II' ' '7 ARik-ff war schon fteWriröen, a-I -' dar DÄegrap'y Merümla übernritreltc. Das urrai-

nische Volk hat die Quertreibereien der Machthaber in einigen Städten scküst satt bekommen und hat den un­haltbaren Zuständen, unter denen das Land begreiflicher­weise selbst am meisten leiden musste, ein Ende gemacht. Die Klite ist gestürzt und durch eine neue volkstümliche Negierung ersetzt, die sich' aus den Boden des Friedens von Brest-Litow?k stellen und den Verpflichtungen des Vertrags Nachkommen will. Unter dem Schutze der deut­schen Besetzung wird die neue Regierung dazu auch in der Lage.sein, wenn sie den ehrlichen Willen hat, den Geist TrotziiS, der trotz aller äußerlich zur Schau ge­tragenen Gegnerschaft auch in Kiew sich breit gemacht chatte, zu bannen und unschädlich zu machen. Tie erste ukrainische Regierung war, wie die bolschewistische Re­gierung in Petersburg bzw. Moskau, aus städtischen Kliken hervorgegangen, sie hatte keinen Widerhall bei den breiten! .Volksschichten, sie konnte sich daher auf die Dauer auch nicht halten. Und es hat ihr schließlich nichts genützt, sondern eher geschadet, daß sie sich den -opponierendem Landtag (die große Rada) vom Halse hielt, indem sie ihn nicht mehr einberief, Nur so hat auch in Grostrußlaud chie Sovjetregieruug bis heute noch ihr in der Lust schwe­bendes Dasein durchfristen können. Endlich hat aber doch in der Volksrepublik der Wille der ungeheuren Mehrheit durchdringen müssen, wie er auch in Großrußland durch­drungen wird, mögen sich die Sovjets auch noch so sehr gegen oie Eiirberufung der Gesetzgebenden Versammlung anstemmen. Für Deutschland und die übrigen Mittelmächte bedeutet der Vorgang in Kiew schon um deswillen einen begrüßenswerten Fortschritt, weil setzt am ehesten zu er­warten ist, daß das ausbedungene Getreide auch wirklich und rechtzeitig ab geliefert wird.

Der deutsch-franz. GefaugenenausLutchch.

In dem am 26. April in Bern getroffenen Ab­kommen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich betr. den Austausch von Kriegsgefangenen wird bestimmt:

Bei einer Mindestdauer der Gefangenschaft von 18 Monaten sollen kriegsgefangen e Offiziere in der Schweiz interniert, Unteroffiziere und Mannschaften un­mittelbar in die Heimat entlassen werden. Austausch und Internierung sollen sich grundsätzlich Kops um Kops vollziehen. Nur für die verhältnismäUg geringe Anzahl der mehr als 45 Jahre alten Kriegsgefangenen und der mehr als 40 Jahre alten Familienväter mit mindestens drei Kindern konnte von dem Austausch Kopf um Kopf abgesehen werden. An deutscher: Kriegsgefangenen, die seit 18 Monaten sich iu französischer Gefangenschaft be­finden, kommM zurzeit etwa 2000 Offiziere und 120000 Mann in Betracht. .Selbstverständlich wird der Abtrau^ pick so großer Zahlen von Kriegsgefangenen viele Monate -in Anspruch nehmen. , ,

Kriegsgefangene, dis am 15'. April 1918 in der Schweiz krankheitshalber interniert waren, werden, sofern Hie vor dem 1, November 1916 in Feindeshand geraten sind, unverzüglich in die Heimat entlassen. Die früheren Vereinbarungen über die Entlassung und Internierung kranker und verwundeter Kriegsgefangener werden durch das neue Abkommen nicht berührt.

Das zweite Ergebnis der Verhandlungen sind Be­stimmungen über die Entlassung derjenigen Zivilper­sonen, die zurzeit in einem der beiden Länder interniert sind oder jemals während des Krieges interniert waren. Solche Personen können auf ihren Wunsch ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht das Land, in dem sie zurück- gehalten werden, verlassen und an ihren früheren Wohn­sitz zurückkehren. Damit wird auch den noch in Frankreich

M L.^elrucvl.

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Der gr«ße Mann geht seiner Zeit voraus, Der kluge geht mit ihr auf allen Wegen, Der Schlaukopf beutet sie gehörig aus, Der Dummkopf stell! sich ihr entgegen.

Auf Leben und Tod.

Erjihlnng «ms den pnuilmschea Anden. Non K. Oeth (Fortsetzung.) (N«ch druck »erboten.)

Bewundernd nahmen Frau Hannah und Bernhard Ziegler, die einander gegenüber an der Aussicht-jeite des Wagens saßen, wabr, wie hoch sie sich schon in Casa- palca. der nächsten Station nach Chicla, über ihrem Aus­gangspunkte befanden. Weiter und weiter ging -s empor, über Matucana, Chosica und Puente Copa nach Tombo- raqw, nw die ^ahn bereits eine Höhe von 10 000 Fuß er­reicht. Eine öde, schauerliche Felssnwüste nahm hier die Reisenden aus, bis nach einem kurzen Aufenthalt in dem

l2 000 Fuß hohen San Bartolomeo in der Gegend von Paso de Galero die Region des ewigen Schnees ihren Anfang nahm.

Natürlich war diese ungeheure Steigung nicht in gerader Linie zu überwinden, sondern in riesigen Sviralen windet sich die Bahn um die Berge, um so allmählich die Höhe zu gewinnen. Bald am Rande schwindelnder Abgründe, bald durch Tunnels oder unter überhängenden Felsmassen, die das verwegene Werk der Menschenhand im nächsten Augenblick erdrücken zu wollen scheinen, führte sie das keuchende Dampfroß dahin, und bei jeder der zahl­losen Windungen erschlossen sich dem Auge neue, gänzlich veränderte Ausblicke 'von überwältigender Großartigkeit.

Aber der Genuß dieser Herrlichkeiten wurde einem Teile der Gesellschaft bald vergällt durch eineL unge-

befi-rdliHeu Glsa^-Lothringern die Mvstichkeit der Heimkehr geboten. .

Außerdem enthalten die Vereinbarungen eine Rerhq von wichtigen Bestimmungen über die Einrichtungen und den Dienstbetrieb in den Gefangenenlagern, über! die Ernährung der Kriegsgefangenen, insbesondere ihre Brotration, über die Vollstreckung gerichtlrcher und disziplinarischer Strafen, sowie über die Behandlung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten.

Die Vereinbarungen unterliegen noch der Bestatraung durch die beiderseitigen Regierungen.

Elsässer, Württemberger, Rheinländer und Westfalen auf dem Vormarsch.

Aus dem Felde wird uns geschrieben:

I.

Für die Art der Kämpfe an der Westfront bei der Armee o. Be low bietet ein schönes Beispiel der Sugesmarsch der elsässischen Division D.F in der EM,er. Württemberger Rheinländer und Westfalen in.treuer Kameradschaft vereinigt sind, und der es gelang, als erste die Stadt Bapaume zu besetzen. ,

2m zweiten Treffen aufgestellt, hatte die Division bereits am ersten Schlachttage von Pronvills aus in die Kampfhand- lung elngegrlffen und den Gegner ans seiner Artilleneschntz- stellung werfen helfen. ' , .

Am Morgen des zweiten Schlachttags gehen bereits , zwei Züge der 5. Batterie des FeldattMerieregim-ntsFleisch­hauer" vor der eigenen Infanterie in Stellung- der eure von ihnen verliert noch vor dem Abprotzen durch Attillprie- volltreffer ein Geschütz samt Munitionswagen mit Pferden und Bedienung, der andere im Nahkamps fast seine ganze Mann­schaft. Ihre Reste hauen gemeinsam mit der Infanterie die Geschütze wieder heraus.

Aus der Höhe zwischen Beaumetz und Morchies lagt der Gegner nach stundenlangem Kampf Hunderte von Gefallene:! zurück. In seiner zweiten Hanptstellung vor der Ziegelei von Beaumetz setzt er sich wieder. Der Artilleriekommandeur Graf R. vereinigt das Feuer seiner Batterien auf den Punkt wo unsere Infanterie durchbreclM soll. Einen starken feindlichen Gegen­angriff schlägt Regiment Fleischhauer bei glänzender Beobachtung mit gutsitzenden Gruppen zusammen. Zwei, dreimal traten unsere Infanterieregimente!: zum Sturme an, bis er gelingt. Spät­nachmittags bricht Hauptmann Sch wedle r an der Spitze einer zusammengesetzten Bataillons durch die feindliche Linie und reißt die andern mit. Die Verluste des Gegners an Toten sind grausig.

Am Morgen des 2p. März wird Lebuequicrc ange­griffen und mittags erstürmt. Me ersten englischen Baracken­lager bergen reiche Beute. Das Sturmlaufen erhält «inen neuen nahrhaften Nebenzweck. , .

Am Nachmittag wird die Bahn BapaumeCambrai über­schritten und Halt gemacht. Unklarheit der Lage besonders rechts, wo Beugny genommen sein soll. Me Regimenter ver­leben eine schwere Nacht. Der Gegner belegt mit schweren Kali­bern ihre offene Linie und Lebucquere.

Frühmorgens klären die Erkunder die Verhältnisse. Die nächste Stellung, ocr Bapaumeriegel, ist stark besetzt. Die Führung der Division erkmnt die kritisch- Lage und stellt die Division der Notwendigkeit entsprechmd mit all der Tatkraft zur Verfügung, die das Ganze fordert.

Mitten im Bewegungskrieg ein Stück Grabcnkampfes.

Feuervorbereitung, Trommelfeuer, Sturm auf schmalem Strei­fen! Das württemb-rgisch- Regiment tz" erkennt die Ge­fahr der offenen rechten Flanke, Bataillon Nicolai nimmt in raschem Handstreich Vas besetzte Brugny und schasst der An­schlußdivision Luft. Regiment Bertr am ficht frontal, Regimen: Woltersdorf stößt nach. Aus Fremicoutt läuft ein starker englischer Gegenangriff Sturm und wird von den Maschinenge­wehren der Württemberger niedergemäht. Der Durchbruch gelingt nach hartem Ringen, unser Angriff kommt wieder in Fluh. Am Abend stehen die Regimenter vor Bapaume just an dem Fleck, wo nachts zuvor die schweren englischen Geschütze gestanden waren.

Nun schweigt die feindliche Artillerie. Statt dessen schwirren bombenschmeißende Flugzeuge durch die Mondnacht. In Bapaume brennt ein Stapel englischer Lcuchtmumtion und übergießt den Sternhimmel mit Funkenstaud. Bapaume wird gehalten. Zwei Patrouillen vor uns werden abgewiesen. Mit einer Handvoir Leute versnchts L-'utnaüt Dietrich aus S:ra.sunü zum dritten Mai. Er weich: dem Feuer einiger MaschinengemShre geschickt aus und schleicht in den Ort bis zur Kirche. Dort macht er ' 4tNks um. erreickt Las ^-eie und die Hüde südöstlich der Stadt.

t betenen Gast, der sich in Gestalt der gefürchteten Sorrochc, einer Len Anden besonders eigenen Bergkrankheit, sehr unangenehm benu-rklich machte. Dies vermuilich durch die rasche Berminderung des Lustdruckes in der verdünnten Atmosphäre hsrstorgeru ene Unwohlsein äußert sich zunächst in heftigen Kopfschmerzen, denen sich im weiteren Ver­laufe Schmindelaufälie und Uebclkeit zugesellen, die dein Leiden eine große Aehnlichkeit mit der «sekrankheit geben.

Als man Tamborague passiert bette, zeigten sich bei zwei Damen, unter denen sich leider auch Frau Hannah befand, und bei zweien der männlichen Passagiere die ersten Symptome der Sorroche. lind es war für die Er­krankten nur ein schwacher Trost, als Sachkundige ihnen versicherten, daß der fatale Zustand in der Regel nur von kurzer Dauer sei. Kurz vor Paso de Galera, wobln man nach ungefähr achtstündiger Fahrt gelangte, befanden sich nur noch wenige Teilnehmer des Ausfluges in dem­selben Wohlsein und derselben heiteren Gemütsstimmung, wie sie aus Ehicla aufgebrochen waren. Gebieterisch errao sich aus der augenblicklichen Verfassung der kleine, ctt- sellschaft die Notwendigkeit, bis zum nächsten Morgen in dem nahe bei der Station gelegenen Gasthofe Quartier zu ne men, damit den sehr angegriffenen und erregten Damen Zeit gegeben sei, sich gründlich zu erholen.

Bernhard Ziegler, der überhaupt nur einen leichten Anflug der Bergkrankheit verspürt hatte, fühlte sich ur der reinen und geradezu empfindlich kalten Höhenluft bald völlig hergestellt. Und da ihn neben der Großartig­keit der landschaftlichen Szenerie in hohem Maße die Kühnheit des Bahnbaues interessiert-, wanderte er nach einem längeren Spaziergange gegen sechs Uhr abends noch einmal nach dem Stationsgeväude hinab, wo eben der letzte Zug des Tages in der Richtung nach Callao abgelassen wurde. Mit dem Stationsvorsteher, einem liebenswürdigen und höflichen Herrn, unterhielt er sich über verschiedene technische Besonderheiten des hiesigen Bahn­betriebes. Mitten in ihr Gespräch hinein ertönte der Anruf des Telegraphenapparates. Der Stationsvorsteher entschuldigte sich und nahm die Depesche in Empfang. Als er das letzte Zeichen gegeben hatte, wandte er sich an Bernhard Ziegler:Verzeihen Sie, mein Herr sind Ihnen die Namen der Herrschaften bekannt, mit denen Sie heute hier heraustamen?"

Er vertreibt einige englische Maschinengewehre und Paul die> eigenen auf. Dann erscheint er vor der Front unserer Regi­menter und fordert sie mit verbindlicher Handbewegung auf, öw nur noch' schwach bewehrt« Stadt zu besetzen.

Der allgemeine Jubel ist unbeschreiblich, alles stürmt w.e wild und reinigt Höhe und Ott von den Resten ihrer Besatzung. Dock scbon vor Grevillers ein neuer Widerstand. Unsere Ar­tillerie schießt die Ortsbefestigung leer und bricht der Infamer,e Bahn. Die stürmt den Ott, voran das Regiment Wollersdorf, und macht reiche Beute.

lieber die offene Hochebene geht der Kampf weiter nach Achiet le Petit. Starkliesetzte Maschinengewehrnester aus mr Flanke und von vorne, ein Tankangriff von rechts erschweren n Uebergang über das glacisähnliche Gelände. Wie toll sich auch die englischen Fliegerschwärme gebärden, Major Fertsch mit . el dritten und Hauptmann Gottschaik mit dem ersten Bata, ea des Regiments Wollersdorf beseitigen im schneidigen Drau. ,en die lästigen Hemmnisse und bringen den Angriff wieder ins Sir Die Tanks werden mit Artitteriefeuer teils von uns, teils mi Nachbar erledigt, am 23. März abends 5 Uhr stehen die N,gl- menter vor Achiet le Petit.

Ein halber Tag ist ihnen Ruhe gegönnt. Englisches T M sensicisch, Schokolade, Zucker. Kuchen und Tee ergötzen den inneren Menschen, englisch Lederjacken. Regenmäntel, Gummi- stirsel schmücken den äußern. Die Division verändert ihre Färb« mehr und mehr vom Feldgrauen ins Ockergelbe.

Am 83. März acht der Kampf weiter über Pusieux und Ami, gegen das stark befestigte Hebuterne. Dort treffen unsere m As« aelaufmen und mattg-kämpsten Divisionen auf frische eng '> Reserven, der Regen fällt und mit ihm der Vorhang nach lc-a ersten Akt der großen Kaiserschlacht.

35 Kilometer in sieben Tagen rastloser Durchbruchsschlacht zurückgclegt, 44 Geschütze, 4 Munitionsmagen, 300 Maschinen­gewehre, 5 Tanks, Unmengen von Munition und Ausrüstung erbeutet, 2309 Gefangene abgeliefert, das ist in kurzem das Ergebnis dieses Siegeszugcs, dessen Erfolg den Engländern stets ein Rätsel bleiben wird.

Glänzende Soldaten und glänzende Führer, das ist di«': Lösung des deutschen Rätsels.Männer machen die Geschichte.-^ Oberleutnant Flach, Offizicrkriegsber ächterstatter, i

Der Krieg zur See.

Ärrrsterdam, 2. Mai. (Reuter.) Nach amtlicher! Meldung ist das britische KanonenbootEowslip" am 25. April durch Torpcdoschuß versenkt worden. 5 Offi­ziere und ein Mann werden vermißt. Das Torpedoboot DO ist am 25. April bei stürmischem Wetter gesunken. .Eins Offizier und 12 Mann iverden ^ermißt,

, ^Heutesrühwurde in Brrdlrngton Dvrkefhire eine! Mine angeschwemmt, die mit furchtbarer Gewalt explo­dierte. Die Erschütterung wurde in der ganzen Stadt: gespürt. Die Häuser am ganzen Strand entlang wurden, schwer beschädigt und bei Hunderten von Häusern wurden! die Fensterscheiben eingedrückt. Personen wurden nirgends ernsüich verletzt.

Haag, 2. Mai. Wie dasKorrespondenzbnrean" er- / fährt, hat die neue englische Maßsregel über die für die Schiffahrt gefährliche Zone nach dem Urteil von Sachverständigen zur Folge, daß der nördliche Eingang der Nordsee, wenn man das bereits von Deutschland gesperrte Gebiet hinzunimmt, für die neutrale Schiffahrt -tatsächlich geschlossen ist. Die jetzt von England fest­gesetzte Gefahrzone läuft in der Tat von der Westgrenze Norwegens bis 60 Meilen östlich der Orkneyrnseln.

Die Preußische WahLresorm im Landtag. Berlin, 2. Mar. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die zweite Beratung der Wahlrechtsvorlage fort.! Ubg. Rewoldt (Freikons.): Die frühere und die jetzige Staatsregierung tragen die Verantwortung dafür, daß in der jetzigen Zeit die Wahlrechtsvorlage ein gebracht wurde. Wir haben als Monarchisten ein Interesse daran, daß der Träger der Krone in dieser Sache besser beraten! werde, als es nach unserer Auffassung bisher der FM .. ..

Allerdings."

sonnen Sie mir sagen, ob sich auch eine Frau Hannab Osborn darunter befindet?"

Die Art, wie die Frage gestellt wurde, weckte eine un­behagliche Empfindung in dem jungen Ingenieur.Ja­wohl", erwiderte er.Ist die eben eingegangene Depesche vielleicht für sie?"

Der Stationsvorsteher nickte. Er war schon damit be­schäftigt, das Telegramm auszusertigen, und Bernhard glaubte wahrzunehmen, daß sein Gesicht dabei einen ernsteren Ausdruck hatte als vorhin.

Die Dame ist, wie ich vermute, drüben im Hotel ab­gestiegen", sagte er, während er die Depesche in der vorgeschriebenen Weise ausfertigte und verschloß.Es ist unangenehm, daß ich im Augenblick keinen Boten zur Verfügung habe, den ich hinüberschicken könnte."

So geben Sie mir die Depesche! Ich werde sie unverzüglich in die Hände der Adressatin gelangen lassen."

Sie würden mir damit einen Dienst erweisen, mein Herr, und sich vielleicht auch den Dank der Dame ver­dienen. Denn ich glaube, daß es eine Nachricht van Wichtigkeit ist» die sie da empfängt."

Hoffentlich keine unangenehme Nachricht, Sennor?"

Der andere zuckte die Achseln, wie um anzudeuten, daß seine Dienstpflicht ihm Schweigen auferlege: aber zugleich war in der Art, wie er den Kopf auf die Seite t sie und die Mundwinkel herabzog, eine Antwort zu lesen, die Bernhard Anglers Unbehagen in wirkliche Besorgnis verwandelte. Er fragte nicht weiter, sondern eilte mit langen Schritten zu dem etwas Huber gelegenen Gast­hause hinauf. Und nachdem er erfahren hatte, daß Frau Hannah sich noch immer auf ihrem Zimmer befinde, hän­digte er das Telegramm einem der Stubenmädchen mit dem Austrage ein, es der jungen Witwe sofort zu über­geben. Er selbst aber blieb in der Nähe ihrer Zimmertür auf dem Gange, fest entschlossen, ihr seine Dienste anzu­bieten, falls sie derselben nach irgend einer Richtung hin bedürfen sollte.

Fortsetzung folgt.