Verhältnissen den Besitz der Wabcngräben, der Thinu- nront-Ferme, der Befestigungen südlich Touaumont er­zwangen.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. mittag: ruhig. Die Gefangenen frönt von

Paris, IO. Juli. Amtlicher Bericht von gestern Aus beiden Seilen der Somme war die Nacht Ge,amtzahl der gestern bei Hardecourt gemachten betragt 638, darunter 10 Offiziere. An der Nord- Perdun beschossen die Deutschen andauernd die

Abschnitte von C h a t t a il c o u r t, Fleury und die Bat­terien von Damloup. Westlich des Waldes von Apre- mont versuchten die Deutschen zwei Handstreiche gegen die Stellungen von Croix-St.-Iean. Eine ihrer Abteilungen drang tn einen französischen Graben ein, wurde aber unmittelbar durch Handgranatenkamps wieder daraus vertrieben. Die andere Ab­teilung wurde zerstreut, noch bevor sie an unsere Gräben heran­kommen konnte. In den Vogesen griffen die Deutschen ge­gen Tageoende nach einer heftigen Beschießung ein Werk süd­lich des Hügels von Saint Marie an. Der Angriff schei­terte üi unserem Feuer. Im Laufe der Nacht glückte eine kleine sraNjMsche Unternehmung nördlich des H a r t m a n n s w e i- lerkopfes vollständig. Die Franzosen brachten ein Ma­schinengewehr und 14 Gefangene zurück.

Abends: Nördlich der Somme ist kein Ereignis zu meiden. Südlich der Somme begann im Laufe des Taaes eine Oftensivnntcrnehmunci östlich von Fiaucourt auf einer Front von ungefähr 4 Kilometern vom Flusse bis nörd- lkch Belloy-en-Santerre. Auf der ganzen Angriffs- linie eroberte» unjcre Truppen die feindlichen Stellungen in einer Geländetiefe von ein bis zwei Kilometern. Wir bemächtigten «ns des Dorfes Biaches und richteten unsere Steilungen auf einer Linie' ein, die von diesem Dorfe bis in dis Nachbarschaft von Barle ux streicht. Bei dieser Unternehmung machten wir 300 Gefangene. Auf den beiden Ufern der Maas ziemlich große Artillerietätigkeit, namentlich in. den Abschnitten des Fleury- und des Fuminwaldes.

BelgischerBericht: Sehr lebhafte gegenseitige Ar- tillerieunternehmungen in verschiedenen Abschnitten der belgischen Front. In der Umgegend von Pumuiben wurden an mehreren Stellen deutsche Batterien zum Schwelgen gelbracht. Das Zer- störungsieuer, das wir mir Erfolg aus feindliche Arbeiten östlich von Stceiistraate aufnahmen, führte zu heftiger Er­widerung und ries einen Kampf mit Bombenwerfern hervor, der sich zu unserem Vorteil wandte.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 10. Juli. Amtlicher Bericht von gestern: Die feindliche Artillerie war tätig. Ärtilleriekämpfe in ver­schiedenen Abschnitten. Mir rückten wiederum angesichts hart­näckigen Widerstands in der Nachbarschaft von Ovrll'ers vor. Der Feind unternahm am Nachmittag zwei fviite'nde Gegenan­griffe au, unsere neuen Stellungen im Wälde von Tranes in dem Bemühen, seine Verluste der letzten Woche wieder ein-

zubringen. Seine Angriffe brachen in unserem Artilleriefeuer vollständig zulammen.

WTB. London, 10. Juli. General Haig meidet von ge­stern: In der letzten Nacht war zwischen Ancre und Som­me die Gefechtstätigkcit weniger heftig, als in den letzten bei­den Tagen. Wir machten weitere Fortschritte in der Nachbar­schaft von Ovitlers. 2n einem anderen Abschnitt erober­te» wir eine Gruppe beseitigter Gebäude. Die D urschen mach­ten keinen weiteren Versuch, die verlorenen Steilungen, die

von unseren Truppen nördlich von Givenchy gehalten wer-:

den, wieder zu nehmen. Nach einer heftigen Beschirßung eines

Teiles des Abschnittes, der von neuseeländischen Truppen ge­halten wurde, gelang es dem Feind nach einem heftigen ört­lichen Angriff, an einer Stelle in unsere Gräben clnzudringen, nach halbstündigem Kampfe wurde er jedoch durch neuseeländi­sche Truppen wieder hinansgeworfen. 'Es blieben viele Deutsche tot in unseren Grübe» liegen.

Von der Sommeschiacht.

Berlin, 10. Juli. Nach derNationalzeituug" mei­det der Pariser Berichterstatter derBcrlingske Tidende", infolge des hartnäckigen Widerstandes der Deutschen bleibe der linke Flügel der Engländer nördlich der Ancre völlig zurück. Die englische Kanonade an der Front übertreffe selbst noch daS stärkste Artillerie-Bombardement bei Ver­

Auf dunkle» Pfaden.

Roman von A. Hotner-Grefe.

(Schluß.) (Nachdruck verboten.)

Elisabeth sah den Blick und verstand ihn. Sie erhob sich und ging hin nach dem Schreibtisch, und eine Sekunde später legte sie das Bild ihres toten Gatten zwischen die bebenden Hände der Sterbenden, die sich fest, fest darum schlossen.

Laut ausweinend warf sich die junge Frau an Had- mars Brust.

Sie sahen es beide nicht, wie ein allerletztes Mal di« tiefen, leidenschaftlichen Augen der Sterbenden auflohten in dem großen Feuer irdischer Liebe.

Als sie nur «ine Sekunde später wieder aufblickten, -a hatte Frau Otta schon ausgerungen.

Aus den breiten Schwingen des Morgenwindes flog ihre Seele aus Irrtum und Schuld und Leidenschaft der Erde dem Licht entgegen.

* * . .

Es war um viele Wochen später. Schon neigte sich der Sommer dem Ende entgegen. In roter Herbstpracht stand der Wald.

Da schritt der Oberförster Axmann zum erstenmal wieder durch sein Haus ein Genesender. Aga Hormayer hatte ihn gesund gepflegt, aber bis heute hatte es noch niemand gewagt, ihm von dem Ende Frau Ottas zu sprechen. Nun aber hatte Doktor Wichmann Hadmar selbst gebeten, dies zu tun, damit AxmaNN nicht am Ende von Unbefugten höre, was er ja doch einmal hören mußte.

Es war eine schwere Aufgabe für Hadmar. In der kleinen Laube des Gartens, verborgen vom hochroten Wein- laub, saß er dem alten, treuen Freund gegenüber, und stockend, schonend sagte er ihm alles.

Nein, nicht alles! Denn schon nach wenigen Sätzen erriet Fritz Axmann das, was er vernehmen sollte.

Er schrie nicht auf, und er brach nicht zusammen. Ganz still saß er und sah hinein in das flimmernde Herbstgold des welkenden Laubes.

Woran dacht<der stumme Mann in diesen Minuten des Schweigens?

Hadmar getraute sich nicht, ihn zu stören. Nur wortlos

dun. Auch das schivere französische Geschütz leiste glän­zende Arbeit. Die französischen Zeitungen feiern den General Fayolle, der das französische Heer an der Somme kommandiert und sein Bild findet sich in allen Blättern.

Haag, 10. Juli. Dis englischen Blätter fahren fort, ihre Leser mit falschen langen Schlachtberichten zu über­schütten, die den Mangel an jedem wirklichen Erfolg durch die phantastischen Beschreibungen der unerhörten und bei­spiellosen Taten der englischen Helden Verdecken Men. Die Todesanzeigen derTimes" von gestern und vor- aestern enthalten die Namen von über hundert Offizieren, die am 1. und 2. Juli gefallen sind.

Vergeltung für Karlsruhe.

London, 10. Juli. (Amtlich.) Kurz vor Mitter­nacht besuchten feindliche Flugzeuge die Südostküste. Es wurden anscheinend ungefähr 5 Bomben abgeworfen. Bisher wurde kein Schaden gemeldet. Abwehrkanonen nahmen den Kampf gegen die Flugzeuge auf.

Bern, 10. Juli. DerTemps" stellt fest, daß die Deutschen gegen die Flugzeuge eine neue Art Granaten verwenden, die raketenartig explcst!' eu Der ersten Explosion folgten mehrere kleine.

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 10. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 10. Juli 1916:

Russischer Kriegsschauplatz: Ter gestrige Tag verlies verhältnismässig ruhig. Ver.nncl'e VorstößL, d's Feindes wurden abgeschlagen.

Die Russen in der Bukowina.

Wien, 10. Juli. In der Bukowina richten sich sie Russen in ihren Stellungen von Jakobeny und Kirlibaba zur Verteidigung ein. Sie legten den Train bis zum Se- reth zurück und schneiden die noch nicht gereifte Saat südlich des Pruths ab, auch verbrennen sie alle Getreide­speicher in der Südbukowina, wobei mehrere Städtchen in Flammen ansgingcn. Ter angekündigte ZareubesnH in Tschernowitz, wurde nach Aussagen Gefangener hinaus­geschoben. Akte Versuche der Russen, durch Herbeizie­hung russischer Kaufleute und Anpreisung billiger russi­scher Lebensmittel die Bevölkerung Tscheruowitz aus den Häusern zu locken, blieben bislfer erfolglos. Die Ein­ziehung der Wehrpflichtigen bis zum 50. Lebensjahre wurde angeordnet, jedoch vergeblich, da fast alle das Land verlassen haben. Die Durchführung der von den österreichischen Behörden begonnenen Blei- und Woll- sammlnng wurde ebenfalls befohlen

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 10. Juli. Amtlich wird verlanibari vom PO. Juli 1916:

Italienischer Kriegsschauplatz: An der Jsonzofront beschränkte sich tue Gefcchtstästgkeit auf Artillerietätigkeit und Luftkämpfe. Unsere Seeslügzeuge warfen auf die Adriawerke neuerdings Bomben. Zwischen Brenta und Etsch wurde an mehreren Stel­len erbittert gekämpft. Gegen unsere Linien südöstlich der Cima Dieci führten starke Alpimkräfte mehrere Angriffe, die von ölbteilungen unserer Infanterie-Regi­menter Nr- 17 und 70 unter schwersten Verlusten des Feindes abgeschlagen wurden. Ucber 8 0 0 toteIta- liener liegen vor unseren Gräben. Nachts scheiterte ein feindlicher Vorstost im Raume des Monte Inter­rat t o. Im Abschnitt östlich des Brandtales griffen Alpini Valmorbia und den Monte Corn o an, ge-

griff er endlich nach den Händen, welche so ohne jede Regung noch immer auf dem Tisch lagen.

Tut es so weh. Fritz?" fragte er leise.

Der blasse Mann sah ihn an mit einem seltsamen Blick.

Weh? Das Wort wiegt solches Leid nicht aus, Had­mar. Und doch ist das Weh, das ich von jeher gelitten um diese? Frau willen, der beste Teil von meinem Leben. Denn ich habe sie geliebt, und heute noch liebe ich - sie und in alle Ewigkeit l"

Er erhob sich und schritt hinaus, dem Wald ent- gegen, der stets sein bester Freund und Tröster gewesen. Er sah es gar nicht, daß jenseits des Laubwaldes eine schlanke, dunkle Frauengestalt lehnte mit blassem Gesicht und zuckenden Lippen, und daß die Aga Hormayer schluchzend ihren Kopf an einen Baumstamm lehnte.

Noch einmal hatte zagend und furchtsam ihr Herz ge- hofft. Nun wußte sie, daß es nichts mehr zu hoffen gab. daß es Menschen gibt, welche nur einmal lieben können, und denen diese Liebe zum Schicksal für ein ganzes, langes Leben wird.

Als die Nachricht von dem wiedergefundenen Trauschein Elisabeths und von dem tragischen Ende der schönen Gräfin Otta von Steinberg noch einmal die Welt in höchstes Erstaunen versetzte, da war Elisabeth Freifrau von Werbach schon längst wieder zurückgekehrt ln das Sa^ natorium nach Döbling.

Dort lebte sie still dahin, aufblühend wie eine schöne, reine Blume. Hanna blieb bei ihr, und Hadmar besuchte sie, sooft er konnte. Auch Doktor Helm kam manchmal. Er hatte sich nur schwer in die Wahrheit hineingefunden, daß Fritz Axmann wirklich ganz unschuldig war. Aber ein langes Gespräch mit dem Oberförster, in dem dieser rückhaltslos alle noch dunklen Einzelheiten klarlegte, über- zeugte den gewiegten Juristen von der Richtigkeit dieser Angaben. '

Sr wußte es nun auch, daß Elisabeth für ewig für Ihn verloren war, und auch er fügte sich, wie man sich eben fügt in Unabänderliche».

Er hatte übrigens in freundschaftlicher Weise dafür gesorgt, daß von Len Begebenheiten jener Nacht im Iagdschlößchen nur so viel an die Oefsentlichkeit gelangte, ass unbedingt nötig war. Die tieferen Beweggründe und viele Details blieben dem großen Publikum ewig ein Geheimnis.

langten auch in den Besitz dieses Berges, verloren Hst aber wieder dank eines Gegenangriffs unserer tapfe­ren Tiroler Landesschützen, denen sich hier 455 Ita­liener ergaben.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unver­ändert.

Ereignisse zur See.

Bei Tagesanbruch traf unser KreuzerNova- r a" in der O trauto str aste auf eine Gruppe von vier oder (wie alle dabei gemachten Gefangenen überein­stimmend angaben) von fünf armierten englischen Ueberwachnnasdampfern und zerstörte sie alle durch Ge- schützfener. Alle Dampfer sanken brennend, davon drei nach Explosion der Kessel. Von ihren Bemannungen konnte dieNovara" nur neun Engländer retten.

Cadorna meidet:

WTB. Rom, 10. Juli. Amtlicher Bericht von gestern: Vom Becken des oberen Astacht ales meldet man im Kessel von Moltno und längs der Richtung des Astachtales Fort­schritte unserer Infanterie. Bei Fornr sammelten wir Waf­fen, Munition und vom Feinde zurückgelasjcnes Kriegsmaterial. Auf der Hochfläche der Sieben-Gemeinden hinderte ge­stern dichter Nebel die Artillerietätigkeit. Im Abschnitt der Front weiter nördlich nahmen wir im Sturm feindliche Ver« schanzungen nördlich vom Monte Chieja und bemächtigten uns des Lol Agnetla. Wrr machten an 40 Gefangene. Im oberen Lampelletal besetzten unsere Truppen den Loi San Giovanni. Längs der Ifonzofronr zeigte sich die feind­liche Artillerie hauptsächlich in den Abschnitten vvn Tak­ln ein und Piawa und auf dem Rücken nordwestlich von Görz tätig. Sie wurde überall von unserer Artillerie be­kämpft. In der Gegend von Monfalcone schlugen wir in der Nacht zum 8. Juli zwei feindliche Angriffsverjuche gegen die kürzlich von uns eroberten Stellungen zurück.

Der türkische Krieg.

WTB. KonstanLinspei, 10. Juli. Bericht des Hauptquartiers: An der Jrakfront und in Per­sien keine Veränderung. An der K a u k a s u s fro nt aus dem rechten Flügel nichts von Bedeutung, abgesehen von Scharmützeln zwischen Aufklärungsabteilungen. Eist feindlicher Angriff gegen den Abschnitt im Zentrum wurds unter großen Verlusten für die Russen zurückgeschlagen. Wir machten 35 Gefangene. Auf dem linken Flügel wur­den schwache, feindliche Angriffe völlig abgeschlägen. Sonst ist nichts zu melden.

Neues vom Tage.

Luxemburg, 10. Juli. Generaldirektor Wester vost Luxemburg, der sich vor einigen Tagen nach Berlin be­gehen hatte, um mit der deutschen Regierung über die Erlaubnis zur Durchfuhr holländischer Frühkartoffeln, die in großen Mengen und zu mäßigen Preisen an ge­boten wurden, zu verhandeln, reiste ssetzt nach Holland, um dort Kartoffeln einzukaufen. Somit dürfte de« Durchfuhr-Erlaubnis auf seiten der deutschen Regierung kein Hindernis bereitet werden und die Hoffnung begründet sein, daß auch Holland das Großher-, zogtum mit den nötigen Frühkartoffeln versorgen wird.

Bern, 10. Juli. DieDaily News" meldet aus London: Das Gericht entschied, daß der 19jährige Deutsche Wilhelm Kropp, ein Sohn deutscher El­tern, aber in England geboren, und dessen Water jetzt irst deutschen Heere kämpft, in die englische.Arme« eintreten müsse. Bei Erreichung der Volljährigkeit würde der Betreffende sich für die deutsche Nationalität entscheiden.

Das Vertrauensvotum für Briand.

«Paris, 10. Juli. Der Senat hat die Erörte»

Gras Sternverg felvft, welcher oen Tvo feiner Frau nie ganz verwunden hat, wußte nicht alles. Ihm blieb in Erich ein Sohn, der ihn liebte und der ihm zu ersetzen suchte, was ein blindes Geschick ihn geraubt.

Nach mehr als zwei Jahren standen vor dem Hausaltar zu Schloß Werbach Hadmar und Elisabeth und legten die Hände ineinander zum Bunde fürs Leben.

Sie tanzten nicht mit Hellem Jauchzen hinein in das neue Daseinwelches ihnen nun seine Pforten öffnete, aber sie wußten es doch: mit ihnen ging das Glück, ein volles, ganzes Menschenglück.

Halte es fest, dein Glück!" sagte Fritz Axmann, als er als Letzter hadmar die Hand reichte, der mit seiner jungen Frau schon im Wagen saß,und denke immer daran, daß die Liebe das Höchste ist, das Ewige!"

Sie winkten ihm zu, die Jungen, die Hoffnüngs- frohen, denen die Zukunft gehörte. Er aber schritt, ohne mehr zurückzusehen, durch den Wald seinem Heim zu.

Da sprangen ihm die Kinder der 2hga entgegen. Voll Liebe sahen sie auf zu ihm mit klaren Augen. Alles, was er besaß, das gab er diesen Kindern seines Todsein- dee. Jlnd sie hingen an ihm, als wäre er ihr Vater, und allmählich schmeichelten sie sich in sein krankes, wundes Herz und machten es gesund mit ihrem Hellen, glücklichen Lachen.

Fritz Axmann und-. Aga Hormayer haben Ruhe ge» funden in den Kindern. Und ganz leise wurden die lauten Wünsche und der laute Schmerz still.

Still und sicher gingen die beiden ihren Weg weiter in treuer Pflichterfüllung, und die Zeit legte ihre lin­dernde Hand auf die Wunden, welche das Leben ihnen geschlagen.

Auf Schloß Werbach erwuchs frisches Glück in reichster Fülle. Auch hier blühte ein neues Geschlecht heran. Und allmählich schwiegen die Stimmen, welche oft so laut herübergeklungen hatten aus der Ver­gangenheit.

Die Gegenwart tritt in ihre Rechte und die Zukunft.

Das Geheimnis des alten Hauses versinkt langsam in Vergessenheit. Und junge Kinderhände winden blühende Assen zu duftenden Kränzen und legen sie auf die Särge Ludwigs und Ottas von Werbach.

So baut frische Jugend sich ein neues Geschick auf, allen Scdatten alter Keil »um Trab.