Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Parts, 19. Juni. Amtlicher Bericht von gcfier, «i 1 tag: Im Gebiete der Somme mußte sich eine starke deut- fche Erkundungsabtellung, die gegen die französischen Gräben vor Fay vorging, zurückziehen unter Zurücklassung einiger Ge­fangener. In den Argonnen ziemlich lebhafte Handgranaten« Kämpfe in D er Gegend von Bauquois. Bet Filie Monte verursachte eine französische Minensprengung einen breiten Trich­ter, dessen südlichen Rand die Franzosen besetzten. Weittra-' äendes französisches Gcschützfeuer verursachte einen Brand im Lager von Cehheranges (V) wo Truppenbewegungen gemeldet waren. Am linken Maasufer griffen die Deutschen nach einer Beschießung von außerordentlicher Heftigkeit mehreremale die neuen ftanzösischen Stellungen am Toten Mann an, wobei ste brennende Flüssigkeiten benutzten. Sie wurden mit ern« Ken Verlusten jedesmal zurückgcschlagen, denn die Franzosen behaupteten restlos ihren früheren Gewinn. Am rechten User erlitten mehrere deutsche Angriffe gegen die Gräben nördlich des Merkes von Thiaumont gleichfalls einen blutigen Mißerfolg. Etwas weiter östlich schlugen die Franzosen einen Handgranatcn- «mgriff ab. In den Vogesen hielten die Franzosen mit Ge- wehrfeuer eine deutsche Abteilung an, die einen Handstreich ge­gen eines unserer Werke 1200 Meter westlich von Carjpach versuchte. Lustkrieg: An der Verduner Front lieferten die französischen Flieger den Deutschen zahlreiche Gefechte, in deren Verlauf zwei deutsche Flugzeuge abgcschosscn wurden, eines bei Malancourt, das Ändere bei Samogneux. Drei andere deutsche Apparate, die aus nächster Röhe mit Maschinengewehren be­schossen wurden, mußten senkrecht niedergchen, eines bei Fres- ttes, ein zweites bei Scptsarges und das dritte in der Nahe von Bcthincourt In Lothringen lieferte» vier französische Flug- zeuge vier deutschen Fokkcrfiugzeugen einen Kampf über den deutschen Linien. Ein Fokkerflugzeug stürzte brennend ab, ein anderes wurde östlich Bezange abgeschosscn, ein Fokkerflugzeug würde zur Landung gezwungen. Die französischen Beschie« ßungsgejchwader zeigten sich gleichfalls sehr tätig. Sie war4 sen 24 Bomben auf deutsche Depots^ in der Nähe von Selid (?), ly der Hegend von Vouziercs. 20 Bomben schweren Kalibers auf die Fabriken von Meüenhofen, wo Explosionen sestgestellt wur­den und ungefähr 20 Geschosse auf den Flugplatz von Etain und auf Tergniec. 3m Lause der Nacht warfen deutsche Flugzeug« Bomben auf Pont-u-Moujson, Nancy und Bacarat. Der Sach­schaden ist unbedeutend.

Abends: An der Front nördlich von Verdun hat der Artilleriekampf in der Gegend der Höhe 304 und im Abschnitt nördlich des Thiaumontwcrkes eine gewisse Heftigkeit ange­nommen. Kein Insanterieangrksf. Auf dem Rest der Front ver­lief her Tag ruhig, außer in den Argonnen, wo der Minenkampf in den Gegenden von Bolante, Vauquvis und Filie Morte an- danerie.

Der Krieg zur See.

Das ungünstige Wetter.

Lv-.Von, 18. Juni. (Reuter.) König Georg hat bei seinem jüngsten Besuch der großen Flotte an dis Mannschaften verschiedener Schiffe folgende Ansprache gehalten:Ihr habt fast zwei Fahre in musterhafter Geduld aus die Gelegenheit gewartet, der feindlichen Flotte in einer Schlacht zu begegnen. Ich verstehe wohl,, wie angreifend diese Zeit war, und wie groß dre Er­leichterung sein mußte, als Ihr am 3l. Mar "hörtet/ daß der Feind gesichtet wurde. Ungünstiges Wetter und die eintretende Dunkelheit verhinderten ein vollständigeiZ Ergebnis, das wir alse erwartet hotten,' aber Ihr habt alles getan, was unter den Umständen möglich war. Ihr triebt den Feind in seine Häfen und brachtet chm sehr schwere Verluste bei. Ihr fügtet den ruhmreichen Ueberlreferungen der britischen Flotte ein neues Blatt hinzu: Mehr konntet Ihr nicht tun, und ich danke Euch ftir Eure vorzügliche Leistung." (Die Große Flotte" ist in der englischen Sprache die englische Flotte, zum Unterschied von den Flotten der anderen Länder, die alsodie kleinen Flotten" sein müssen. Es ist recht be­dauerlich, daßdie kleine Flotte" der Deutschen sich von! Nacht und Nebel nicht abhalten ließ, diegroße Flot­te" zu besiegen.)

G. K. G. Marseille, 19. Juni. Der englische Tarup-

Auf dunkle« Pfade«.

Roman von A. Hstner-Grefe. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

'-chcheno gun ge an dem grünen Zaune dahin.

Da rrna ein großes Loch in der lebenden Hecke! Rqich bückte sie sich. Drüben im Anstaltsgarten erklangen Schritte. Verfolgte man ste am Ende schon? Ohne einen klaren Gedanken fassen zu können, drängte sie sich durch die schmale Oeffnung. Dann horchte sie zurück. Richtig! Noch vernahm man die Schritte. Jetzt schon viel näher. Und nun eine Stimme, welche in der Stille der Nacht ganz deutlich an ihr Ohr drang. ^ °

Sapperlot, jetzt war' ich bald hingefallen! Wer läßt dem» aber auch da grad neben der Mauer ein Hand- tafcherl stehen?"

Ein eisiger Schreck durchrieselte Elisabeth. Das war des Portiers des Sanatoriums. Und das Täschchen, das war ihre eigene Tasche. Sie mußte ihr bei dem Sprung über die Mauer entglitten sein.

Kerne Sekunde besann sie sich. Eie raffte ihr Kleid zusammen und lief wie gehetzt in dem öden Gäßchsn zwischen den Planken weiter. Die Stimme hinter ihr »erklang.

Die Hecke endete, und andere Hecken, Umzäunungen und Gitter huschten in dein unsicheren Licht des aus- steigenden Mondes an ihr vorbei. Sie achtete aber gar nicht auf ihre Umgebung, sondern lief weiter, immer weiter in einer wilden, tollen Haft.

Endlich wurde es Heller um sie. Laternen tauchten auf, hohe Häuser, einzelne Geschäftsläden. Sie kam in Belebtere Gegend. Hier konnte man nicht mehr lausen, ohne «ufzufallen

Sie stand einen Moment still, strich glättend an ihrem Kleid hinab und rückte das Hütchen zurecht. Dann schlug ste den schwarzen Schleier vor das Gesicht. So i Und nün zur nächsten Wagenhaltestelle. Ihre Füße trugen sie kaum mehr. Sie tastete nach ihrer schmalen Börse. Aber im selben Moment fiel es ihr auch schon schwer aufs Herz:

ferSardinia" und der spanische Dampfer ,',MeediM"

sind gesunken. .. ^

Das LeuchtschiffNoor.-Hmdw" ist w'g.'N der Auo- breituna des englischen Minenfeldes verlegt worden.

G. K. G. Rom ,!8. Juni. An der siz'chschen KM« wurden ein italienischer Dampfer und ein Segelschiff von einem Tauchboot versenkt.

Die Seeschlacht vor dem Sragerrac n-aZ) der Darstellung englischer Gefangener.

Berlin. 19. Juni. Amtlich. Nach den Aussagen drr eng- lisch«» Gefangenen (insgejaml 177) haben an der Seeschlacht di« Aufklärungsstreitkräfte unter Vizeadmiral Beatty und dav Gros der englischen Flotte unter Admiral Ieilicoe teiigenommeN. Zu den Aufklärungsstreitkräften gehörten die 6 Schlachtkreuzer: Lion (Flaggschiff). Queen Mary, Princetz Royal. Tiger, als 1: Division: Indesatigabie, New Zealand (Flaggschiff) als 2. Di­vision.

Die 1. Division war vollständig zur Stelle, zu der 2. Di­vision gehörte eigentlich noch die Australia. Die Angaben übei den Grund der Abwesenheit dieses vchifses lauten sehr geheim- msvoll. Außerdem waren Beatty unterstellt 4 oder sämtliche 5 schnellen Linienschiffe der Queen Elizabethklasse, eine große Zahl kleiner moderner Kreuzer, von denen 13 übereinstimmend von den Gefangenen namentlich aufgeführt werden und 2 Flö­tisten von Torpedobootszerftörern, darunter die alierneuestcn mit zusammen elwa 40 Zerstörern.

Das Gros, das an der Schlacht teilnahm, setzte sich zu« sammen aus: 3 Limenschiffsgeschwadern zu je 68 Schif­fen, alles Großkampfschiffe, einem besonderem Geschwader aus 3 der neuesten Linienschiffe der Royal Sovereign-Klasse, eine Division Schlachtkreuzer: Invincible, Indomitable und Infle­xible, 1 Panzerkreuzergeschwaver zu 6 Schissen, mindestens 10 kleinen Kreuzern, 4 Fiostillen mit 80 bis 100 Zerstörern.

Diese Streitkräste waren cnn 30. Mai aus verschiedenen Häfen der englischen O'stküste nach Osten ausgelaufen. Das Gros der Flaue holte auf dem Märsche etwas mehr nach Nor­den aus als die Aujkiarungsstreukräfte. Die daher südlicher als das Gros stehenden Schiffe des Admirals Beatty sichteten- die deutschen Schlachtkreuzer zuerst. Zu dieser Zeit, am Nach­mittag des 31. Mai, fuhren die Schlachtkreuzer des Admirals Beatty in 2 Kolonnen mit östlichem Kurs. Am weitesten west­lich standen die 4 Schisse der 1. Division, Lion, Princetz Royal, Queen Mary und Tiger, an Backbord vor diesen die 2 Schiffe der 2. Division, New Zealand und Indesatigabie und vor dte- s«r wieder die kleinen Kreuzer und Zerstörer.

Als Beatty die deutschen Aufklärungsstreitkräfte in öst­licher Richtung sichtete, bildete er mit seinen 6 Schlachtkreuzern

Kiellinie und ging auf Süüostkurs. Die 13. Torpedoboots- stotkille unter Führung des kleinen Kreuzers Champion stand vor der Spitze, die übrigen kleinen Kreuzer und Torpedoboote am Schluß der Linie. Die Queen Elizabeth-Schiffe, welche bis dahin in einiger Entfernung nordwestlich von Beattys Schlacht­kreuzern gestanden hatten, gingen gleichfalls auf Südostkurs und suchten Anschluß an die Schlachtkreuzer zu gewinnen. Wie Schiff« nahmen hohe Fahrt, 23 Seemeilen, auf. ZwisäM S und 6 Uhr wurde von den Deutschen das Feuer auf etwa 18 Kilometer eröffnet.

Kurz vor 6 Uhr erfolgte auf der Queen Mary eine gewal­tige Detonation mitschiffs an der Backbordseite. Das Vorder­schiff sank schnell, nachdem noch zwei weitere Explosionen vor« allgegangen waren. Ais bas Schiff verschick, erfolgte eine vierte besonders schwere Detonation. Der ganze Vorgang dauerte nicht länger als 5 bis 10 Minuten.

Auf der Queen Mary befanden sich über 1400 Mann, unter ihnen auch em japanischer Prinz, der Marmcattache in Lon« don gewesen sein ioll.

Als der Indesatigabie an die Unfallstelle kam, erfolgte auch auf Indesatigabie, kurz nach 6 Uhr an der Backbordseite eine gewaltige Detonation. Me Indesatigabie kenterte, und janb schnell. Er hatte 1000 Mann Besatzung.

Nach dem Sinken der beiden vchiffe gab der Admiral Beatty durch Flaggensignal an die vornstehende englische 13. Flottille den Beseht zu eitlem TorpeLoangnff auf die deutschen Schlacht-« Kreuzer. Dieser Beseht wurde nur von Len dem Flagjchiff Bat« tys nüchststehend;n Zerstörern verstanden und wird von Mehreren Gefangenen als ein Verzweiflungsakt aufgefaßt. Bei dem An­griff wurden die ganz neuen englische!! Zerstörer Nestor und No- mad durch die Artillerie eines Kiemen deutschen Kreuzers außer Gefecht gesetzt. Eie blieben bewegungslos liegen und wurden von dem Feuer der nachher hinzugekommenen deutschen Schlacht-l schiffe versenkt. D:c Besatzungen wurden spater von deutschen Torpedobooten ausgenommen.

sie hatte ja die Börse und Geld in die Handtasche gesteckt. Nun besaß sie nichts absolut nichts!

Was sollte sie tun ? Zurückkehren war einfach unmög­lich. Und vorwärts gehen? Sie kannte sich hier nicht aus. Und bis zur inneren Stadt war es wohl weit. Ueberdies: würde man sie einlafsen ins Palais, wenn sie allein und zu Fuß mitten in der Nacht ankam? Und am Ende war Frau Otta noch gar nicht hier! Sie konnte auch erst morgen kommen. Und dann?

Mit unsicheren Füßen ging sie weiter. Die Gaffen lagen schon wie ausgestorben. Aber dort war ein Wach­mann I Aengstlich trat sie auf ihn zu und fragte ihn nach dem Weg nach der inneren Stadt. Der Mann warf einen forschenden Blick auf ste. Dann jagte er freundlich:

Na, Fräulein, da können Sie schon eine Stunde oder «och länger marschieren, 's ist ein hübsches Stück Weg! Aber fehlen können Sie gewiß nicht. Da sind ja die Gleise von der elektrischen Bahn. Diesen gehen Sie nur immer nach, dann kommen Sie schon richtig hin I"

Sie dankte flüchtig und ging in der angegebenen Rich­tung weiter. Ach, wie müde sie war wie schwach! Sie hatte geglaubt, alle ihre Kräfte seien schon zurückgekehrt. Aber nun fühlte sie es mit Entsetzen: der Anstaltsarzt hatte ganz recht gehabt, ste war noch immer krank! Die vielen Lichter verwirrten sie, das Pfeifen der Elektrischen tat ihr weh in den Ohren. Fast sehnte sie sich nach der Ruhe und Stille der Anstalt zurück.

Fester preßte sie die Lippen aufeinander. Wieder trat der Zug eiserner Energie in ihr Gesichtchen, welcher es oft plötzlich um so viel älter und reifer erscheinen ließ.

Hadmar," dachte sie,ich muß ihm zuvorkommen!"

Und sie schritt rascher aus, obgleich ihr die Füße ver­sagten.

Ungefähr zwei Stunden mochten vergangen sein. Der Zeiger der Uhr von St. Stephan wies fast auf Mitter- naäxt. D« rollte ein Wagen durch die Straßen der inneren Stadt, welcher im scharfen Trabe gegen die Notenturm- straße hinabbog.

Der Kutscher hatte das Dach zurückgeschlagen, damit die laue Luft der Sommernacht in das elegante Kupee dringen könne, in dem eine einzelne Dame im schlichten Retsekleid saß. Der Wagen war eine Privateqüipage. die Kitten

' ' Inzwischen waren die Schiffe der Queen Clizabethklasse her-! angekommen. Während des Torpedobootsangriffs schwenkten'! die englischen Schlachtkreuzer, nunmehr nur noch 4, ans uord-< westlichen Kurs. Die Queen Elizabethschisfe folgten ihnen inr' Kielwasser, als sie die deutschen Schlachtschiffe in südöstlicher« Richtung sichteten. Die Entfernung zwischen den englischen Schis«! ftn und den deutschen Kreuzern hatte sich zu dieser Zeit auf etwa 10 Kilometer verringert. Die englisilM Schlachtkreuzer! liefen mit hoher Fahrt weiter nach Norden, jo daß ste bald außer Schußweite kamen.

Darauf fetzten die Queen Elizabethschiffe das Gefecht fort und gingen auf nordöstliche Kurse mit dem von Beatty erhalt tenen Befehl, den Feind abzuschneiüen. Bald daraus verließ eines! der Queen Elizabethschiffe, wie die Gefangenen ausdrücklich so-, gen die Warspite, stark »ach der Seite überliegend, die eigene Linie und zog sich nach Nvrdwesten zurück. Später, etwa gegen 8 Uhr, wurde von dem englischen Zerstörer Torbulent die funken, telegraphische Nachricht aufgefangen, daß Warspite gefunken f».

Die Angaben der Geretteten von den Schiffen, die dem Admiral Beatty unterstanden, über den Zeitpunkt des Er­scheinens des englischen Gros unter Admiral Ieilicoe sind widersprechend. Nach den Angaben der Gerettete» der°-Schiffe,, die zu der Flotte des Admirals Ieilicoe gehörten, fuhr diese mit südlichem Kurse in mehreren Kolonnen, ais die erste funken- telegraphische Nachricht von Beatty über das Sichten des Fein­des eintraf. Diese Nachricht wurde von dem englischen kleinen Kreuzer Galatea gegeben. Admiral Ieilicoe befahl darauf, daß mit äußerster Kraft nach «llden weitergcfahren werden sollte. Das einzige, was diese Gefangenen von Beattys Flotte sahen, war das Aufblitzen von Geschützen im Süüwcstcn. Ieilicoe machte Kehrt nach Norden und entwickelte seine Linie zunächst nach Nordwcsten und Westen. Die Schlachtkreuzer des Gros In­vincible, Indomitable und Inflexible und die Panzerkreuzer! standen an der Spitze, die 3 Ochffse der Royal Sovereignklasfe am Schluß der Linie. Zu dieser Zeit wurde das englische Li, nienschiff Marlboronc-H durch einen Torpsdoschntz getroffen. Der Torpedo soll von einem U-Boot geschossen sein, das nachher von einem englischen Zerstörer vernichtet wurde. Es wurde be­obachtet, wie das U-Boot sich ganz umürchte. (Da auf deut­scher Seite keme U-Boote an der Schlacht tellnahmen, könnte es sich nur um ein englisches U-Boot gehandelt haben). Das eng­lische Gros Uetz jetzt durch seine Zerstörer U-Boot-Sicherung bil­de». Malborough blieb aus ihrem Posten.

Die Panzerkreuzer griffen ein einzelnes großes deutsches Schiff an, das mit langsamer Fahrt nach Südosten steuerte. Zu derselben Zeit wurde von dem englischen Gros das 'Feuer er­öffnet. Als die Panzerkreuzer zum Gros zurückkamen, fehlte Defence. Warrier hatte zwei große Löcher mittschiffs dicht über der Wasserlinie. Kurz nach dem Eingreifen des englischen Eros in dns Gefecht entstand auf Inoincibie infolge eines deutsche» Treffers ein Brand, dem eine Explosion folgte. Das Schill sank. Die kleinen englischen Kreuzer und Zerstörer waren alle in Feueriee (d. h. an der dem Feind abgekehrten Seite der Schlachtlinie.) Ein deutscher Weitschuß vernichtete den nahe der Spitze stehenden Zerstörer Aeasta. Aus den weiteren An­gaben der Gefangenen über die Bewegungen des englischen. Gros bis zum Eintritt der Dunkelheit geht nur hervor, daß während des bis gegen 11 Uhr nachts fortgesetzten Gefechts nicht immer alle englischen Linienschiffe gleichzeitig feuerten, son­dern zeitweilig die vorderen und zeitweilig die Hinteren Gesclltva- der, sowie ferner, datz beim Eintritt der Dunkelheit die eng­lische Flotte in Kolonnen nach Norden steuerte mit allen leich­ten Streitkrästen, Kreuzern und Flottillen am Ochlutz der Ko­lonnen ais Rückendeckung.

Von den Zerstörern des Admiral Ieilicoe bat der Tip- perary allein nach Süden fahren zu dürfen, zu einem Angriff auf die deutsche Flotte. Cr erhielt hierzu Erlaubnis, geriet aber bald in eine deutsche Torpedobootsflottitle. Die D'p- perary wurde außer Gefecht gesetzt und versenkt, die lleber- lebenüen sind gerettet.

Von den Streitkrästen des Admirals Beatty hatte die 13. Flottille den Anschluß an die eigenen Schlachtkreuzer ver­loren und ging bei Dunkelwerden nach Süden. Hierbei traf sie auf mehrere große Schiffe, Sie für eigene gehalten wurden. Es waren aber deutsche, die Feuer eröffneten und den Torbu­lent vernichteten. Alle Offiziere und der größte Teil der Mann­schaft siet aus, das Schiff verbrannte vorn und hinten über den Munitionskammer», als deutsche Torpedoboote herankamen und die Ueberlebcnden retteten. Fast alle Gefangenen gaben ihren Unwillen darüber kund, datz von englischer Seite nichts getan worden fei, um sie zu retten, trotzdem fast alle ihre kampf­kräftigsten Schiffe an der Schlacht tellnahmen. Die Ueber- lebenden von Queen Mary und Indesatigabie waren fast 4 Stun­den im Wasser, ehe sie von den deutschen Streitkrästen ge­rettet wurden. Sie hatten schon alle Hoffnung aufgegeben, da von englischen Schiffen seit Stunden nichts mehr zu sehen ge­wesen war.

wären in seinem Hellblau gehalten; auf dein Wagenschlag war das Steinbergsche Familienwappsn.

In einiger Entfernung folgre ei» zweiter Wagen, in dem eine einfach gekleidete Person, umgeden von Koffern und Taschen, saß.

Nun neigte der Lenker des ersten Wagens sich etwas zurück und sagte ehrerbietig:

Halten zu Gnaden, Frau Gräfin, soll das Gepäck sofort nach dem Schlafzimmer geschafft werden?"

Gräfin Otta von Steinberg schüttelte den Kopf.

Wir packen nicht aus. Ich werde erst nach der Unter­redung mit meinem Sohne bestimmen, ob ich sofort Weiter­reise oder einige Tage hierbleibe. Der Herr Baron von Werbach, mein Sohn, wurde doch augenblicklich von meinem Telegramm verständigt?"

Sofort, Frau Gräfin i Das Telegramm kam mn sechs Uhr abends. Ich ging selbst damit ins Werbachsche Palais. Aber der Herr Baron war fortgegangen. So gab ich das Telegramm dem Josef, seinem Diener, und der hak hoch und heilig versprochen, es sofort zu übergeben, wenn der Baron heimkommt."

EEs ist gut," sagte Frau Otta,fahren Sie zu I"

I Sie lehnte sich behaglich in die Polster zurück. Ein I weicher Zug lag über ihrem schönen Gesicht; fast wie ein I Lächeln glitt es darüber hin. Sie freute sich ja unendlich, so über alle Beschreibung auf ihren Sohn! Wie lange hatte sie ihn nicht gesehen! Damals war er schwer krank gewesen; fast in, Groll waren sie geschieden. Wie würde ihr jetzt der Genesene entgegentreten ? Ach, sie würde ihn an ihr Herz ziehen, ihn in die Arme nehmen wie einst, da er noch ein ganz kleiner Knabe war, und würde mit ihm sprechen, liebreich und gütig, wie nur eine Mutter sprechen kann. Und dann mußte ja alles wieder gut sein und ausgeglichen. Sie war froh, daß ste hatte nach Wien kommen können. Steinbera hatte es ja nie er­laubt.

Er wollte sie nie weglassen und fürchtete, daß eine Reise und die Erregung des Wiedersehens ihr nur schade» könnte.

Fortsetzung folgt.