syecreslettung sich ln diesen Leitsätzen unbedingt bemüht habe, ;

Sn sachlicher Weise einen großzügigen Plan der Ausklärung j

' aufzustellen. Aufklärung sei ohne Zweifel nötig, namentlich I

Lei der abstumpfenden Beschäftigungslosigkeit des Stellungs- .

, ckriegs. Sie müsse geistig anrcgen, die Stimmung heben, die z

< ^ Leute wieder zu Fröhlichkeit und Lachen bringen. Nebenbei s

Müsse aber auch die Kenntnis des vaterländischen Lebens und z

s der vaterländischen Wirtschaft, ihrer Bedingungen und Zu- -

' sammmhänge gefördert und vertieft werden. Daß die Oberste ;

Heeresleitung die Polftik und den politischen Streit vom t k Heere femhalten wolle, sei selbstverständlich und in den )

r Leitsätzen ausdrücklich hervorgehoben. Natur-

( gemäß seien bei einem so riesenhaften Apparat und bei der

.Beteiligung so' zahlreicher Ausführungsorgane die Grenzen (schwer zu ziehen und Fälle von Entgleisungen im einzelnen 'nicht zu vermeiden. Um dieser Fehler und Entgleisungen willen, die bekämpft und ausgemerzt werden sollten, könne »gan aber nicht die ganze Organisation auseinanderfallen lassen und die Aufkiärungstäügkeit einstcllcn. Der Reichskanzler er­wähnte dann die günstige Wirkung der Frontrcisen der Ab- jgeoidneten, deren Teilnehmer sämtlich die Ucberzeugung mit- Mbracht hätten, daß solche Reisen zum Verständnis der be­sonderen Probleme und der eigenartigen Verhältnisse in Heer und an der Front sehr wesentlich beitragen. . Er wolle zur kDeranstaltung neuer Frontreisen mit der Heeresleitung in Verbindung treten. Wenn die Zahl von 100 000 im mili­tärischen Aufklürungsdienst tätigen Personen genannt worden sei, so könne natürlich keine Rede davon sein, daß eine so große oder auch nur eine annähernd so große Zahl von

Menschen gewissermaßen hauptamtlich im Aufk äcungsdienst ar- betteten. Wieviel Personen gelegentlich und nebenbei mit der t Ausk.'ärnngstätigkcit zu tun Hütten, könne der Kriegsminister sticht genau angcben. Wenn man allgemein die Politik aus

der Aufklärung des Heeres sernhalte, so verstehe es sich von selbst, daß auch eine Kritik unserer Antwortnote an

den Papst innerhalb eines Ausklärungsuntcrrichts unzulässig sei.

Kriegsministcr v. Stein äußerte sich nochmals und be­tonte, daß ihm als offenem Soldaten Las in jedem seiner

Worte gefundene Mißtrauen ganz unverständlich erscheine und er sich dadurch verletzt fühle. Hinsichtlich der Vatcrlands- partei habe er selbst auf eine Anfrage hin gewarnt, ihr bci-

zutreten, bevor nicht feststehe, daß es sich um eine nicht politische Vereinigung handle.

Ein nationallibcralcr Redner betonte, daß die

heutigen Ausführungen des Reichskanzlers und des Kriegs­

ministers beruhigend gewirkt hätten.

Ein unabhängiger 'Sozialist dagegen beantragte, den

Aufklärungsdienst auszugeben und nur militärdienstliche Auf­klärung zuzulassen.

Reichskanzler D r. Michaelis: Daß Versammlungen nicht ^ verboten werden sollen, aus dem Grunde, daß sie sich mit der Begründung und Verfechtung der Rcichstagsrcso'ution be­schäftigen, das habe er treffen wollen durch die Worte: Ich werde allen Richtungen und Strömungen mit voller Objektivität gcgenüberstchcn. Was die heimatliche Ausk'ärung ^ betrifft, auf die nun mit einemmal verzichtet werden soll,

i so ist dies eine Sache, die derartig in die militärische

i Gewalt eingrcist, daß ich mich selbstverständlich vorher, ehe

! ich eine derartige Erklärung abgebe, mit der Obersten Hceres-

f leitung in Verbindung setzen mutz.

; , Der Antrag der unabhängigen Sozialisten wurde hierauf

abgelehnt, sodann gegen die Stimmen der Sozialdemo­kraten der Nachtragsetat unverändert angenommen.

Neues vom Tage.

Unterstaatssekretär Giesberts?

.Berlin, 9. Okt. Wie dieB. Z. um Mittag" hört, soll der Zentrumsabgeordnete Giesberts als Un- terstaatssekretär in das neue Neichswirtschajtsamt berufen werden. Giesberts werde nicht, wie die früheren W- geordneten Spahn nnd Schiffer, seine beiden Mandate nie­derlegen, sondern Wert darauf legen, auch als Regie­rungsmitglied Abgeordneter zu bleiben. Sollte unter die­sen Umständen die Berufung des Abg. Giesberts erfolgen, so wird wohl vorher erst Klarheit über die fernere Gel­tung des! 8 9 der Reichsverfassung geschaffen werden müs­sen, der bestimmt, daß niemand zugleich Mitglied des Bundesrates und des Reichstages fein darf. (Giesberts hat sich vom einfachen Bäckergesellen zum Führer der christlichen Gewerkschaften cmporgearbeitet. Er wirkt feit 1890 als Arbeitersekretär in München-Gladbach und ver­

tritt feit vielen Jahren den Wahlkreis Essen im Reichs­tage nnd im preußischen Abgeordnetenhause. In den Par­lamenten hat Giesberts meist zu sozialpolitischen Fra­gen das Wort genommen. Er fleht auf dem linken Flügel der Zentrumspartei.)

Erklärung des Großadmirals von Tirpitz.

Berlin, 9. Okt. Großadmiral von Tirpitz. rich­tete an die Blätter ein Telegramm, in dem er feststellt, daL. die Beüauvtnna. er Labe für den 1. August d. I. die Unterwerstmg Englands vorausgesagr durchaus un­wahr sei.

Die Regierungskrise in Schweden.

Stockholm, 9. Okt. Ter König empfing die Füh-- rer der Parteien, um ihre Stellungnahme kennen zu ler­nen. Alle waren für Beibehaltung der Neutralität. Kon­servative und Liberale erklärten sich bereit, an einer aus den verschiedenen Parteien zusammengesetzten Regie­rung sich zu beteiligen. Die Sozialdemokraten lehn­ten, ab, weil die unverzüglich durchznsührende Verfas­sungsreform in demokratischem Sinne von der Koali­tionsregierung nicht zu erhoffen sei. Der König berief darauf die beiden Reichstagspräsidenten. -

Die Flucht des U Bootes aus Cudix * Madrid, 9. Okt. (Ageuce Havas.) Das' entwichene deutsche U-Boot hatte keine Munition, da die Torpedos, Bomben und Granaten nach der Internierung im Arsenal abgegeben wurden. Der Kommandant hatte dem Komman­danten des -spanischen Torpedoboots, das das Unterseeboot ,U. 293" ins Schlepptau genommen hatte, erklärt, er wisse, daß er interniert werden würde, weil er in spanische Gewässer eingedrungen sei. Er sprach ihm den Wunsch aus, in den Hafen zu fahren.

Der russische Elsenbahueransstand WTB. Petersburg, 9. Okt. (Pet Tel.-Ag) Der Eiseubahnerausstand nimmt den vom Ausschuß der Aus­ständigen angekündigten planmäßigen Verlaus. Die Regie­rung beschloß, angesichts des Ausstands, den Eisenbahnern die verlangte Lohnerhöhung vom 1. September -ab zu be­willigen, was eine jährliche Ausgabe von 780 Millionen erfordern wird. Gleichzeitig beschloß die Regierung, einen neuen Eisenbahntarif ausmarbeiien. Ferner wird sie ein Gesetz über die besondere Versorgung der Eisenbahner mit Lebensmittel erlassen. Andererseits glauben die Zeitungen zu wissen, daß die Negierung bis zur Veröffentlichung der erwähnten Gesetze alle Verhandlungen mir den Ansständigen abiehnen wird und daß sie sogar die Frage einer gericht­lichen Verfolgung des Ausschusses der Ausständigen erwo­gen hat. Gestern erklärten die Eisenbahncrbataillone der Regierung, sie seien bereit, sie zu msterstützeii. um den Aus­stand zu beendigen Rach dev letzt n Nachrichten sind nur die Angestellten der L nie Moskau.Perersbarg in den Aus­stand getreten, während die anderen Linien nur protestieren.

Reichstag.

F. Berlin, 9. Oktober.

Abg. Alb recht (Unabh. Soz.) fragt wegen Beschäftigung etngezogener Handwerker mit der Herstellung von Friedens- Uniformen und Entlassung derselben aus dem Heeresdienst. § Generalmajor v. Owen: Nach Fertigstellung der Kriegs-' uniformen wurde die allmähliche Entlassung der Mannschaften angcordnet. Später wurden sie aber wieder notwendig ge­braucht und sind augenblicklich voll beschäftigt. Friedens-. Uniformen werden jetzt nicht angcfertigt.

'" Abg. Waldstein (F. B.) fragt an wegen rechtswidriger Behandlung der Zivilbevölkerung nach der Besetzung Taboras. (Deutsch-Ostafrika) durch die belgisclie Regierung. '

Ministerialdirektor Kriege: Die Regierung hat unver. züglich ihre Maßnahmen getroffen und es ist Sühne eilige- treten.- Fetzt. schweben erneut Verhandluuaen. Auf Sie

HD_L eres ru c d 1._M

reden und träumen die Menschen v.el -To» ' besseren tünfiigen Tagen;

Rach glücklichen, goldenen Ziel

''-Siehr nrn

sie rennen und jagen.

Schiller.

Dämo»? des Lebens.

Kriminalerzählu.

(Fortsetzung.)

ng von A. Ostland.

(Nachdruck verboten.)

och immer vollständig ver- d um einen Entschluß.

Hesselbach 'war, - ringe». Blick nach chm hin..

Dann schritt »r «5»^" forschende» verlieren, aus dem' ßhrnalen Wiesenrn-ü* Wort z». Als er dicht vor. dem Tore stand bückt» « weitem, ' breiie Risse inst

Holz,, und von dri^-7 l-ch. Hier wA, st ^^'ernahm est «rrtlrch eine Stimme Tarten h.

.Komm, Plusto^^lch-inlich die^

-ureden. Pt^L^agte ^ Stimm- Z.

o-r gesund ^rde^-7°^ L

frisches Wassert So't Vraner -st" ("er Ha . Doktor Hesselback, Hundt Sehr

Palt gelegt^Ulbach hatte e.n Auge Licht ^

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fache stand ein schlankes iun^ frischgrM^

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' ' Ohne weiter zu überlegen, streckte er die Sand aus, und im nächsten Augenblick durchzitterte das gellende Klingeln wieder die Luft.

Der Hund war mit zwei Sprüngen bei' dem Tore. Sein dumpfes Gebell klang drohend.

Pluto!" ries die Mädchenstimme,Pluto, herein i Und ruhig!"

Der Hund gehorchte knurrend; Hesselbach hörte, wie )as Tier sich etwas zurückzog. Im selben Moment, wäh- end van drinnen schon leichte Schritte gegen die Türe M kamen, legte sich eine Hand auf Hesselbachs Arm. sich rasch umwendend, sah er Ramins totenblasses Gesicht.

Herr Doktor," sagte der junge Beamte,ich beschwöre Sie, haben Sie Mitleid mit dem Mädchen! Sie zum mindesten ist unschuldig und sie ist meine Braut!"

M «»Ihre Braut?"

- - Dr. Hesselbach erhielt keine Antwort mehr auf seine höchst erstaunte Frage. Drinnen wurde der Riegel zu- rückgeschobsn, schon bewegte sich der schwere Torflügel ein wenig.

Oefstien Sie, Fräulein I" rief Hesselbach energisch, hier ist Dr. Herbert von Ramin!"

Das Tor flog auf. Bleich, überwacht, mit müden Äugen stand Edith Willstadt auf der Schwelle. Hinter ihr aber tauchte nun, wahrscheinlich herbeigelockt durch das Klingeln, noch eine zweite Gestalt aus. Seltsam schön' in seiner mattgelben Farblosigkeit hob sich das Antlitz Lilians ab gegen den grauen Himmel. Doktor Hesselbach fuhr fast zurück. Er war ein feiner Kenner weiblicher Schönheit. Diese hier aber überraschte auch ihn. Fast unwillkürlich fiel sein Gruß respektvoller, aus, als es sonst vielleicht der Fall gewesen.

Darf ich bitten," sagte er,mich vorzustellen, Doktor Ramin l Ich sehe es Ihnen zwar an daß Sie es für büchst überflüssig hielten, daß ich.hier klingelte. Aber ich fand es notwendig."

Hesselbach war bei diesen Worten in den Garten aetreten. Herbert hatte sich nun ausgerasst. Er sah es ein' hier konnte nichts mehr verborgen bleiben. Fast war er dem Geschick jetzt dankbar, daß es wenigstens ihm die iührende Rolle in dieser Angelegenheit aus der Hand wand.

Herr Doktor Hesselbach, mein Chef," sagte er wie ULrend zu den beiden Frauen,und hier. .Herr

Anfrage des Abg. Dumm (D. F.) erwidert"tlntcrstaatssekrctDr Freiherr v. Braun: Für die Weiuproduktiou werden nur die absolut notwendigen Mengen zur Verfügung gestellt.

Abg. Dittmann (Unabh. Soz.) wünscht Auskunft über die Verwendung reklamierter Hcercspfllchtigcr aus den sog. höheren Gesellschaftsklassen lm Stahlwerk Becker A.-G. Willlch bei Krefeld.

Generalmajor Marquardt: Ermittelungen sind ange- ordnct. Gegebenenfalls wird Abhilfe erfolgen.

Das Haus setzt hierauf die Besprechung der Interpellation' über die Agitation zu Gunsten der Vaterlandspartei fort.

Abg. Dittmann (Unabh. Soz.): Unsere Haltung in, dieser Frage hat sich durch nichts geändert. In den Augen des Auslandes trägt die gestrige Rede des Reichskanzlers den Stempel der Feigheit. (Ordnungsruf.) Zweifellos wird das Vertrauen zur Aufrichtigkeit der Politik des Reichs-' Kanzlers durch diese Rede nicht gestärkt. Man predigt hen Bcrständigungsfrieden, tritt aber für den Erobcrungsfriedew ein. (Zweiter Ordnungsrust) Nicht die untergeordneten Stellen betreiocn diese Propaganda, sondern die oberen Kommando- steilen. Jede der alldeutschen Propaganda entgcgenstehende Poli-, tik wird unterdrümt. Die Presse der unabhängigen Sozial­demokratie ist im Heer und in der Marine verboten. Wie vereinbart sich dies mit der gestrigen Rede des Reichs­kanzlers? Es sollte aber doch das Wort gelten:Ich kenne keine Parteien mehr." So weit Deutschland die Schuld an dem Kriege trägt, ist sic ckei den Alldeutschen. (Präsident Dr. Kämpf: Ich kann nicht zulassen, daß Sie im Reichstage davon sprechen, daß die Schuld am Kriege auf deutscher Seste liegt.) Wir haben von jeher die große Gefahr der All- deutschen anerkannt. Will man sie bekämpfen, so muß man auch die Regierung bekämpfen, die sie beherrschen. (Präsi­dent Dr. Kämpf ruft den Redner noch zweimal zur Ordnung.)'

Reichskanzler vr. Michaelis:

In der gestrigen Sitzung des Ausschusses sind die Fragen, die am Samstag die Gemüter erhitzt haben, nach allen Rich­tungen hin durchgesprochen und geklärt worden. Der Herr Abg. Dittmann hat den ganzen Stoff von neuem aufgegriffen. Hiergegen habe ich zu bemerken: Erstens: Er ist der Letzte, dem ich das Recht zugcstehe, über Agitation im Heere und iw der Flotte zu sprechen. Der Herr Staatssekretär des Retchs- manneamtes ivird nachher Mitteilungen machen, die die volle Berechtigung dieser meiner Worte erweisen. Zweitens: Der Herr Abg. Dittmann hat darauf hingewiesen, daß ich allen Parteien volle Objektivität zuaesaat habe. Er hat aber den Zusatz vergessen, den ich ausdrücklich gemacht habe, nämlich saß dies nur für diejenige» Parteien gilt, die keine das Be­stehen des Reiches und des Staates gefährdende» Ziele ver­folgen. Die Partei der unabhängigen Sozialisten steht für mich jenseits dieser Grenze. (Beifall rechts. Lärm bei den Unabh. Sozialisten. Zuruf: Jetzt wissen wir, wer Sie sind.) Was die angebliche Agitation im Heere anbclangt, so hat der Herr Kriegsminister in weitem Umfange dargetan, kn welcher Weife im Heere Aufklärung getrieben wird. Diese Aufklärungs» arbeit bleibt ein wichtiges und wettvolles Bindeglied zwischen dem Heere und der Heimat. Der Herr Kriegsminister hat zugegeben, daß Verstöße Vorkommen, aber er hat nachdrücklich erklärt, daß es unzulässig sei, die Politik in die Aufklärungs­arbeit hineinzutragen. Es wird insbesondere auch nicht ge- duldet werden, daß Abgeordnete wegen ihrer Stellung z« den Kttegszielen herabgesetzt oder beleidigt werden. Was die Beamten anlangt, so ist jeder Mißbrauch dahin, daß Vor­gesetzte ihre Untergebenen zum Anschluß an eine bestimmte Partei zu bewegen suchen, unzulässig. Wenn wir diese Ziele innehalten, werden wir gewiß auf einen gangbaren Mrg gemeinsamen Wirkens kommen. Wir werden sehr viel weiter- kommen, wenn die, die die Friedensentschließung des Reichs­tages bekämpfen und von einem Hungerfrieden sprechen, in der Behandlung dieser Dinge gerechter werden. Wir müssen die Ziele der Entschließung in ihrem positiven Sinne und nach ihrer kraftvollen Seite herausarbeiten. Wir wollen auf der Grundlage dieser Entschließung einen Frieden erreichen, der dem Bauem de« Segen seiner Schotte sichert, den Arbeitern befriedigende Beschäftigung verbürgt, der Industrie ihre Absatz­märkte sichert und unseren Schissen auf ihrer Fahrt durch die freien Meere gestattet, überall Kohlen ejnzunekmen. einen Frieden weitester wirtschaftlicher und kultureller Entwickelung, einen Frieden der Kraft. Einen solchen Frieden können wir erreiclM in dem Rahmen der Reichstagsentschließung. (Beifall.) So lange unsere Gegner aber Forderungen aufstellen, die Wr jeden Deutschen annehmbar sind, so lange sie an den schwarz-weiß-roten Grenzpsählen rütteln wollen, so lange sie zwischen das deutsche BM und feinen Kaiser einen Pfeil zu schieben versuche», so lange müssen wir eben die Friedenshand zurückhalten, so lange müssen wir warten. Und wir können warten! So lange müssen die Kanonen und das Tauchboot ihre Arbeit tun. Und dieser Friede wird duck kommen. (Lebbatter Beifall.)_

Doktor, Fräulein Edith Willstadt, die Tochter des Herrn Hauptmanns Otto Willstadt, und Frau Frau Lilian"

Er Zögerte eine Sekunde. Wie sollte er sie nennen?'

Lilian Willstadt, geborene Aldermore", ergänzte Lilian ruhig. Sie hatte ihre Unruhe bemeistert und be­herrschte auch jetzt noch die Situation mit der souveränen! Leichtigkeit der geübten Weltdame. Nur noch blässer er­schien ihr Gesicht, die Züge schärfer als sonst.

Aldermore?" frug Hesselbach zurück, während er schon gelassen, als müßte es so sein, den Weg gegen das Haus zu einschlugHm"

Er pfiff zwischen den Zähnen. Die Sache war ja ganz außergewöhnlich interessant! Das also war Frau Aldermore, die wegen ihrer Spielabende verdächtigt morden war! Und Ramin hatte gesagt, sie sei verreist? Die weitere Untersuchung wolle er sich selbst Vorbehalten? Und hier tauchte diese selbe Frau auf unter dem NamenWillstadt?" Diese Frau, bei welcher der alte Ramin schon in der Stadt erwiesenermaßen verkehrt hatte?

Ich möchte, daß auch Herr Hauptmann Willstadt beh der Unterredung anwesend wäre," sagte Hesselbach,um welche ich Sie ersuchen muß. Gott, mein Fräulein," er! wandte sich an Edith, die ihn mit angsterfüllten Augen ^ ansah,wesbalb erschrecken Sie so? Lebe ich aus wie ein Mensch, der gerne Böses tut? Gewiß nicht. Und da sich in der vergangenen Nacht hier etwas sehr Trau­riges ereignet"

Was?" sagte Lilian scharf, wie kampfbereit. Sie hatte überlegt, was sie tun sollte. Jetzt schien sie es zu wissen.

Herr Wilhelm von Ramin, der Onkel meines Beamten Herbert von Ramin, ist in der letzten Nacht um zirka halb elf Uhr auf dem Feldwege, welcher an diesem Hause vorüberführt, infolge eines Herzschlages zusammen- igestürzt und in de» Tümpel gefallen", sagte Hesselbach trocken.

Ein nur schlecht unterdrückter Schrei antwortete lbm. In dem dunklen Korridor, welchen sie eben passierten, lehnte Edith sich plötzlich gegen die Wand, als überfiele. lie-Line Schwäche.. .

Fortsetzung folgt.