sich in außerordentlicher Zchärfe gegen Erzberger und betorttc, daß zwischen diesem und der konservativen Partei das Tischtuch nach der maßlosen Form der Angriffe ein für allemal zerschnitten sei. Ter sozialdem. Abg. Scheidemann hob in einer Erklärung die Notwendigkeit eines annektionslosen Friedens und der sofortigen inner- politischen Neuordnung hervor und der Zentrumsführer Tr. Spahn sah sich nach den Worten des Grafen Westarp veranlaßt, hervorzuheben, daß die Fraktion zwar über die gestrigen Vorgänge beraten habe, aber noch zu keiner endgültigen Stellungnahme gekommen sei. Zum Schluß charakterisierte der Abg. GotHein die äußeren und inneren politischen Richtlinien der fortschrittlichen Nolkspartei, ivorauf der Reichskanzler das Wort ergriff. Er wiederholte in der .Hauptsache nur seine bereits 'früher im Plenum gemachten Ausführungen über die militärische Lage und die Friedensfrage. Eine Festlegung auf einen Frieden ohne Annexionen und Entschädigungen lehnte er ab.
Man wird gur daran tun, die Vorgänge nicht auf- zubauschcn. Der Eindruck der Kanzlerrede sei der, daß die Parteien in großer Mehrheit sich auf eine Formel einigen werden, in der die Nebereinstimmung mit dem Standpunkt der Regierung im Sinn einer Fortsetzung des Kriegs als Verteidigungskrieg zum Ausdruck gebracht wird. Wenn es aber nicht gelingen sollte, die Einigung zu erzielen, wenn es insbesondere zutreffen würde, da^ von sozialdemokratischer Seite mit Unterstützung und Zuzug aus einem anderen großen Parteilager Erpressungsversuche auf dem Gebiet der inneren Politik gemacht worden wären, dann würden wir kritischen Tagen entgegengehen. Wir wollen hoffen, daß die inzwischen statt- gesundenen Verhandlungen der Fraktionen und die Besprechungen der Fraktionsvertreter einen Weg finden, der die Einheit im Innern, die jetzt nötiger ist denn je, sicherstellt.
Das Wolffbüro verbreitet hiezu:
Berlin, 7. Juli. Ucber die heutigen Verhandlungen im Hauptausschuß des Reichstags gehen Mitteilungen durch die Presse, die in maßgebenden Punkten unrichtig find. Alle diese Mitteilungen können nur auf willkürlicher Kombination beruhen, da die Verhandlungen vertraulich waren und der Ausschuß davon abgesehen hat, über ihren Inhalt etwas an die Oeffent- lichkeit zu bringen.
Berlin, 7. Juli. In der Presse tvird die Nachricht verbreitet, daß die sozialdemokratischen Parteiführer dem Reichskanzler gestern ein politisches Ultimatum gestellt hätten. Diese Darstellung ist falsch. Die Sozialdemokraten haben ebenso wie andere Parteien mit dem Reichskanzler eine Aussprache über die allgemeine Lage gehabt und dabei lediglich ihre Wünsche' zur Friedensfrage »rnd Lur Trane des Preußischen Wahlrechts vorgetragen. Andere spezielle Gegenstände sind bet der Erörterung nicht behandelt worden. Von einem Ultimatum war keine Rede.
Die Ereignisse im Westen.
Feindliche Fliegerangriffe.
Karlsruhe, 7. Juli. (Amtlich.) Heute nacht griffen feindliche Flieger Mannheim und Umgebung an. Es ist nur geringer Sachschäden angerichtet worden. Militärischer Schaden überhaupt nicht. Beim Hin- und Rückflug berührten die feindlichen Flieger Karlsruhe^ jedoch wurden sie durch das Sperrfeuer verjagt- (z.)
Stratzburg, 7. Juli- Heute nacht zwischen 12.30 lfjjr und 1.30 Uhr wurde ein feindliches Fliegergeschwa-' )xr, das von Westen kam, von den Flugabwehrbatterien
Erreichtes Ziel.
(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.,'
Roman von L. Waldbröhl.
„Haben Sie irgendwelche Wünsche hinsichtlich der Form, ln der ich mich meines Auftrages entledigen soll'?" fragte er nur noch. Und Herbert Voßberg erwiderte:
„Keinen anderen als den, daß es selbstverständlich in der rücksichtsvollsten und zartfühlendsten Weise geschehen muß. Es wäre mir sehr lieb, wenn die Damen ihre Ueber- siedelung an einen anderen Ort schon recht bald bewirken würden. Aber auch in dieser Hinsicht wünsche ich ihnen keine Bedingungen zu stellen."
„Sehr wohl! Ich werde die Verhandlungen in diesem Sinne führen. Wohin darf ich Ihnen über das Ergebnis berichten?"
Herbert nannte ihm das Hotel, in dem er abgc- stiegen war, und in dem er zu bleiben gedachte, bis ihn die Abreise der Damen in den Stand setzen würde, nach Eichenhagen zurückzukehren. Denn daß er Helga nicht (Wiedersehen dürfe, stand als eine unumstößliche GewkF- weit in ihm fest. Die Wunde, die ihr schmählicher Verdat seinem Herzen geschlagen, war noch zu frisch und zu .tief, als daß ihr Anblick sie nicht von neuem hätte bluten Machen müssen. Er hätte ihr schwerlich verbergen können, wie schwer sie ihn durch ihr seelenloses Spiel getroffen, >und er wollte sich nicht zu allem anderen auch noch der sGefahr aussetzen, daß sie sich vielleicht mit ihrem Gestiebten über seinen Kummer lustig mache. Daran, daß jihre Mutter sein Anerbieten annehmsn würde, zweifelte er keinen Augenblick. Daß er Helga damit den Weg zu ihrem Glück geebnet, sollte eben seine Rache sein. Es verlangte ihn nicht nach ihrem Dank; aber er empfand eine Art von Genugtuung bei der Vorstellung, daß sie seiner fortan nicht ohne ein Gefühl der Hochachtung und der Beschämung würde gedenken können.
Als er aus dem Privatkabinett des Iustizrats wieder in das Vorzimmer hinaustrat, stieß er dort auf den Bureauporsteber Gendslmeger, der ihn sehr untertänig begrüßte.
der FOuna be'cbosien. Ti" f.nidl'.ckpn Flieger setzten 'Hren" Flug in nördlicher und östlicher Richtung fort, ohne Bomben obgeworfen zu haben, (z.)
Berlin, 7. Juli. In der Nacht zum 7. Juli überflogen feindliche Flieger das Festnngsgebiet von Köln. Bomben wurden nicht abgeivorsen. Einer Tätigkeit der Abwehrgeschütze bedurfte es nicht. In den frühen Morgenstunden haben einige feindliche Luftfahrzeuge dem rheinisch- westfälischen Industriegebiet einen Besuch abgestattet. Es wurden rm Ganzen 8 Bomben abgeworsen, die einen Zachschaden von etwa '2000 Mk. anrichteten. Menschen wurden nicht verletzt. Industriebetriebe sind nicht getroffen worden. Auch Ludwigshasen und Umgebung wurde von Fliegern angegriffen. Ter Sachschaden war sehr gering. Menschen wurden nicht verletzt. Alls dem Hin und Rückwege berührten die feindlichen Flieger Karlsruhe, wurden aber durch Sperrfeuer verjagt. Schließlich wurden auch ans Trier und Umgebung zahlreiche Bomben wahllos abgeworfen. Tie meisten fielen ergebnislos in freies Gelände, andere richteten an Gebäuden einigen Schaden an. Militärischer Schaden entstand nicht. Getötet wurde ein Kind, verletzt ein Mann. Ein französisches Flugzeug wurde bei Saarbnrg (Rheinland) durch Abwehrfeuer zur Landung gezwungen.' Die zwei Insassen find gefangen.
Esse» a. R., 8. Juli. In der vergangenen Nacht war hier zweimal Fliegeralarm. Von 2.23 Uhr bis 2.33 Uhr und von 3.23 Uhr bis etwa 3.40 Uhr waren die Flaks überaus heftig tätig. Bombenabwürfe oder irgendwelcher Sachschaden sind nicht gemeldet worden. Auch war nicht mit Sicherheit sestzustellen, ob' tatsächlich feindliche Flieger über unserer Stadt gewesen sind.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Par 2 . 6. Zuli. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Ziemlich große Artilienetätigkcit auf der Front La Rvycre-Panteon und in der Champagne, in der Gegend siidlick von Moronvilicrs. Ein rmüiicher Handstreich in der Richtung cur wurstiges wurde abgeschlagen. Sonst mar die Nacht überall ruhig. In der Zeit voni 21. bis 3ll. Funi wurden 19 feindliche Flugzeuge und ein Fesselballon Don unseren Jagdflugzeugen zum Absturz gebracht. Außerdem fielen 14 deutsche Flugzeuge ernstlich beschädigt in ihren Linien nieder. Im Laufe von Bvmvenunternehmnngen während derselben Zeit erhielten die Bahnhöfe Richourt und Avricourt, sowie feindliche Anlagen in der Gegend von Beine, im Smppes-Tair, Geschosse. Fn letzter Nacht warfen feindliche Flieger Bomben auf die Gegend von Epernay und in der Gegend südlich von Nancy.
Der englische Tagesbericht.
MTB. London. 8. Juli. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Oestlich von Wytschaeie wurde unsere Linie wieder ein wenig vorgeschoben. Der Feind versuchte, in unsere Gräben bei Acheville vorzustoßen, wurde aber abgewicscn.
Abends: Nach schwerer Beschießung versuchte der Feind gestern einen Angriff gegen unsere Gräben östlich von Loos, wurde aber verlustreich abgeschlagen. Zahlreiche feindliche Flugzeuge stießen mit einem aus 30 Flugzeugen gebildeten Geschwader zusammen. Ungeachtet dieser Tätigkeit bewarfen sie die feindlichen Flugplätze, fügten ihnen Schaden zu und leisteten unserer Artillerie erfolgreiche Dienste. Die Kampftätigkeit wurde durch Bombenabwürfe während der Nacht fortgesetzt, in der der Feind mehr Unternehmungslust zeigte, als bisher. Er warf 144 Bomben innerhalb unserer Linien ab. Unsere Kampfflugzeuge warfen inzwischen annähernd dreimal soviel auf feindlicher Seite ab. Während des Tages wurden 14 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht; 5 von umeren Flugzeugen werden vermißt.
Der Krieg zur See.
Berlin, 7. Juli- (Amtlich.) Im Atlantischen Ozean wurden durch eines unserer Unterseeboote wiederum 23000 Bruttoregistertonnen vernichtet. Im Mittelmeer wurden neuerdings 11 Dampfer und 39 Segler mit über 50 000 Bruttoregistertonnen durch nufere U-Boote versenkt. Der Chef des Admiralstabs der Maripe.
An ihn richiel; er nuii auch dis Frage, üis er gerne schon dem Iusttzrat gesielt: hatte, wenn er nicht durch eine gewisse unerklärliche Scheu davon abgehalten worden wäre.
„Sie hatten doch früher eine andere Stenotypistin", sagte er. „Ist sie nicht mehr bei Ihnen beschäftigt?"
„Fräulein Brunner — meinen Sie? — Nein, Herr Voßberg, die junge Dame arbeitet schon seit einer Reihe von Wochen nicht mehr in unserer Kanzlei."
„Sie hat ein anderes Engagement angenommen? Wissen Sie vielleicht auch, wo?"
„Sie hat ihren bisherigen Beruf vorläufig ganz aufgegeben, unr sich der Pflege von Kriegsoerwundeten zu widmen. Auf ihre dringende Bitte muhten wir sie ohne Kündigung freigeben, damit sie sogleich in einen Samariterkurs eintceten könne. Soviel ich weih, befindet sie sich bereits auf einem der Kriegsschauplätze."
Herbert fühlte sich von der erhaltenen Auskunft seltsam schmerzlich berührt. So vollständig das Bild der freundlichen Helferin aus seinem Gedächtnis entschwunden war, seitdem die Liebe zu Helga von Hallermund mit übermächtiger Gewalt von all seinem Denken und Empfinden Besitz ergriffen hatte, jetzt stand ihr feines, sanftes Gesicht desto deutlicher vor ihm, und er hätte jehr viel darum 'gegeben, wenn er sie hätte Wiedersehen dürfest. Daß er sich keine Hoffnung mehr darauf machen durste, tat ihm. weh. Und zugleich erwachte in ihm von neuem etwas von jenem Gefühl des Schmerzes, das ihn beherrscht hatte, als man ihn bei seiner Meldung zum deutschen Heeresdienst wegen seiner amerikanischen Staatsangehörigkeit zucückgewiesen hatte. Bei jedem Schritt durch die Straßen der Reichshauptstadt hatte er sich davon überzeugen können, wie echt und wie nachhaltig noch immer die Begeisterung war, die er in den Tagen des Kriegsausbruchs in jo heilen Flammen hatte aujlobern sehen. Da war allem Anschein nach keiner, vernicht nach besten Kräften sein Scherflein beitrug zu dem heiligen Opfer auf dem Altar des geliebten Vaterlandes. Und nur er, der sich jetzt dach mit Leib und Seele als Deutscher fühlte, durfte noch immer nicht daran denken, es den anderen gleichzutun. Er hatte die deutsche Staatsangehörigkeit noch nicht erhalten, vielleicht, weit er diese Angelegenheit seit dem Beginn seiner Bekanntschaft mit der Baronesse nicht mehr mit dem früheren Eifer betrieben hatte, und wenn er heute seine Dienste angeboren hätte, würde er darum dieselbe Abweisung erfahren hol»--
Haag, 7. Juli. Nach dem Korrespondenz-Bureau (st beim Ministerinin des Auswärtigen die Nachricht eingegangen, daß die Fischerfahrzenge Thor und Proef- neming ans Vlaardingen von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurden. Tie Besatzungerl sind gelandet.
Washington, 7. Juli- (Reuter.) Das Staatsdepartement teilt mit, daß Unterseeboote den amerikanischen Dampfer Orleans torpediert und versenkt hake». Vi:r Mann der Besatzung sind nmgckommen.
Die Lage im Osten.
Fur chtbares Blutbad unter den Russen.
Berlin, 8. Juli. Auch der große russische Offensivstoß in Ostgalizicn scheiterte völlig. Eingehende Meldungen bestätigen, daß die Niederlage am 6. Juli zu den schwersten russischen Niederlagen des ganzen Krieges gezählt werden muß. Brussilow hat als Befehlshaber des demokratischen Rußland seine Methode der Massenopfer des vorigen Jahres noch gesteigert. Bei den Angriffen zwischen Konjnchy und Larwvkowce trieb er die Stnrinkolonncn teilweise in Staffelungen von 15 Wellen mit einer Rücksichtslosigkeit vor, die in der Geschichte einzig dastehen dürfte. In unserem znsammen- gefaßten Artillerie-, Maschinengewehr-, Infanterie- und Minenwerferfeuer wurden die feindlichen Angriffswellen, die ein nicht, zu verfehlendes Ziel boteit, einfach niedergemäht. Das Leichenfeld in O srg alizi en wird als das schauerlichste des ganzen Krieges bezeichnet. Brussilow hat sich selbst übertroffen. Häufig wurden die Angriffe Vorkommen systemlos eingesitzt. Führung und Unterführung erscheinen ebenso unzulänglich wie gewissenlos. Bei Hodow sollte die Zuversicht der russischen Stnrmtruppen nach englischem Muster durch den Einsatz von sechs Panzer-Autos gestärkt werden. Die Panzerwagen blieben ebenso, wie die Geschwader an der Westfront, in aller Bälde im Feuer liegen. Gegen Mittag war angesichts des furchtbaren Blutbades, das unser Feuer unter den russischen Kolonnen anrichtete, der Angriffswille der Russen völlig gebrochen. Tie russischen Sturmhaufen fluteten panikartig zurück und wurden vom Maschinengewchrfeuer unserer Jagdflieger dezimiert. Wie an der Westfront scheiterte die Aufgabe der Kavalleriemassen kläglich. Sic wurden,' bevor sie in Aktion treten konnten, durch unser gutliegendes Fernfeuer zersprengt. Dank dem vorzüglichen Zusammenwirken aller Waffen sind unsere Verluste verhältnismäßig gering.
Berti«, 8. Juli. Der „Lokatanzeiger" meldet ans dem Haag: Nach einer Londoner Bankmeldung dürfte die russische Offensive noch im laufenden Monat von einer allgemeinen Angriffsoperation auf dem östlichen Kriegsschauplcw k Saloniki, Rumänien, K'leinasiew begleitet werden.
dceues vom Tage«
Hindenburg und Ludendorff in Berlin.
Berlin, 7. Juli. (Amtlich.) Generalfeldmarschall v. Hindenburg und General der Infanterie Ludeudorff sind zum militärischen Vortrag beim Kaiser in Berlin eingetroffen.
Der Reichskanzler beim Kaiser.
Berlin, 8. Juli. Seine Majestät der Kaiser empfing heute mittag, den Reichskanzler zu Ift/sMndigem Bortrag.
Wien, 7. Juli. Der deutsche Kaiser hat dem Wiener Bürgermeister Dr. Weißkirchner das Eiserne Kreuz verliehen. Der deutsche Botschafter erschien heute auf
Ein zartes uuü schwcuyes wewliches Wesen wie Klara Brunner durfte ihn durch ihren Opjermut und ihr Hingabe an die große Sache beschämen. Was wollte es Venn bedeuten, wenn er einen Teil seines Ueberflusses dahin gab, um der neuen Heimat zu dienen! Solange er in Luxus und Behagen unter dem sicheren Dache seines Hauses dahinlebte, kam er sich vor wie ein Schmarotzer, unwürdig des deutschen Namens, den er trug, und der Gastfreundschaft des von einer Welt übermächtiger Feinde umdrohten Landes.
Freudlose und melancholische Tage waren es, die er in Berlin verbrachte. Die Verhandlungen des Iustizrats mit der Baronin von Hallermund schienen doch nicht so schnell zum Ziele zu führen, wie er es erwartet und gewünscht hatte; denn schon war eine Woche verstrichen, ohne daß ihm die verheißene Nachricht von dem vollzogenen Abschluß zugekommen wäre. Da ihm der Sinn nicht nach Vergnügen und nach Zerstreuungen stand, tötete er seine vielen müßigen Stunden zumeist durch ausgedehnte Spaziergänge. Und auf einem dieser L-paziergänge geschah es, daß er die zweite große Ueberraschung seit seiner Ankunft erfuhr. ^
Wieder handelte sich's dabei um die freundliche, kleine Stenotypistin aus Justirat Wallersteins Kanzlei. Denn keine andere als sie selbst war es, die ihm eines Tages auf abgelegenem Wege im Tiergarten raschen Schrittes entgegenkam. Er hatte ihre zierliche, dunkelgekleidete Gestatt mit einem Gefühl lebhafter Freude sckon von weitem erkannt, sie aber war seiner erst im letzten Augenblick ansichtig geworden, und nun flammte ein heißes Rot in ihren fast erschreckend schmalen und blassen Wangen auf. Doch suchte sie ihm nicht aus zuweichen und legte mit einem unbefangenen Lächeln ihre feine, zarte Hand in seine dargebotene Rechte.
„Fräulein Brunner I" hatte er ausgerufen. „Welch ein glückliches Zusammentreffen! ^)ch habe nicht nach Ihnen gesucht, weil man mir sagte, Sie seien eine Krankenschwester geworden und befänden sich bereits auf dem Kriegsschauplatz. Nun aber sehe ich zu meinem Vergnügen, daß man mich falsch berichtet hatte. Und ich segne den Zufall, der mir diese Aufklärung verschaffte."
Fortsetzung folgt.