Mlenrleis. 13. Juli l»is.

* Seine« 80. Geburtstag feiert heute in Stuttgart Generalleutnant v. Seutter, ein geborener Altensteiger. Sein Vater, Christoph Heinrich Freiherr v. Seutter, war hier kgl. Forstmeister.

zreme Verteuerung von Eisen und Stahl.

Aer rheinisch-westfälische Stahlwerksverband beschloß, trotz der tatsächlichen Erzeugungsverluste keine Preiserhöhung vorzunehmen, in der Erwartung, daß mit dem Abbau der Lebensmittelpreise auch die Arbeitslöhne zurückgehen

Werden. ^

Was kann Italien liefern und was braucht

^es? Bei einer Besprechung von italienischen Vertretern mit solchen der bayerischen Regierung in München be- zeichneten erstere folgende Artikel als lieferungsfähig: Schwefel, Rohseide, Gemüse, Obst, Zitronen, Oel, Hüte , Hanf und Leinen. Der Bedarf Italiens erstreckt sich auf folgende Artikel: Zellulose, Zink, Eisenabfälle, Pharma­zeutische Produkte, Farben, Halbzeugeisen, Werkzeugma­schinen, Holz, Kalisalze, Thomasmehl, Glas, Butterma- i schinen, Holzbearbeitungsmaschinen. Die abzuschließen- den Geschäfte sollen nach Möglichkeit den Einzelfirmen überlassen werden.

Zwerenberg, 11. Juli. Die durch den Wegzug von Pfarrer Hornberger erledigte hiesige Pfarrstelle wurde von der Oberkirchenbehörde dem Missionstnspektor Herm. Kiefer in Basel übertragen. Mit dieser Ernennung kommt das Konsistorium einem von der Kirchengemeinde ausgesprochenen Wunsche entgegen.

(-) Aichschieß, 11. Juli. (Kirschendieb.) Ein frecher Bursche hat einen Kirschenbaum umgesägt, um (die Kirschen besser vom Baum pflücken zu können. Dem Besitzer dürfte nach den heutigen Preisen ein Schaden von etwa 1000 Mark entstanden sein.

(-) Schramberg, 11. Juli. (Aus Italien.) Dieser Tage ist bei einer hiesigen Firma die erste Waren­bestellung aus Italien eingelaufen.

(-) Stuttgart, 11. Juli. (Aus Saloniki.) In l zwei mit Tannreis geschmückten Sonderzügen trafen heute l vormittag etwa 600 Mann der 7. Landwehr--DivrswN 'unter Führung des Hauptmanns Haas hier ein. Die s Truppen standen früher in der Ukraine und waren irt ! der letzten Zeit im Gefangenenlager in Saloniki. Eine ungeheure Menschenmenge begrüßte am festlich geschmück­ten Bahnhof die heimkehrenden Krieger mit stürmischem (Jubel. - - - ---.

'(--) Stuttgart, 10. Juli. (Gastwirtskamm er.) Auf dem Verbandstag der Wirte Württembergs wurde be­schlossen, an die Regierung die Bitte um Errichtung einer Gastwirtekammer Württembergs einzureichen. Die Wirte sind bereit, die Kosten zu übernehmen.

(-) Metzingen, 11. Juu. (Diebstahl.) In dem Neckarkieswerk Oferdingen sind kurz nachein­ander zwei Motoren gestohlen worden, wodurch der ganze Betrieb stillgelegt ist und das Geschäft einen Schaden von etwa 10000 Mark erleidet.

(-) Massenbachhausen, OA. Brackenheim, 11. Juli. (Einbruch.) In der Nacht wurde in den Keller der ^hiesigen Zigarrenfabrik Hochherr eingebrochen und 130 Pfund besserer Tabak und dazu einige Lebensmittel, die dem Werksührer gehörten, entwendet.

(-) Ehningen i. Gäu, 11. Juli. (Ei nb rech er.) Die hiesige Einwohnerschaft ist in nicht geringer Auf­regung. In zwei Tagen wurden nicht weniger als fünf Mnbruchdiebstähle verübt. Der Verbrecher ist man noch 'nicht habchast. geworden.

r (--) Waldstetten, OA. Gmünd, 11. Juli. (Tra- isches Ende.) Der 27 Jahre alte Landjäger Franz q/erkommer von hier, der in Wangen i. A. seit einem Aähr stationiert war, ist bei der Verfolgung eines Diebes in einen See geraten. Beide, Landjäger und Dieb, haben an einer sumpfigen Stelle den Tod ge­funden. Herkommer hat den ganzen Feldzug mitge­macht.

(-) Schwaigern, 11. Juli. (Erntebeginn.) Guts'pächter. Fellmann hat etwa 10 Morgen Wintergerste geerntet. Der Regen in letzter Zeit hatte ihm im Ge­gensatz zu den übrigen Halmfrüchten nichts mehr genützt. Ihr Grand war gut, doch die Aehren waren infolge der großen Trockenheit kurz. Das Druschergebnis darf als mittel bezeichnet werden. In etwa 8 Tagen warmes Wetter vorausgesetzt folgt die Roggcnernte.

(--) Müns'ingen, 11. Juli. (Tie Neutralen.) Von der Vereinigung der Unteroffiziere des Beurlaubten­standes der Ortsgruppe Münsingen ivurde in einer Ver­sammlung der Standpunkt vertreten, daß die Mitglieder der Vereinigung im Falle eines Regiernngssturzes sich neutral verbalten oderzum großen Hausen" gehen werden.

(-0 Lutz a, N., 11. Juli. (Stiftung.) Fabrikant Max Stehle hat der Stadt 25 000 Mk. für einen Schulbau und 15 000 Mk. zur Erbauung einer Badean­stalt überwiesen. Auf mehrere ihm gehörige Bauplätze hat er verzichtet, wodurch es ermöglicht wird, zur Be­hebung der großen Wohnungsnot weitere Wohnhäuser zu erstellen.

Sormtagsgedanken.

Was Deutschland rettet. ,

Um der Sparsamkeit willen werden wir nun er­streben müssen, was Forderung des Edelmenschen in uns ist: daß die Kräfte im Volk sich nicht mehr gegeneinander richten und konkurrierend sich bekämpfen, sondern daß sie

miteinander sich verbinden zum gemeinsamen Ziel. !

G. Prellwitz.

Vermischtes.

Der Milchpreis. Tausende von Allgäuer Milchbauern ver­langten in einer Versammlung in Kempten von der Regierung die gleiche Milchpreiserhöhung wie in Württemberg, widrigen­falls sie ab 1. August die Belieferung der Sennereien einstellen werben. Ferner forderten sie die Aufhebung der Höchstpreise für Nutz- und Zuchtvieh und freie Nutz- und Zuchtviehmärkte.

Selbstmord. Der Großindustrielle Kommerzienrat Laux tn Regensburg, Vorsitzender der oberpfälzischen Handelskam­mer, erschoß sich wegen der traurigen deutschen Wirtschaftslage.

Der Seeverkehr in Stettin zeigt einen erheblichen Auf­schwung. An einem Tage wurden neulich 31 aus- und ein­führende Schiffe gezählt.

Stasfellauf BerlinWien. 2n Sportkreisen wird die Em- setzung eines Staffeltarifs BerlinWien und umgekehrt erwogen. Die Sache dürfte einige Schwierigkeiten haben, da der Weg durch das feindliche Tschocho-Siowakien führt.

Neberschwemmung. Infolge eines schweren Wolkenbruchs entstand am 8. Juli in Südmühren eine furchtbare Ueberschwem- mung durch die hochangeschwollenen Flüsse March und Olschava. Zugleich ging ein Hagel nieder, der alles vernichtete. Dip Schlossen liegen stellenweise IV- Meter hoch.

Abgestürzt. Der französische Kampfflieger Navarre ist bei Versailles tödlich abgestürzt. Ferner ist bei Marseilles (Arr. Cher) ein Flugzeug abgestürzr. Die Insassen, zwei englische Offiziere und zwei englische Mechaniker wurden getötet.

Der Saharaflug verunglückt. Nach einem Telegramm des Gouverneurs von Fraiizösisch-Westafrika an General Lyautey äst das Flugzeug des Flicgerleutnants Lemaitre, der. wie wir kürzlich gemeldet haben, von Mogador über die Sahara nach Dakar fliegen wollte, in Port-Etienne. 1408 Kilometer von Mogador und 700 Kilometer von Dakar entfernt, abgestürzt. Der Apparat ist zerstört; der Flieger und sein Begleiter blieben jedoch unverletzt.

Fuchs und Raben. In der Nähe des Viehhofs bei Giengen a. Br. beobachtete ein Spaziergänger, wie ein Fuchs seine Beute, ein armes Häslein, gegen eine Schar Raben verteidigte. Die Raben stießen wiederholt wütend auf den Fuchs herab und setzten ihm durch kräftige Schnabelhiebe derart zu, daß er seine Beute im Stiche ließ und im nahen Dickicht verschwand. Aus dem Kampfplatz blieben das tote Häslein, ein toter Rabe und eine Menge R-bcnfedern.

Mutmaßliches Wetter.

Die Störungen, dauern an. Der Einfluß des Hoch­drucks geht zurück. Am Sonntag und Montag ist neben kurzer Aufheiterung vielfach bedecktes und zeitweilig reg« .nerifches Wetter zu erwarten. - > ^

Handel zrrrd Verkehr.

Calw, 11. Juli. (Schweinemarkt.) Auf dem am letzten Mittwoch stattpehabten Schweinemarkt waren zugeführt: 280 Stück Mtlchschweine, die pro Paar 220 bis 450 kosteten, und 26 St. Läufer, von denen das Stück zwischen 300 bis 450 kostete. Der Handel war etwas flau; es blieb ein Drittel der zugeführten Tiere unverkauft.

* Aus dem Kiuzigtal, 8. Juli. Der Kirschenertrag im Kiuzigtal ist bester, als man nach dem Verlauf der Blüte erwartete. Namentlich in dm Seitentälern ist er gut, ganz besonders im Harmersbachtal und im Tal von Nordrach. Dort hängen die meisten Kirschenbäume übervoll. Der Regen der letzten Woche hat das Brechen der Kirschen etwas ge­stört; ein Teil mußte auch, weil aufgesprungen, ins Faß wandern zum Brennen.

Oeffentlicher Sprechsaal.

(Eingesandt.)

Wie kommt es. daß im Kommunalverband Freudeu- stadt der amerik. Speck zu 3.40 pro Pfund abgegeben weroen kann, während im Kommunalverband Nagold das Pfund ^ 4. kostet? 8ok.

Letzte Nachrichten.

Die Blockade Deutschlands ausgehobe«.

Versailles, 12 . Juli. (Telegr.) Der Oberste Rat der Alliierten hat in seiner gestrigen Nachmittagssitznug beschlossen, die Blockade Deutschlands vom 12. Juli ab aufzvheben.

Berlin, 12. Juli. Durch die gestrige Erörterung der Grundrechte und Grundpfiichten in der Nationalversamm­lung ist anscheinend eine neue Krisis zwischen den brideu Regierungsparteien, der Sozialdemokratie und dem Zen­trum, in Herausbildung begriffen.

WTB Versailles, 12. Juli. Der Kellnerstreik macht sich in Paris stark geltend. Fast sämtliche Lokale sind geschlossen. Diejenigen Wirte, die offen halten wolltest, wurden im Laufe des Vormittags von den Streikenden ge­zwungen, zu schließen. In den großen Hotels soll das Personal um 30 bis 40°/° vermindert sein.

WTB. Amsterdam, 11. Juli. Nieuwe van den Dag schreibt: Es ist ein eigenartiges Schauspiel, zu verfolgen, wie nach der Erklärung Lloyd Georges im Unterhaus- ein gewisses Maß von Sympathie für den früheren Kaiser entstanden ist. Es stellt sich immer mehr heraus, daß Lloyd George keinen geschickten Schachzug gemacht hat, als er, um einen Teil des englischen Publikums zufrieden zu stellen, den Plan einer gerichtlichen Verfolgung des ehe­maligen Kaisers so energ sch durchsetzte.

WTB. Versailles, 11. Juli. Heute fand in Versailles eine vorbereitende Besprechung einer deutschen und einer Enteutekommisstou über die Ausführung der Leistungen und Lieferungen statt, welche Deutschland im Friedeus- vertrage übernommen hat. Es wurde zwischen dem deutschen Vorsitzenden Unterstaatssckretär Schroeder und dem .französischen Vorsitzenden Loucheur ein Einverständnis dahin erzielt, daß über eine Reihe von Einzelfragen, besonders über die Frage der Koblen- und Chemikalien Lieferungen schon in der nächsten Woche besonders Sachverständigen- Kommissionen in Versailles zusammentreten sollen. Von französischer Seite wurde das dringende Verlangen gestellt, daßzudenArdeitenderA ufräumung der durch denKrieg zerstörten französischen Gebietealsbald freie deutsche Arbeitskräfte in er hebl ich em Umfan g e herangezogen wür­de n. Für Belgien wurde die Beteiligung deutscher Ar­beiter als nicht notwendig bezeichnt Deutscherseits wurde die sofortige eingehende Prüfung diepr Frage u. die baldige Ileöerreichung entsprechender Vorschläge zugesagt.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lank.

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Stadtschultheißenamt:

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Schnltheißenamt.