5>eere aeaen Napoleon, und die Kaiserin von Rußland.

Könias Schwester, betrachtet Napoleon als seine qeschworenste Feindin. Die. AbstellungderNeu- iahrsfestli chkeiten gibt dem Kaiser Napoleon Veranlassung, durch seinen Minister, den Herzog von Bassano, dem württembergischen Gesandten in Paris, Grafen von Wintzingerode, darüber Un­angenehmes zu sagen. Die treffende Erwiderung auf diesen ungerechten Vorwurf richtet der König am l7. Januar an seinen Gesandten Wintzingerode mit dem Auftrag, eine französische Uebersetzung davon dem Her­zog von Bassano zu übergeben. Er sagt darin, seinen Anordnungen, die auf die E e f ü h l e der Mensch­lichkeit, Schicklichkeit und Vaterliebe gegen seine Untertanen gegründet seien, habe der Kaiser eine schiefe und offenbar erkünstelte Bedeu­tung gegeben, und angesichts der tiefen Trauer in ganz Württemberg, wäre es Unmenschlichkeit und Mangel an Mitgefühl gewesen, wenn der Herrscher des Landes allein keine Teilnahme bezeugt hätte.

Wer uns darüber zu tadeln wagt, legt öffentlich das Geständnis der Gefühllosigkeit und Un­menschlichkeit ab . . . Und wenn, wie der Herzog von Bassano ausdrücklich anerkennt, Unsere jetzige Tätigkeit, Anstrengung aller Kräfte des Staates für Uns laut sprechen, so hätten Wir billig erwarten können, daß Kaiser Napoleon hierauf und nicht auf abgestellte Bälle, Konzerte und Belustigungen sein Au­genmerk richten würde."

(Fortsetzung folgt.)

Das Grammophon als Retter. Eine wahre Land­plage bilden die Wanderheuschrecken auf den weiten Gras­flächen Südamerikas. Von der bolivischen Grenze aus über­ziehen die Schwärme die reichen Provinzen Santa FS, Entre Rios und die Republik Uruguay. Bei trockenem Wetter legen die Tiere unterwegs ihre Eier und setzen ihren Zer­störungszug bis südwärts von Buenos Aires fort, um bald darauf zu sterben. Im Januar ist die aus den Eiern ent­standene neue Jnsektengeneration schon reif. Wenn sich dann zu einer bestimmten Zeit alle Hüpfer einer Gegend nach irgendeiner Richtung hin in Bewegung setzen, so daß das weite Feld als ein Gewimmel gleichgerichteter, kleiner, zwei

bis drei Zentimeter langer Heuschrecken erscheint, ist auch der geeignete Zeitpunkt zu ihrer Bekämpfung nach der alten landesüblichen Methode da: auf kilometerlange Strecken sind besonders angefertigte, durch einen Falz miteinander ver­bundene Weißbleche leicht in die Erde gesteckt und bilden mit ihrer glatten Fläche eine für den Hüpferling unüber- steigliche Schranke. Jeder an der Blechwand stehende Baum, der mit seinen Ästen hinüberragt, erhält ebenfalls eine Blech­manschette; sonst würde er ja vielen Tierchen als Brücke und Ausweg dienen. Der Hauptstrom staut sich an der Blech­wand und geht an dieser entlang. Neben ihr werden in bestimmten Abständen tiefe Löcher gegraben, deren Öffnung durch aufgelegte Bleche verkleinert wird und dann so mit der Blechwand verbunden ist, daß eine sich verengende Gasse unmittelbar an die Mündung der Grube führt, in die nun die Hüpfer in ununterbrochenem Strome hineinwandern und sie rasch bis zum Rande anfüllen. Neue leere Gruben lösen sofort die vollen ab, die mit Erde bedeckt und zugestampft werden, als Massengrab für Millionen der kleinen Schäd­linge. Natürlich gelingt auf diese einfache Weise nur die Vernichtung eines kleinen Teiles der Tiere. Die übrigen wachsen im Laufe der Zeit heran, und bald erheben sie sich als dunkle Wolken in die Luft und durchfliegen Nahrung suchend weite Strecken. Gegen diese wie Hagelwetter ein­fallenden Schwärme hilft nichts als Winken mit großen Tüchern und ohrenbetäubender Lärm. Der Verfasser dieser Zeilen, die wir dem neuesten reich illustrierten Heft des Kosmos-Handweisers (Stuttgart) entnehmen, half eines Abends zu Fray Bentos am Ufer des Uruguay einen Schwarm verscheuchen, der schon von ferne wie der Rauch einer Feuersbrunst gedroht, dann den sieben Kilometer brei­ten Strom überflogen hatte und nun in die schönen, blumen­geschmückten Gärten des Kasinos der Liebiggesellschaft ein­fallen wollte. Mit rasch zusammengeknüpften Fahnen, mit Pfeifen, Trompeten, Glocken, Blechdeckeln, Flintenschüssen, einem dröhnenden Gong und einem unermüdlich auf­gezogenen Grammophon gelang es, die Hauptmaste der hung­rigen Flieger zu verscheuchen und sie in entferntere Gärten einfallen zu lassen.

Im Schlitten auf dem Meeresgrund. Es ist ein bemerkenswertes Zusammentreffen, daß die gleiche Zeit, die den Menschen der Erdenschwere entfesselte und ihn zum Be­herrscher des Luftmeeres werden sah, dem Einzelwesen die Möglichkeit gibt, die stillen Tiefenwasser des Meeres be­obachtend und handelnd zu durchqueren, abgeschlossen vom Luftgürtel der Erde, lebend in einer Rekonstruktion bes phy­siologischen Weltbildes von Technikers Hand. Ein Mensch kann im Unterseeschlitten zwei Stunden lang den Grund des Meeres befahren, dahingleitend wie in einem Auto­mobil, Höhen und Tiefen beherrschend wie ein Flugzeug. Zweck der Erfindung ist (nach einer Notiz in den Technischen

Monatsheften (Stuttgart)) zunächst die schnelle Beförderung des Tauchers von einem Arbeitsort zum anderen, wie sie bei dem Suchen und Bergen verlorener Torpedos, bei dem Feststellen oder Sichern von Unterseeminen, bei der Be­dienung von Torpedobatterien erwünscht ist. Gleich wichtig ist die Verwendung des Unterseeschlittens bei der Feststellung der Lage untergegangener Wracks. ^Der Taucher kann den Schlitten an Bord besteigen und zugleich mit dem Gefährt entweder auf einer Gleitbahn oder mittels Schiffskran zu Wasser gelassen werden. Auf zwei langgestreckten Gleit­kufen, die vorn zu Kurven aufgebogen und durch einen ellipsenförmigen Bügel verbunden wurden, ruhen Tauchersitz und Schutzmuschel, an den Seiten befindet sich je ein Tank für Preßluft, die in eingebauten Stahlzylindern aufgefpei- chert ist. Zwischen dem Vorderbügel sind die Tiefensteuer, am Schlittenschwanz die Kurvensteuer angeordnet. Die Steuerung wird vom Tauchersitz aus durch Hebelwerk be­dient. Das Zu- und Ablasten der Tankluft geschieht durch Benutzung der freiliegenden Abschlußventile. Solange die Tanks mit Preßluft gefüllt sind, schwimmt der mit dem Tau­cher besetzte Schlitten im Oherwasser; er kann in dieser Lage unbeschränkt fortbewegt werden. Für das Niedertauchen auf Grund ist entweder das Ablassen der Tankluft oder das Niederdrücken der Tiefensteuer erforderlich.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

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am 2. April 1913, nachmittags 3 Uhr, im Easthof zumHirsch" bei Kollege Christian Schöning (Calw).

Tagesordnung:

1. Rechenschafts- und Kassenbericht.

2. Statutenänderung anläßlich der obligatorischen Einführung der deutschen Wirtszeitung.

3. Neuwahl des Eesamtausschusses.

4. Besuch des Verbandstages in Ulm.

5. Familienausflug.

In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Kollegen dringend gebeten, vollzählig und pünktlich zu erscheinen.

Der Ausschuß.

Bad Teinach.

Der geehrten Einwohnerschaft von hier und Umgebung mache ich die höfliche Mitteilung, daß ich mein

Schuhwarengeschäft

an meinen Sohn käuflich abgetreten habe. Indem ich für das mir in so reichem Maße entgegengebrachte Vertrauen bestens danke, bitte ich, solches auch auf meinen Sohn über­tragen zu wollen.

Hochachtungsvoll

Johann Schwenk.

Auf obiges bezugnehmend, teile ich einem titl. Publi­kum von hier und Umgebung höflich mit, daß ich das von meinem Vater seither betriebene Schuhwarengeschäft in gleicher Weise weiterführen werde. Unter Zusicherung promp­ter und reeller Bedienung bitte ich, mich in meinem Unter­nehmen gütigst unterstützen zu wollen.

Gotthilf Schwenk

Schuhmacher.