Vermischtes.

Heber die Herbstmode schreibt die Frkf. Ztg.: Knappheit des Materials, Teuerung auf allen Gebieten, Kürzung der Arbeitszeit, Bcschränkungsbeftimmungcn im Stoffverbrauch keine Vorschriften und kein Mangel vermochten dre Arbeit der Modewsrklcute brachzulegen. Die Herbstmode ist bererts zur Stelle, zeitiger als sonst, trotz aller Behinderungen. Voll Eifer geht man ans Werk, selbständig eine neue Mode zu schaffen. Freilich mit Mäßigung! Die Zeit ist zu ernst für ein- greifenden Umschwung, der Dinge entwerten kdnnte, die «nr zu erhalten und zu strecken bestrebt sind. Da und dort ist viel des geschmacklich Guten für den Straßenanzug des Herbstes

zu finden. In der Schneiderei wie auch im Putzgewerbe. Der Mangel kommt dem Beschauer nicht zum Bewußtsein. Die Be­schränkung im Stoffverbrauch beeinträchtigt denSchick" des modischen Anzuges keineswegs. In der Schneiderei ist es wie­derum der Rock, der die augenfälligsten Aenderungen er­fuhr. Aus dem weit ausfallenden Glockenrock entpuppte sich unter modernem Einfluß ein Rock mit unterer Weite von 2.80 bis 320 Meter Umfang, der viel wandlungsfähiger in seiner Form erscheint. Nicht nur, daß man statt der oberen Glätte, die durch den Glockenschnitt gegeben war, kraus eingereihten Dahnen oben einen graziös geformten Sattel aufsetzt, man läßt diesen bald unter der Vorderbahn, bald rückwärts oder sett- lich unter zwei Hohlfalten verschwinden, oder man begnügt

sich mit einem Halbgürtel rückwärts und schließt diesen abge­rundet mit einem Knopf. Als Besatz führt sich neben Samt gleicher Farbe eine mittelbreite schwarze Tresse ein. Sie dient dazu, die Ränder der Jacke und des Rockes abzugrenzen. Die Jacken sind, wenn halblang, noch etwas glockig ausfall«w gearbeitet. Freilich scheint es, daß sie je kürzer, desto fla­cher gehalten sind, und die kurzen Sackjacken, die ebenfalls

zur Mode gehören, entbehren jeder unnötigen Hüftenverbrel- terung. Die längeren Formen bevorzugt man einreihig und fast anschließend, die kurzen hingegen lose und doppelreihig geschlossen. Bei den Herbstmänteln sieht man noch häufig fol- tige, mit Gürteln oder Halbgürteln versehene, mit sichelför­mig cingcschnittcnen Taschen. Besonders charakteristisch für Män­tel und Jacken der Herbst- und Wintermode sind große

Kragen. Schulterkragcn, die auf zwei verschiedene Arten zu tragen sind, Entweder hochgehend, als weite, vom Halse abstehende Umlegekragen, die einseitig zuzuknöpfen sind, oder offen als breite, weich sich auflegende runde Schultcrkragena Diese kleidsame Form ist überdies durch ihre zwiefache, für kalte und wärmere Tage zu regulierende Anordnung prak­tisch. Auch das Mantelkleid erhält sich weiter in der Mode. Für alle diese Kleidung sind Wollstoffe, besonders häufig Tuch und Wollsamt, in Einfarbig, Dunkelblau, Braun, -Wein­rot, Dunkelgrün, Pflaumenblau oder Schwarz vorgesehen, auch gemischte Gewebe in Eisengrau, Lederbraun oder Weinrot mit Schwarz, weiterhin Lindener Samt in Schwarz oder anderen ticfdunklen Farben. Pelze scheinen diesmal dazu bestimmt, das Modebild zu beleben. Die P: tzmacherei hat sich als eine rechte Kunst erwiesen. Als die Fabrikation aus Mangel an Arbeitskräften, an Rohware und an Hilfsmaterialien mit der Lieferung von Neuheiten im Rückstand war, begannen die Putzmacherinnen die Formen, die sie früher fertig bezogen, selbst herzustcllen, die Bezüge, die einst geklebt wurden, zu nähen und in geschickter Handarbeit manchen Zierat für Mode­hüte zu ersinnen. Daß die Filzhütc knapp werden, lassen uns die Hutmacherinnen durch geschmackvolle, zumeist ganz neu­artige Formen aus Samt oder aus geschorenem Seidenplüsch vergessen und sie arbeiten sogar aus Wollsamt Hutformeu, die den Filzhüten fast gleich sitzen. Nach einem unausgespro­chenen Gebot ließen die Modellhut-Schöpscrinnen große Ein­fachheit im Ausputz walten. Die Formen gehen besonders stark in die Breite, obschon ihr kleiner Halbekugclkopf ver­bleibt. Der in scharfer i-cke ausladende oder weit aufgebo­

gene Rand verleitet dazu, den Hut schräg aufzusetzen, doch verlangt die diesjährige Mode, daß er mehr zur Stirn gerückt werde. Um diese nicht zu viel zu beschatten, wird die Vor­derseite verkürzt oder nach Art der Dreispitze nach beiden Seiten ausgewahlt. Es gibt aber auch wieder länglich schmale Bootformen, auch rundliche Boleros, sogar Stoffmützen, wie sie unsere Matrosen und Pelzmützen, wie sie die Husaren tragen. Einen besonderen Reiz gewinnen die Hüte diesmal durch ihre Farben. Man hat für die Modellhüte des Herbstes Schwarz keineswegs bevorzugt, vielmehr außer dem gewohnten Dunkel-» blau und Braun ziemlich viel Weinrot, Bisck>ofsoiolett und Prälatrot ausgewählt.

Ertappte Getreidewucherer- In Berlin wurden durch das Kriegs­wucheramt 8 Großhändler ermittelt, die aus Westpreußen unter falscher Angabe viele Tausende von Zentnern Gersten-, Rog­gen- und Weizenmehl eingelagert und zu Wucherpreisen mit 300 Prozent Gewinn weiterverkaust hatten. Die Untersuchung ergab, daß eine große Zahl von Wuchrrern und Hehlern a» dem verderblichen Treiben beteiligt ist; über 100 Personen sind in Untersuchung gezogen. Unter den Verhafteten befinden sich auch einige Bahnhofvorsteher, unter deren Beihilfe das Ge­treide mit falscher Deklaration befördert wurde.

Em Schwindler- Im Juli wohnte in Berlin in einem Pensionat am Kurfürstendamm ein angeblicher Dr. Arno Krem­ser, der mit Berliner großen Betrieben in Verbindung trat, unter der Vorspiegelung, ihnen Speiscbohnen in großen Men­gen verkaufen zu können; seine Bohnen sollten auf dem Bahn­hof Lehrte bei Hannover lagern. Er verlangte 104 Mark für 100 Kilo mit Sack; die Hälfte des Kaufpreises mußte der Käufer sofort bei einer Großbank hinterlegen zur Auszah­lung der ersten Halste, lediglich auf Vorweisung des Fracht­briefes hin, sträubten sich dre Käufer wohl, Kremser erklärte aber jedem Bewerber, wenn er sich nicht gleich entschließen könne, so habe binnen einer Stunde ein anderer die melde, gehrte Ware. Das wirkte gewöhnlich. Der angebliche Dr. Krem­ser besah jedoch keine Bohnen, fälschte die Frachtbriefe, er­hob das Geld auf der Bank und ließ nichts mehr von sich hören. Er erbeutete auf diese Weise weit ütnr 100 000 Mark, in einem einzelnen Falle allein 16 000 Mark. Er ist nun seit kurzem verschwunden.

Lebensmittelkarten z« kaufen gesucht. Im Anzeigenteil einer im Bad Kösen erscheinenden Zeitung standen vor einigen Tagen wörtlich folgende Gesuche: Suche Brotmarken zu kaufen, Wenzel- straßc 33. Zuckermarken werden gekauft, Höllische Straße 3011. Fleischmarken zu Kausen gesucht, auch Umtausch gegen Brot- marken, Kanonierstr. 21. Bemerkung überflüssig.

Handel und Verkehr.

(-) Stuttgart, 15. Aug. (Obst- und Gemüse­markt.) Nach denMitteilungen der Zentralvermittlungs­stelle für Obstverwertung war die Zufuhr auf dem heuti­gen Obstgroßmarkt überraschend stark in allen Obstarten, Aepfel kamen vielfach in nicht völlig reifem Zustand und gaben zum Einschreiten seitens der Marktkontrolleure Anlaß. Kaiser Alexander, Herzogin Olga, Königinapfel, ebenso Doppelte Philippsbirne und Holzfarbige Butter­birne dürfen noch nicht abgenommen werden. Italiener Birnen, Pfirsiche und Weintrauben treffen in größeren Mengen und in schöner Ware ein, sie finden trotz der hohen Preise schlank Absatz. Der Gemüsegroßmarkt war ebenfalls gut befahren, besonders reichlich in Boh­nen, die noch vor Marktschluß abgesetzt waren.

Letzte Nachrichten-

Die Unterseeboot-Erfolge im Juli.

WTB. Berlin, 15. Aug. (Amtlich.) Im Monat Juli sind 74 feindliche Handelsschiffe mit rund 103000 Registertonnen durch Unterseeboote der Mittelmächte ver­senkt worden oder durch Minen verloren gegangen.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Eine erfolgreiche Unternehmung unserer Marirreflngzeuggeschwader.

WTB. Berlin, 15. Aug. (Amtlich.) Am 13. August griffen abermals mehrere unserer Marinefluggeschwader die feindlichen Flugstationen Papenholm und Lebara bei Oesel an. Es wurde gute Wirkung erzielt. Trotz heftiger Be­schießung durch Abwehrbatterien und feindliche Seestreitkräfte sind sämtliche Flugzeuge wohlbehalten nach ihrem Stütz­punkt zurückgekehrt.

WTB. Kopenhagen, 16. August. DieNowoje i Wremja" vom 6. August berichtet: In Petersburg wur- de eine neue Vereinigung gegründet, die ,Gesellschaft für die Gestaltung einer russischen Staatskarte nach siegreichem russischem Krieg" heißen wird. Nach den bei der Regier- ! ung eiugereichten Satzungen verfolgt die Gesellschaft das : Ziel, die Grundlagen auszuarbeiten, auf Grund deren Ruß­land nach siegreichem Krieg in den Stand gesetzt wird, sei­ne historistischen, nationalen, staatlichen und slawischen Auf- . gaben zu erfüllen. Zur Erreichung dieser Ziele wird die ^ Gesellschaft schriftliche und mündliche Propaganda betreiben und sich mit Regierungsbehörden und Gesellschaften in Ver­bindung setzen.

WTB. Konstantinopel, 16. August. Der rumäni­sche Gesandte Mano, der 6 Wochen auf Urlaub geweilt hatte, ist gestern Nachmittag mit dem Balkanzug hierher zurückgekehrt.

WTB. Berlin, W. August. Im Anschluß an die Meldung des Admiralstabs der Marine, daß die Beute der Unterseeboote sich im Monat Juli auf 103 000 Brut­toregistertonnen belaufen hat, weist derBerliner Lokalan­zeiger" darauf hin. daß damit der Gesamtverlust der feind­lichen Handelsflotten durch Unterseeboote und Di inen seit Beginn dieses Jahres nach den amtlichen Angaben 999500 Tonnen beträgt.

Mutmaßliches Wetter.

Eine kühle und feuchte Luftströmung herrscht in Süd­deutschland. Für Donnerstag und Freitag ist deshalb vielfach bewölktes und strichweise Mit Niederschlägen Ns> bundenes Wetter zu erwarten.

Für die Vchrtstleituug versntwortttck: Ludwig Laut.

Druck und B-rlsg der W. Sttcker'ichen >rei, Wtenflok, ,

Aucnftttg

Altensteig.

Todes-Anzeige.

Schmerzerfüllt machen wir Verwandten, Freunden und Bckannren die traurige Mit­teilung, daß meine geliebte Gattin, unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante

Marie Schilling

ged. Schund

gestern Nacht um 1 Uhr im Alter von 30 Jahren nach langer Kiankhett sanft in den: Herrn entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bitte!

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der Gatte: Wilhelm Schilling. Bäcker

mit Kind Wilhelm.

Tie Beerdigung findet Donnerstag mittag 2 Uhr vom Krankenhaus aus statt.

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