- - Li^tt-uers Anfang. Am 22. Juni abends 12 Uhr 54 tritt die Sonne in das Zeichen des Krebses. Damit beginnt astronomisch der Sommer. Ter 22. Juni ist der längste Tag. Er umfaßt 16 Stunden 31 Minuten. Bald nimmt die Tageslänge wieder ach sodaß etwa eine Woche später die Tage nur noch 16 Stunden 28 Minuten lang sind. Der 22. Juni ist der Tag der Sommersonnenwende. An ihm hat die Sonne ihren höchsten Stand auf der Jahresbahn erreicht. An 'der Sommersonnenwende feierten die alten Germanen ein hohes Fesch das Fest der Sonnwende. An ihm verglühten auf den Berggipfeln zu Ehren des jugend- 'schönen Licht- und Sonnengottes Baldur Freudenfeuer, 'die sich dann als Johannisfcuer in die christliche Zeit unseres Volks herübergerettet und in den letzten Jahrzehnten an Beliebtheit zugenommen haben.
— Len gewerbsmäßigen Schleichhändlern
-gehen die Behörden jetzt gehörig auf die Nähte. Je j strenger man vorgeht, umso deutlicher wird man aber s auch gewahr, welch erschreckenden Umfang der dunkle ! Schleichhandel, und zwar nicht erst seit gestern, ange- . nommen hat. Aus allen Landesteilen laufen fortwährend Nachrichten über beschlagnahmte Schleichwaren ein; cher Geldumsatz geht ins Fabelhafte. Bei der beginnenden Obsternte wird man etwas erleben können.
— Erhöhung der Hotelpreise. Ter Verein Berliner Hotelbesitzer hat laut „M. N. N." in Anbetracht des neuen Lohntarifs beschlossen, daß ab 1. Juli in allen den«. Verein angeschlossenen Hotels das billigste 'Bett ? Mk. kosten soll. Darüber hinaus berechnen alle . Hotels 25 Prozent Aufschlag auf die Hotelrechnung für ^ Entlohnung des Personals, weil das seit dem Kellner- , streik erhobene Bedienungsgeld von 20 Prozent den durch! 'die feste Entlohnung entstehenden Mehrbetrag an Unkosten nicht decke. In den Hotelrestaurants wird ein . Aufschlag von 15 Prozent (bisher 10 Prozt.) erhoben.
(-) Stuttgart, 20. Juni. (Wer Landtag und die Friedens frage.) Morgen vormittag halb 11/ Ahr werden sämtliche Fraktionen des Landtags auf Wunsch der Staatsregierung zusammentreten, um die Ariedensfrage zu besprechen.
(-) Stuttgart, 20. Juni. (Aus st and.) Wegen Kohnstreitigkeiten traten heute morgen die Angestellten des Warenhauses Tietz in den Ausstand. Das Geschäft blieb geschlossen.
(-) Cannstatt, 20. Juni. (Ertrunken.) Ein «junger Mann, der als Offizier im Felde stand, ist beim Baden im Neckar infolge Herzschlags ertrunken.
! (-) Eßlingen, 20. Juni- (Arbeitseinstel
lung.) Infolge Arbeitseinstellung in den Betrieben der Reckarwerke Eßlingen und Altbach setzte gestern mittag der elektrische Strom aus, wodurch eine ganze Reihe von Betrieben stillgelegt wurde. Die Straßenbahn konnte nicht mehr verkehren.
(-) Eßlingen, 20. Juni. (Schiebungen.) Die kommunistische Partei veranstaltete auf dem Marktplatz eine Kundgebung, da das Gerücht von Lebensmittelschiebringen umging. Es wurde nun eine Kommission zur Untersuchung der Angelegenheit eingesetzt. Nach der „Eßl. Ztg." hat eine Angestellte beim städt. Lebensmittelamt im Lauf der letzten Monate einem Bäckermeister eine Anzahl Brot- und Butterkarten überlassen, die ihn in den Stand setzten, aus unerlaubte Weise sich einige Sack Mehl und eine gewisse Menge Butter zu verschaffen.
(-) Schorndorf, 20. Juni. (Die Bezugsschein-Zigarren.) Einem hiesigen Geschäftsinhaber, A. Grill, wurden vom Lebensmittelamt 1000 Zigarren zum Preise von 250 Mk. mit der Weisung zugeteilt, sie an di 2 Einwohner gegen Abgabe der Bezugsscheine zum Preise von 30 Psg. für das Stück abzugeben. Das Stadtschultheißenamt macht nun bekannt, daß Grill alle Zigarren für sich zurückbehalten und gegen die Bezugsscheine andere, minderwertige Zigarren zum Preis von 80 Psg. verkaufte. Gegen Grill ist Anzeige an die Staatsanwaltschaft erstattet. Außerdem hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, das Geschäft des A. Grill mit Wirkung vom 1. Juli bis 30. September Vs. Js. von der Zuweisung sämtlicher Lebensmittel und anderer Bedarfsgegenstände auszuschließen.
Lorch, 20. Juni. (Blitzschlag.) Bei dem Gewitter am Mittwoch abend schlug der Blitz in das Anwesen des Neubauern in Oberkirneck ein, ohne zu zünden, tö.ete aber e.n Pferd.
(-) Tübingen, 20. Juni. (Er bleib t im Amt.) Der durch die neuliche Arbeiterdemonstration erzwungene Verzicht des Oberamtsvorstandes, Regiernngsrat Preu- ner, auf sein Amt, kann von der Regierung nicht anerkannt werden. Der gute Wille und die gewissenhafte Amtsführung des Oberamtsvorstandes wurde bei einer Besprechung mit Mitgliedern des Kommunalverbandes, des Gemeinderats und Arbeiterrats Tübingen, unter Leitung des Ministers des Innern, Dr. Linde mann, nicht in Zweifel gezogen. Eine Reihe von Verbesserungsvor- sschlägen. insbesondere auf dem. Gebiet der Fleisch-, Milch- und Fcttveiwrgung sollen von den zuständigen Stellen
-sofort weiterbehandeci. wir.en.
(-) Mägerkirrgen OA. ^Reutlingen, 20. Juni. (Dyphtherie.) In unserem worfe ist Typhthecie aus- gebrochen. Gestern wurde das erste Opfer, eine junge Frau beerdigt, nach nur ^tägiger Krankheit.
(-) Mühlocker, 20. Juni. (Erstick t.) In M öns- heim kam der 60jährige Landwirt Jakob Müller auf seltsame Weift ums Leben. Als er seine Kuh im Stall fütterte, drückte ihn eine Kuh so mit dem Kals auf den Futtertrsg, daß er erstickte. . .^—^
Sonntagsgedanken.
Vorwärts!
j Was du erlebt, — laß niemals dran zerbrechen
> den Glauben an die Zukunft, an dein Glück,
j Will auch Vergangnes schmerzend zu dir sprechen, sprich stets ein mutig Vorwärts, kein Zurück!
LH. PätzolS!
Vermischtes.
HindenLurgs Lebensbeschreibung. Im Oktober wirb nach der Anzeige einer Berliner Buchhandlung ein von Generalfelbmarschall v. Hindenburg verfaßtes Buch unter dem Titel „Mein Leben" erscheinen, in dem Hindenburg leine Erinnerungen niederlegt.
Amerikanische Heuernten. Das Frankfurter Hofgut Langwiesen bei Meudt im Westerwald ist dadurch m eine große Futternot geraten, daß ihn, die amerikanischen Soldaten sämtliche Wiesen bis auf eine vollständig abmähten und das Gras bezw. Heu beschlagnahmten. Für die 70 Kühe des Hofgutes besteht nicht die geringste Möglichkeit, anderweitig Fuiter zu beschaffen. Eine Entschädigung für das Heu bezahlen die Amerikaner nicht. Wie auf Langwiesen, sa beschlagnahmen die Amerikaner auch in allen von ihnen besetzten Orten die gesamte Heuernte, fo daß überall sich schon jetzt die größte Futternot bemerkbar macht.
^ Streik. Nach einem Prlvattelegramm des „Berliner Tage- blatts" aus Lugano meldet „Corriere della Sera", datz der ge- 'famte Klerus des Heiligen Hauses von Loretto, der berühmten Wahlfahrtskirche, in den Ausstand getreten sei. — Es wird wohl gestattet sein, hinter die Meldung ein Fragezeichen zu fetzen.
Ein übler Tausch. Der „Australian Worker" stellt fest, daß die Eingeborenen auf Neuguinea seit der Verdrängung der deutschen Verwaltung durch England mit Einverständnis der britischen Verwaltung die Peitsche bekommen. Die Engländer wollen den Eingeborenen gegenüber offenbar ihre höhere Befähigung zur Erziehung der Koionialvülker beweisen. Die Eingeborenen selbst werden von dem Tausch aber nicht sehr erbaut sein.
Versicherung gegen — Regen! Eine neue Art von Ver- ficherungsgeschüfl treibt man seit einiger Feit in London. Hoteis m Badeorten und an den Küsten versichern ihre Sommergäste gegen die Unannehmlichkeit, daß fortge>etzte Regenfälle den Genuß der Natur behindern! Wenn in der Woche mehr als zwei Regentage Vorkommen, und zwar derartig, datz die Regenmenge mehr als ein Fünftel Zoll beträgt, wird die Wochenrechnung, die die Gäste zu zahlen haben, um 22—40 Prozent herabgesetzt. Das Geschäft ist bereits international geworden. Thcaterunter- nehmungen im ZentralameriKa, die unter freiem Himmel spielen, nehmen eine Versicherung gegen die Unbilden der Witterung an, desgl. Unternehmer von Luftfahrten in Kanada, Veranstalter von öffentlichen Festlichkeiten in Holland üsw.
Talieyrand über den Völkerbund. Die Pariser Zeitung „Intransigeant" veröffentlicht unter der Uedeerschrist: 1814—1914 einen Leitartikel, in dem sie den bekannten Minister Napoleons l., Talleyrand, einen Brief ans dem Paradies an Die Mitglieder der Friedenskonferenz schreiben läßt. Fn dem Brie, heißt es: Die Gesellschaft der Nationen, welche Ihr errichten wollt, ist nichts anderes, als die einstige heilige Allianz, welch« sich damals gegen das Napoleonische Kaiserreich richtete, wie heut« die Gesellschaft der Nationen sich gegen Deutschland pichtet. Es gibt nichts Neues in der Weltgeschichte. 'Unser europäisches Direktorium war ebenso ständig, als Eure Liga der Nationen und auch wir sprachen wie Ihr von Bürgschaften gegen eine Wiederkehr des Krieges. Dcs europäische Direktorium von 1815 schloß Frankreich genau so aus, w,e Ihr Deutschland vor die Türe Eurer Liga, setzt. Die Ausdrücke sind ganz genau dieselben, ohn« auch nur ein Komma zu verändere
Prinz Joachim von Preußen, der jüngste Sohn des Kaisers, hat für den Betrag von 390 000 Franken (über 1 Million Mk.) die Billa „Favorita" am Luganersee gekauft.
Erwcrbslosenfürsorge. Die Stadt Berlin hat bis jetzt an Unterstützungen für Erwerbslose über 120 Millionen verabreicht.
^ Schiebungen. Zwei Marme-Matrojen aus Wilhelmshafen wurden in Hamburg festgenommen, als sie für 140000 Mark Opium -und Salvarsan verschieben wollten. Außerdem wurden in ihrem Besitz 10 000 Tuben Aspirin vorgefunden.
! Achtstundentag der Bienen. Aus dem Hohenlohischen wird berichtet: Das Hohenloher Land wird vielfach noch dafür angesehen, als ob dort noch Milch, und Honig fließe und infolgedessen von Großstadthamsterern arg heimgcsucht. Kam da Kürzlich! auch ein solcher zu einem Imker und fragte gegen hohen Preis nach einigen Pfund Honig. „S'isch nix Heuer mit'm Honig", sagte der Bauer, „unsere Jure hen au die achtstündig Arbeitszeit »i'gsührt!" _
i Made in Bavaria. Das feindliche Ausland w.ll die deutschen Waren bekanntlich ganz von seinem Markt verdrängen: es ist dazu aber nicht imstande, denn die Nachfrage nach deutschen Erzeugnissen >iottet den Regierungsmaßregetn. BeMders find es die deutschen Porzellan- und Steingutmaren, die man draußen nicht entbehren kann, obgleich namentlich in Amerika während des Kriegs große Anstrengungen gemacht wurden, durch Gründung einschlägiger Fabriken Ersatz zu schaffen. Wie die „Pottbory Gazette" meldet, soll nun in den Vereinigten Staa- ten ein Scheinausweg dadurch geschaffen werden, datz Porzellanwaren kn beschränktem Mäße aus Bayern zugelassen werden, da Bayern für den Weltkrieg nicht verantwortlich sei. Damit man aber die Waren aus Feindesland gleich erkenne, sollen sie den Stempel „Made in Bavaria" (hergestellt in Bayern) tragen. — Vor Jahren suchte die englische Regierung die deutschen Waren vom englischen Markt zu verdrängen, indem sie verfügte, datz die aus Deütschland 'kommenden Erzeugnisse den Stempel „Made in Eermany" tragen müssen. Die Folge war, datz die mit „Made in Gcrmany "gestempelten Waren in England besonders beliebt wurden und daß manche weniger gewissenhafte Geschäftsleute Eng'ands ihre eigenen Waren mit diesem Stempel versahen, um den Wettbewerb bestehen zu können. Dadurch ist freilich auch vieler englische Schund mit unterlaufen und das hat dem guten Ruf der deutschen Ware in England oft mehr geschadet, als die neidische Verfügung der Regierung. . _, _
Handel und
Richtpreise für
(-1 Stuttgart, 20. Juni. Vom ind von den zuständigen Stellen andelsrichtpreise
Gartenerbsen
Schnittkohl u'nd MangÄd
Frühwirsing
Kohlrabi
Rhabarber
Zwiebel mit Rohr
Meerrettich
Rettiche
Monatrettiche (weiße und blaue) Kopfsalat
Verkehr.
Gemüse.
21. Juni bis aus weiteres folgende Groß- und Klein-
I Pfund
Mötz- 'Kleinhandelspreis
60
70
1 Pfund
35
40
1 Pfund
40-50 50—60'
1 Pfund
30—45 35—50
1 Pfund
30
35
l Pfund
50 '60
1 Pfund
70
W
1 Stück
15—2»
20—30
1 Buud
15-25
28-30
1 Bund
10-20
15-25
j Letzte Nachrichten.
' WTB. Genf, 2l. Juni. Die Besetzung Berlins, im Falle daß Deutschland nicht unterzeichnet, wird, dem Matin zufolge, in der nächsten Woche crwaitet.
WTB. Weimar, 21. Jnni. Die vom Kabinett hieher berufenen finanzielle« und wirtschaftlichen Sachverständigen haben die letzte Antwort der feindlichen Regierungen geprüft und sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß, wer die Bedingungen annehme, sein Wort nie einlösen könne. Die Sachverständigen bitten einstimmig das Kabinett, den geforderten Frieden abzulehnen.
' Berlin, 21. Juni. Am späten Nachmittag tagte gestern im Weimarer Schloß der interfraktionelle Ausschuß und beschäftigte sich, laut »Vosfischer Zeitung', mit dem Vorschlag der Demokraten, Deutschland solle die Unterzeichnung von 6 Voraussetzungen abhängig machen: 1. Danzig, Westpreußen und der Netzedistrikt werden dem Völkerbund unterstellt. 2. Eine allgemeine Revision des Friedensvertrags soll nach zwei Jahren erfolgen. 3. Falls die Feststellung des Höchstbetrags unserer Entschädigungssumme innerhalb der vorgesehenen Frist von 4 Monaten nicht erfolgt, soll eine dritte unparteiische Stelle die Höhe dieser Entschädigung sestsetzen. 4. Vom 1. Jan. 1920 ab ist Deutschland Mitglied des Völkerbunds. 5. Das deutsche Schuldbekenntnis am Kriege ist abzulehnen, ebenso wie 6. die Auslieferung von Reichsangehöriqeu. Außerdem soll bei der Unterzeichnung erklärt werden, daß das ohne Zwang geschehe. In einer an die Entente abzusendenden Note soll rum Ausdruck kommen, daß ohne diese Vorraussetzung eine parlamentarische Mehrheit für die Unterzeichnung des Friedensvertrags nicht zu haben sei.
Wie dem .Berliner Tageblatt' aus Weimar mitgeteilt wird, wäre das Zentrum nachmittags damit einverstanden gewesen, daß die von den Demokraten formulierten Wünsche in eine Note ausgenommen würden, die am Abend nach Versailles gehen sollte.
Der »Berliner Lokalanzeiger" meldet zu derselben Sache, im letzten Augenblick hätten die Sozialdemokraten ihre Zustimmung zu dem demokratischen Antrag zurückge- nommcn und sich auf den Standpunkt gestellt, daß bedingungslos unterzeichnet werden müsse.
WTB. Berlin, 20. Juni. Der Unterstaatssekcetär im Reichsernährungsministerium von Bräun hat einem Vertreter der Deutschen allg. Zeitung erklärt, es liege eine momentane Gefahr im Falle der Nicht Unterzeichnung oes Friedens nicht vor. Mit unseren Brot- getreioevorräten reichen wir dank der günstigen Aufbringung im Jnlande und der mit allen Mitteln erstrebten Einfuhr von ausländischem Getreide und Mehl ohne Verkürzung der Rationen bis zur neuen Ernte aus.
WTB. Amsterdam, 20. Juni. Nach einem Telegramm des Allgemcen Handelsblades aus Paris rechnet man mit der Möglichkeit, daß von deutscher Seite eine nochmalige Fristverlängerung von 48 Stunden verlangt wird.
WTB. Berlin, 21. Juni. Ueber die Schwierigkeiten in der Kabinettsbildung heißt cs im »Vorwärts". David, der vom Reichspräsidenten ersucht worden war, eine Kabinettsbildung vorzunehmen, habe eine solche bis jetzt nicht zu Stande gebracht. Die Parteiverhältniffe sind noch immer so unübersichtlich und die Mehrheit von Stunde zu Stunde so wechselnd, datz die Lage sich nur sehr langsam klärt. , Die Schwierigkeiten beruhen darin, daß die Mehrheilsparteten in sich gespalten sind, wie denn auch in der Nacht zum Freitag das Kabinett nicht nach Parteien, sondern nach persönlichen Meinungen auseinander gefallen ist.
WTB. Birnbaum, 20. Juni. Die Polen haben gestern im Kreise Birnbaum bis auf 20 Klm. östlich der Demarkationslinie alle deutschen Männer über 17 Jahre in- ? teuncrt und weggeführt.
' Berlin, 20. Juni. In der Nacht vom 18. zum 19. Juni griffen starke polnische Kräfte, etwa 600 Mann, mit Panzerkraftwagen die in vorderster Linie liegende 2. Kompagnie des aus Eisenbahnern bestehenden Bataillons Bromberg bei Netzwalde au. Der Angriff wurde durch die wachsame Verteidigung unter großen Verlusten der j Polen an Toten und Verwundeten restlos abgeschlagen. Beute und Gefangene sielen in unsere Hand. Die Verluste der tapferen Eisenbahner, die die deutsche Stadl Bromberg zum zweitenmal vor dem polnischen Angriff bewahrt haben,, j betragen 3 Tote, 6 Verwundete.
WTB. Berlin, 20. Juni. (Amtl.) In einer Note an die Waffenstillstandskommission in Spaa fordem die j Alliierten die Räumung Lettlands und Litauens.
! WTB. Offenburg, 20. Juni. Gestern vormittag wurde ! der 19 Jahre alte Glasmater Wilhelm Dörflinger aus Altenheim, der sich ohne Erlaubnis aus dem besetzten Gebiet entfernen wollte, von einem französischen Posten er- s schossen. Die Franzosen treffen bereits ihre Vorbereitungen ! für einen eventuellen Vormarsch. So wurde die Garnison ! Altenheim am Montag um 1000 Mann verstärkt.
WTB. London, 20. Juni. Ein Funkspruch der Bolschewisten meldet, baß am 18. 6. ein russisches Ü-Boöt den Kreuzer .Oleg' versenkt hat.
.WTB. London, 20. Juni. Das britische Luft- schiff R. 34 ist heute Morgen um 2 Uhr von seiner Fahrt nach Deutschland zurückgekehrt.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L auk.
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