Mk der Front am N^M-Hen M^er beschossen 6 Schiffe ohne Ergebnis unsere Stellungen in der Nähe der Mün­dung der Struma. Rumänische Front: In der Dobrudscha Patrouillengefechte und Geschützfeuer. Dev Feind ist lebhaft mit Schanzarbeiten vor den Stellungen unseres linken Flügels beschäftigt. Unsere Soldaten haben bis jetzt 753 feindliche Leichen begraben. Die russische Artillerie eröffnete ein heftiges Feuer auf unsere Sol­daten, die getötete russische Soldaten begruben. An der Donau Sei Tutrakan Gewehr-, Maschinengewehr- und Geschützfeuer. Bei Silistria Geschützseuer.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 8. Dez. Italienischer Kriegsschau­platz: Gestern früh setzte im Karstabschnitt starkes feind­liches Artillerieseuer ein, das sich gegen den Raum von Eostanjevica zu größter Heftigkeit steigerte, um mittag jedoch, als ungünstiges Wetter eintrat, wieder nachließ.

Der türkische Krieg.

WTB. Konstantinopel, 8. Dez. Amtlicher Bericht von gestern: Nördlich der Donau ist die Halst der von unseren Truppen vor Bukarest gemachten Gefangenen und die Beute auf etwa 4000 Gefangene, darunter 66 Offiziere verschiedener Grade, 38 Schnellfeuergeschütze, da­runter zwei 10,5 Zentimeter-Schnellfeuerhaubitzen, 100 Kisten mit Artilleriemuuition, 20 Maschinengewehre, 3 Automobile, Tausende von Gewehren und eine große Menge Ausrüstungsgegenstände gestiegen.

Neues vom Tage.

München, 8. Dez. TieMünch. N. N." meinen, daß der Rücktritt des Ministers von Soden darin be­gründet sei, daß er in dev Frage der Lebensmittel­versorgung einen einseitig landwirtschaftlichen Standpunkt eingenommen habe. Bon dem gleichzeitigen Rücktritt des Kricgsministers Kreß von Kressenstein ist das Blatt über­rascht. Frhr. von Soden hat bekanntlich das bayerische .Kriegswucheramt eingesetzt, das am 6. Dezember in Wirk­samkeit trat.

VertraurriSübstiinrnung für die Regierung.

Paris, 8. Dez. Nach Schluß der Gcheimsitzung wurden in der öffentlichen Sitzung der Kammer 19 Tagesordnungen eingebracht. Tie von der Regierung gebilliget, die ihr das Vertrauen ausspricht, wurde nach! lebhafter Aussprache mit 344 gegen 160 Stimmen an­genommen.

Schneefälle in -er Schweiz.

Bern, 8. Dez. Aus der ganzen Schweiz werden starke Schneefälle gemeldet. Von der Löischbergbahu, Limplon, Furka und aus dem Saastal werden Be­triebsstörungen gemeldet. Tie Leitung des Elektrizi­tätswerks, das Mailand mit Elektrizität versorgt, ist ge­stört, so daß Mailand ohne Licht sein muß.

Nenyork, 8. Dez. Der belgische Dichter Mäter- linck erläßt in derNew-Pork Tribüne " einen leiden­schaftlichen Aufruf gegen die Barbarei Deutschlands in Belgien. Deutschland betreibe nicht nur Sklaverei, son dern Massenmord in dem unglücklichen Lande. Tie Ber­einigten Staaten hätten aus menschlichen Gesichtspunkten die Pflicht, gegen diese Barbarei cinzuschreiten. (Dieser Mäterlinck, ist durch Teutichland eigentlich erst zum be­rühmten Mann geworden und lohnt uns dafür mit seinen bornierten Verhetzungen und Lügen.)

Der neue MinistcrprüffSsnt.

London, 7. Dez. (Reuter.) Amilich wird bekaunt- gegeben, daß Lloyd George heute abend eine Audienz beim König hattt, das ihm vom König angebotene Amt eines Premierministers und Erfreu Lords des Schatz­amtes annahm und dem König nach seiner Ernennung die Hand küßte. Tiefe Kundgebung zeigt, daß die Kabinetts­bildung durch Lloyd George zustande kommen wird.

London» 7. Dez. Die Arbeiterpartei beschloß, an der neuen Regierung teilzunehmen. Tie Partei soll die Erwartung ausgesprochen haben, daß die Regierung die irische Frage lösen iverde.

Amcrikinnscher Del-Trust.

Nervyork, 8. Dez. Reuter.. Die, Firma Kuhn, Loeb und Company gibt den Kauf von'74.000 Aktien über je 100 holländische Gulden der Königlich Holländi­schen Gesellschaft bekannt. Die europäischen Vertretungen der Standard Oil Aktien werden nach Newyork gebracht. Es werden 22 000 neue auf amerikanische Dollars lau­tende Aktien dafür ausgsgeben. Dem Vernehmen nach soll die Maßnahme der Ausbreitung der Gesellschaft für Oelselder der Unionstaaten im Auslände dienen.

Amtliches.

Nachmusterung im OA.-Bezirk Nagoid

In der Zeit vom 13.15. ds. Mts. findet im Bezirk Nagold eine Nachmusterung vonnicht krisgsverwen- dungsfähigen Wehrpflichtigen statt. Außer denjenigen Mannschaften, die vom Bezirkskommando vorgeladeu wer­den, haben zu erscheinen: 1. Die in Kontrolle de? Zivil­vorsitzenden der Ersaßkommisston stehenden, bei früheren Musterungen alsdauernd kriegsunbrauchbar" befundenen Wehrpflichtigen sämtlicher Jahrgänge; 2. die wegen kör­perlicher Fehler bis 1. Januar >917 Zurückgestellten. Die Musterung beginnt:

1. am Mittwoch, den 13. Dez. d. I., vorm. 9.30 Uhr aus dem Nathans in Al ten stei g-S tad t für die Gemeinden: Altensteig-Stadt und -Dorf, Beihingen, Berneck, Beuren, Bösingen, Ebershardt, Egenhausen, Enz-

t-tt, Ettmannswcilcr. Fünsöroun, Garrweiler, Gaugeuwald, Snumersfeld, Spiclbcra, Uederberg, Wart und Wenden:

2. am Donnerstag, den 14. Dez. d. I. vorm. 8.30 Uhr ans oem Rathaus in Nagold für die Gemeinden: Nagold, Ebhauscn, Effringen, Em­mingen, Gnltlingen, Haiterbach, Jselshansen, Minöersbaw, Oüerschwandorf, Obertalheim, Pfrondorf, Rohrdorf, Rot- feldenff Schietingen, Schönbronn, Sulz, Nnterschwandors, Untertalyeim, Walddorf und Wildberg. Die Pflichtigen haben je ' 2 Stunde vor Beginn der Musterung zu er­scheinen und ihre Militärpapiere mitznbringcn. Unterlassene Anmeldung zur Landsturmrolle entbindet nicht von der Gestet- lnngspflicht. Unentschnldigtes Ausbleiben oder unpünktliches Erscheinen kann neben Bestrafung die sofortige Einstellung zur Folge haben. Wer durch Krankheit verhindert ist, zu erscheinen, hat ein ärztliches Zeugnis einzureichen, das von der Ge­meindebehörde beglaubigt sein muß, wenn es nicht vom beamteten Arzt (Oberamtsarzt > erteilt ist. Die Gestellungs- flichtigen haben mit reingewaschenem Körper und reiner Wäsche zu erscheinen, diejenigen, welche an Schwerhörigkeit leiden, haben das Innere der Ohren gründlich zu reinigen, um eine Untersuchung derselben zu ermöglichen. Schwer- hörige. Nervenleidende, Stotterer, Geisteskranke oder Taub­stumme haben Zeugnisse mitznbttngen.

Lanöesnachrichten.

NltevLteia. 9. Dezember 1918.

Die württembergische Verlustliste Nr. 514

betrifft Gren-Regt. Nr. 119, die Ins.-Regimenter Nr. 120 und 121, die Res.-Jns.-Regtr. Nr. 119 und 246, die Landst.-Jnf.-Batl. Reutlingen und Hall, das Res.-Drag.- Regt., die 1. Landw.-Eskadron, die 1. Res.-Pionier- Komp. und die 4. Landw.-Pionier-Komp. Ferner werden Berichtigungen früherer Verlustlisten mitgeteilt.

- Calw, 8 Dez. Im hohen Alter von 83 Jahren starb heute Privatier S ch m l tz. Derselbe war eine all­gemein bekannte Persönlitckeit, da er sehr viele Jahre hin­durch die hiesige Bahuhofivirtschaft inne hatte und sein Geschäft durch ^große Umsicht zu großem Ansehen brachte. Die berühmte Schriftstellerin Auguste Supper ist eine Tochter des Verstorbenen. Dieselbe verbrachte auf dem hiesigen Bahnhof ihre Jugendzeit und verfaßte hier ihre ersten Schriften.

(-) Eßlingen, 8. Dez. (Geschlossene Metz­gerei.) Wie dieSchwab. Tagwacht" berichtet, ist dem Metzger und Wirt Adam Kiesel hier vom Oberamtwegen Unzuverlässigkeit in Befolgung der Pflichten, diie ihm durch die Vorschriften über die Regelung des Fleischver­brauchs auferlegt sind", die Metzgerei vom 6. bis 20. Dezember geschlossen worden.

Somttagsaedanken,

Freundlich -leiben.

Alle spüren heute ihre Nerven. Das ist selbstver­ständlich: den! soll man Rechnung tragen. Also laßt uns größere Geduld miteinander haben, noch herzlichere An­teilnahme äußern an Leid und Not. Das Verstehen untereinander muß noch treuer werden zwischen allen Kreisen unseres großen Volks. Kameradschaft ist das beste Brot; wir haben es nötig. Die Nerven sind nicht eine Frage der Ernährung allein. Sie haben viel mit unsrem qitten Willen zu tun.

Gercrud Bäumer

S

Etwas Frohes, Seele, denk dir aus,

etwas Frohes bring mit dir ins Haus!

Etwas Frohes trag hinein ins Weh:

Sonne blitzt so schön auf Eis und Schnee

Die Liste enthält u. a. folgende Namen: Friedrich Seid, Hofstett, schw. verw. Johannes Wein, Jgelsberg, l. Vettv. Berichtigung zu Verlustliste Nr. 48 l: Christian Gaffer, Schvnmünzach, bisher verwundet, gestorben.

* Das Eiserne Kreuz haben erhalten: Friedrich Gauß. Sohn des Schuhmacher Gauß in Ettmanns- Weiler; Gefr. Richard Kercher. Sohn des Briefträgers Kercher und Landwehrmann Jakob I 0 0 s von Freu d e n- stadt; Gefr. Adam Zieste von Jgelsberg; Gesr. Franz Roth fuß, Sohn des Maurermeisters Rothfnß in H eselbach.

* Befördert wurde der Unteroffizier Paul Schiler von hier, zum Vizerelöwebel; Musketier Fritz Weißer von hier. Sohn des Ad. Gg. Blaich zum Gefreiten ; Martin Blaich, Sohn des Joh. Gg. Blaich von Oderweiler, zum Unteroffizier.

" Eine Haussammlung fürs Rote Kreuz. Anläß­lich des allgemeinst: Opfertages für das Rote Kreuz fin­det hier am nächsten DLeus tag den!2. Dezember eine Haussammlung durch die bekannten Fräulein statt, welche sich wieder in den Dienst der guten Sache stellen.

Saatkartoffeln. Das landw. Wochenblatt er­läßt folgende Warnung: Da die den Landwirten über den Saatbedarf hinaus belassene Kartoffelnlenge sehr be­schränkt ist, ist die Befürchtung geäußert worden, daß die für die Saat bestimmten Kartoffeln teilweise für andere Zwecke, insbesondere als Speisekartofseln verwen­det werden. Hiervor muß ernstlich gewarnt werden. Denn es ist unumgänglich notwendig, daß im Jahr 1917 eine ausreichende Fläche mit Kartoffeln bepflanzt wird, weil es sonst um die Ernährung der Bevölkerung Württem­bergs im kommenden Wirtschaftsjahr recht schlecht be­stellt sein könnte, und weil bei ungenügendem Kartoffel­anbau außerdem ans Maßnahmen nicht verzichtet werden könnte, die im Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe selbst zu bedauern wären und diese in erster Linie treffen würden. Nicht mit Bestimmtheit kann gesagt werden, ob es möglich sein wird, die bereits bestellten und die noch zur Anmeldung kommenden Saaikartoffeln in vollem Umfang zu liefern. Es muß sich daher jeder Landwirt hüten, seinen Saatkartoffelvorrat anzugreifen und es muß dringend geraten werden, daß jeder Landwirt seinen Be­darf an Saatkartoffeln bereithält.

Hilfsdienst. Bon der Handelskammer Stutt­gart wird mitget-eitt, daß bei ihr, wie auch bei anderen Behörden täglich eine überaus große Zahl von Mel­dungen zum Zivildienst einlausen. Diese sind jedoch zurzeit zwecklos. Sobald das Nötige veranlaßt ist, wird eine amtliche Bekanntmachung Auskunft geben, wo sich jeder melden kann, und was sonst dazu zu wissen not­wendig ist.

Neue prenß. Verlustlisten. In den prenß. Verlustlisten werden vom 7. Dezember ab die Namen der Heeresangehörigen durch alle Truppenteile hindurch in alphabetischer Reihenfolge geordnet erscheinen, unter Angabe des Namens, Vornamens, Dienstgrades, Ge­burtsdatums, Geburtsortes, Kreises, Art des Verlustes. Ter Truppenteil wird ttir die Folge nicht mehr genannt. Bei Anfragen an das Zentral-Nachweise-Bureau des Kriegsministeriums nach einem Heeresangehöriaen ist die Angabe des Truppenteiles seitens der Ansragenden auch weiterhin erforderlich.

Vom Sauerkraut Tie Kriegsgesellschaft für Sauerkraut teilt uns mit: Bis auf Widerruf darf Sauer­kraut nicht an den Handel oder Private abgegeben werden. Einstweilen müssen alle vorhandenen Vorräte zur Ver­teilung an das Heer und die Kommunalverbände zur Ver­fügung gehalten werden. In einzelnen Fällen können Ausnahmen gestattet werden. Abgeschlossene Verträge, die noch tzu erfüllen sind, müssen uns umgehend crufgegeben werden.

Letzte Nachrichten.

Der Abendberrcht.

WTB. Berlin, 8. Dez. Abends. (Amtlich.) Keine besonderen Ereignisse im Westen und Osten.

In Rumänien gewann die Verfolgung Raum.

WTB. Paris, 8. Dez. Das Marineministerium gibt bekannt: Das Linienschiff Suffren (12 730 Tonnen), das am 24. November nach dem Orient abgegangeu ist, ist nicht aiigekommen. Es wird für verloren gehalten. Die Be­satzung des Suffren betrug 18 Offiziere 700 Mau«.

WTB. Sofia, 9. Dez. (Bulg. Tel. Ag.) Der Prä­sident der Sobranje hat an den Präsidenten des deutschen Reichstages folgendes Telegramm gerichtet:Die Vertreter der bulgarischen Nation bitten Ew. Exzellenz, mit eine»! Gefühl unendlicher Freude ihren Kollegen vom Reichstag die herzlichsten Glückwünsche zum Fall von Bukarest zu übermitteln, der eine gerechte Züchtigung Gottes ist, welche die treulose und unwürdige rumänische Nation trifft."

WTB. Warschau, 9. Dez. Am Donnerstag Abend fand ein Festmahl im Kasino des Generalgouvernements zu Ehren Sr. Majestät des Königs von Württemberg statt.

G.K.G. Frankfurt, 8. Dez. DieFranks. Zeitung" erfährt aus Basel: Havas meldet aus Paris, daß heute vormittag die Notifizierung der Blockierung Griechen­lands publiziert wurde. Die Blockierung wird so lange aufrecht erhalten, bis die Alliierten die erforderliche Genug­tuung erhalten haben werden.

WTB. Berlin, 9. Dez. Aus Lugano wird demBer- i liner Lokalanzeiger" gemeldet: DerAg. Stef." zufolge ist der griechische, von Admiral Fournet beschlagnahmte TorpedojägerPanphio" infolge einer Entzündung der Petrolenmvorräte in die Lust geflogen. 5 Mann der französischen Besatzung wurden getötet, 2>5 verwundet.

WTB. Berlin 9. Dez. LautVossischer Zeitung" bereitet Die englische Admiralität die Verschmelzung aller Flotte» der Alliierten vor. die unter den Befehl der eng­lischen Admiralität gestellt werden sollen. Auch Japan solle seine Seestreitkräfte zum Teil nach Europa senden, um andere Geschwader frei zu machen. So hoffe England, der immer mehr zunehmenden Unterseebootsgefahr gegen . die eigenen Küsten zu begegnen, j WTB Berlin, 9. Dez Die Mobilisierung des griechischen Heeres bestätigt sich, wie dieVossische Zei- ! tung" meldet. Sie nehme ihren ungestörten Verlauf. Man vermute auch, daß die Regierung die nötigen Lebensmittel- j Vorräte aufgespeichert habe.

> WTB. Berlin, 9. Dez. DasBerliner Tageblatt"

! meldet aus Budapest: Eine von der Expreßkorrespondenz j übermittelte, bisher aber nicht bestätigte Meldung des Bu- dapester BlattesPesti Naplo' besagt, daß König Fer- z dinand von Rumänien am 2. Dezember, früh, im Auto- j mobil aus Bukarest geflüchtet sei. Das Königspaar und ; sein Gefolge bestand aus 20 Personen. König Ferdinand befinde sich in einem kleinen Ort an der Grenze, von wo aus er später nach Odessa Weiterreisen werde, j WTB Berlin, 9. Dez Von dem eroberten Buka ! rest läßt sich derBerliner Lokalanzeiger" melden: Alle 18 Forts und Zwischenbatterien gelangten völlig unver­sehrt in die Hände des Siegers. Der Zustand des flüch­tenden Heeres war unbeschreiblich, der im ganzen Krieg nicht seines gleichen hat. Die Bevölkerung scheint eine Er leichterung zu fühlen, weil sie dem Bombardement ent­gangen ist.

z r die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L « uk. z Druck und Verlag der W. Rieler'schen Buchdruckerei Altenstetg