er 'Z w e i sro u tcnkri e g ist von uns über- i tvnnden, die Stärke der Ostfront kann auf die Westfront s 'überfährt lverden. Die Niederwerfirnst unserer östlichen r Finde hat uns in den Besitz einer unübersehbaren Menge ! ihres Kriegsmaterials, das gleichfalls im Westen ver- ! »vertet werden kann, gesetzt. k
Das Ergebnis des ersten Kriegsjahres mit Amerika > sfleht Hei uns auf der Passivseite ein leeres Blatt, aus der Aktivseite ein recht ansehnliches Konto.
Das deutsche VoWvermöge« iitt Frieden und im Kriege.
Von Professor Dr. C. Ballod, Berlin, i (Schluß.)
i Wir müssen also versuchen für den Zweck oer Erfassung der Steuerkraft der Bevölkerung uns nach muer «nderen objektiven Methode umzusehen, emer Mechove, Die das werbende Volksvermögen erfaßt und dadurch zugleich als wirkliche Kontrolle für die Selbstemschatzung Der Zensiten dienen kann. Eine genarte Erfassung der Landwirtschaftlichen Werte ist zur Zeit gegeben Durch die von Rothkegel angesangene, vom PreuMcheu statistischen Landesamt fortgesetzte Sammlung der ländlichen Bodenpreise. Für 1910/12 finden war a.^- Durchschnittlichen Bodenpreis in Preußen das IILfacbe Des sog. Grundsteuer-Reinertrages. Multipliziert mail Diesen Betrag mit dem gesamten Grundsteuer-Reinertrag jpon 410 Millionen Mark, so ergibt sich als Gesamtbetrag des preußischen landwirtschaftlichen Griind- und Boden- Diertes die Summe von 410x118 — 48,38 Milliarden Mark. Ueberträgt man dieses Ergebnis auf das ganze Deutsche Reich, so kommt man zu einem Betrage von rund 78 Milliarden Mark. , .
Was den städtischen Grundbesitz anlangt, so läßt sich für den Zweck einer Abschätzung die,es Grundbesitzes in Preußen der sog. Gebäudesteuer-Nutzungswert Deranziehen. Dieser Wert betrug 1913 2953 Milliarden Mark. Kapitalisiert man diesen Betrag mit 5,43 v. H- so ergibt sich ein gesamter Gebäudewert von 54,4 Milliarden. Davon können wir rund 12, Milliarden für den landwirtschaftlichen Besitz absetzen. Es verbleiben alsdann 42 Milliarden Mark für die preußischen Städte, entsprechend etwa rund 70 Milliarden für alle Städte im Reich. ^ ...
Leicht zu erfassen sind die Betrage für Aktien, Obligationen und das Ka vital der G. m. b. H. Diese Beträge aehen auf rund 35 Milliarden Mark im Reich. Die 'gleiche Summe ergibt sich für die Staatsschuldverschreibungen, die Kommunal-, Provinzial-, Kreisschulden. - ^ ^
Etwas unsicher sind wir in bezug auf den Wert der Privatindustrien und der kausmänni sch en Warenlager, des Privaten Bergwerks- und Schiffsbesitzes. Hier sind lediglich Schätzungen möglich. Wer kommen sonach für das Reich zu folgenden Beträgen
für 1914: -
' Milliarden
' Mark
Ländlicher Grundbesitz (einschl. Gebäude)
Städtischer Grundbesitz (einschl. Gebäude)'
' Aktien, Obligat, und Kapital der G. m. b. H.
Staats- und sonstige öffentliche Schulden Ausländische Werte
, Wert der privaten Industrien, einschl. privater ! Bergwerke und Schiffe ' Warenlager
Werbendes und privates Volksvermögen insgesamt
78
72
35
35
25
15
10
270
»«M»
rri cdr.
Glaubt ihr, mm- könne kosten oo»l Gemeinen?
Mau muß es bassn-, oder ihm sich einen.
F. Gnllprazrr.
Mächtiger als Gold.
Roman von M. Withe.
(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
„Uno wenn — wenn ich es nun schon erfahren hätte?" sagte sie unsicher. „Wenn es mir von einer anderen Beite mitgeteilt worden wäre?"
„Das ist unmöglich," erwiderte er rasch, „ganz unmöglich ! Es gibt keinen Menschen, der dazu imstande gewesen wäre! Denn mein schmerzliches Geheimnis hatte nie einen Vertrauten."
„Auch nicht deine Mutter?"
: Er schien auf das äußerste bestürzt.
„Meine Mutter ?" Aber das kann ja nicht sein I Sie hatte mir doch hoch und heilig versprochen, dir nie eine Andeutung zu machen!"
„Nun wohl, so hat sie ihr Versprechen gebrochen. Und du hast keine Veranlassung, ihr daraus einen Vorwurf zu machen. Denn, wenn sie es getan hat, so geschah es aus Liebe zu dir."
„Aber sie hatte dennoch kein Recht, gegen meinen ausdrücklichen Willen zu handeln. Wie stehe ich jetzt vor dir da?"
„Gewiß nicht schlechter als zuvor. Soll ich dich etwa verachten, weil du — weil du mich gern hast?"
Er lächelte wieder voll namenlosen Wehs, und er hatte jetzt wirklich schon einige Uebung in diesem Lächeln.
„Was für ein Wort, Edith! Es berührt mich fast wie «in Hohn äuf das große und heilige Gefühl, das seit soviel Jahren mein ganzes Leben beherrscht. Ich sollte dich »gern haben'! — Es ist fürwahr, als ob jemand den Ausbruch eines Vulkans mit einem Ofenfeuerchen vergleichen wollte! Nein — da du es denn doch schon gegen Meinen Wunsch und Willen erfahren hast: ich liebe dich.
Wie hat sich nun im Krieg das werbende vermöqeu verändert? Hinzugekommen sind bis Februar! 1918 wvbl 90 Milliarden Reichs- und Kommunalschuld und 20' Milliarden noch nicht bezahlte Rechnungen. Sind «vir nun um diesen Betrag reicher geworden, bzw. ist um diesen Betrag das Volksvermögen gestiegen? Nicht ganz. Denn erstens haben wir unsere Warenlager, die industriellen und landwirtschaftlichen Vorräte, viele Lokomotiven, Wagen, Pferde, Vieh usw. aufgebraucht, unsere Kleider usw. aufgetragen. Zweitens haben wir einen Teck unserer ausländischen Guthaben mit erheblichem Verlust abgestoßen. Das alles würde bei weitem nicht 110 Milliarden ausmacken. Um die ungeheure Schuld zu erklären, muß noch der gewaltige Betrag der Ueüerzahlung infolge gestiegener Preise beachtet werden, sodann aber die Ersparnis, die wir infolge gezwungener Einschränkung unserer Lebenshaltung haben machen müssen. Immerhin werden wir die nominelle Erhöhung unseres Volks Vermögens infolge des Ansteigens der öffentlichen Schuld zu mindestens 80 Milliarden ansetzen können. Erhöht haben sich auch, trotz verringerten Inventars und mangelnder Vorräte, die Preise für Landgüter, und zwar um mindestens 25 v. H., d. h. also um etwa rund 20 Milliarden Mark im Reich. Die Preise für städtische Liegenschaften sind freilich um mindestens 10 v. H. gesunken. Soviel (etwa 7 Milliarden im Reich) dürfte aber auch heute noch mindestens der in der Friedensaufstellung nicht berücksichtigte, weil nicht als werbendes Volksvermögen anzusetzende Wert der unbebauten städtischen Grundstücke betragen.
Somit kommen wir, falls wir die ausländischen Werte noch um 10 Milliarden kürzen, doch zu einem nominellen privaten werbenden Volksvermögen von vielleicht 360 Milliarden Mark. Freilich können die gestiegenen! Güterpreise sehr bald wieder sinken, sobald erst der freie Warenverkehr mit dem Auslande wieder hergestellt ist. Andererseits ist es auch nur ein nomineller Betrag, um den sich das Volksvermögen erhöht hat, der reelle Werk hat sich infolge des Aufbrauchens von Vorräten usw. vermindert. Aber dieSteuern werden ja vom nominellen Vermögen erhoben, die Reichsschulden sind nominelle Schuldverpflichtungen. Auch wenn wir so finden, daß fast Vs unseres heutigen nominellen Volksvermögens durch die Kriegsschuld äbsobiert wird, so ist zu beachten, daß wir immer noch unvergleichlich günstiger dastehen, als die Franzosen, die durch den Krieg mit einem Schlage ihre russischen Guthaben von annähernd 20 Milliarden Mark los geworden sind und bei denen die Werte der Landgüter infolge des entsetzlichen Männerverlustes um die Hälfte und mehr gesunken sind — in Frankreich steht der ungeheuren neuen Staatsschuld keine Erhöhung auch nur des nominellen Volksvermögens gegenüber.
Der Krieg Zur See.
ich London, 3. April. (Reuter.)' Tie Admiralität meldet: Ein britischer Zerstörer sank am 1. April infolge ein-s Zusammenstoßes. Alle Personen wurden gerettet.
Die Ereignisse im
Zeutsch. i
Berlin, 3. April. Die Fernbeschießung der Festung : Daris wurde deutscherseits am Mittag des 3. April ein-: ! gestellt, da bekannt geworden war, daß an diesem Tags nachmittags die Beerdigung der einem beklagenswerten Zufallstreffer zum Opfer gefallenen Einwohner stattfinden sollten.D -
Paris, 3. April. Nach einer HavaSmekdung heute hier die kirchlichen Beisetzrmasfeierlichkeite« für de« fthwcizerischen Lega-Ionsrat Ströhlin und seiner Gafti» statt, woran u. a. Präsident Poincare und die Prast deuten von Kammer und Senat teilnahmen. Die Le werden in Begleitung des Schlveizerischer» Gesandte Paris nach Gens gebracht werden.
Der englische Bericht.
! IDTB. London, 4. April. Englischer Bericht r>«»' 2. Vvftt abends: Mit Ausnahme einer kleineren Unternehmuna «A sererstit» bei Serres, bei der wir eine» deutsche« PoftM gefcnqennahmen, verlief der Tag an der ganze« Front ruhig «ei WTB. London, 4. April. Englischer Bericht vom S. AprW abends: Der Tag verlief an der ganze« Schlachtkror«
verhältnismäßig ruhig. Ein örtlicher Kampf fand letzte Nach« und heute früh in der Gegend von Feuchy und Hebuterntz? statt. Wir erbeuteten S Maschinengewehre. Viele Deutsche»! wurden getötet. Di« Zahl der von uns bei der gestrig«» erfolgreichen Offensive in Ay ti« gemachten Gesänge»«« betra« 192, darunter 6 Offiziere. Sonst ist »ichtr von besondeseaft Interesse zu melden.
Der französische Bericht.
WTB. Paris. 4. April. Amtlicher Bericht vo« Wrjte abend: Keine Infanterietätlgkeit im Laufe der Tages. D Artilleriekampf dauerte ziemlich heftig an in der Gegey uö d ich rv' Montdidier, besonders zwis beu Demi i» u«d H gard en Santerre. Der Tag war sonst überall ruhlK
Schändung deutscher Kriegergei 9e r. WH dem Kirchhof von Roye befand sich der Ehrerffriedhoß des Königin Augusta-Grenadierregiments von dem Iah« 1915/16 mit zwei schönen Steindenkmälern. Alle Verzierungen, Eisernen Kreuze und Inschriften sind in rohcho» Weise abgeschlagen. An eiüer Inschrift ist das Wort fallene Helden in gefallene Heiden umgewandelt, allen Mannschastsaräbern sind die Eisernen Kreuze » den Grabsteinen in roher Weise zertrümmert.
Die Stimmung der englischen Ges a « gG- nen hat sich im Vergleich zu früheren Jahren auffallend! geändert. Ihre hochmütige Haltung ist verschwunden. Ei« bisher an Engländern ungewohnte Gedrücktheit und Unsicherheit tritt deutlich hervor. Die moralische Wirkung der Niederlage ist ungeheuer. Zusammen mit den schweres Verlusten an Blut und Material ist diese Erscheinung der größte Erfolg der siegreichen deutschen Offensive «n» folgenschwerer als jeder englische Geländeverlust.
Die planlose Beschießung von Noyon durch die Frcny-, zosen dauert an. Seit Donnerstag nachmittag steht dK> alte große Kirche der Stadt in Flammen.
Bei den Kämpfen zwischen Somme und Avre wurdest! auch verschiedene Amerikaner, die sehr gegen ihrest Willen in die Feuerlinie geraten waren, gefangen genommen. Sie gehören amerikanischen Pionierregimenterw an, die hinter der Front beim Bahn-, Brücken- ode» Wegebau beschäftigt waren. Diese Vauabteilungen wurden in der Notlage in Gruppen bis zu 30 Mann in di« Schlacht geworfen.
Der Engländer fährt fort, die bisher unzerftörke» Ortschaften hinter der jetzigen deutschen Front zusammen?- zuschießen. Albert, das von dem deutschen Feuer verhältnismäßig verschont geblieben war, ist nunmehr ein Trümmerhaufen. So wird ein weiterer Landstrich Frankreichs durch die Engländer völliger Zerstörung und VerwüstnÜK entaee-mgesührt.
Die Ereignisse im Osten.
' MelersSrrrg, 3. April. fReukMch Me Deutsche« und die Ukrainer haben Warvyba und Phatiknstki bH- setzt. ^ 's costftirst Michael, dev nach Perm geflüchtchl und durch den örtlicher! SovjeL gemnaerr war, ist in Freiheit gesetzt, _
Edith, wie noch nie ein Weib von einem Manne geliebt worden ist! Und daran — nun, daran gehe ich eben zugrunde."
„Das ist unmännlich gesprochen!" sagte sie mit zitternder Stimme. „Man braucht an einer unerfüllten Hoffnung nicht zugrunde zu gehen. Ich bin doch nicht das einzige Mädchen auf der Welt, und Lu wirst mich schneller^ vergessen baden, als du jetzt glaubst."
„Für mich bist du das einzige, Edith! Und ich werde noch mit meinem letzten Atemzuge deinen Namen hauchen. Aber weshalb sollen wir weiterdavon sprechen? Du wirst mir bestätigen müssen, daß nicht ich es gewesen bin, der diese für dich so lästige und widerwärtige Aussprache heraufbeschworen hat."
„Wenn sie mir widerwärtig wäre, würde ich sie nicht fortsetzen. Deine Mutter hat mir gesagt, daß der Onkel dich wegen deiner Zuneigung zu mir nach Amerika geschickt hat. Ist das Wahrheit?"
„Ich bin dem Ende meines Lebens zu nahe, als daß ich ein Verlangen fühlte, irgend jemand anzuklagen. Was mein Stiefvater an mir gesündigt hat, mag er mit seinem eigenen Gewissen abmachen. Ich habe ihm verziehen."
Doch Edith ließ sich nicht beirren.
„Es ist also die Wahrheit?" bedarrte sie. „Du kannst mir schwören, daß er reinen anderen Grund hatte, als diesen?"
„Er hatte vielleicht einen anderen Vorwand — wozu wäre er denn sonst ein Rechtsanwalt? — einen anderen Beweggrund aber hatte er nicht!"
„Warum hast du dich mir nicht damals offenbart? Ich.würde selbstverständlich nicht gelitten haben, daß du um meinetwillen von deiner Mutter getrennt würdest."
»Aber ^ würdest mir eb nso selbstverständlich gesagt haben, daß es Wahnwitz sei, auf deinen Besitz zu hoffen — du würdest mich für einen Narren gehalten haben, . P?" "E einem geringschätzigen Achselzucken und einem
spöttische» Wort abfertigt. Sage mir doch aufrichtig. Edith, ob d« nicht das oder etwas Aehnliches getan hättest!"
»Ich hätte dich natürlich nicht belügen können. Nachdem man mich von Kindheit auf gelehrt hat, dich wie euren Bruder onzusehen. wie hätte ich da jemals m Ver- suchung kommen rönnen, dich zu lieben?"
„Aber Ich bin doch nicht dein Bruder! Es fließt kekn Tropfen verwandtschaftlichen Blutes in meinen Adern. Die Natur hat keine Schranks zwischen uns aufgerichts^ die uns hindern müßte, einander anzugehörerrl"
„Trotzdem darfst du es mir nicht Zum Vorwurf machen, wenn ich deine Empfindungen nicht auf die gleiche Art erwidern kann. Und ich bleibe dabei, daß du mir damals alles hättest sagen — daß du nicht hättest nach Amerika gehen sollen!"
„Willst du mir erlauben, dir zu gestehen, weshalb ich gegangen bin?"
„Ja. Wenn alles zum Guten gewendet werden soll, müssen wir doch wohl in dieser Stunde ganz aufrichtig gegeneinander sein."
„Wohlan denn — ich bin gegangen, weil ich mehr denn je entschlossen war, dich mir zu erringen. Daß mein Stiefvater mich von jeher gehaßt hatte, wußte ich sehr wohl. Und ich wußte auch, daß er schon in den Tagen' deiner Kindheit alles getan hatte, was in seinen Kräften stand, um mich vor dir herabzusetzen und einen Abscheu gegen mich in deine gläubige Seele zu pflanzen. Nein, nein, widersprich mir nicht. Edith — versuche nicht, es mir auszureden! Ich spreche nicht ins Blaue hinein, sondern ich habe unwiderlegliche Beweise. Und ich will den Mann deshalb nicht einmal verdammen. Deine Zukunft lag ihm eben viel mehr am Herzen als die meinige, und er glaubte wahrscheinlich auf diese Art dein Interesse am besten wahrzunehmen. So hatte ec es glücklich dahin gebracht, daß du die denkbar schlechteste Meinung von mir haben mußtest, daß du mich für einen Müßiggänger, einen lasterhaften Menschen hieltest, der nicht einmal Achtung, um wieviel weniger Zuneigung verdiente. Ehe ich nicht dies Vorurteil entkräften konnte, durfte ich selbstverftäno- lich nicht daran denken, um deine Liebe zu werben. Und ich ging nach Amerika, weil ich dort schneller als hier den Beweis für meme Tüchtigkeit und für meinen inneren Wert zu erbringen hoffte, indem ich einen großen Erfolg erzielte — indem ich es zu hohem Ansehen oder zu einem großen Vermögen brachte. Ich war entschlossen, mit aller Anspannung meiner Kräfte zu arbeiten — ico war bereit, mir die härtesten Enibehrungen aufzuer- legen — ich wollte nichts anderes vor Augen haben, als dies eine herrliche Ziel!" ^ . —.
KortsetzAH Gl«t.