Der deutsche Schuhmachertag.
Dem Z. E. G.-Svstt-m hastet Var allein der Fehler an, daß es durch einseitigste Bevorzugung des Handels und Zwischenhandels die Interessen von Erzeugern uno Ver- brauchern gleichermaßen vernachlässigt und durch die damit Hand in Hand gehende höchst mangelhafte Verteilung der Vorräte und die unerträgliche Verteuerung der Rohstoffe usw. wahre Notstände verursacht. Auf dem Gebiet des Ledermarktes treten diese unliebsamen Erscheinungen besonders stark hervor. Es sind Fälle bekannt, da» em Bekleidungsamt seine Lederabfälle an einen Zwischenhändler vergibt; Truppenteile, die Abfall-Leder benötigen, bezieh:» dann von diesem Zwischenhändler das Leder mit einem Aufschlag von 120 und mehr Prozent. Tos Leder verarbeitende Handwerk hat aber unter diesen Verhältnissen schwer zu leiden, vor allem sind aus dem Schuhmachergewerbe die Magen immer lauter geworden, so daß sich schließlich die Reichskontrollstelle für den Lederverkehr veranlaßt gesehen hat, eine Bezugsrogelung für den Neinverkehr durch die Innungen herbeizuführen.
Vom Zentralvorstand des Verbands „Bund deutscher Schuhmacherinnungen" wurden die dazu erforderlichen Vorarbeiten in die Wege geleitet und ein deutscher Schuh- machertag einberufen, der am letzten Freitag in Berlin. zusMlmentrat. Anwesend waren Vertreter von Handwerks- und Gelverbekammern, Schuhmacherinnungsver- verbänden,' Schuhmacherinnungen, Rohstoffgenossenschaf- schasten und vom Gewerbeverein selbständiger Schuhmacher. Bierbach-Berlip schilderte die Tätigkeit der crstest Kontrollstelle für die Led?rverteilung und stellte fest, daß die Geschäftsführung dieser Berteilustgsstelle zu mancherlei Beschwerden von SchuhmacherverchtMngen gä- fü^cht habe. Deshalb habe das Reichsamt des Innern am 10. Aprild s. Js. eine neue Kontrollstelle für Lederverteilung errichtet, Mit der Aufgabe, auf eine gerechte Verteilung der zur Verfügung stehenden Ledermengen hinzwvirken. Bei den hierbei gepflogenen Verhandlungen sei von den Schuhfabriken beansprucht worden, daß ihnen Zweidrittel der verfügbaren Vorräte überlassen werden müßten, während auf Äe Schuhmacher nur Das übrige Drittel zu entfallen habe. Dieser Forderung gegenüber sei aber von den Vertretern des Schuhmacherhandwerks geltend gemacht worden, daß nach statistischen Erhebungen in den deutschen Schuhfabriken rnng.70000 Arbeiter beschäftigt würden, gegenüber 240 Tausend im Schuhmacherhandwerk. Daraufhin ser als Grundsatz aufgestellt worden, daß bei der Lederverteilung die Groß- und Kleinbetriebe gleichmäßig mit je fünfzig Prozent des verfügbaren Leders bedacht werden müßten. Im Anschluß an di se Vereinbarung snen Dann zahlreiche Sitzungen notwendig geworden, in denen es zu Differenzen zwischen den Vertretern der Großp ünd der Kleinbetriebe gekommen sei. Durch Einschiebung der Lederhändler in den Verteilungsorganismus hätten sich neue Reibungsflächen ergeben. Jetzt
sei nun eine befriedigende Lösung ungebahnt worden die Schaffung einer Verteilungskomimsston bezrm einer Verteilungsgesellschast, in der die Vertreter der Schny- macher volles Mitbestimmungsrecht hätten. -
Einstimmig nahm die Versammlung daraus folgende
Entschließungen an: , . . ^ .
„Tie Kriegs Ministerien werden gebeten, ber dem jetzt herrschenden Mangel an Sohlleder die Bekleidungsämter anzuweisen, daß die Beschaffung der für die Heeresverwaltung benötigten Sohlled-ermengen nicht in der Weise aus dem Markte genommen wird, daß große Vorräte, davon aufgestapelt werden, das benötigte Leder vielmehr nur nach jeweiligem Bedarf bezogen wird. Ferner, daß die Bekleidungsämter, um der Arbeitslvsig- keit zu steuern, den Innungen und Liefernngsgenossen- fchaften möglichst viel auf zuverlässig handwerksmäßige Art herznstellende Schuhmacherarbeiten überweisen. Endlich, daß die bei den Aemtern entstehenden Stanzabfälle möglichst den Schnhmacherinnungen oder der Rohstvffge- nossenschaft direkt zugeführt werden oder, wo dies nicht möglich ist, soll Vorsorge getroffen werden, daß die Stanzabfälle nicht erst durch Kettenha n.d e l und W u- cherpreise verteuert werden."
Die zweite Entschließung hat folgenden Wortlaut: „An das Reichsamt des Innern richtet der Deutsche Schuhmachertag das Ersuchen, bei der Verteilung der freigegebenen Bodenleder da'ür zu sorgen, daß die Interessen des Schuhmacherhandwerus gewahrt werden. Der Schuhmachertag erklärt sich damit einverstanden, daß bei der Verteilungsgesellschaft für freigegebenes! Bodenleder der Verband deutscher Schuhmach erinnungen und der Zcntralverband deutscher Rohst, f genvschnschaf- ten in gleicher Weise wie die Lederhändler beteiligt werden, und daß in den bei den örtlichen Handwerkskammern zu errichtenden Bezirkskommissionen Lederhändler, Schuhmacher unter einem von der Handwerkskammer zu ernennenden unparteiischen Vorsitzenden wirken."
Die Versammlung beschloß, die Gründung eines Al - gemeinen deutschen Schuhmacherverbandes vorznbereiten.
Letzte Nachrichten.
WTB. London, 19. Juni. Lloyds melden, daß der englische Dampfer „Gafsa" (3933 Bruttoregistertonnen) versenkt wurde.
WTB. Berlin, 19. Juni. Ueber die näheren Umstände dxs plötzlichen Todes des Generalobersten von Moltke geht uns noch folgender Bericht zu: Bei der Gedächtnisfeier für den verstorbenen Generalfeldmarschall Fceiherrn von der Goltz Pascha, die die Deutsch-Asiatische Gesellschaft gestern im Reichstagsgebäude veranstaltet hatte, erhielt auf seinen Wunsch der stellvertretende Generalstabschef Generaloberst von Molrke das Wort zu einem Nachruf im Namen der Armee und des Generalstabes. Er sprach etwa 10 Minnten lang p ckende Worte der Freundschaft für den Verstorbenen.
Dann nahm er wieder seinen Stuhl ein und der Botschafter begann in deutscher Sprache einen Nachruf. Wahrend seiner Rede — er mochte etwa 5 Minute» gesprochen haben — sahen die Nächstsitzenden den Generalobersten auf seinem Stuhl sich strecken und stöhnend hintenüber sinken. Die benachbarten und einige anwesende Aerzte eilten sofort herbei und legten den Ohnmächtigen auf den Boden. Der Vorsitzende schloß sofort die Versammlung und bat die Teilnehmer, den Rau« zu verlassen, da dem Generalobersten von Moltke ein ernster Unfall zugestoßen sei. Die Aerzte denen die Oberschwester und eine Schwester des Lazaretts deS ReichSlagspräfidenten mit helfender Hand beigesprungen waren, stellten nach einigen Minuten den durch Herzschlag eingetretenen Tod fest- Es war ein ergreifendes Bild: der Verstorbene, auSgestreckt auf dem roten Teppich der in eine Trauerhalle umgewandelten Wandelhalle des Reichstages sag unter der Marmorbüste seines Freundes und Kameraden des Generalfeldmarschalls Freiherrn von der Goltz Pascha, dem er kurz vorher so schöne Worte treuer Kameradschaft gewidmet hatte, das brechende Auge auf das Standbild Karer Wilhelm !. gerichtet, das inmitten des Kuppelraumes steht.
WTB. Berlin, 19. Juni. Bei der Besprechung des plötzliche« Todes des Generalobersten vsn Moltke sind die Blätter einig, daß die Zeit noch nicht gekommen sei, ein abschließendes Urteil über den Anteil des so jäh Dahinge- schiedenen an den kriegerischen Ereignissen der letzten Jahre zu fällen. Ein schönes Gefühl innerer Befriedigung müsse es ihm gewesen sein, als in den Tagen der Mobilmachung nach seinen Plänen der Aufmarsch der deutschen Heere mit der wunderbaren Regelmäßigkeit einer großartigen Maschine sich vollzog.
Das .Berliner Tageblatt* sagt, wolle man dem Verstorbenen gerecht werden, so müsse man sagen, daß ihn ein preußisches Pflichtbewußtsein sein Leben lang beherrscht und geleitet habe.
Die .Deutsche Tageszeitung* schreibt, er habe nicht gern die Nachfolge des Grafen Schließen übernommen, aber mit seiner vornehmen, lauteren Gesinnung, seinem klqren, militärischen Perstand und seiner Menschenkenntnis habe er nach Maßgabe seiner Kräfte diesen wichtigen Posten doch trefflich ausgefüllt.
In der .Vossischen Zeitung* heißt es, der Verstyrbene habe in der glücklichsten Weise das, was seine Vorgänger geschaffen hatten, zum Besten deS, Heeres ausgebaut. Man brauche nur sich seiner Verdienste um die schwere Artillerie des Feldheeres und die Militärluftschiffahrt zu erinnern.
Wetterbericht.
heiteres und sommerlich warmes Wetter zu erwarte».
Wr die HchrMeiümg »«vmrtWsrtllch: LudSi^ Jank. Drück «ch Bert-c« dsr M. Mchst'schen "»«Br .--eres, Welches«,
Gtadtgemeindc Altensteig.
Klltlmft!
K. Forstamt Altensteig.
Nächsten Dienstag, den 20. Zuni
rückc
die I., II. und III. Kompagnie
zur Uebung aus.
Antreten Abends präzis 8 Uhr.
Den 17. Juni 1916.
Das Kontmando.
Ä l t e u st e r g.
»Ger Ersitz siir S»lM
1 Liter Mk. 1.50
hell 1 Pfund Rk. 1.2S
eingetroffen bei
Chr. Burghard jr. lll. gespaltene gelbe
«ttenstei-.
Gestr.MMärwesten HrrrrnLnrügr Burschen- ,» Knaben- «
gestrickt u. auS Stoff
Nisr RrbeitersnKgr
Rrbeitsjoppen
Lodenjoppe»
Hosenträger
Kormaltzrurden
Farbige Hemden
Kragen, Brüste
Manschetten
Eravatten
schwarz und farbig empfiehlt billigst
IM BtzMWl,
Tuch- ». Kleiderhandlung.
Am Mittwoch, de« St. Juni vorm. 11 Uhr in Altensteig im Anker aus Staatswald Nonnenwald Abt. 13 Unt. Hochwald: Rm.: 3 Spalter, 33 Anbruch, 535 Reis auf Haufen, 1 Los Schlagrsum.
K. Forstamt Hofstett
Post Teinach.
Stammholz-
Verkauf
im schriftliche» Ausstreich.
6WMM!' SSllkü'tH'ItlirM
K8IL llMrüed LMMEM Uil18k'3!U388K!'. flei'vkwi'sgöfttlös Lrinsoßungsgötränk, als KssunljkdirZvkLsser von iilmösetsn von Horrtsn vmpfyRsn.
Darüber neueste Zeugnisse üurcch äie Dr. Dunckerer'scke LrunnenvervvsIlunZ, OäppiriAsn.
blieckerluZe kür TMensteiZ uncl Umgebung:
6. IV. Ontz biacdkolgsr, fmr öüklsr jr., iisulmann, lol. S,
I
Eine« schöne»
Besenfeld.
Zuchtfarr
hat zu verkaufen
IS Monate alt
Müller.
Oberwiesenbamr.
Forstamt Hofstett
Post Teinach.
1 Pfund 50 Psg.
bet Obigeyr.
Am Donnerstag, den 6. Juli vorm. 10 Uhr in Neuweiler iw Rathaus aus Frohnwald, Bergwald, ichindelhardt aufbereitet Langholz:
867 Forchen mir Fm: 339 I., 472 j
11., 368 III., 68 IV., 16 V., 495 Tannen mit Fm: 34 I-, 52 II., 46
111., 83 IV., 112 V., 4 V!., Ab-!
schnitte: 25 so. mit Fm.: 23 I., 12 II. und 14 Ta. m. Fm.: 13 I.,_
6 II., die Verkaussbedingnngen sind ^iler aus Frohnwald, Bergwald, m den Losverzeichstisseu enthalten, Schindelhardt Rm: eichen 3 Aus-j welche die Geschäflstelle für Holz- s^ß; buchen 9 Scheiter, 69 Aus-! verkauf K. Forstdirektion Stuttgart s^ß; Nadelh. 7 Prügel, 439 Aus- j
Beigholz- Derkauf
im schriftliche« Anfstrejch. !
Am Freitag, den SS. Juni vorm 10 Uhr im Hirsch iy Neu-
Mietverträge
sind zu haben in der
W. MtzttWn BuchM
Altensteig.
A l t e n st e i g.
Frische«
unentgeltlich versendet.
Krüutekkäji
Berneck.
schuß und Anbruch. Die Verkaufs- prima Ware empfiehlt bedingungen sind - in den Losver- zeichnifsen enthalten, welche die Gs- , schäftstelle für Holzverkauf K. Forst- ! direktiop Stuttgart unentgeltlich!
> versendet.
Gestorbene.
Nagold: Gottlieb Müller, meister, 53 I.
Küfer-
Gefallenes_
>d«kw/K«fteniriese
jederzeit zu Fischsutter i ^ beliebtes Korrespondenzpapier —
Zu haben in der
MM.MiiW'MMM
Fernsprecher Nr. 3. :
Lorenz Luz jr.
A l t e n st e i g.
Verlöten Z
ging von der Vohnhofrestauratto» aus in der Nahe der Stadt ein
steifer Hut M ei« SM.
Gegen Belohnung abzugeben in
der Bahnhofrestairratto».