.

Reue Eudölquellen. Ans der Eismeerinsel Spitzbergen haben die Norweger reiche Erdöllager entdeckt. Amerika ist jetzt vom Petroleumfieber ergriffen. Der Strom derer, die jetzt reich werden wollen, ergießt sich jetzt nach Texas. Tausende von Petroleumbohrun­gen bedecken das Land, und kleine, verlassene Nester von 150 Einwohner sind über Nacht zu Städten mit 15000 Personen und mehr angewachsen. In dem Ort Ranger werden bereits täglich 700(X> Faß Erdöl gewonnen. Allerdings kommen auf einen ertragsreichen Brunnen 100 unergiebige, was aber nicht hindert, daß die Aktien dieser 100 zu schönen Preisen verkauft werden.

Höhere Ziegelpreise. Das württ. Arbeits­ministerium hat für die Ziegelwaren aller Art neue hö­here Höchstpreise festgesetzt.

Bervrck, 14. Juli. (Investitur.) Am letzten Sonntag fand die Investitur des neuernannten Stadtpfarrers Esen- wein durch Dekan Pfleiderer aus Nagold statt.

Ebhausen, 14. Juli. (Vereinigung der Branntwein­brenner.) Am Sonntag, den 13. fand hier im Gasthaus z. Sonne eine Versammlung der Kleinbrenner des Bezirks Nagold statt, die sehr zahlreich besucht war. Es wurde ein Bezirksverein gegründet, dem sämtliche Anwesende bei­traten ; der Verein tritt dem Landesverband bei. Es er­folgte eine lebhafte Aussprache, in der ganz besonders her­vorgehoben wurde, die Interessen der Kleinbrenner auch bei dem am 1. Okt. d. I. in Kraft tretenden Branntweinmono­pol in Schutz zu nehmen, um dieses Kleingewerbe auch künftig lebensfähig zu erhalten.

' Nagold, 14. Juli. (Schwarzwaldverein.) Der Schwarzwald - Bezirks, - Fremdenverkehrs- und Lokalver­schönerungsverein Nagold soll! nunmehr als Schwarzwald- bezlrksverein weiterbestehen. Stadtschultheiß Maier ist als Vorstand zurückgetreten und an seine Stelle Oberamtsbau- meister Schleicher gewählt worden.

X Von der Evz, 13. Juli. (Ein trauriges Ende.) Die 17 jährige F. W. die m einer Pforzheimer Bijouterie- sabrik als Lehrmädchen arbeitete, hatte dort eine kleine Unzuträglichkeit und beschloß, sich das Leben zu nehmen. Im Geschäft suchte sie sich Zyankali zu verschaffen und ging in den Wald um sich zu vergiften. Sie hatte aber Aetzkali erwischt, von dessen Genuß sie zunächst nur furchtbare Schmerzen bekam, die sie wieder Heimtrieben. Nach zwei­tägigem Leiden ist sie dann gestorben.

(-)"Mainhardt, 14. Juli. (Verkehrssache.N Ter Krastwagenverkrhr durch den Mainhardter Wald s wird voraussichtlich in dieser Woche in Betrieb gesetzt, s (-) Gmünd, 14. Juli. (Oberrealschule.) Dec^ Gemeinderat hat beschlossen, die hiesige Realschule zu t einer Oberrealschule auszubauen. j

(-) Fleinheim, OA. Heidenheim, 14. Juli. (Teure) Schafweide.) Für die hiesigen Schafweiden wurden) zuletzt 700 Mk. gelöst. Bei der jetzigen Verpachtung ! wurde der Preis auf 8020 Mk. hinaufgetrieben. !

(-) Schwenningen, 14. Juli. (Ausstand.) Das in der Ferienfrage eine Einigung bis jetzt nicht zu er<s zielen war, sind die Arbeiter der Uhrenindustrie heute in s den Ausstand getreten. Die Schramberger Arbeiter haben s sich mit den hiesigen verbunden erklärt. Ter Schlich-Z lungsausschuß tritt am Mittwoch ür Rottweil zusammen.^ (-) Ravensburg, 14. Juli. (Erntebeginn.)'i Die Gerstenernte hat begonnen. Die Halme sind wegen ^ der Trockenheit kurz, doch ist die Frucht befriedigend.

Vermischtes.

Oeffetttlicher Sprechsaal.

(Eingesandt.)

Das hiesige Stadtschultheißenamt bringt Wohl in der Zeitung: das Heidelbeersammeln vor dem 20. Juli ist ver­boten. Die Fünfbronner jedoch sammeln schon über 8 Tage Beeren im Stadtwald Priemen, hat denn der städt. Forstwart Klöble nicht das Recht diesen Leuten das Beerensammeln zu verbieten? Die Altenfteiger sind natürlich so ängstlich und warten bis der 20. Juli kommt und bis dahin sind d.e meisten Beeren von den Auswärtigen geholt. Haben denn die Fünfbronner mehr Recht im Priemen als die Altensteiger? Einer für Viele.

Eingesandt bezüglich des vom Kommunalverband Nagold an gesetzten Preises für den demnächst zur Verausgabung kommenden amerikanischen Specks.

Auch In Nag-ld hat man das erößte Interesse, den amerik. Speck ! so billig wie möglich zum Verkauf zu bringen. In der am letzte« Freitag siattgefundenen KommWonssitzung für Verteilung der Lebens­mittel usw. habe ich mitgeteilt, daß im Bezirk Herrcnberg das Pfurck amerik Speck zu 8,70 Mk. verkauft wurde und müsse hier im Bezirk Nagold doch auch die Möglichkeit gegeben sein, unter dem Preis von 4 Mk. das Pfd. abzusetzen- Der anwesende Vorsitzende des BeztrkS- arbeiterrats Gmdrt. Schulmacher wurde sodann beauftragt, mit dem KommunalverbanL in Verhandlungen zu treten, um eine Reduzierung des Preises auch im hiesigen Bezirk zu ermöglichen. Des weiteren bade ich aus die Kenntnisnahme aus dem Eingesandt inAus de» Tannen" ersehen, daß im Bezirk Freudenstadt das Pfd. amerik. Speck sogar um 8,40 Mk. verkauft wurde, worauf ich heute Herrn Stadt­schultheiß Mayer hier ersucht habe, Erkundigungen einzuholen beim Kommunalverband Frevdenstadt, wie dort die Möglichkeit vorhanden war, den Speck um den obenangcführten Preis abzusetzen. Meiner Ansicht nach dürfte es sich hier in diesem Fall um Zuschüsse aus dem Kommunalverbandsüberschuß handeln, was im Bezirk Nagold auch am Platze wäre, wenn dies zu einer Verewigung beitragen könnte.

Gmdrt. I. Ilg, Kettenmacher.

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Wie uns von der Bezirksversorgungsstelle Nagold mitgeteilt wird, mnßte auch im Bezirk Freuden st adt der Preis für den Auslandsspeck auf 4 Mk. bezw. 4,20 Mk. erhöht werden. Die Schriftleitung.

Letzte Nachrichten.

Autcunfalk. Bei einer Fahrt stürzte der KrcE« -gen des Fürstbischofs non Prag, Skrbeiisky, um. Der Ka'....>cn wurde blutüberströmt und bewußtlos unter dem Wagen hervorgezogen.

'Die Auswanderung. Eine deutsche Kommission soll sich nach einer Drahtung desNouvelliste" aus Rio de Janeiro an Bord des DampfersGelira" nach Argentinien begeben, um dort die Unterbringung von 5 Millionen deutschen Auswanderern zu studieren.

Heringe als Zahlungsmittel. Die norwegische Regierung will in Berlin ein neues Tesandtschaftsgebäude kaufen und bietet dafür eine Lieferung von Heringen an. Der uralte Tausch­handel scheint wieder zu Ehren zu kommen.

Schiebergewin». Be! einer Lieferung von 1000 Zentnern Kartoffeln an den Wildbader Wirtsverein nahm der Zimmcr- jMgnn Schmidt aus Wildbad nach demEnztäler" einen Ge­winn von 8000 Mark und sein Helfer einen solchen von >2000 Mark.

Das Blatt hat sich gewendet. Die Münchner Brauereien Klagen über schlechtes Geschäft wegen des Achtstundentags, der Lohnhöhe und der teuren Kohlen. Eine Grobbrauerei hatte in den letzten 12 Monaten einen Verlust von 1 Million Mark,

> wahrend in den Kriegsjahren Dividenden dis zu 20 Prozent 'verteilt wurden.

! Reiche Tabakvorräte lagern in Holiändisch-Sumatra. Drei Fohresernten mit SOOOOO Ballen warten aus die Abfuhr, dazu ! kamnit, die neue Ernte mit 200 000 Ballen. In Amerika sind l lV4 Milliarden Pfund angekauft. Wenn wir nur schon davon hätten!

Geschäftliche Mitteilungen.

Horb a. N., 12. Juli. Das den Erben des verstorbe­nen Verwoltungsaktuars Riderer hier gehörende Wohnhaus mit Garten, ging durch Kauf in den Besitz des Herrn Paul Vogelwaid, Kellermeisters, Berlin-Stöcklitz, über. Der Abschluß erfolgte durch das Immobilien- und Hypotheken- geschäst Albert Preßburger in Horb a. N.

Neuhaus Aixheim, 12. Juli. Das Wilhelm Hug- ger'sche Wirtschafts- und Brauereianwesen hier nebst ca. 6 Morgen Gütern, ging heute durch Kauf in den Besitz des Herrn Wilhelm Mayer, Wirtschafts- und BrauereibcsitzerS z. Pflug, Altstavt Rottweil. über. Der Abschluß erfolgte durch das Immobilien- u. Hypothekengeschäft Albert Preß- i burger, Horb a. N.

WTB. Hamburg, 15. Juli. Der holländische Dampfer MarS", der vor dem Kriege regelmäßig hier verkehrte, ist am Montag mit einer Ladung Stückgut im Hamburger Hafen eingetroffen als erster Holländer, der nach Auf­hebung der Blockade ohne Kontrolle Hamburg angelaufen hat.

WTB. Berlin, 15. Jul-. DemBerliner Lokalem- zeiger' wird aus Thorn berichtet, daß auf eine an sämtliche Reichs- und Staatsbeamte in der Ostmark ergangene An­frage, ob sie das abzutretende Gebiet verlassen oder iu polnische Dienste treten würden oder Bedenkzeit wünschten, von weit über 75 Proz. Beamten, von höheren Beamten sogar fast 100 Proz., um Versetzung in andere preußische Gebiete gebeten und die Uebernahme in polnische Dienste abgelehnt wurde.

WTB. Berlin, 15. Juli. Wie derBerliner Lokal­anzeiger' meldet, wurde imZusamwenhang mit dem drohenden Landarbeiterstreik über große Teile Pommerns der Be­lagerungszustand verhängt.

WTB. Berlin, 15. Juli. Der Chef der schweizerischen Abordnung in Paris erklärte, verschiedenen Morgenblätteru zufolge, daß men« die Zulassung Deutschlands zum Völ­kerbund nicht «r^olge, die Schweiz aus ihre Mitglied­schaft verzichte.

WTB. Bern, 15. Juli. Nachdem die letzten Schwierig­keiten, die der Entlassung der etwa 3000 noch in der Schweiz befindlichen deutschen Internierten im Wege standen, beseitigt sind, wird die KliegStuteruiernug in der Schweiz iu etwa Monatsfrist beendet sein.

WTB. Hamburg, 15. Juli. Von den Unabhängigen Sozialisten und den Kommunisten wurde laut Hamburger Volkszeituna beschlossen, am 15. Juli in einen 24 ständigen Proteststreik einzutreten. Begründet wurde der Beschluß mit dem angeblich außerordentlich herausfordernden Auf­treten der Reichstruppen, mit der Einführung der Prügel­strafe in den Gefängnissen und mit der Verhaftung von Bürgerschaftsmitgliedern.

WTB. Weimar, 15. Juli. Die Deutsche Tageszei­tung (Nr. 339) vom 14. Juli setzt ein Pariser Telegramm derNeuen Zürcher Zeitung', welches eine angebliche Ent- spavrmng auf Seiten der Entente gegenüber Deutschland i mitteilt, in Verbindung mit dem Reichsmtnifter Erzberger. Demgegenüber wird von zuständiger Seite fcstgestellt: Die Behauptung der Deutschen Tageszeitung, die Neue Zürcher Zeitung stehe seit Jahren in freundschaftlichen Be­ziehungen zu Erzbeiger und seinen Kreisen ist ebenso un­wahr wie die Unterstellung, der Reichsminister Erzberger habe unter Täuschung der deutschen Bevölkerung, ja der eigenen Partei, die Widerstände gegen die Unterzeichnung des Friedens umgangen und hintergangen.

WTB. Bern, 15. Juli. Der italienische Transport­minister entwickelte in der gestrigen Sitzung der Kammer ein außerordentlich düsteres Bild von der Lage des Trans- i Portwesens. Er erwähnte die furchtbare Kohlenknappheit Italiens. Die Kohlen kämen nur noch aus England und Amerika. Die monatliche Zufuhr reiche z. Zt. nicht einmal zur Deckung des Bedarfs der Eisenbahnen. Dabei muffe man befürchten, daß es noch weniger werde.

Mntmaßliches Wetter.

Der Luftdruck nimm! langsam zu, aber es wird noch einige Zeit dauern, bis die Störungen ausgefüllt sind. Am Mittwoch und Donnerstag ist deshalb zeitweilig aushel-^ terndes, aber immer noch vielfach bedecktes und mäßig! warmes Wette > - erwarten. !

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lank.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei. Altensteig.