Der englische Tagesbericht.
WTB London, 18. Juni. Gestern herrschte auf vccjchie- denen Teilen der Front beträchtliche Tätigkeit. Heftiges Ge- schlltzfcuer des Feindes zwischen der Douve und Wieitje. Um Mitternacht zwei wirkungslose Gasang.iffe westlich von Messines um den Wytschaete Rucken. Dort kein Angriff der Infanterie.
Der Krieg zur See.
GKG. Kopenhagen, 18. Juni. Gerüchtweise verlautet, daß die englische Flotte am 31. Mai die Aufgabe hatte, Kitchener auf seiner Reise nach Rußland zu begleiten. Unterwegs sei sie plötzlich von der deutschen Flotte überfallen und in der sich entspinnenden Seeschlacht geschlagen worden. Tabei habe Kitchener den Tod gefunden.
GKG. London, 18. Juni. Ter englische Torpedo- jäger „Aden" ist im Kanal gesunken. Im Mittelländischen Meer wurde der italienische Dampfer „Motis" versenkt.
GKG. Stockholm, 18. Juni. Sechs schwedische ^ Schiffe, mit zusammen über 150 000 Sack Kaffee sind von den Engländern beschlagnahmt und nach Kirkwall ein- aebracht worden. Tie Engländer behaupten, der Kaffee sei für Deutschland bestimmt gewesen. In Schweden herrscht Kafseemangel Ter Postraub dauert ununterbw- chen fort. (Tie Engländer verstehen es, sich auf anderer Leute Gefahr zu verproviantieren.)
GKG. Athen, 18. Juni. Trotz der Abrüstung van Heer und Flotte hat der Vierverband die Blockade verschärft. Ucher 70 griechische Tampfer sind beschlagnahmt. Sie dürfen nur nach Griechenland zurückkehren, wenn sie 20000 serbische Truppen van Biserta (in Tunis) nach Saloniki überführen, da der Vierverband seine eigenen Schiffe wegen der Minengefahr und feindlichen Tauchboote hierzu nicht benützen will.
Die Lage im Osten.
WTB. Wie«, 18. Jüni. Amtlich wird verlautbart vom 18. Jüni 1916:
Russischer Kriegsschauplatz: Gestern mußte die Besatzung der Brückenschanze von Czernowitz vor dem konzentrischen Geschützfeuer eines weit überlegenen Gegners zurückgenommen werden. In der Nacht erzwang FiH der Gegner an mehreren Punkten den Uebergang über jden Pruth und drang in Czernowitz ein. Unsere Truppen träumten die Stadt. In Ostgalizien ist die Lage unverändert. Westlich von Wisniiawczyk an der Strypa iwurden russische Angriffe durch Artilleriefeuer vereitelt. (In Wolhynien haben unsere Truppen nördlich der Lupa,
! nördlich von Gorochow und bei Lvkaczy Raum gewannen und russische Gegenangriffe abgewiesen. Es blieben vorgestern und gestern 905 Gefangene und 3 Maschinen- gewehre in unserer Hand. Nördlich des Turyaabschnitts brachten deutsche Streitkräfte in erfolgreichen Kämpfen !11 russische Offiziere, 3446 Mann, ein Geschütz und 10 Maschinengewehre ein. Zwischen Sokul und Kalki wurden abermals starke russische Vorstöße zurückgeschlagen.
Der Krieg mit Italien.
WTB. Wien, 18. Jüni. Amtlich wird verlautbart vom 18 . Juni 1916:
Italienischer Kriegsschauplatz: An der J'fanzofront schickten sich die Jaliener wieder an mehreren Stellen, so gegen den Südteil des Monte San Michele und gegen unsere Höhenstellungen nördlich des Tialmeiner Brückenkopfes zum Vorgehen an. Dank unseres Geschützfeuers kam jedach kein Angriff zur Entwickelung. In den Dolomiten ließ die feindliche Tätigkeit
Auf dunklen Pfaden.
Roman von A. Hotner-Grefe.
(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
,Tmi Marianne;"
War es nicht ein großes Glück gewesen, daß sie heute aus ihrem Rückweg vom Parke die Wärterin ver- fehlt und dann durch Zufall einen großen Teil des Ge- fprächs zwischen dem Anstaltsdirektor und Hadmar erlauscht h?tte? . Und war es nicht ein Glück, daß sich ihr durch die Nachlässigkeit und Pstichtoergessenheit ihrer Wärterin nun die Gelegenheit bot. den Verhältnissen hier zu ent- prehen?
Mit bebenden Händen legte sie Stück für Stück ihrer wenigen Habseligkeiten in einen kleinen Handkoffer. Dabei jagten sich die Gedanken förmlich hinter ihrer weihen Stirn.
Ja — fliehen wollte siel Aber wohin? Sie besaß nichts — gar nichts — und sie war doch noch sehr schwach. Jetzt fühlte sie das deutlich. Und dann — vor allem mußte es klar werden zwischen Frau Otta und ihr selbst. Also mußte auch ihr erster Weg nach dem Palais in der Rotenturmstraße sein. Was dann mit ihr ge- scheken würde, das wußte sie nicht. Die Zukunft lag so dunkel, so ungewiß vor ihr. Nur eins wußte sie mit vollster Bestimmtheit: Hadmars Weg wollte sie nie, nie mehr kreuzen! Lieber'ein einsames Leben auf sich nehmen, als ihm ein Hindernis sein auf seinem Wege zur Höhe, zum Glück!
In das kindliche Gesicht trat ein fester, entschlossener Zug. „Nur nicht weich werden!" dachte Elisabeth immer wieder.
Endlich hatte sie alles, was ibr persönliche« Eigentum bildete, eingepackt: es war nicht viel. Nun entnahm sie noch rasch einem verschließbaren Kästchen ihr bares Geld. Sie besaß im ganzen nur ein paar Gulden.
Das für sie einlaufende Geld hatte stets der Anstaltsdirektor übernommen und, ihrem eigenen Wunsche entsprechend, bis auf einen kleinen Rest für sie verrechnet und in seiner großen, sicheren Kasse das übriaaebliebene ausbe-
; im allgemeinen nacks, nur der Monte Sau Cadini stand ;
zeitweise unter sehr heftigem Artilleriefeuer, dem meh- ! ; rere schwächliche, bald abgeiviesene Angriffe folgten. Aus , dem Raume von Primolano und gegen unsere Front j südwestlich Asiago erneuerten die Italiener ihre Vor- i stoße. Diese wurden wieder überall abgeschlagen. !
Südöstlicher Kriegsschauplatz: Un"er- ?
ändert. i
Der italienische Tagesbericht.
WTB. Rom. 18. Funi. Amtlicher Bericht vom Sams- tag: Zwischen Etsch und Astach lebhafte Kämpfe der beider- s fettigen Artillerien. Auf dem Plateau der Sieben Gemeinden « kam es zu erbitterten Kämpfen, die überall für uns günstig waren. Südwestlich von Schlegen unternahm der Gegner ! gestern nach einem heftigen Bombardement auf unsere Stei- , lungen vom Monte Cau bis Boscon zwei Angriffe in der : Richtung auf Monte Magnabofchi und zwischen dem Monte Lemerle und Boscon. Rach wiederholten und biuiigen Angriffen gelang es der feindlichen Infanterie, einen Augenblick den Gipfel des Monte Lemerle zu erreichen. Sie wurde aber bald durch unseren wütenden Gegenangriff vertrieben. Nordöstlich von Schlegen unternahmen unsere tapferen Alpini einen kräftigen Stotz zwischen dem Frenzela-Tal und dem Becken von Marcesina. Unsere Truppen trotzten den von dem schwierigen Gelände geschaffenen Hindernissen und denen des Feindes, der sich auf feine Berschanzungen stützte und von einer zahlreichen Artillerie unterstützt wurde. Es gelang uns zu dem oberen Ende des Frenzeia-Tales und auf die Höhen von Fiora und Castel Gomberto, sowie westlich von Marcesina vorzudringen. Die wichtigsten Ergebnisse wurden auf dem rechten Flügel er- ! zielt, wo unsere Truppen starke Stellungen im Tale von Gafosfetta und dem Monte Magari eroberten. Dabei fügten sie dem Feinde sehr schwere Verluste zu, nahmen 203 Mann gefangen und erbeuteten eine vollständige Batterie von 6 Kanonen, 4 Maschinengewehren und eine große Menge von Waf- nonen/IMaschinfen und Munition. In Larnien und am Ijonzo Artilienekämpsc und Unternehmungen kleinerer Abteilungen. Feindliche Flieger warfen Bomben aus Ortschaften der venezianischen Ebene zwischen dem unteren Isonzo und der Livenza und aus Padus. Drei Personen wurden getötet, acht verletzt und leichter Sachschaden angerichtet. Am 1ö. Funi bombardierten 6 unserer Capronisiugzcuge mit Erfolg den Bahnhof von Mattarello (Etschtal). Gestern bombardierten starke Geschwader, die sich aus 37 Caproni- und Farmanstugzeugen zusam- menseUen, feindliche Lager nördlich von Schiegen und im Noce- tai. Sie warfen IM großkalibrige Bomben und sind sämtlich unversehrt einge.ückr. Zwei feindliche Flugzeuge wurden in Luftgefechten abgeschossen, eures über dem Lagarinaia! und das andere östlich von Schlegen.
Das neue Ministerium
GKG. Rom, Im neuen Kabinett Boselli sind Son- nino (Aeußeres), Carcano (Schatzminister), Marrone (Krieg) und Corsi (Motte) verblieben, den Engländern! war es also in der Hauptsache darum zu tun, Salandra zu entfernen. Das Programm des Ministeriums lautet: siegreiche Beendigung des Kriegs. Ter „Patriot" Bar- zilai, sürher Bürzel geheißen, ist in das neue Kabinett nicht ausgenommen.
Tie italienische Garde ist bei den Kämpfen um Asiago fast ganz aufgerieben worden.
Der türkische Krieg.
Konstantinopel, 18. Juni. Amtlicher Berich: von gestern: An der Jraksront versuchte eia feindliches Kavallerieregiment aus das rechte Tigrisufer vorzurücken.
Es wurde durch einen Gegenangriff einer unserer Abteilungen zum Rückzug gezwungen und verlor einige Soldaten und Pferde. Unsere Abteilungen verjagten russisch« Kavallerie bei den Ortschaften Serpnl und Zehab (W Kilometer östlich von Kasri Schirm). Als die Russen sich ans diesem Gebiet zurückzogen, zerstörten und verbrannten sie das Gewölbe und andere Teile des Grabmals des Imam Hussein, das sich drei Stunden südöstlich von Kasri-Schirin befindet, und zerfetzten den KÄ- ran und die heiligen Bücher in diesem Grabmal. Die bei Baneh geschlagenen russischen Truppen wurden kräf-
wahrt. Natürlich konnte sie zu diesem Geld nicht gelangen.
Und nun war sie endlich ganz fertig. Sie schlüpfte in den einfachen dunklen Mantel, setzte das runde schwarze Hütchen auf das weiche, glänzende Blondhaar und trat in das Kabinett, welches Frau Marianne sonst bewohnte. Bon hier aus führte eine Tür hinaus aus die Veranda. Die junge Frau öffnete auch diese Tür und stand nun im Freien, aber im zweiten Stockwerk.
Freilich — hier rechnete man wohl nur mit äußerst verwöhnten Großstadtdamen. Sie lächelte flüchtig. Niemand hatte daran gedacht, daß sie ein Kind einer anderen Zone war, daß sie, im Urwald aufgewachsen, besser turnte als der gewandteste Knabe, und seit Kindertagen hundert praktische Handgriffe kannte, welche dem Kulturmenschen stets ein Rätsel bleiben.
Angestrengt lauschend beugte Elisabeth sich weit über das Geländer. Nein! Nichts rührte sich mehr ringsum. In allen Zimmern waren die Lichter schon gelöscht; tiefe Ruhe herrschte. Eben machte der Pförtner nochmals seine abendliche Runde durch den Garten. Elisabeth trat rasch tief in den Schatten zurück. Sie wußte, daß er jetzt das ganze große Gebäude umschritt. Bis er wieder hier auftauchte, mußte sie fort sein. Eben verschwand seine Gestatt im Dunkel.
Die junge Frau horchte, bis die festen Mänyerschritte ganz verhallt waren. Dann nahm sie ihr Handkofferchen i und befestigte es an einer Schnur. Langsam und vorsichtig ließ sie es an den Eisensäulen des Balkons entlang Hinuntergleiten.
Und nun war sie, leicht wie ein Vogel, mit einem sicheren Sprung droben auf der Balustrade. Mit beiden Händen hielt sie sich an dem Eisenpfosten, und mit blitzartiger Geschwindigkeit glitt sie daran hinunter. Das ganze währte kaum eine halbe Minute. Dann stand sie schon drunten auf dem Kieswege. Sie schüttelte sich ein wenig; es war doch ein Grauen in ihr vor dem Dunkel und den unbestimmten Gefahren, denen sie entgegenging.
Aber sie überwand sich. Rasch nahm sie ihr Köfferchen, und leise glitt sie, immer im Schatten der Bäume bleibend, hin über den Platz vor dem Hause und tauchte dann völlig unter im tiefen Dunkel des Parks.
Sie lief weiter, wie aebetzr. immer rnebr dinein in den
Lig verfolgt und' in die Gegend nördlich von deir Ort-i schäften Sakiz und Zerdcche verjagt- Bei diesen KSmp enj verlor der Feind 600 Mann cm Toten und ließ 3 Maschinengewehre in unserer Hand. An der Kaukasus- fvont in den einzelne« Abschnitten örtliche Feuerae- Mte. .. ..
Neues vom Tage.
Berlin, 18. Juni. Generallandschaf sdirektor KaM VWHt durch Rundschreiben folgende Mitteilung: ,l
Königsberg i. Pr., den 14. Juin 1916.
In Verfolg der Reichstagsverhandlungen vom 9. Juni d. I. sind zwischen dem Vertreter des Herrn Reichskanzler und dem meinigen nach erfolglos von mir ver- suchter Verständigung folgende Erklärungen ausgetauscht:
Der Vertreter des Herrn Reichskanzlers erklärte: „Die von Herrn Kapp verbreitete Denkschrift ist ein An-- griff gegen die Politik des Herrn Reichskanzlers. Aus Gründen des Staatswohls ist der Herr Reichskanzler diesem Angriff öffentlich im Reichstag entgegengetreten. Er lehnt es ab, diese ihm durch die Pfl ch.en feines Amtes auferlegte Handlung zum Gegenstand persönlicher Auseinandersetzung zu machen."
Daraus erklärte mein Vertreter: „Herr Kapp hack der Politik des Herrn Reichskanzlers den Vorwurf der Unfähigkeit und Schwäche gemacht. Der Herr Reichskanzler hat gegen Herrn Kapp persönliche Schimpfwort« gebraucht. Nach der Erklärung des Herrn Reichskanzlers ist er aus Gründen des Staatswohls dem Kapp- schen Angriff öffentlich im Reichstag entgegengetreten. Er lehnt es ab, diese ihm durch die Pflichten seines Amts auferlegte Handlung zum Gegenstand persönlicher Auseinandersetzung zu machen. Demgegenüber erklärt Herr Kapp, sich in einem Augenblick Genugtuung verschaffen^ zu wollen, in welchen! dem Herrn Reichsaknzler nicht! mehr der Schutz des Kruges, seine Stellung und die Knebelung der Presse zur Seite stehen." Diesen Tatbestand! teile ich hierdurch ergebenst mit. Generallandschaftsdi- rektor Kapp.
Berlin, 17. Juni. Am Sonntag soll im sozialdemokratischen Wahlverein für Teltow-Beeskow der Antrag zur Verhandlung kommen, dem Parteivorstand ein Mißtrauensvotum auszustellen und alle Beiträge zu sperren. — Hierzu meint die „Germania", es gehe ru der sozialdemokratischen Partei etwas vor. Die Wiederversöhnung der getrennten Gruppen liege nicht außer dein Bereich der Möglichkeit.
Berlin, 18. Juni. Der Bundes ng der Militär- anwärter hat beschlossen, in Anregung zu bringen, daß die aktiven Unteroffiziere durch eine Erweiterung des' Militäranwärter-Unterrichts so vorbereitet werden, daß: ein Teil derselben die Prüfung für den Eiujährig-Frei- Willigen-Dienst bestehen kann. Damit soll eine Vorbedingung für die Beförderung zum Offizier geschaffen werden.
Berlin, 17. Juni. Die deutsche Rrgierurlg genehmigte, eine Menge von Farbstoffen aus Deutsch-- land nach Holland auszuführen, di: 25 Prozent des holländischen Verbrauchs im Jahre 1913 gleichkommt.
Kempten i. A., 18. Juni. Bei Kausbeuren haben zwei entwichene Soldaten des 14. Jnf.-Regts. in Nürnberg einen Güterhändler ermordet und beraubt.
Amsterdam, 18. Juni. Gestern kam es hier infolge des Lebensmittelmangeks und der großen Teuerung zu Unruhen in verschiedenen Teilen der Stadt, die zu Zusammenstößen mit der Polizei, welche von dev Waffe Gebrauch machen mußte, sühnen. Am Montag, wird ein großer Teil der Gemüsehändler als Prot, st gegen die ungenügende Zufuhr und die hohen Großhcm- .. ...
wildverwachsenen Park, geradeswegs auf das chinesische Tempelchen zu, in dem sie am selben Nachmittage Hadmar getroffen hatte.
Als Elisabeth dort anlangte, stand sie eine Sekunde lang aufatmenö still. Die Erinnerung an die hier verlebte Stunde übermannte sie beinahe.
„Fest bleiben!" dachte sie wieder, und tapfer bezwang sie den schwächeanfall, welcher sie beinahe zu überwältigen drohte. Sie merkte es jetzt: ihre Kräfte waren doch noch nicht völlig zurückgekehrt. Aber das, was nun vor ihr lag, das mußte geschehen um jeden Preis.
Noch einen Augenblick stand sie in scharfem Nachdenken. Dann flog ihr Blick hinüber zu dem Stückchen ganz niedriger Mauer, welches den Park des Sanatoriums vom. Nachbargarten ab.trennte. Auch diese Mauer war stets so hoch gewesen, wie alle die anderen.
Aber der alte Professor drüben hatte plötzlich be- hauptet, ein Teil der Abgrenzung sei morsch und dem Einstürze nahe. Die erschienene Baukommission hatte seine Behauptung Mr richtig erklärt und den oberen Teil der Mau-r abtragen lassen. Morgen schon sollte mit dem neuen Aufbau begonnen werden. Aber heute klaffte noch die breite Lücke.
Elisabeth hatte bei ihren regelmäßigen Spaziergänge» gern den Arbeitern zugesehen, und dabei hatte sie zufällig entdeckt, daß das ganze kleine Anwesen des Professors nur von einer ebenso niedrigen, lebenden Hecke begrenzt war. Da mußte es doch irgendwo einen Durchschlupf geben. Und wenn nicht, kam man wohl so auch hinüber. Das Nachbargärtchen wurde nach drei Seiten hin von schmalen Nebengassen begrenzt, welche nur dort und da ein Haus aufwiesen, lange Strecken hindurch jedoch bloß aus Bretterzäunen bestanden.
Noch einen beinahe zärtlichen Blick warf Elisabeth auf das chinesische Tempelchen. Dann sprang sie leichtfüßig über die niedrige Mauer. Im Nachbargarten rührte sich nichts. Das Häuschen lag dunkel inmitten der Bäume. Leise, mit klopfendem Herzen, schlich sie vorwärts.
Fortsetzung folgt.