* sreuckrnrlM» t-t. Jn'i. Dar-rami schreibt: Die F^ra Le d e s H eiveroc e r v e rs a nds wird wieder vielen ein Anlaß zum Aerzer geworden sein. Aus dem Bedürfnis bureaukcarischec Vielre- pie:erei heraus verbietet zu rächst das Oberamt bei Venmd durch Einzelpersonen, dann gibt es ihn vorüberzesend i.ei und jetzt verbie­tet es ihr wiederum. Und doch ist der Versand ei r seit jeher geübter Brauch, der viele Beziehungen zw scheu :ladt und Land g schaffen ud aufrechterhälten und au h rnseren Wald gemeinden jedes Jahr Äe- lezenhr t gegeben hat, als Spender ilr sonst g se»n:tere Gefilde tätig zu werden. Und im Krieg ist es gerade doppelt nöt'g, solche Be­ziehungen zu pflegen. Daß die Lanbesoersorgung-stelle in Stuttgart in dies: Beziehungen durch den Versandscheinzwang ein egrisfen hat, war verhältnismäßig leichr zu errragen, da jeder seine Versandscheine erhielr; es zeugte das eben von einem eigen artigen Betätigungsdrang der Beamten, der ja gegenwärtig überall sich bemerkvar machr. Daß durch diesen Veriandscheinzwang irgend ein prakrischer Zweck nicht erreich! werden kann, wenn man nicht die Beschäftigung des Bemmen und die Verärgerung de: Leute als zeitigende Rechtfertigung ansieht, kann nicht zweifelhaft '-in. Denn eine Sichtung der Gesuchsteller in solche, deren Gesuchberechtigt", und solche, d:ren Gesuchunberech­tigt" ist, kann in der Zeltkürze, die für die Bescheidung zur Verfügung steht, nicht vorgenommm werden; bleibtnureineUeberwachungderGesuche, nach der Richtung, daß an einen Empfänger n cht zu viel Versand wird. Aber diese Ueberwachung ist tatsächlich bei der Fülle der Ge­suche auch nicht möglich und könnte durch Deckadress n leicht um­gangen werden: Die Behörde wäre wieder einmal in den Augen des lieben und pfiffigen Publikums der Dumme. Es bleibt also nur die Wahl zwischen völliger Freigabe des Versands und zwischen einem Verbot. Die Landesversorgungsstelle hat am 12. Juli dem Kom­munalverband die Aufgabe zugew esen, die Heidelbeerernte möglichst restlos zu erfassen und das Oberamt ermächtigt, den Versand von Einzelpersonen zu beschränken. Nach den Ersah:un;en der letzten Tage ann die Ausgabe nur gelöst, gie Ermächtigung nur gehaadhabt werden 'in Form eines Verbots des Einzelversands.

Nicht bloß, daß der Krieg die Waldbeeren zu einem ungemein stark begehrten Volksnahrungsmittel gemacht und ein: Fülle von Be­ziehungen zwischen Stadt und Land neu ges Haffen hat, er hat auch eine geredezu schrankenlose und gewalttätige Gewinn- und Habsucht bei vielen geweckt die man nicht für möglich halten sollte. E n Preis von 38 Pfg. für ein Pfund Heidelbeeren ermöglicht den Sammlern einen Tagesverdienst, der selbst in unserer Zfit der Verteuerung sich sehen lassen kann. Er ist >haen von Herzen gegönnt. Wer es ist nicht nöt^g, daß rücklichtslost Ecwerbsgier und dumnprotzige oder ge­dankenlose Geldverichtunz einen Band eingehen um di sen Preis zu steigern. Unbeschränkter Einzelversand würde unseflbar diesen Bund zustande bringen: wer dann zweifelt, der geht mit einer glicklichen Harmlosigkeit durch die wirtschaftlichen Erlebnisse der Kriegsjahre. Wenn das Eingreifen des Kommunalverbands in den Heidelbeerver- sand, das ihm selbst gar keinen Gewinn, sondern nur Ausgaben und große Arbeit bringt, auch nur einigermaßen verhindert, daß der Saur­ier, der seine Beeren zum festgesetzten Preis abgibt, von den andern, die nach Wucherpreisen Haschen, als dumm und einfältig ausgelachi wird, dann scheint uns dieses Eingreifen gerechtfertigt; der Krieg hat schon erfreulichere und schönere Besiegungen abgerissen, als ti: zwischen Heidelbeerabsender und -Empfänger. Daß durch das Eingreifen des Kommunalverbands auch eine Versorgung des Bezirks, die im letzten Jahr viel zu wünschen ließ, gesichert, eine Abwanderung der Beeren in die Brennereien etwas erschwert und eine Beliefe,ung von aus­wärtigen Lazaretten und Krankenhäusern ermöglicht wird, sei nur zum Schluß erwähnt.

(-) Stuttgart, 15. Juli. s^Schweres, Ex P I o - fionsunglück.) Drei gewaltige Schläge, die anfäng­lich als Fliegeralarm ausgelegt wurden, ertönten gestern nachmittag kurz nach 21/2 Uhr und rasch verbreiteten sich die wildesten Gerüchte. Doch nur kurze Zeit hrelt die Unsicherheit über die Ursache des Donnerschlags an und bald wußte man, daß die pyrotechn. Fabrik von >W. Weiffenbach, die im Walde außerhalb Heslachs liegt, durch eine Explosion zertrümmert worden war. lieber die Ursache konnte noch nichts festgestellt werden. Bis zum Abend wurde die Auskunft erteilt, daß, zwei Personen getötet, zwei andere, darunter ein 13jähriger Knabe, schwer verwundet worden sind; fünf leichter ver­letzte Personen, die in der Fabrik tätig waren, konnten die Unglücksstätte ohne ärztliche Hilfe Verlässen. Kurz nau) Ausbruch des durch die Explosion ausgebrochenen Bran­des waren die sämtlichen Berufsfeuerwehren von Stutt­

gart sowie die freiwillige Feuerwehr auf dem Brand-. platz angelegt, die sofort tatkräftig an die Eindämmung des Brandes herangezogen wurde. Auch militärische Hilfe war alsbald zur Stelle, und die Soldaten betätigten sich eifrig an den Aufräumungsarbeiten. Die Wir­kung der Explosion war eine außerordentlich große, und der angerichtete Schaden ein ganz erheblicher. Die Fabrikgebäude und Arbeitsschuppen sind vollständig zer­trümmert. Auch die Geschäftsräume der Firma Eise­mann, die dort eine Arbeitsstätte hat, haben schweren Schaden davongetragen, ( Glücklicherweise wurden die Schuppen, in welchen die Rohstoffe und*fertigen Waren anfbewahrt wurden, von dem Ausbruch verschont, wie auch der in der Nähe befindliche Fabrikpulverturin kei­nerlei Schaden erlitt, dagegen wurden in Südheim eine große Anzahl von Fensterscheiben durch den gewaltigen Luftdruck eingedrückt. Auch in dem das Fabrikanwesen umsäumenden Wald hat das Feuer und der Luftdruck erheblichen Schaden angerichtet. Dank den sofort unter­nommenen Löscharbeiten durch Feuerwehren und Militär konnte ein weiteres Umsichgreifen des Brandes verhütet werden. Gegen 4 Uhr war die größte Gefahr besei­tigt. Unter Hinzuziehung von Militär wurde die Un­glücksstätte in weitem Umkreis abgesperrt.

(-) .Heilbronn, 15. Juli- (Erwischt.) Die raf­finierte Schwindlerin, die vor 14 Tagen in Neckarsulm in mehreren .Häusern sich unter falschen Vorspiegelun­gen Wäschestücke erschwindelte, hat auch hier ihr Unwe­sen getrieben. Sie wurde erwischt und festgenommen, da sie wegen Ähnlicher Betrügereien arffch anderwärts verfolgt wurde.

Nordheim, DA. Brackenheim, 15. Juli. (T reib- riemendieb.)' In der Nacht wurde dem Küfermeister .«kärl Schneider von seiner Sägemaschine weg der größte Treibriemen gestohlen, obwohl die Maschine in seinem Schuppen, der an das Haus angebaut ist, steht. Der Lcderriemen ist 51/2 Meter lang und 5 Zentimeter breit- Vom.Täter.fehlt noch jede Spur. - , S .

Handel und Verkehr.

<-) Stuttgart "l4- Juli. Der Obstgroßmarkt war in der vergangenen Woche vollständig verödet. Die Kirschen gehen zu Ende und von anderen Obstarten kommt nichts herein. Auch die Laden- und Standinhaber können ihren Kunden fast nichts bieten, das Zeit und Geld Lbrighab-ndc Publikum hat die Ber- sorgunqsrcgelung in die Hand genommen- Der Berzandschcin feiert 'Trimphe, Schlußscheine bekommt man dagegen nicht zu sehen. Der Großhandel sitzt vollständig auf dem Trockenen: die ihm angewiesenen Gebiete sind stets von besser Zahlenden be­setzt. Wenn diese Zustände auf den Aepscl- und Birnen­handel übergreifen sollten, so werden wir unangenehmen Zeiten entgegengehen. Der Verkehr in der Markthalle war un­heimlich lebhaft, besonders bei den eingcltommencn ausländische» Heidelbeeren. De» Gemüsemarkt beherrscht der weiße Rettich: 'Gelberüben werden, seitdem sie nicht mehr mit Kraut gehandelt werden dürfen, zurückgehalten. Bei Bohnen ist die Nachfrage größer, als das.Angebot, die Hausfrauen haben cs mit dem lehr eilig.

Letzte Nachrichten.

Der Bbendbericht.

WTB. Berlin, 15. Juli, abends. (Amtlich.) Im Westen sind mürgens feindliche Angriffe bei Lombartzyde und südlich von Courtecon gescheitert, in dex Champagne kleine Grabenstücke in der Hand der Franzosen geblieben.

Im Osten bei Negenwetter nichts Wesentliches.

WTB. Berlin, 15. Jnli. (Amtlich). Im nördlichen Sperrgebiet haben unsere N-Boote neuerdings 24600 Bruttoregistertonnen versenkt. Unter den vernichteten Schiffen befinden sich der englische Dampfer .Don Arturo" (3680 Tonnen), Ladung wahrscheinlich Erz, das englische Vollschiff .Neotssield" mit Kohlenladung, ein unbekannter stark gesicherter Dampfer von etwa 6000 Tonnen mit 4 Masten, vielen Ladebäumen und Ladepfosten. Ein unbe­kannter Dampfer von etwa 1200 Tonnen, in Geleitzug fahrend, wurde in der Nordsee durch Torpedoschuß getroffen, sein Sinken jedoch nicht beobachtet.

Am 14. Juli, vormittags, griffen Seeflugzeuge des Marinekorps in den Hoofden durch Zerstörer'gesicherte Ge­leitzüge von Handelsfahrzeugen an. 2 Bombenvolltreffer auf je einen! Zerstörer und 1 Volltreffer auf einem Lich­ter wurden einwandfrei beobachtet.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

WTB. Berlin, 16. Juli. Wie dasBerliner Tage blalt' hört, dürften sich die im Zusammenhang mit dem Kanzlerwechsel zu erwartenden Personalveränderungen in den Reichsämtern und Ministerien voraussichtlich nicht auf die Spitzen dieser Dienststellen beschränken. Man nehme an, daß namentlich in der Reichskanzlei und im Reichsamt des Innern, vielleicht auch in dem einen oder anderen preußischen Ministerium ein größerer Personen­wechsel zu erwarten sei.

WTB. Berlin, 16. Juli. Nach demBerliner Lokal­anzeiger" werden Exzellenz Wahnschaffe und der Erste Vortragende Rat Dr. Riezler all- der Reichskanzlei aus- scheioen. Auch Staatssekretär Dr. Helfferich soll entschlos­sen sein, zu gehen. Die Wahl über Staatssekretär Zim­mermanns Nachfolger, der selbst den Botschafterposten in Konstantinopel erstrebt, soll zwischen den Herren von tzmtze und von Kühlmann schwanken. Das Scheiden des Direk­tors der handelspolitischen Abteilung im Auswärtigen Amt, Dr. Johannes, wird bestimmt gemeldet.

Wie dasBerliner Tageblatt" wissen will, wird als Anwärter aus die Stelle des Chefs der Reichskanzlei ein bekannter Parlamentarier bezeichnet. Nach dem Blatte ist es zum mindesten nicht unwahrscheinlich, daß Dr. Helfferich, der bisher kein Abschiedsgesuch eingereicht hat, im Amte bleibt.

WTB. Berlin, 15. Jnli Der Kaiser empfing heute vormittag den bisherigen Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg in Abschiedsaudienz. Im Anschluß daran em­pfing ihn die Kaiserin.

WTB. Stuttgart, 15. Jnli. Ministerpräsident Weiz­säcker ist von einem kurzen Aufenthalt in Berlin znr ückgekehrt.

WTB. Berlin, 15. Juli. Beim Staatssekretär des Innern fand heute im Beisein des Reichskanzlers eine Be­sprechung mit Vertretern der Konservativen, der National- liberalen und der deutschen Fraktion statt, an der auch der Generalfeldmarschall von Hindenbnrg und General Luden­dorff teilnahmen.

Mutmaßliches Wetter.

Die angekündigten Störungen nehmen langsam zu. Für Dienstag und Mittwoch sind aber bei vorwiegend trockenem Wetter nur vereinzelte Gewitter zu erwarten.

Für die SLristtettung oerarmvorttich : r> u ü w 1 g Lauk. Druck und Vertan der W. Rieker'scben BuSdriickereft Lltenstest.

Beuren.

Holz-Berkauf.

Am Samstag. de» 2l. M ds. I;.. »am. io Uhr

kommen auf dem Rothaus aus den Gsmeindewaldungen zum Verkauf

S. 25 Rm. Paplerholz

Ü. 8 Rm. gemischtes buche Holz

e. IS Rm. tarmenes Holz

ü. 5 Rm. .. Ausschutzhplj.

Den 15. Juli 1917.

Bltensteig.

Mädchen-

Gesuch

Altensteig

i Unterzeichneter verkauft im Auftrag einen alten noch gul erhaltenen

! Weißzeugschrank

sowie einen

Aus 1. (September wird ein ge­ordnetes,: geres Mädchen für Küche und Haus gesucht von

Frau L. Kapplee

Kleiderschrank

ferner ein

Kleines Schränkchen

mit je zwei Schiebtüren, sowie einer

Gasthof z. gr. Baum. Aitenstcig.

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tann. Tisch

M. Kalmbach mech. Möbelschreinerei.

Schulch.-Amt Großbans.

Heselbrom

iksagung.

Für alle Beweise herzlicher Teil- r.rtzme während der Krankheit und . em Hinscheiden unserer lieben, Lrcubesorgten Gattin, Mutter, Schwester und Schwägerin

EvaMaria Bauer

sowie für die zahlreiche Begleitum- zu ihrer letzten Ruhestätte dankt herzlich

Namen der trauernden Hinterbliebenen:

der GM: Adam Dauer

mit seinen Kindern.

Heidelbeeren

Walz, Giirimr.

§ Verloren Z

ging neue

Realschülermützö

Abzugebm gegen Belohnung bei der Schuldienerin Frau Geugenbach.

Valoren

ging in der oberen Stadt ein

HoLier.

Abzuzeben gegen Belohnung bei F rau Roth s'ft, (be im ven). _

^eftvrbene.

Calw: Elisabeths Seiler, 66 Jahre. Freudenstadl: Friederike Kneißler, ! Fuhrmanriswilw», 51 Jahre.

Rots-Kreuz-

Kriegs-Geld-

: Lose

Ziehung am IS. Füll

Preis pro St. Mk. 2

sind zu haben in der

Aliensteig.

Egenhausen.

zum Eiereinmüchsn

ist wieder eingetrosfcn bei

Z. Kaltenbach.

empfiehlt

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Im Felde gefallen: Calw: Willy Herzog, Ltn. d. Res.

Sohn von Frau Eugsnie Herzog Witwe. 23'/z Jahre.