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st5. Juni. In Rom und. Neapel fallden E-v-ito als Protestiuudgebungeil gegen den Oleivaltsrie-

) n statt. . ._..

Französische Meuterer ,n Ltban. j

Tilsit, 5. Juni. Am Samstag hißten die Mann- i asten des im' Hafen von Libau liegenden französischen! >> rierisaeschwaders die rote Flagge und verlangten von t.en Offizieren die sofortige Rückkehr nach Frankreich.,

Ihre Forderung wurde bewilligt. .

Flämische Bewegung.

Rotterdam, 4. Juni. DemNieuwe Rotterdam- jscheil Courant" zufolge meldet das Flämische Presse- Lureau, daß die flämische Volkspartei am Sonntag ihre erste große Versammlung in Antwerpen abgehalten hat. Für Flandern und Wallonien wurde das Setbstbestim- mungsrecht gefordert. Bei verschiedenen FranzöslingeN nmrden die Fensterscheiben eingeschlagen. Auch in Brüs­sel fand eine flämische Kundgebung statt.

Bekämpfung des Bolschewismus in England. Amsterdam, 5. Juni. DemTelegraaf" zufolge Laben die Vertreter von 20 Arbeitgeberverbänden und 30 Gewerkschaften in Man che st er über ein gemein- sinn es Vorgehen gegen die bolschewistische Werbetätigkeit und zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Arbeit-« gebern und Arbeitern verhandelt.

Der Krieg im Osten.

Stockholm, 5. Juni.Politiken" zufolge soll Admi­ral Koltschak von den Sovjettruppen geschlagen worden sein. Die englische Flotte geht gegen Petersburg vor.:

London, ü. Fum. DieTimes" meldet aus Hel> fingfors, daß ein fast allgemeiner Streik in den russi­schen Munitionsfabriken das Ende der Bolschewisten- ffchast einleite. Zahlreiche Aemter sind ohne Personals da die Beamten geflüchtet sind. Der Militärgouverneur; von Petersburg, ein 23jähriger Student, läßt jeden er^ schießen, der, nach 9 Uhr abends sich auf der Straße HMldet. '

N Allgemeine Kirchenkonferenz. '

' Stockholm, 5. Juni. Gestern traf eine Mord- ;Mng hervorragender Geistlicher aus Nordamerika, dar- ; unter die evangelischen Bischöfe von Chicago und Cin- . rtnnati, ein. Die Abordnung kommt aus England und ! begibt sich nach Upsala, um dort mit dem schwedischen Erzbischof über die Einberufung einer allgemeinen Kir- ,chenkonferenz zur Herbeiführung dev kirchlichen Eist-f heit in der ganzen Welt zu beraten. , s

Der Streik in Kanada. ? ^

London, 5. Juni.Times" meldet aus Toron- to, daß die Niederlage der Streikkomitees in Winnipeg und ebenso der Zusammenbruch der Streikbewegung in Toronto bevorstehen. Drei bolschewistische Gesellschaften, welche zu 75 Proz. aus Russen bestehen, sollen die Streik­bewegung führen.

Liberia und der deutsche Handel. Amsterdam, 5. Juni. Der Londoner Korrespvn- ' denk desAllgemeen Handelsblad" hatte eine Unterredung mit dem neuen Präsidenten der westafrikanischen Republik Liberia, King, wobei dieser u. a. sagte, daß Liberia - durch den Wegfall des deutschen Handels, der ausgezeich- : net organisiert war und gute Ware lieferte, 80 Prozent ! feines gesamten Handels vor dem Kriege verlor. Da ! Liberia sich den Alliierten angeschlossen habe, sei es i mlnmehr in seiner Handelspolitik zum größten Teil von fven Alliierten abhängig. r .

. Berlin, 5. Juni. Die Amerikaner und Engländer j haben jede Förderung der Losreißungsbestrebungen in den von ihnen besetzten Gebieten verboten und erkennen j!Nur die jetzige deutsche Regierung an.

erwc., ..Präsiden:" oee

rheinischen Repi'.blik, Dr. Torten, versuchte gestern abend mit seinem neugebildetcnKabinett" durch einen Handstreich von der Regierung in Wiesbaden Besitz zu ergreifen. Inzwischen hatte sich die Kunde von dem beabsichtigten Putsch verbreitet und große Menschenmen­gen sanimelten sich mit dem Ausdruck höchster Empörung vor dem Gebäude an. Handfeste Leute drangen in dieses ein und verprügelten die Herren Minister fürchterlich, sodaß einige von diesen ins Krankenhaus geschafft werden mußten. Dorten hatte sich im Regie­rungsgebäude versteckt und später durch die Flucht ge­rettet. Die französische Wache blieb untätig.

Amtliches.

Bekanntmachung der Reichsftelle für Schuhver­sorgung über die handwerksmäßige Herstellung vou Stoffschnhe«.

l Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Er­richtung einer Reichsstelle kür Schuhversorgung vom 28. Febr. 1918 (Reichsgesetzbl. S. 100) wird folgendes ange­ordnet:

8 i.

Schuhwaren für den Straßengebrauch aus gelebten, gewirkten oder gestrickten S'offen (Stoffschuhe) dürfen, auch wenn sie bedarss- scheinfrei*- sind, handwerksmäßig in Ausübung eines Gewerbebetriebes nur von berufsmä igen Schuhmachern hercu stellt werden. Als berufs­mäßiger Schuhmacher im Slnne dieser Bestimmung gilt nur, wer re­de: im Wege behördlicher Zuwe'sung erhält.

8 3.

Von dem Verbote des 8 1 wird nicht betroffen, wer zur Herstel­lung dieser Schuhwaren eine besondere Genehmigung erhalt.n hat. D e Genehmigung darf ausschleßlich durch die zuständige Behörde und nur auf Widerruf erteilt weiden, wenn ein sachliches Bedürfnis vorlicgt wd d r Leiter des Betriebs und die im Betrieb beschäftigten Arbeitskräfte eine sachgenäße Ausführung der A-beiten gewährleisten. Hierüber ist die zuständige Handwerkskammer gutachtlich zu hören.

8 3.

. Zuständige Behörde im Sinne dieser Bekanntmachung ist die ge­mäß 88 l und 12 der Bekanntmachung vom ö. Juni 1818 (Mittei­lungen der Reichsstelle für Schuhverso gung, (Jabrg. 1 , Ne. 2 , S. 23) über Ausbesserung von Schuhwaren und Herstellung von Maß­schuhwerk v.n den Landeszentralbehörden bestimmte Behörde oder Stelle.

8.4.

Diese Bekanntmachung tritt am 1). Mai in Kraft.

Anmerkung: Nach 8 5 der Bundesratsverordnung über die Er­richtung einer Reichsstelle für Schuhversorgung vom 28. Febr. 19:8 wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Gelbst afe bis zu 15000 Mk. oder mit einer dieser Strafen bstrast wer den vorstehen­den Bestimmungen di-ser Bekanntmachung über die handwerksmäßige Herstellung von Stoffschuhen zuwidcrhandelt.

Neben der Geldstrafe kann auf Einziehung der Gegenstände er- kannt werden, auf welche sich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören ober nicht.

Berlin, den 29. April 1919.

Reichsstelle für Schuhversorgunn.

Dr. Gümbel. Thurmann. Strohm.

Vorstehende Bekanntmachung der Reichsstelle für Schuh­versorgung wi:d mit dem Anfügen veröffentlicht, daß als zuständige Behörde im Sinne dieser Bekanntmachung die Oberämter und das Stadtschultheißenamt Stuttgart anzu- selten sind (zu vergleichen den gedruckten Runderlaß des Ministeriums des Innern vom 15. Juni 19 >8, Nr. k 4362, an die Oberämtcr und das Stadtichuliheißenamt Stuttgart.

Stuttgart, dm 26. Mai 1919.

Arbeitsministcr: Schlicke.

Bezüglich des bedarfss heinpflichitgcn Schuhwerks verbleibt es bei der Bekanntmachung über die Berscht! unz zum Verkauf von Schuhwaren, wonach solches Schuhwerk handwerkr-mäßig nur von , Schuhmachern, dieeine Bodenlederkarte haben, in den Verkehr gebracht I werden darf.

Selbst geschmiedet.

Roman von A. v. Tnfftedt.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten >

»Ist Papa oft böse?" fragte sie; die Worte kamen, Zchne daß sie es gewollt, über ihre Lippen.

!Papa?, das darf er nicht, der sagt nichts, sonst Dürde Mama noch viel böser."

' Das junge Mädchen war außer sich über solche Reden «ms dem Munde eines dreijährigen Kindes.

, Ob es den Eltern nicht zum Bewußtsein kam, wie schwer sie sich an ihren Kindern versündigten, denn da war llUlch noch ein Mädelchen von fünf Jahren.

Wie geht es deinem Schwesterchen?" fragte sie ab- lenkend.

Ach, die ist ein dummes, stilles Ding, die will später für Papa kochen, wenn Mama in mein großes Schloß zieht. Aber Baron will ich nicht werden, dann hav' ich auch nie Geld wie Papa."

Die Komtesse fragte eine des Weges kommende Frau nach Lessens Wohnung; sie kam selten in die Stadt, daß sie nicht genau Bescheid wußte. Da es nicht mehr weit war, wollte sie den Knaben bis dorthin gelösten und sich dann ungesehen entfernen. Nach einer Weile ries George in Hellem Jubel:

Da ist unser Garten, Tante, nun sind wir dal Else, Else, eine neue Tante I Komm rasch, rasch!"

Anneliese sah ein hübsches einstöckiges Haus vor sich, das etwas erhöht lag, während der terrassenartig angelegte Garten bis zur Straße hinabführte und nur durch einen geteerten Holzzaun von derselben geschieden war.

Köstliche Rosen blühten dort und ihr Duft drang bi» hier herunter. Ein kleines Mädchen, das oben in der, Laube gesessen haben mochte, kam gelaufen, die Puppe im Arm, das blaue Seidenband, welches die wirre, dunkle Lockenpracht Zusammenhalten sollte, im Nacken.

Anneliese glaubte nie ein so zartes, entzückendes Kind gesehen zu haben, und was ihr aus den blauen Augenj -ntveaenstrnbltL.,,das erinnerte sie leb haft an dir

Nltenrtelg, s. Juni Isis

* Kirchliche Wahl im Bezirk Freudevstadt-Sulz a. R.

Im Bezirk Sulz erhielt der geistliche Kandidat Pfarrer Reiff Mitteltal 4l81 St. und Stadtsparrer Kübel-Rosen­feld 750 St. Pfarrer Reiff- Mitteltal ist demnach auch im Sulzer Bezirk mit großer Mehrheit aus der Wahl her vorgegangen. Als weltlicher Kandidat für den Bezirk Sulz wurde Landgerichtsrat Sandberger- Sulz mit 2857 St. gewählt.

' Waldbraude. In den letzten Tagen des Mai sind im württembergischen und badischen Murggebiet an drei Stellen Waldbrände entstanden, deren Bewältigung in den von den Wohnstätten weit abgelegenen Gebieten im­mer als ein Glücksfall anzusehen ist. Einem dieser Brände ist in dem Banngebiet des Wildsees eine Waldfläche von etwa 7 lla zum Opfer gefallen; auch Eutings Grab ist da­bei zu Schaden gekommen. Die Brandfläche in der welt­entrückten einzigartigen Waldlandschaft werden gewiß bei den zahlreichen Wanderern, die in Zukunft diese Pfade gehen, schmerzliches Bedauern auslösen. Sichere Anzeichen lasten darauf schließen, daß die Brandstiftung Touristen zur Last fällt. Die Brände dürften hauptsächlich auf das strafbare Rauchen von Zigaretten und Zigarren im Walde zurückzuführen sein; ein achtlos weggeworfenes Zündholz oder ein noch glimmender Stummel genügt bei trockenem Wetter vollständig, das Unheil anzurichten. Die nötige Vorsicht ist oeshalb dringend geboten!

Errrkommensteuerpflicht für Militärperso-

nen. Ausgenommen von der Einkommensteuer ist das Militäreinkommen aller Angehörigen des aktiven Heeres und der aktiven Marine. Die Zugehörigkeit zu einer Kricgsformation erlischt mit der Demobilma­chung. Offiziere nsw. in den Lazaretten gelten mit dem gleichen Zeitpunkt als demobil, wie ihr zustän­diger Truppenteil. Die Ein kommen st euer Pflicht der Militärpersonen beginnt im allgemeinen wieder am 1. Februar 1919. Diejenigen Angehörigen des aktiven Heeres und der aktiven Marine, die ans 1. April 1918 nicht veranlagt wurden, werden für das Steuerjahr 1918 (1. April 1918 bis 31. März 1919) außer im Falle des Zuzugs aus einem anderen Bundesstaat oder der Nachschätzung überhaupt nicht zur Einkommensteuer heran- gezogcn.

Falsche Reichsbanknoten zu 5V Mk. Von

der Neichsbank sind Fälschungen der neuesten Ausgabe der 50 Mk.-Reichsnoten vom 30. November 1918 ange- tzalten worden. Sie unterscheiden sich von den echtere Scheinen in folgenden Punkten: Vorderseite: Die hell­blaue Um- und Einrandung mit der 50 sind graublau wiedcrgegeben. Rückseite: Strahlung (Hauptmerkmal verwischt, der weitere Druck matt. Wasserzeichen: in Hoppelten Zickzacklinien statt Gitterform mit Sternzei- 'chen wiedergegeben. Dasselbe Wasserzeichen findet sich auch in einer Falschstückserie der Ausgabe vom 20. Okt. 1918 vor.

- Ersatztabake für die Zigarettenindustrie.

Wie uns mitgeteilt wird, ist damit zu rechnen, daß die kleinen und mittleren Fabriken bereits in allernächster Zeit ihre Vorräte ausgebraucht haben werden. Auch für den Fall daß diese Fabriken ihre Kontingente den Groß- sirmen übertragen würden, ist der Zusammenbruch der deutschen Zigarettenindustrie nicht aufzuhalten, wenn es nicht gelingt, auf schnellstem Wege Ersatztabake zur Auf- rechterhaltung der Produktion heranzuschaffen. In Be­tracht kommen Virginia-Tabak und südamerikanische Ta­bake, für die allerdings die Regierung die EinfuhrbewM- j gung bezw. Devisen zur Verfügung stellen müßte.

Nordburgs und mutete sie so Uebverträut an, daß sie vier sofort tat, was sie dem kleinen Jungen gegenüber unter-- lassen hatte. Dem Verlangen ihres weichen, zärtlichen Herzens folgend, küßte sie das kleine süße Geschöpf; und als Elschen sich kindlich anlchmiegte, legte sie fest, wie schützend, den Arm um sie.

Willenlos ließ sie sich dann von Elschen fortziehen, in» Haus hinein. Auch das Jungchen hatte dte kleinen Arme fest um sie gelegt, er wollte offenbar nicht gegen die Schwester zurückstehen.

Meine Tante warst du zuerst," murmelte er trotzig.

Anneliese liebkoste auch sein blondes Lockenköpfchen, dann betrat sie mit den Kindern zusammen den engen Hausflur.

Eine laut scheltende Stimme tönte ihr entgegen.

Eine feine Röte drang bis in Klein-Elses Stirn hinauf. Ein scheuer Blick streifte die fremde Tante, dann flog da» Kind den Flur e lang und riß eine Tür auf.

Du richtest m nie etwas aus, ich bin es gewohnt!-, schsll die Frauen, stume heraus, cm man vorhin schon gehört.Durch Schweigen erreicht man nichts, das solltest Lu nachgerade wissen. Direktor Olfers ist ein durchaus liebenswürdiger, nobler Mensch, und wenn er sich dir

gegenüber ablehnend veth flie« hat, so trägst du grmz allein die Schuld!"

Mama, Mama," suchte Elschen sich Gehör zu ver- schaffen,eine fremde Tante"

Einige rasche Schritte, dann lugte ^ - hübsche, junge Frau durch die halb offen», noch hochrot vor Erregung.

Die Ueberraschmw re-ubte >yr für den Augenblick die Sprache. Sie verneig-e sich aber anmutig und mit gesell­schaftlichem Anstand.

Der Gatte w«x ihr unwillkürlich gefolgt. Es war ein reizendes, liebliches Bild, das sich seinen weitgeöfsiieten Augen bot, und doch stand er wie vor Schreck und Ent­setzen gelähmt.

Anneliese," stammelte er, mit einer peinvollen Ver­legenheit kämpfend,mein Gott, Anneliese . . ."

Die Komtesse befreite lächelnd eine ihrer Hände und reichte sie dem bleich und leidend aussehenden Manne hin. Verzeih', Vetter, daß ich so sans (sgon hier eindringe, aber dein Bübchen hatte sich nach unserer Parkmauer verirr'; dort gelobte der kleine Ausreißer laut weinend Bestem»^ vnh rief nach der Mama. Er konnte mir nickt einmal

seinen vollen Namen angeben, aber aus seinen Neben", sie errötete flüchtig,entnahm ich dann doch, wohin er ge­hört ... Wir haben nun alle drei", sie blickte schelmisch auf Elschens strahlendes Gesicht,sehr schnell Freund­schaft geschlossen."

Ach, Komtesse Anneliese," sagte die Baronin und streckte dieser mit gewinnender Freundlichkeit beide Hände entgegen,wie glücklich bin ich, Sie in unserem einfachen Heim begrüßen zu dürfen. Bitte, treten Sie näher, möchten Sie doch die Freundschaft, die Sie mit meinen Kindern geschloffen, auch auf mich übertragen."

Du gestattest, liebe Anneliese," bemerkte Baron Lessen mit einer vorstellenden Bewegung:Meine Frau"

Ach, laß doch das, es ist ganz überflüssig," lachte die junge Frau, den Arm ihrer Verwandten nehmend, und sie mit sich fortziehend,die Vorstellung hat ja Elschen längst besorgt."

Aber, Mama, du mußt doch Papa aussprechen lassen," sagte da Elschen altklug.

Anneliese erschrak sichtlich, aber die Baronin ließ nur wieder ihr fröhliches Lachen hören.Kleine naseweise Person," sagte sie,was soll die Tante von dir denken?"

Sie hatten diegute Stube" betreten, welche in pein­licher Sauberkeit glänzte und einen vornehmen und doch traulichen Eindruck machte.

Auch die Haustoilette und ebenso die Frisur der Baronin verrieten tadellose Akkuratesse.

Anneliese konnte die junge Frau jetzt ungehindert beobachten, und sie war angenehm überrascht von der Grazie, mit welcher jene sich bewegte und die Honneurs machte. Klothilde war eine hübsche, lebhafte Brünette, die auffallend an Reinhold erinnerte. So gewinnend und anmutig hatte die Komtesse sich ihre Verwandte nicht vor­gestellt.

Freilich, der Gatte und die Kinder zeigten nicht das­selbe gepflegte Aeußere wie die frische, in Gesundheit strah­lende junge Frau. Wer mochte die Schuld daran tragen?

Baron Lessen war eine schlanke, vornehme Persönlich­keit, sein blasses Gesicht war überaus anziehend; nur ein scheuer, hohe Nervosität verratender Ausdruck darin wirkte störend.

Man sah es ihm an, daß der Besuch ihm Pein be­reitete; was er sprach, klang gezrvunaen und unnatürlm,.

Fortsetzung folgt.