ab gelehnt worden. OS es' Durian geling, Nie VSnd'tts- frage mit der Lösung der Polenfrnge in inneren Zu­sammenhang W bringen, wird sich zeigen. Die Polen- iragc ist für Deutschland kein mitteleuropäisches Pro­blem oder Gegenstand einer Kabinettspolitik in irgend­welchen dynastischen Interessen, sondern eine deutsche Frage, die nur vom Standpunkt der notwendigen Siche­rungen fiir das Deutsche Reich gelöst werden kan».

Was England v-rh^mlrcht.

L. N. Dem stürmischen Drängen der durch die deutschen U-Bovtsersolge erregten englischen Zivilbevöl­kerung mußte die britische Admiralität schließlich Rech­nung tragen und sie veröffentlichte Ende April zum ersten­mal die Bruttoverlustzahlen ihrer eigenen, der ihr Ver­bündeten und der neutralen Handelsflotten nach Monats­angaben seit Februar 1917. Was die britische Wmiralität dabei eingesteht, weicht erheblich ab von den amtlichen deutschen Angaben. Wir behaupten, rund 11 Millionen Bruttoregistertonnen seit Beginn des uneingeschränkten Ü-Bootkrieges bis März 1918 vernichtet zu haben, di' Engländer geben nur 7,3 Millionen Bruttoregisterbonnen zu. Dabei rechnen sie noch die durch Seegefahr erlittener! Schiffsverluste mit, während unsere Angabe sich auf reine .Kriegsverluste bezieht. Der Unterschied zwischen den An­gaben beider Parteien ist in unserer heutigen Zeichnung durch die geschwärzten Stellen markiert. Die Rechtecke darunter bezeichnen die englischen Angaben. Diese sowie die geschwärzten Stellen ergeben zusammen die deutscher­seits veröffentlichten Verlusts. . , _

Me Erklärung für den Unterschied hat der Vertreter der britischen Admiralität, Dr. Mac Namara, im Unter­hause persönlich gegeben. Die britische Admiralität ver­schweigt nämlich unter der BezeichnungHandelsMffs- verluste" diejenigen versenkten Schiffe, die im britischen Staatsdienst fuhren. Als solche kommen besonders Hilfs­kreuzer, Truppentransport- und Munitionsdampfer m Betracht, also Fahrzeuge, die unseren U-Booten vornehm­lich zum Opfer fallen. Unter ihrer Weglassung ist es natürlich leicht, niedrige Verlustzahlen zu geben. Die britische Admiralität benutzt diesen Kniff, um das Ver­senkungsergebnis gering erscheinen zu lassen. Ihre und ihrer Verbündeten gesamten Schiffsverluste sind, natürlich um die von dieser .Schiffsklasse versenkten Teile höher.

Der Krieg z»r See.

London, 11. Juni.Daily News" erfahren aus Ncuyork, man halte die an der amerikanischen Küste tätigen Tauchboote für Tauchkreuzer, die abgesehen von der Hin- und Rückfahrt 4 bis 6 Wochen in See bleiben können. Bis jetzt werden 23 Schiffe mit Zusammen 8^900 Tonnen vermißt.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Bericht. ^

WTB. Paris, 10. Juni. Froufö'ischer Heeresbericht vom 10. Juni nachmittags: Die deutsclien Vorstöße wurden gestern z abend und w der Nackn mit der gleichen Erbitterung ssrt- t

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1917

Kaschka.

Von L. Dress el.

lNachsruck xerbstcn.)

Meine einzige Mutter!

Lange sehr lange wirst Hu denken habe ich Dir nicht schreiben können. Daiür soll eS jetzt ein ebens» langer Plaudetbrief werden, denn ich habe Rasttag wegen einer kleinen Schramme und brauche mir daher die Zeit nicht zu stehlen.

Eine atemlose Hetz jetzt. Will sagen, ein unaufhalt­samer Siegeszug unserer verbündeten Heere im Osten.

Natürbch wirst Lu das alles au» den Zeitungen wissen, genauer, als ich es Dir schildern konnte.

Wenn man so als Beteiligter mittendrin ist, hat man meist keinen objektive« Blick, steht noch nicht so über den Ereignissen, üm sie folgerichtig wiedergeben zu können. Also, das Erzählen spare ich mir skr ruhigere Zeiten auf, falls ich wirkt,«» noch einmal nev n Dir sitze, Deine lieben, treuen Hände Hallen kann, und Lisa» liefe Blauaugen an meinem Munde Hamen sehe, mit jenem tzerzrnsintcresse, das mein Erdcugluck ist.

Wie wir kämpfen und siegen, bluten und sterben, un­entwegt unsere stolze Pflicht tun, vom Fcldmarschall bis zum Gemeinen hcrub, Entbehrungen, Strapazen für nichts act-lcn, nichts Scho, eres kennen als den hehren Waffendienst für unseren edlen Kaiser, da» teure, bedrohte Vaterland Mutti, das alle» sind nachgeradeolle Kamellen', was? Und sitzen so fest in Deinem gläubigen Gedächtnis, daß man die deutsch österreichischen Soldatentugenden Dir gar nicht erst zu erhärten braucht.

Wißbegierig wirst Du aber über meinen Gcsundheits- und sonstigen BifindungSzustaud sein.

Diese Mütterliche Kardinalsrage beantworte rch rück­haltlos.

Lspt.

1618

Also, gläuzend, Mutti!

Heißt es gemeinhin, gut gestriegelt ist halb gefuttert, so ist's freilich hier bei uns meist umgekehrt. Bekommt auch, wie eS scheint.

Mit dem Striegeln im Russischen ist das bekanntlich so ne Sache. NLr's nicht just Sommer und wir ewige Landfrischler nicht zufällig hier in flüssereichm Gebieten, die uns Naturbider gratis liefern, es sähe mißlich aus um unfern äußeren Adam. Kommen wir durch eroberte Städte und Städtchen, so finden wir einen wüsten Brandherd vor.

Die Kirche« niedergebrschen, ausgeraubt bi» zu den Glocken. Wohnhäuser, Fabriken, behördliche Institute ver­brannt, zerstört; Eebrauchsgegcnstände, die der zivilisierte Deutsche benötigen könnte, verschleppt oder zertrümmert. Nicht zuletzt auch die erwa vorhanden gewesenen Badeein- richtungen. Und hätte« wir nicht unseren deutschen Erfin­dung»,eist, s,-Dagegen das Futtern! Tadellos,

Mutti!

Hierfür sorgt unsere selbst bei schwierigster Transport­möglichkeit nieversag." - Militürverwattuug in großartiger Weis«. Und Eure > ,.:ndm, ebensowenig Nachlasse, den Liebesgaben krönen das schöne, bekömmliche Tun.

Ergo, ich bin prall wie eine Wachtel und fidel wie 'n ausgebuddelter Maikäfer.

Letztere» ist wörtlich zu nehmen. Mit dem langweiligen muffligen Stellungskrieg ist's hier vorbei. Ist gewesen. Aus Schützengräben und Er tirfen ging's endlich an» liebe Tageslicht. Da konnten wir uns den Feiud doch mal ander» besehen, ihn weit nachdrücklicher auf» Haupt schlagen. Das offene mannhmte Srarpgchen liegt dem ehr­lichen Deutschen so diel besser als das listige Verkriechen, das feige Tücke »ns «ufzwang mit ihrem öden Maulwurfs­beispiel. Das Flüchten und Verschanzen des Feindes in seme Grenzfesten half ihm nichts. Ueberall haben wir ihn gründlich auSgeräuchert.

Mn, Du kennst unsere herrlichen Glanzpunkte des zweiten Augustmond». War immer mittenmang, Mutti! Und immer feste druff. Ernste Verwundung? Keine Idee

Angriffe durch unser Feuer und unsere Gegenangriffe gebroche Das genommene und wieder eroberte Courcelles blieb in unser»» dem rechten französischen Flügel hielten wir südöstlich von Pille, um das lebhaft gekämpft wurde. Franzosen machten mehr als 800 Gefangene im Verlaufe ve» chiedener Gefechte. Vor der Mitte suchte der Feind durch Ers­etzung neuer Kräfte seine Fortschritte zu erweitern. Es getan» Umgebung von Cuvilly, den Wald von ReffoiZ W "tzd die Hochfläche von Bonenglise zu erreiche»

der Kampf um den Wald von ThiescourL Kiffst diordlich von Reims war der Artilleriekampf ziemlich lebhaft. Die Franzosen ergänzten die Vorbereitung zu de« .b^onnenen Schlacht östlich von tzautebraye und machte» Ourcq und Marne schlugen wir mehrere deutsche Angriffe östlich von Binly zurück. In Fortsetzung ihres Vordringens in der Gegend von Bussiares gewannen die französisch-amerikanischen Truppen Gelände. Sie erhöhtes gewehre berKefangenen auf 250 und erbeuteten SO Maschine«-

Neues vom Tage.

Das preußische Wahlrecht.

rv^elin, 11- Juni. Im Preußischen Abgeordneten­haus erklärte heute bei der vierten Beratung der Wahk- rechtsvorlage der Minister des Innern Dr. DretvZ namens der Staatsregiernng, daß. wie der frühere An­trag Tr. Lohmann für die Regierung kein geeigneter Boden für die Verständigung gewesen sei, auch auf dem Boden des jetzigen Kompromißantrags Lohmann ei» Zu­standekommen der Vorlage ausgeschlossen sei.

Die Vorsitzenden des Hauptansschusies.

Berlin, 11. Juni. Ter Hauptausschnß des Reichs­tags wählte heute vor Eintritt in die Tagesordnung ans Vorschlag des Mg. Gröber (Zentr.) durch Zuruf den Mg. Ebert (Soz.) zum Vorsitzenden und den Mg. "r. Stresemann zum stellv. Vorsitzenden.

England und die Neutralen.

Stockholm, 10. Juni.Svenska Handelstiduin- gen" teilt mit: Eine größere Anzahl schwedischer Fir­men erhielt gestern die Mitteilung, daß zwischen Eng­land und Dänemark eine Verabredung getroffen worden sei, wonach alle auf Island befindliche Wolle Eng­land zngesichert wird. Die Mitteilung erregt große Befürchtung, weil die schwedischen Firmen bedeutende Posten Wolle auf Island haben und die Engländer alle Wolle bis zum 9. Juni zum Preis von 4 Kronen das Kilogramm übernehmen wollen. Da der Selbstkosten­preis für die schwedischen Finnen 6 Kronen beträgt, so dürfte die Nebernahme einen bedeutenden Verlust stir diese bedeuten.

Willkür in Amerika.

Stockholm, 11. Juni.Tidningen" berichtet, das Lmerikanische Abgeordnetenhaus habe beschlossen, alke waffenfähigen Ausländer, die sich gegen den Heeresdienst sträuben, auszuweisen.

Reichstag.

Berlin, 11. Juni.

Anfragen.

Abg. M ü ! l e r - Meiningen (F. V.) stellt eine Anfrage wegen Benachteiligung unserer Truppen durch Lieferung wert­loser Kricgstabakmischung.

Generalleutnant v. Oven: Die Kriegstabakmischung ent­stand aus der Not der Zeit. Sie fällt so verschieden aus, daß in einem Paket mehr reiner Tabak ist als im andern. Die Zahl der bekanntgewordenen Klagen ist bisher verhältnismäßig gering. (Widerspruch.) Die Lieferung der Kriegstabakmlschung 'iss einst­weilen eingestellt, doch wird sich diese Einstcliung kaum aufrecht erhalten lassen, wenn nicht die Belieferung der Feldtruppen aefährdet werden soll.

der r-me Siegfried. Habe lüscht erwffcht als das Eiserne. Weil ich mal irgendwo besonders neugierig war.

Kennst' ja diese meine Uuingcnd, gutes Mütterchen. Steckte atss meine sHönr Nase in ein Dickicht voller Ko­saken und zog sie heit m d befriedigt zurück, wal man höheren Ort» eine wertvolle Sntdickimg rannte.

Ja, und außerdem und höchstens gabs bei Kowno mal 'ne lüttje Schramme am linken Ar« die im Verharschen ist, aber mir noch »lese nette Plauderstunde mit dir ein- bringt. Fcin was?

Dabei Mt mir eine kleine Ehissde ein, die mit der leichten Bleffur zusammenhängt. Ich will sis Dir nicht vorenthalten, dieweil Ihr Euch nicht in einen «llzu grim­me« Russen abscheu vertrhren füllt Auch unter oiesem halbwilden Dunkelvolk gibt'» mul einen weißen Naben, über den man staunen und sich schließlich treuen muß.

Das heißt, in meinem Fülle wur'» ei« weißes Täub­chen, ein junzes, unschuldiges Mädel, das mir, dem Feind Gute» erwies.

Nun sehe ich im Geiste, wie L>sa die sichen Brauen hochzieht. Sie dra-icht nicht eifersüchtig zu sein.

Die schwarzhaarig Kaschka, mit dem sanften, weißen G.flchtchen, erblickte ich nur einmal im Leben. E» war

- or Kowuoer Legend. Die liegt nun hinter uns. Da trm deutsche aber nicht zurückgehen, wie die Nussm und ihre lenren Alliierten e» müssen, so ist ein Wiedersehen mit der hübschen Kaschka so gut wie ausgeschlaffen.

Spitzt also die Oehrchm, ihr Meine liebsten Menschen!

Auf einem Patrouillenritt Holle ich mir den leichten Streifschuß. Dennoch blutete die kleine Wunde ziemlich ' rk. Weißt wähl, Mutti, ich bin ein vollsaftiger Mensch. ' m schon bei 'nein dummen Federmrsserritz 'n kleinen Lt .r Blnt verlieren, wa» auch nichts weiter aus macht, da im. me reiche Lebeniquelle sich immer rasch erneut. Nun war es aber ein reichlich warmer Tag. Ich hatte einen beschwerlichen Ritt gehabt, war dabei von meinen Begleitern abgetrrnnt worden. Der Kvpf brannte, das Blnt tropfte und tropfte. Mir wurde ein bissel dösig zu Sinn. Dachte blvß noch: ein Königriich für 'neu Trunk Wasser!