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Die Leistung eines Briefträgers. Anläßlich des 25j>ü;.igen Dienstjnbiläums eines Briefträgers wurde folgende Berechnung aufgestellt: Schätzungsweise legt ein Postbote täglich 32 Kilometer zurück. Da er nun jährlich etwa 335 Diensttage zählt, so durch? mißt er in einem Jahr rund 11 OM Kilometer. In 25 Dienst- zahlen beträgt mithin der von ihm zurückgelegte Weg 275 000 Kilometer. Vergleicht man damit den Umfang der Erde, der am Aequator 40000 Kilometer beträgt, so kommt man zu dem Ergebnis daß der Briefträger etwa siebenmal die Erde umschritten hat. Nimmt man ferner das Gewicht seiner Traglast »on Briefen. Zeitungen usw. (die immer umfangreicher und schwerer werden, mit 20 bis 25 Kilogramm an, so hat er in LS Dienstjahren 200000 Kilogramm Papier in die Häufer seines Dienstbezirks geschafft.
Neuorientierung. Der Berliner Magistrat beschloß die Einführung des sakulativen Unterrichts in der spanischen, russischen und polnischen Sprache an allen höheren Lehranstalten für Knaben und Mädchen.
vopallstermig ein«. Tut». Der Rittergutsbesitzer Sklrl deabp flchtigt auf seinem Gute Hohendorf im Kreise Preußischi-HolkmL «inen Sozialisierungsversuch zu unternehmen. Hierzu sollen 2000 Morgen des Guts bereitgestellt, mit allen Gebäuden und zu» gehörigem Inventar ausgerüstet und schuldenfter zur eigenen gemeinsamen Bewirtschaftung an ordentliche Landleute unend-
gemeinsamen Bewirtschaftung an ordentliche Landleute unend- aeuttch »vertanen weroen. <ss Ionen erwa so rramnien m
Betracht kommen. . . . :.-
Einbruch. Bei dem Einbruch kn die Geschäftsstelle der Waffenstillstandskommission in Berlin sind den Dieben 175 000 Mark in die Hände gefallen.
Der LG Miillionrnraub iu Spandau, lieber die in Wien erfolgte Verhaftung des Fröschle sind jetzt nähere Mitteilungen einaeaangrn. Der Verhaftete behauptet, Ende November habe Kr Spandau ein Sozialistenführer Lewinsky, der dort nn Rathaus tätig gewesen sei, ihn aufqefordert, mehrere Millionen Lei «ach Belgien zu bringen, wo sie „für Propagandazwecke- bestimmt seien. Er sei auf diesen Vorschlag eingegangen und Hab« nnige Tage später von Lewinsky S Millionen Lei und einen Zettel an den Sozialistenausschuß in Brüssel erhalten. Bei dem Versuch, um 1. Februar bei Wesel über die holländische Grenz« »u kommen, sei er von einem Zollbeamten zurückgewiesen worden. Eine Million habe er in einem Bauernhaus vor dem Zollbeamten wegwerfen müssen. Einen großen Betrag habe er im Haag (Holland) einem gewissen Baldianokn Verwahrung gegeben. Nach Berlin zurückgekchrt, sei er von hier Mitte März mit einer halben Million nach Wien gefahren. Dort feien ihm be» der Unterbringung des Geldes zwei Trödler behilflich gewesen.
Feindliche Streikabwrhr. Die Direktion des Crefelder Elektrizitätswerkes hatte sich angesichts einer Streikdrohung der Arbeiterschaft an den Kommandanten der belgischen Be. satzungstruppen um Vermittlung gewandt. Dieser erklärte, daß die Lohnforderungen geprüft würden, daß aber keinerlei Streik geduldet würde. Sollten die Elektrizitätsarbeiter trotzdem in den Ausstano treten, so werde er sofort 30 von ihnen erschießen lassen, und zwar zunächst Mitglieder des Ausschusses. Daraufhin ist der geplante Ausstand unterblieben.
Die Franzosen in der Pfalz. Bezeichnend für die Furchtsamkeit der Franzosen ist folgender Vorfall. Ein vierjähriger Knabe spielte aus einer Straße in Zweibricken mit eurem kleinen blechernen Kindcraewehr. Ein zufällig des Wegs kommender französischer Soldat enid ckte, daß .das Blechröhrlein
aus ihn gerichtet war. D.e Mutter des Kindes c:
Geldstrafe.
Eisenbahnunglück. Am Mai entgleiste bei Lulirc (Belgien) ein Zug mit englischen Soldaten, von denen 7 getötet. 20 verletzt wurden. — Durch Zusammenstoß wurden auf dem Bahnhof Bender (Ostungarn) 18 Wagen eines Zugs ertriimmcrt. 11 Tote und 40 Verwundete, meist englische und ranzösische Offiziere, wurden geborgen.
Explosion. Infolge eines Brandes ln einer Fabrik von Explosivstoffen in Haeren bei Brüssel kam es zu 2 heftigen Explosionen. Der Materialschaden ist beträchtlich. Man weiß noch nicht, ob auch Menschenleben verunglückt sind.
Brand. Am 31. Mai brannte der größte Teil des Flugplatzes von Lillcströn bei Kristiania nieder, darunter die Maschinenfabrik mit Gerätschaften. Motoren usw. Alle Flugmascht- ncn wurde» gerettet. Der Schaden ist groß. Der Brand entstand durch eine ^ätlampe.
„Der erste Sieg der Belgier". Die belgische Militärbehörde hatte, wie aus Düsse loorf g-eürahicr wird, vor einigen Tagen das Denkmal König Friedrich l. auf dem Marktplatz in Mörs entfernen lassen. Am andern Morgen fanden die Belgier an der Stelle des Denkmals eine Tafel mit der Aufschrift: „Der erste Sieg der Belgier". Zur Strafe für diese „Missetat" hat die Besatzungsbehöroe den Einwohnern der Stadt das Betreten der Straßen nach 6 Uhr abends veN'^<,>n
Letzte Nachrichten.
WTB. Höchst a M., 2 Juni. Gestern früh erschien hier aus Wiesbaden ein Automobil dessen Insassen in an geblich amtlichem Aufträge des französischen Kommandanten von Wiesbaden eine große Anzahl Plakate brachten, aus denen die gestern erfolgre Ausrufung der altnaffauischen Republik in Wiesbaden, der rheinischen Republik in Koblenz und der pfälzischen Republik in Speier verkündet wurde. Die Plakate sollten öffentlich angeklebt werden. Da die hiesigen deutschen Behörden die Nachricht bezweifelten und die Plakate weder UnlerschM noch Druckort trugen, wie dies vorgeschricben ist, lehnten sie die Anbringung der Plakate ab.
WTB. Berlin, 2. Juni. Zu dem Plakatputsch im Rheinland wird dem Berliner Tageblatt berichtet, daß in Wiesbaden die Plakate bald nachdem sie augcklebt waren von der Bevölkerung abgerissen wurden, sodaß nur wenige Personen die Proklamation m G.-sich. bekäme'.
Der »Deutschen Allgemeinen Zeitung" wird aus Mainz berichtet, daß als Gegenmaßnahme zur Ausrufung der rheinischen Republik heute der Generalstreik verkündet werden soll.
WTB. Klagrvfurth, 1. Juni. Amtlich. Heute früh 5 Uhr hat ein feindlicher Artillerieüberfall ans die Anna- brücke stattgefundci!. Ein zwischen der Sankt Paul-Straße und den Grenzhöhen östlich davon angesetztcr fei ndlicher Angriff wurde nördlich Et:er,dorf abgewiesen. Südlich von Sankt Nikolai über die Drau setzende feindliche Abteilungen Warden auf das Südufer drs Flusses zurnckgeworfen.
th. 7 ?.z Dir L^e ist
unv.rändcrt.- ter PurlaL.--i.lui ist -Muckgekehrt. Das feindliche Kommando hat in Verhandlungen cingewillt. Die Feindseligkeiten werden jedoch erst nach Beendigung der Ver> Handlungen eingestellt. Unsere Unterhändler gingen gestern Nachmittag nach Krainburg ab. Die Bedingungen wurden nicht bekanntgegeben.
WTB. Versailles, 1. Juni. Wie die Pariser Ausgabe der „Chicago Tribüne" berichtet, ist Wilson festen t s ch l o s s c n , auf keinen der im Friedensvertrag ent- halteneu Grundsätze zu verzichten. Gewisse Mitglieder der amerikanischen Kommission dagegen sollen bereit sein, unwesentliche Teile der wirtschaftlichen und finanziellen Abschnitte des Vertrages zu revidieren, falls die Deutschen beweisen, daß sie bessere Vorschläge machen können. Die englische Delegation ist in zwei gleiche Teile gespalten. Der eine Teil werde von Lloyd George geführt und wtnsche auf dem Vertrag zu bestehen, während der andere Teil eine etwas versöhnlichere Haltung gegenüber dem Feind Md Revidicrurg diejenigen Teile des Vertrages wünsche, welche ohne Opferung wesentlicher Grundsätze abgeändert werden können. Die französische Delegation ist durchaus für Ablehnung jeder Änderung. Die Japaner Md Italiener er-. Uärer, diese ganze Frage regeln zu lassen, ohne selbst Einwendungen zu machen. Belgien schließt sich dem französischen Gesichtspunkt an.
WTB. Versailles. 2. Juni. »Temps* meldet, daß der Vicrercat gestern keine Sitzung abgehalten habe. Di; Prüfung und Erörterung der deutschen Gegenvorschläge durch d,e Ausschüsse der Pariser Konferenz dauert fort. Man glaube, daß die Antwort der Alliierten aul die deutschen Gegenvorschläge Ende dieser Woche Sraf Brockdorf übermittelt werde .Liberte" bestätigt, daß der Liererrat am Dienstag die Prüfung der deutschen Friedensvorschläge selbst beginnen werde. Die augenblicklichen Kommisstonsberatungen hätten schon zu einem sehr interessanten Meinungsaustausch der Alliierten Diplomaten Anlaß gegeben. JebenfaLs sei Wilson mit den Franzosen dacin völlig einig, daß Frankreich nicht nachgeben könne noch werde. Die Abendblätter setzen die scharfen Aeußerungen über die deutschen FnedenSoorschläge fort und wollen offensichtlich die Ocffentlichkeit dahin bearbeiten, daß sie darauf besteht, daß die Entente in nichts nachgebe.
WTB. Berlin, 2 Juni. Zum Schutz; des deutschen Weichselstroms ist laut Post eine Flottille bestehend aus- armicrten Weichseldampfern gebildet woideu.
Druck und Verlag der W. Rieke-.'sHen Buchdrnckerei, Atlensteig. Fir die Schriftlciiung verantwortlich: Ludwig L <uk.
Stadt Altenfteig.
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