s.,.;-,lün Lstev d'm. Mucl-erlaur? UN : ,u c.uglciten wird Japan vermmsich ec:: ?:uc> <-er')äitms ^zur Moskauer .Regierung porziehen, ß?on um bei künftigen Auseinandersetzungen mir den aiigeliTsilscym Mächten Rückensreih eit zu haben und nich^mit eumr russischen Revanche rechnen zu müssen- Tie Tscheche Slowaken spielen in dieser ganzen, groß angelegten Rechm"m wayr- scheinlich eine sehr untergeordnete Rolle und die von Franzosen und Engländern so beiß ersehnte „Wiederherstellung der östlichen Front" ebenso wahrscheinlich gar keine. Daß Altrußland, sei es von Archangelsk, sei es von Persien her, unter englischen Einflug gerate und daß England hier eine Basis gewinne, um mittels der sibirischen Bahn Japans ostasiatische Interessensphäre vom Lande her zu bedrohen, kann der Regierung von Tokio unmöglich erwünscht sein. Wenn sie also in dem Augenblicke, wo die Engländer von Archangelsk her Wologda und Moskau zu beunruhigen trachten, die sibirische Bahn glaubt schützen zu müssen, so darf man sich durch keinerlei Aufmachung darüber täuschen lassen, gegen wen diese Bahn in erster Linie geschützt werden soll.
Der Krieg zur See.
L-Ndsn- 6. Ang. Tie Admiralität teilt mit: Tev heimwärts fahrende Trausportdampfer Vanilda wurde mn 3. August torvediert und sank. 123 Mann werden vermißt. Sie sind wahrscheinlich crtrunkm. Zwei britische Torpedobootszerstörer wurden am 2. August durch feindliche Minen versenkt. 97 Mann sind umgekommen.
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Gemrülsbrrst Grs? Mrchbach in Kiew. !
Kiew, 6. Ang. Ter Nachfolger des Geucrahelo- ! marschalls von Eichhorn, Generaloberst Gras Kirch- ! bach. ist gestern abend in Kiew eingetronen ^ hat s kein Kommando übernommen. s
Petersburg, 6. Ang. Tie von den eugliicheu und ! amerikanischen Landungstruppen erschossenen russischen ! Arbeiter werden auf einige Tausend geschätzt. Die Hin- - Achtung fand in Trupps von 30 bis 40 Mann statt, j
Moskau, 6. Aug. Tie neue Zeitung („Mir") s veröffentlicht eine geheime Depesche des damaligen Kriegs- l Ministers Kereuski an den Minister des Aeußern Teret- ! schenko vom 20. Juni 1917, in der Kerenski sich darüber beklagt, daß die Verbündeten Rußland größtenteils untaugliche Geschütze geliefert hätten. 35 Prozent der Geschütze hätten ein zweitägiges Feuer mittlerer Stärke nicht ausgehalten.
Moskau, 6. Aug. Wie amtlich bekannt gegeben wird, ist Archangelsk von den Engländern besetzt worden.
Kiew, 5. Aug. Wie „Kiewa Maja Küsl" meldet, fordert ein Erlaß des deutschen Kommandanten und des ukrainischen Gouvernements in Poltawa die Bauern auf, ini Vertrauen auf die Regierung und den deutschen Bundesgenossen die Hetzer zu vertreiben und an der Wiederherstellung der Ordnung mitzuarbeiten. Jeder werde erhalten, worauf ihm sein Recht zustehe. Jeder werde die Sommersaat, die er gesät habe, nach Abgabe des gesetzlichen Anteils an den Besitzer «M Aach Beschluß der Abgaben ernten. Ebenso soll die tersaat dem gehören, der sie im Herbst 1917 arrsgeM habe, oder auf dessen Kosten das geschehen sei. Wenn eine Einigung nicht zu erzielen sei, solle man sich an die Einigungsämter, die ans Bauern, Gutsbesitzern und unparteiischen Vorsitzenden beständen, wenden. _ !
steinen.
Roman von C. Marlitt.
(Fortsetzung.) (Nachdruck vectwien.)
' Margarete war an den Tisch getreten. „Imitation, And noch dazu schlechte," sagte sie nach kurzer Prüfung. — „Der Großpapa hat sich betrügen lassen. — Wirf die Scherben getrost in den Schutt, Tante! Bärbes geliebter Kaffeetopf ist von ähnlicher Abkunft!"
„Das klingt ja so entschieden, als spräche Onkel Theobald selbst," sagte der Landrat vom Fenster her. „Nun begreife ich, daß er seine Mitarbeiterin bereits schmerzlich vermißt —"
„Mitarbeiterin?" Sie lachte amüsiert auf. „Seinen dienstbaren Geist, einen Erdgnomen, willst du sagen! So eine Art Wichtelmännchen» das geräuschlos den Ofen in der Bibliothek besorgt» was kein Dienstbots kann."
Lächelnd warf sie das Vasenbruchstück aus den Tisch. „Woher aber weißt du, daß Onkel Theobald meine kleinen Dienste vermißt?" fragte sie plötzlich lebhaft aufblickend.
„Das kannst du erfahren. Meine Mütter hat vorhin einen Brief von Tante Elise erhalten. Tn fehlst nicht allein in Onkels Studierstube, auch im Salon der Tante, wo sich die Freunde des Hauses versammeln, wird deine schleunige Rückkehr ersehnt . . . Herr von Billingen-Wackewitz ist wohl der Löwe in diesem Salon?"
„Aus welchem Grunde glaubst du das?" — Ein ,«Helles, jähes Rot stieg ihr in die Wangen, während sie die Brauen leicht zusammenzog.
Er wandte den durchdringenden Blick nicht von ihrem Gesicht. „Das will ich dir sagen. Ich möck.ts wetten, daß der lange, eingehende Bericht der Tc.ute keine fünf Zeilen aufzuweisen hat, in denen der schöne Mecklenburger nicht vorkommt."
Kr?;:, -1. Aua Zn Polr.rwa (Ukraine) wurde frühere Umerrstmsminister Stesck""»-- vs- S r:ße wemordet.
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Admiral Scheer gegen England.
Halle a. S., 6. Aug. Tie „Saale-Zeitung" erhielt von dem jetzigen Chef des Admiralstabs, Admiral Scheer, auf die Beglückwünschung zur Ernennung folgendes Telegramm: „Schreiten wir unbeirrt und zuversichtlich weiter auf dem Wege der Kraft, dann wird unsere Zukunft vor britischer Habgier und Rachsucht sicher sein. Ter Deutsche ist zu gut, um Englands Knelst m weröen. Amstal Scheer."
Der Krieg nach dem Kriege.
Berlin, 6. Aug. Nach einer Meldung der „Boss. Zlg." aus Kopenhagen finden auf Anregung Englands innerhalb der En.ent: gegenwärtig Verhandlungen stast über die Abhaltung einer Konferenz zur Festlegung einer gemeinsamen Wistschaftspoliti! gegen Deutschland nach dem Kriege. Tie vor zwei Jahren auf der Pariser Wirtsth stskonsercnz von der Entmte gefaßten Beschlüsse sollen erweitert werden. Aus englischer Seite wünsche man feste Grundlagen für den Boykott Deutschlands und seine Abschneidung von den; Weltrohstoffmarkt.
Der englische Holzbedarf.
Hnstst. 6. Aug. „Hollands Nieuwe Bureau" meldet aus L.ndan: Ta der englische Holzbedarf nicht mehr wie bi: per tn.ch Einfuhr gedeckt werden kann, sind rm über eine Million Acres Wald nimmt an, daß im Laufe des Jah-
ause diese gefällt worden, res sechs Millionen Tonnen Holz nötig sein werden. Lord Selbourne hat den Antrag gestellt, sämtliche Wälder zu verstaatlichen und eine Staatssörsterei einzurichten. BerSoLsnsr Lehrerksngreft.
Paris, 6. Aug. „Popnlaire" meldet, daß die französische Regierung den Kongreß der nationalen syndizierten Lehrer- und Lehrerinnenverbände Frankreichs untersagt hat.
Der französische Sozialistenkongreß wurde zum 6. Oktober nach Paris einbernf.m.
Die Cholera in der Ukraine.
Bukarest, 5. Aug. Wegen der Gefahr der Eho...a- einschleppung wurde die Grenze gegen die Ukraine gesperrt. Alle aus Rußland kommenden Perm-" - am einer Beobachtung unterworfen.
Amtliches.
Verkehr mit Zucht- und Nutzvieh.
Der Verkehr mit Nutz- und Zuchtvieh ist durch Verfügung der Fleischversorgungsstelle vom 23. 7. 18 St.Anz. Nr. 172 Beil, neu geregelt. Die wichtigsten Neuerungen werden hiemit bekannt gegeben:
I. Nutz- und Zuchtvieh.
1. Als Nutz- und Zuchtrindoieh gelten alle nicht die Vormerkungsliste aufgenommenen Rinder jeden Alters und Geschlechts.
2. Nutz- und Zuchtrindvieh, mit Ausnahme von Kälbern bis zu drei Monaten, darf — abgesehen von dem Verkauf an den Schlachtviehaufkäufer — nur veräußert u. erworben werden auf Grund einer vom Ortsdorsteher gegen eine Gebühr von 50 ^ auszustellevden Bescheinigung, daß das Tier nicht in die Vormerknngsliste ausgenommen 'ft. Zur Ausstellung der Bescheinigung sind ausschließlich die
vor: der Fl rschoersorgungssteist herausaegcbei.eu Vordrucke zu benützen. Für jedes Tier- -ft eine besondere Bcs.b-ftii- gn ? enor'eu'cb Ti" Bes-ücinigilm verwert ihre.Gültigkeit mit dem Ablauf zweier Wochcn von dem Tag per Autllung ab. Tie Bescheinigung h-st der Führe: ooer Beostiter des Tiers mitznführen, oen Polizeibeamren sowie Anfkftellten und Aufkäufern der M.ischvelsotgungsstrlle vorzuweisen, und bei jeder Ucbergabe des Tieres mit zu übergeben.
Kälber bis zum Alter von drei Monaten dürfen — abgesehen von dem Verkauf an die Schlachtviehaufkäufer — nur veräußert u. erworben werden auf Grund einer schriftlichen Ermächtigung des Ortsvorstehers des bisherigen Standorts des Kalbes. Diese Ermächtigung wird vom Ortsvorsteher gegen eine Gebühr von 50 ^ erteilt, wenn dem Orts Vorsteher glaubhaft gemacht wird, daß das Tier zur Zucht besonders geeignet ist und der Erwerber dasselbe zum Ersatz eines verendeten oder zum Schlachten abgegebenen Kalbes oder sonst zur notwendigen Ergänzung seines Viehstandes braucht.
3. Für Nutz- nnd Zuchlrindvieh werden nachstehende Höchstpreise für 100 k§ Gewicht festgesetzt: s) für Zuchtfarren, hochträchtige (kalbgriffige) Rinder, (Kalbinnen und Kühe) und für Kühe mit mindestens 8 Liter täglichem Milchertrag zur Zeit der Veräußerung 190 ^
nebst estiem Stückzuschlag bis höchst 400 b) für gewöhnte Zugochsen und Zugsticre 220
Das Verlangen eines höheren Preises als 190 ^ für 100 KZ für ein unter a oder b fallendes Tier gilt als Zusicherung der entsprechenden Eigenschaft, o) für alles andere mehr als 3 Monate alte Nutz- oder Zuchtrindbieh 190
ck) für Zuchtkälber bis zu 3 Monaten 180 mit einem Stückzuschlag bis höchstens 100 Nutz- und Zuchtrindvieh darf nur nach Gewicht verkauft werden. Das Gewicht ist auf einer amtlichen Wage zu ermitteln. Die Tiere dürfen bei der Verwägung mäßig gefüttert sein. Neben dem Kaufpreis darf eine Vergütung für Beförderung weder gefordert noch bezahlt werden.
Für Tiere von besonders hohem Zuchtwert, insbesondere Tiere mit Abstammungsnachweis kann die Fleischversorgungsstelle Ausnahmen von dem Höchstpreiszwang bewilligen.
5. Die Veräußerung und der Erwerb von Nutz- und Zuchtrindvieh auf Märkten und im Weg der Veräußerung ist verboten.
6. Die Veräußerung und der Erwerb von Nutz- und Zuchtrindvieh ist unter Beachtung der vorstehenden Bestimmungen unmittelbar von Viehhalter zu Viehhalter für Zwecke der eigenen Viehhaltung innerhalb desselben Kom- munalverbandes gestattet, im übrigen verboten.
7. Für jeden Kommunalverbandsbezirk bestellt die Fleischversorgungsstelle einen Bezirkshändler für Nutz- und Zucht- rindvieh (Nutzviehhändler).
8.- Soweit der Umsatz von Nutz- und Zuchtrindvieh nicht durch 4 und 6 freigegeben ist, ist er ausschließlich dem NutzMhhsndler Vorbehalten, jeder anderen Person verboten.
Der Nutzviehhändler ist berechtigt, innerhalb seines Bezirks Nutz- ü Zuchtrindvieh für eigene Rechnung freihändig oder, wenn das öffentliche Interesse es erfordert, auf Grund des Höchstpreisgesetzes durch'Anordnung des Oberamts zu erwerben und an Viebhalter seines Bezirks oder nach Anordnung der Fleischversorgungsstelle an einen anderen Nutzviehhändler zu veräußern
Auf käufliche Ueberlaffung von Vieh durch den Nutzviehhändler haben in erster Linie diejenigen Viehhalter Anspruch, welche ihrer Schlachtviehablieferungspslicht nachweislich genügt haben oder gleichzeitig genügen und Nutz- oder Zuchtvieh zur Fortführung ihres lcmdwirtschaftl. Betriebs brauchen.
Ihre Augen funkelten in tiesverletztem Mädchen- stolz; aber sie bezwang sich. „Das sieht aus wie der Anfang eines Familienklatsches, und dazu sollte Tante Elise, die geistreiche Frau, ihre Feder hergeben?" sprach! sie mit ungläubigem Achselzucken.
Er lachte leise, aber hart auf. „Die Erfahrung lehrt, daß im Punkt des Ehsstiftens die Frauen insgesamt — gleichviel ob geistreich oder beschränkt — ein und dieselbe kleine Schwäche haben."
„O, ich bitte mir's aus — ich nicht!" protestierte dis Tante energisch. „An solchen heiklen Dingen Habs ich mir nie die Finger verbrannt."
„Rühmen Sie sich nicht zu früh, Fräulein Sophie — Sie könnten gerade jetzt stark in Versuchung kornmen!" warnte er sarkastisch. „Herr von Billrugen soll ein schöner Mann sein —"
„Ja, er ist groß von Gestalt und hat ein Gesicht weiß und rot wie eine Apfelblüte," warf Margarete ein. —
Er sah nicht auf von seinen Fingernägeln, die er angelegentlich zu betrachten schien.
„Vor allem trägt er einen Namen, der hochange- sehen und sehr alt ist," fuhr er unbeirrt for: >
„Jawohl, uralt!" bestätigte Margarete ösrmalss „Die Heraldiker streiten bis auf den heutigen Tagj i ob das seltsame Gebild in einem der Wappenfelde ocu ! Feuersteinbeil eines Höhlenbewohners, oder ein Weh : lstuhlfragment aus der späteren Pfahlbauzeit seih , soll." l
„Potztausend, was für ein Stammbaum! Davos müssen sich ja unsere dicksten Eichen verkriechen»! > meinte Tante Sophie mit schelmischem Augenblinzeln „Was, so hoch willst du hinaus, Gretel?" !
Die Augen des jungen Mädchens sprühten förm sich in Mutwillen. „Mein Gott, warum sollte ic! denn nicht?" fragte sie zurück. „Ist das „Hochhinaus wollen" nicht ein Zug unserer Zeit? Und ich, eh Mädchen! ein Mädchen, das acht Lot Gehirn Wenigs hat als die Herren der Schöpfung, wie sollte ich mi darüber ein eigenes Urteil bilden und meinen eigen« Weg gehen wollen! Nein, so vermessen bin ich nicht ! Ich laufe brav mit auf der Heerstraße der Tagesmod und sehe nicht ein, weshalb es mir nicht auch Spa machen soll, mehr zu werden und den Staub meine Abkunft von den Füßen zu schütteln"... . _^
,Na das sollten unsere alten Herren da oben hören!' drohte die Tante und zeigte auf einige noch nicht abgerwmmen» Oelbilder der aus ihrer Allongeperücke stolz und ernsthaft von der Wand herabschauenden Kaufherren.
Margarete zuckle lächelnd die Achseln. Wer weiß? Es könnte immerhin sein, daß die alten mit Bienenfleiß schaffenden Lamprechts sich glücklich schätzten, ihren Honig als Mitgift der Töchter in den leeren Stock irgend eines „alten, hochanaeiebenrn Geschlechts" gießen zu dürfen . . ."
- „So sagen die Leute," wiederholkeder LandrW lopfnickend. „Selbstverständlich hast du diesen An» spruch scharfer Zungen auch nur wieder WM Ä» deren —"
„Natürlicherweise," bestätigte sie lachend. „A4 mache es genau wie andere junge Mädchen anch — ich plappere nach, Onkel... Ich höre zu, wenn a» idere über die heutigen ZuMnde diskutieren» manches interessiert mich wirklich. So zum Beispiel die Kletterstange voll wünschenswerter Dinge» dis setz» in der Wert aufgerichtet sein soll —"
„Und der die Streber in Hellen Haufen MstrS- men, nicht wahr, Margarete?" unterbrcüh sie Herbert mit kaltem Lächeln.
Ihr Blick, der dem seinen begecr^te, verdunkelte sich. „Jawohl, Onkel! Solche, denen der eh*, siche Heimatboden nicht gut genug, der gerade W - nicht der beste ist."
„Pst!" machte Tante Tvph-ie und hob de»- e singer in der Richtung des Treppenhauses. E * ihr wohl gelegen kommen, dcch draußen aufpolterten und das Gespräch unter'" " u dSt übermütigen Anspielungen des jungen Mäo^NL- ein« peinliche Wendung zu geben drohten. „Lauf und wirs das Kleid ab, Gretel!" drängte sie. „Dmn Schrsil nach ist's Reinhold, der heraustourmt, rück» L ^ selten einen Spaß vertragen, er wird leicht gro .
Margarete flog nach der Tür. Sve verr» ängstlich, mit dem reizbaren Bruder zusamncenM» stoßen; aber schon war es zu spät; WeinHvld ÄMj in Begleitung der Großmama den Flursaäl «MiNSv