Vermischtes.

Rach -er Seeschlacht.

England, du stolzes, erzitterst du?

Dir haben gebeugt sich in grollender Ruh Die Völker der Erde. Das Meer lag in Hast Durch giergesättigte Mammonskrast.

Doch jrei schuf und offen die Wege der Welt Der ewige Wille, von Weisheit erhellt.

Den beugt keine Fesfel, den knechtet kein Zwang,

Und ob er auch schwiege jahrtaufendlang.

Vernahmst du der heiligen Stimme Zorn Im Donnergericht am dänischen Horn:

.Dein Stern mutz verblassen. Bescheide dich druml Zum Ziel kam dein Frevel. Me Zeit ist um!"

Deutschland, mein Deutschland, du hast es vollbracht,

Daß in sich zerbrochen die stürzende Macht.

Den hassenden Neid hat im Weiter ge ällt Der rächende Arm, der den Schild dir hält.

Dich hob er ans Licht. Der Ruhm ist sein.

Du wecke der Zukunst MorgenscheinI Du bringe die Palme dem neuen Geschlecht!

Du Kranze die Tore dem steigenden Reüst!

Straßburger Post .

Gemctndebetrieb- Die Stadt Aachen beschloß, außer der .Schlachtung auch den Fleischvertrieb in eigene Verwaltung zu übernehmen. Die Fleischwaren werden den Metzgern zum Ver­kauf zugeteilt; neben den Fleischkarten werden Kundenlisten '»ingeführt. Voraussichtlich übernimmt Aachen auch die Wurst- Herstellung in eigene Verwaltung. Verhandlungen schweben be­hufs Vermehrung der bisher eingestellten 40 Milchkühe um 300.

Warum gehts Leon jetzt? In Berlin war seither kaum ffr teueres Geld Butter auszutreiben. Das drohende GeMnst -des Ernährungsdiktators hat aber Wunder getan. Jeder Bcr- lltner erhält jetzt 103 Gramm Butter in der Woche; der Preis .ist billiger geworden und beträgt sür Butter allerbester Be­schaffenheit 2.75 Mark für das Psund.

' Die fleischlosen Lage sind in Magdeburg aufgehoben wor­den. nachdem der Fleischverkauf nach dem System der festen Kundschaft geregelt worden ist. Jeder bekommt seinen ihm zu­stehenden Teil und kann ihn verzehren, wann er will. Fleisch­lose Tage werden dabei allerdings auch herauskommen.

Stiftung. Die verstorbenen Eheleute Kost-Pocher setzten die Stadt Nürnberg zur Universalerbin ihres Vermögens ein. Das Vermächtnis beträgt rein 1635 003 Mark. Die Zinsen sind bestimmt zur Stadtverschöneiung, zur Förderung von Kunst und Wissenschaft und für Zwecke der allgemeinen Wohlfahrt.

DirUlmer Faust,-. Der Zusammenarbeit von Aerzten, Tech­nikern und Mechanikern ist es zu danken, datz der künstliche Ersatz von Gliedmaßen schon heute eine außerordentliche Höhe der Vollkommenheit erreicht hat. Soweit es überhaupt möglich ist, natürliche Gliedmaßen durch Kunstmittel zu ersetzen, wurde be­reits Großes geleistet. Die Versuche, künstliche Arme sür schwe­re und zugleich für mannigfaltige Arbeit herzustellen, schei­nen weniger vorteilhaft zu sein, da der Kunstarm für schwere Ar­beit größere K ostproben aushalten mutz, während der Arm für Schreiber, Maler usw. eine leichtere Konstruktion haben soll. Eine neue und hervorragende Ve.besserung auf dem Gebiete der Arme zum Gebrauch von Handwerkern aller Art stellt der von dem Orthopädie Mechaniker Ulrich verfertigte Arbeltsarm, ge­nanntUlmer Faust, dar, aus dessen Bedeutung Generalarzt Dr. von Burk in der Feldärztlichen Beilage zur Münchener Medizinischen Wochenschrift htnweist. Die wichtigste Neuerung dieses Armes ist darin zu suchen, datz der Griff des jeweils zu gebrauchenden Werkzeuges in einen den Flaschenverschilüsi- ken ähnlichen Hebelmechanismus durch ein widerstandsfähiges

Band sestaclMtenn wird. Vermöge dieses Bandes, das meist aus Leder besteht, wird der Handgriff der Schaufel Sense oder Hacke gegen eine stumpfwinkelig gebogene Metaliplatte gedruckt und so sicher festgehaiten, datz auch die schwerste Arbeit ohne besondere Rücksichtnahme au, die Konstruktion mit vollem Kraft­aufwand ausaeführt werden kann. Eine andere wertvolle An­ordnung derUlmer Faust besteht darin, datz eine zwischen dem Arbeitsansatz und den Arm selbst eingeschaltete Spiralfeder die Wirkung der Stöße aus den oberen Teil des Kunstarmes ab- schwächt und so die mit der Zeit schädliche Erschütterung des Dumpfes derart vermindert, datz keinerlei gefahrbringende Ueber- anstrengung des Stumpfendes zu befürchten ist. Da an Stelle des sonst üblichen Kugelgelenkes ein Scharniergelenk getreten iit sind die Bewegungen bei frctgestelltem Gelenk nur in eurer oanr bestimmen Ebtene nötig und daher autzerordentlich sicher. Scklick'fch ist zu bemerken, daß die Festigkeit und Einfachheit der ganzen Konstruktion nur in seltenen Fällen Reparaturen not­wendig machen dürste, was eine fast ungestörte Ausrechterhal- tung der Tätigkeit der Amputierten gewährleistet.

Eine Spukgeschichte. Der mystische Zug, der in der mensch­lichen Natur, nicht zum wenigsten auch im deutschen Wesen schlummert, befähigt uns zu Großtaten der Seele und des Ge­müts die wie herrliche Blüten am Baum des Lebens sich entfalten Aus dem Boden der Mystik sind die schönen Legen- den die herrlichen deutschen Märchen entsprossen, die einen Geistesschatz der edelsten Art bilden. Aber das Mystisch« kann auch Wuchertriebe bilden. Aus der frommen Legende, dem sinnvollen Märchen entwickelt sich dann der Gespenster- spuk, die Geistergeschichte und anderes mehr. Bon je hat diese Ueberspannung des Mystizismus Charlatanen aller Art ein dankbares Feld der Betätigung, vor allem des geschäftlichen Gewinns geboten. Und hier war es wieder besonders Ame­rika, das seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf der Leichtgläubigkeit eine ganz einträgliche Industrie austaute, die man dem NamenHumbug" bezeichnete, ein Wort, das nur im Amerikaner-Englisch vorkommt und ungefähr Schwin­del bedeutet. Don Amerika gingen auch die die Ee- heimivissenschasteii, Geisterbeschwörungen usw. aus, die eine Zeit­lang auch in Europa eine Rolle spielten. Cs wäre verwunder­lich gewesen, wenn die gegenwärtige Kriegszcit, wo die Nerven in ungewöhnlichem Maße und so lange angespannt sind und die Phantasie daher in erhöhtem Matze erregbar und empfäng­lich ist, wo eine Beeinflussung der Einbildungskraft leichter, ist, als m gewöhnlichen Zetten, nicht wieder zu einem Ver­such benutzt worden wäre, den sogenannten Geheimwissenschaf­ten und Geheimbullen Anhänger zu gewinnen. Tatsächlich sind seit etwa einem Jahre derartige Versuche in zahlreichen Städten festaestellt worden, wo mit den bekanntengeheimnisvollen.

Kräften", mit denen man nichts oder alles erklären, und un­ter denen man sich nichts oder alles vorstellen kann, ge­

arbeitet wird.

Nun ist seit dem 30. April ds. Is. in dem wiirttembergt- schen Psarrdors Großerlach, im Mainhardter Wald, Oberamts Backnang, einem Ort von 700 Einwohnern, ein Spuk be­merkt worden. In einem bäuerlichen Anwesen wurde das

Vieh im Stall von unsichtbaren Händen losgebunüen, Töpfe fielen zu Boden, Kübel wandelten im Hause herum, Türen und Läden wurden aus den Angeln gehoben, ein Kinderwagen rollte die Treppe herunter, em dreijähriges Kind sah im Schlaf­zimmer während der Nacht einen schwarzen Gaisbock usw. Die Spukgeschichte drang bald über den Ort hinaus und wuchs, im Quadrat der Entfernung. Inzwischen haben die Erschei­nungen wieder ausgehört; ob das damit zujammenhängt, daß em 14jähr,ger Verwandter des Hauses, der für den im Felde gefallenen Besitzer Aushilfsdienste tat, wieder in seine Hei- mal zurückgekehrt ist, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls sollte der Sache nachgesehen werden, damit die Beteiligten beruhigt und weitere Aufregungen, die psychologisch leicht er­klärlich wären, vermieden würden. Principiis obstaln.

ep. Aus -er Arbeit -es Württ. Lan-esver- bauvs für Jugenvfürsorge. Ter Landesverband für Jugendfürsorge in Württemberg läßt in diesen Tagen seinen Rechenschaftsbericht ausgehen, der ein Bild gibt von der Fülle sozialer und humanitärer Arbeit, die der Verband in seinem 8. Geschäftsjahr an der Jugend geleistet hat. Tie Geschäftsstelle hat im verflossenen Jahr 640 Fälle behandelt. Von den Kindern, für die Hilfe gesucht wurde, standen weitaus die Mehrzahl, näm­lich 263 im Alter bis zu 7 Jahren, 147 im Alter von 714 I., 44 waren über 14 I. Tie Erledigung der Fälle fand mit bereitwilligster Hilfe der verschiedenen An­stalten usw. statt. 28 Kinder, die z. T. in die neue Heimat begleitet wurden, konnten an Kindesstatt oder ganz unentgeltlich untergebracht werden. In 223 Fällen wurde die Kosthäuser-Vermittlung des Vereins in An­spruch genommen. Besondere Sorgfalt wurde der Für­sorge für Kriegswaisen zugewendet. Im ganzen sind 118 Fälle angesallen, von Stuttgart 64, vom Land 54. 61 Kinder wurden durch den Landesverband unter­gebracht, davon 12 an Kindesstatt, 42 in Familien unentgeltlich oder gegen geringes Kostgeld, 7 in Anstal. ten oder Krippen. Kriegskrippen und Kriegskindergär­ten aus dem Land während der Zeit der Feldarbeit sind unter Mitwirkung des Verbands 29 entstanden. Auch in diesem Jahr wurden wieder an sämtliche aus der Volksschule entlassene Mädchen Schristchen zur Berns« wähl verteilt.

Wetterbericht.

Tie Störungen sind noch nicht ganz überwunden Auch ist wieder mit einer feuchten Luftströmung zu rech, nen. Für Mittwoch und Donnerstag steht deshalb zwai in der Hauptsache trockenes, aber zeitweilig trii- bes und auch zu vereinzelten Gewittern geneigtes Wetter bevor.

die Dckriftleitunz ver.'niisv, Dr-ck und V-rla« der W. Ricke--'-

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Schmerzerfüllt teilen wir Verwandten und Freunden mit, daß unser lieber

Wilhelm

am 29. Mai den Heldentod erlitten hat. Altensteig, den 5. Juni 1916.

Familie Ehr. Dietsch.

Ettmauusweiler.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während der Krankheit und dem Hinscheiden unserer lieben Gattin Mutter, Schwiegermutter und Groß­mutter

Christine Seeger

geb. Waideltch

'für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers, sowie für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte von Nah und Fern sagen herzlichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

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Gestorbene.

Leonberg: I. Lauster, Missionar a. D., 83 I.

Nußdorf: Georg Wurster, Hauptl. 48 I.

Degerloch: Paul Daser, Oberamts­richter a. D.

Tandw. Bezirksverein Nagold.

Der Fleckvichmchtvcrband für den württ. Schwarzwaldkreis ver­steigert am nächsten

Donnerstag, den 8. Juni, vormittags 10 Uhr auf dem Diehmarktplatz in Rottweil:

S Sarrerr von der Zuchtstation Hardthaus

2 Kühe ! iur Simmental

27 Rinder im Alter v»n ! -2' Mren ! anfgekaust.

Steigern dürfen nur Mitglieder und Gemeinden, welche dem Zucht-! verband angehören; Farren sind innerhalb 2 Wochen, weibliche Tiere so-! fort bar zu bezahlen. s

Listen können von Zuchtinspektor Mayer in Rottweil bezogen werden, Den 3. Juni 1916.

Die Vereinsleitung.

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