Maas kräftiges Gejchutzseuer in der Gegend von Malancourr und an unserer Front BethincourtToter MannCnmieres. Oestlich der Maas und in der Woevre hat der Artillerie- Kampf eine gewisse Heftigkeit angenommen. In den Vogesen beschossen wir feindliche Lager in der Umgebung von Muhlbach.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London. 24. März. Amtlicher Bericht von gestern: Bei erfolgreichen Streifzügen gegen die feindlichen Schützen, grüben in der Nähe von Gommecourt, Bethune und der Straße von La Basse« wurde ein Gefangener eingebracht. Drei Un. terstände der Deutschen wurden durch Bomben in die Lust gesprengt Der Feind ließ nördlich von Arras eine kleine Mi- ne sowie zwei Minen nordöstlich von Neuve Lhapelle -springen, durch die unsere Schützengräben leicht beschädigt wurden. Ein Handgranatcnangriff nordöstlich von Arras wurde abgeschlagen.

Verkehrsstockung in Frankreich.

GKG. Bern. 24. März. Obgleich 4000 schwei­zerische Wagen (von etwa 10 000) in Frankreich zurück­gehalten werden, ist dort die Bahnversendnng so er­schwert. daß die Händler nur noch 40 bis 20 v. .H der Mengen des Vorjahrs liefern können. Getreidezüge liegen bis zu 20 Tagen in den Häfen gesperrt, wäh­rend Deutschland täglich 1000 Wagen Kohlen in die Schweiz rollen läßt.

Wirtschaftliche Nöte in England.

WTB. London, 24. März. Wenn nicht in den nächsten 14 Tagen eine Einigung zwischen den Bergleu­ten und den Grubenbesitzern erzielt wird, wird sich das ganze Kohlenrevier in Südwales im Streik befinden. Das Ackerbauamt will versuchen, in Dänemark Land­arbeiter für die Farmen in England und Wales an­zuwerben. Man will diese Arbeiter für mindestens ein Jäbr aufnehmen.

Der Krieg zur See.

GKG. London, 24. März. Nach denTimes" gewinnt in London die Ansicht Raum, daß die Tubantia torpediert worden sei, weil sie aus Deutschland kommende Wertpapiere in sehr y, h m Betrag, die für Amerika bestimmt waren, an Bord gehabt hche. Das englische Marineamt betrachte aber solche Wert­papiere in deutschem Besitz als Bannware. (Damit würde unsere Vermutung vollauf bestätigt. D. S hritfl )

WTB. Le Havre, 24. März. Das englische Schiss ,^Zelvongbank" wurde im Kanal in der Nacht vom 22. zum 23. März versenkt. Die Besatzung wurde bis auf den Ersten Offizier gerettet.

WTB. Bern. 24. März. Die englische Regierung fall beschlossen haben. 70 Frachtdampfer der italienischen Regierung zur Verfügung zu stellen. Die Schiffe sol­len nach den italienischen Häfen sofort 350000 Donnen Getreide bringen. Die italienische Regierung werde für die Schiffe die gleichen Frachtsätze zahlen, wie England für die beschlagnahmten Schiffe. Italien solle mo­natlich 50000 Donnen Kohlen während der Kriegsdaner für die Staatseisenbahnen erhalten.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 24. März. Amtlich wird verlaut­bart vom 24. März 1016, mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: Der Feind beschoß die Städte Görz und Rovereto. Sonst keine Ereignisse.

Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz: Unver­ändert.

Der türkische Krieg.

WTB. Korrstanlinapel. 24. März. Bericht des Hjauptquartiers: An der Jrakfront bei Felahie ver­suchte eine feindliche Abteilung von ungefähr zwei Batail­lonen. unsere Vorposten auf dem rechten Ufer des Tigris anzugreifen, wurde aber nach einstüudigem Kampf zurück- geschlagen. In der Nacht vom 21. März warfen unsere Flieger wirksam Bomben auf die Feinde in Kut el-Amara. In derselben Nacht grifff eines unserer Wasserflugzeuge feindliche, in der Kephalos-Bucht der Insel Jmbros ankernde Schiffe mit Bomben an. Wir beobachtet n, daß alle Bomben ihr Ziel wirksam erreichten. Ein feind­liches Torpedoboot füllte vier Segelschiffe mit über 200 als Räuber verkleideten Soldaten und ließ sie unter feinem Schutz in der Ortschaft Keumir Dili auf dem Süd­ostufer des Golfes von Clarzomene landen, aber auf einen Angriff unserer an Zahl nur schwachen Küstenab- teilungen konnten sich die Räuber trotz des Schutzes des Torpedoboots am User nicht halten und flüchteten sich eilig aus ihre Barken, wobei sie jedoch 10 der Bevöl­kerung gehörige Hämmel Mitnahmen. Darauf 'zogen sie sich zurück. Sonst ist nichts zu melden.

Die Empörung der Armenier.

WTB. .Konstantinopel, 24. März. Amtlichen Meldungen zufolge nehmen die armenischen Banden, die zum großen Teil aus Armeniern bestehen, die aus der Türkei gebürtig sind und die mit der russischen Armee zusammen operieren, -ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter die Muselmanen fest, die in den von der türkischen Armee aus militärischen Gründen geräumten Gegenden zurückgeblieben sind. Sie sperren die unglücklichen Mu­selmanen in den Moscheen der Dörfer ein und verbren­nen sie darin bei lebendigem Leibe. Gleichfalls amtlich ist festgestellt worden, daß diese armenischen Banden im Einverständnis mit den Kosaken aus dem Paß von Bit- lis ungefähr 2000 Muselmanen ohne Rücksicht -n,s 6se- schlecht und Alter umaebracht haben.

Der Zug nach Bagdad.

WTB. London, 24. März. ^Unterhaus) Eh.nn- berlain sagte, er könne auf die Frage nicht eingehen, ob die Truppennachschübe in Mesopotamien und die -Truppen, mit denen der Vormarsch auf Ktes-phon unter­nommen wurden, ausreichend gewesen seien. Tie mili­tärischen Behörden waren mit dem Zug gegen Bagdad einverstanden. Die Lazaretteinrichtung:n seien iu be­

klagenswerter Weise zusamnrengebrochen 5)chhenie sagte, er sei erstaunt, daß die militärischen Beh.rden den Vor­marsch gebilligt hätten, denn der Traum, daß man Bagdad mit 20 000 Mann nehmen könne, scheine ihm militärischer Wahnsinn zn sein. Wenn Soldaten aus Mangel an Vorsorge an ihren Wunden gestorben seien, so verdienten die daiür verantwortliche,! Persem-n die schärfste Strafe

Meine ricachrichten vom errege.

WTB. London. 24. März. In Neu-Südwales wurde den naturalisierten Untertanen der semdelcherr Länder für die Dauer des Sieges das aktive und pas­sive Wahlrecht entzogen.

WTB. London, 24. Marz. DieDaily Marl sagt: Der Rekrnt'ernngdpl n Lord Derb s b f ndet ach, wie Derby selbst zugibt, in einem vollständigen Zusam­menbruch.Morning Post" schreibt, man glaube allgemein, daß die Altersgrenze für den Militärdienst mindestens auf 45 Jahre hinaufgesetzt werden müsse.

WTB. London. 24. März.Daily News" melden aus Washington: Das Staatsdepardement hat emen Einspruch nach London gerichtet wegen der Beschlag­nahme von amerikanischen Wertpapieren im Werte von 80 Millionen Mark, die mit der Post aus Holland ge­sandt waren. ^

WTB. Rom, 24. März. Der Marmeminister hat für Gabriele d'Annunzio die Militärverdienstmedaille in Silber beantragt. (Jedenfalls wegen seiner Verdunste zur See. D. Schriftl.)

Der brasilianische Außenhandel.

WTB. Rio de Janeiro. 24. März. Die Einfuhr im Januar ds. Js. überstieg die des gleichen Monats im vorigen Jahre um 42 v. H. Die Ausfuhr überstieg die Einfuhr um 63 v. H. Die Zoll- und sonstigen Ein­nahmen im Monat Februar weisen eine Vermehrung Äon 26 v. H. in Gold und 24 v. H. in Papier auf.

Mackensen in Konstaniinope!.

WTB. Konstantinopel, 25. Mär-. Tis gestrigen Mor­genblätter widmen der Ankunft d s Generalfeld : arschalls von Mackensen sehr herzliche Artikel und hoben seine mili­tärischen Verdienste, sowie die Bedeutung seiner Sendung hervor, die durch seine Bs:üinlheit ein noch bedeutsameres Ge-

Reichstag.

WTB. Berlin, 24. März. Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 11,18 Uhr. Auf die Anfrage des Abg. Keinath (natl.) bettest:: endgültige Preisregetuug im Handel mit Web-, Wirk- und Stückwaren, antwortete Ministerialdirektor Dr. Müller, die bis­herige Bekanntmachung habe nur provisorische Kraft. Eine Bundesratsverorünung sei Anfang April zu erwarten.

, Auf die Anfrage des Abg. Bassermann (natl.) be- tre,feno die letz er Kämpfe in Kamerun urd die Kriege.isä-en Ereignisse in Deutsch-Oftasrika antwortete Staatssekretär Dr. Solf: Die letzten amtlichen Nachrichten aus Kamerun stam- men vom 1. November und schildern die militärische Lage als nicht ungünstig. Sie geben der Hoffnung Raum, das Schutz, gebiet noch längere Zeit halten zu können. Allerdings machte sich damals schon Munitionsmangel bemerkbar. Es ist wieder, holt versucht worden, den Kameruner Schutztruppen Munition zuzufuhren. Diese Versuche scheiterten an der Blockade der ostafrikamschen Küste. Den Engländem ist es nicht gelungen Misere Truppen von neutralem Gebiet abzuschneiden. Vom Botschafter in Madrid ist jetzt die Nachricht eingelaufen, daß mit dem Gouverneur und den Streitkräfteu 400 Zivilpersonen auf neutralem Gebiet ankamen. Daraus rechtfertigt sich der Schluß, daß es allen Deutschen gelungen ist. aus dem Schutz. geb,et zu entkommen und sich der Kriegsgefangenschaft zu ent- ziehen Die Namen sind noch nicht bekannt. Unsere Trup.

bi- auf das Mußerste g-tan. (Lebh. «Ä" ' cn sind die feindlichen Angriffe unter

starken Verlusten gescheitert, trotz des Mangels jeglicher Per- widigungsmaßregel Dabei hat sich die Truppe nicht auf die Verteidigung der Kolonie beschränk,. Alles dies verdient un­eingeschränkte Anerkennung. (Leb. Bravo.) Die Ruhe un er den Eingeborenen ist nirgends gestört, ja i: haben sich vielfach in den Drenjt der Truppe gelte lt. Neuerdings sind wei e e S hwieug- Kelten entstanden durch das unter dem Kommando SmutZ ein- getroffene engasche Expeditionskorps. Nach englischen Mel- das erste Zmamm.Mrefsen mit dem verlustreichen Ruckzug der Engländer geendigt. Später sollen die Unsriqen am Kilimandscharo zurückgedrängt worden sein. Andere Schmie- ngkeiten ,md im Süden durch den Eintritt Portugals in den entstanden. Die Porlugiefen haben von Mozambique ?^i Expeartionskorps gegen Ostasrika mobil gemacht. Wahr» fcheinkch steht unsere tapfere Schar dort schweren Kämpfen gegenüber, die sich nach allen Seiten zu schlagen hat. Die Schutz-, L?^e sehr wenig De. uste. Wir dürfen in die Helden- mütige Tapferkeit unjerer Kampfer auch für die Zukunft vol­les Vertrauen setzen. (Lebh. Beifall.) ^

. daraus tritt das Haus in die Beratung des Notetats HLlfferich: Die neue Kriegsanleihe hat. und Auslandszeichnungen, das Ergebnis w .w^OO^lillioneN erzielt. (Lebh. Beifall.) Das Vertrauen b-n" "W-ren Sieg kann nicht erschüttert we»

den. Das Volk wird, wenn es gilt, den Feind ,ru scklaaen

aenu^°um°^wn" u (Bravo.) Kein Wort ist warm

?m allen denen zu danken, die zu diesem großen Er-

haben, die die neue Anleihe zu einem wahren

Nk°Wu?S^MY ^ '""st u"b Balerlande'zur

zu okme (Soz.): Wir stimmen dem Notetat

hängch zu machen ö"tn ordentlichen Etat davon ab.

di- d^OrrmaiNl (Nil.): Ich möchte namens meiner Freunde Ps As. Genugtuung aussprechen über die Darlegung des

Ein" ÜNckAmmk ^ ^ ,1" der Tat ein glänzendes Resultat. Ein solches Volk kann nicht unterliegen. (Lebh. B-ifallO

da, AE-)-. gleichfalls seiner Freude über

glanzende Ergebnis der Kriegsanleihe Ausdruck.

kekrÄE Astarp (Kons.): Den Dank de« Staats-

wiNtn rp.u ^ ben Staatssekretär selbst ausgedehnt GrM D° heutige Mitteilung ist ein

Nr Ihnen steht ^ wissen. d°ß das ganze Volk

.... ^3 Haase (Soz.): Ein Test meiner Freunde steht im Not» «tat ein Vertrauensvotum für die Regierung. (Ruse bei de«

Soz.: Nein!) Wir irquen den Haushaitsetat ab. somit auch den Notetat. (Rufe: Bedauerlich!) Ls handelt sich hier insbesondere um die Haltung der Regierung zur Neuorientierung auf finanz-

politischem Gebiet. An der Karivffelversorguiig_ (Präsident

Dr. Kämpf: Eine Generaidlskuision kann nicht zugelassen wer- den; das wäre beim Hauptetat möglich gewesen.) Abg. Haase fortfahrend: Es muß doch möglich sein, die Gründe zu ent- wickeln, die uns bewegen, den Notetat abzulehnen. (Präsident Dr. Kämpf: Eine Gcneraldiskussion im allgemeinen kann ich nicht zulassen.) Haase fortfahrend: Das freie Wort wird ge- knebelt. Das Versprechen der Regierung, den Belagerungszustand nur für die Dauer der Mobilmachung bestehen zu lasse», ist nicht eingelöst worden. Di: neue» Steuern und die Steuer- Vorlagen regen das Volk aus. In diesem Kriege wird es weder Sieger noch Besiegte gebe». (Große Unruhe, Pfuirufe. Rufe: Unerhört. Unterbrechung durch den Präsidenten.) Europa geht einer Verarmung entgegen. Was hat die Fort'e'ung des Krieges noch für einen Sinn? (Präsident Dr. Kämpf: Ich wie- derhole, daß ich eine Eeneraldisku'sivn nicht zulasse. Sehr richtig.) Ich halte mich an den Etat. (Zurufe: Nein. Dauernde Unruhe.) Hören Sie mich ruhig an. (Großer Lärm, Rufe: Unerhört! Hetzrede!) Die, die wie Sie reden, sind komplette Narren. (Großer Lärm. Abg. Kreth (Kons.) ruft: Wie Sie! Große Un­ruhe. Präsident Dr. Kämpf: Es ist unmöglich. Sie weiterreden zu lassen.) Abg. Haase fortfabrerck: Sow-it wi" möglich werde ich mich beschränken. (Abg. Keil (Soz.) ruft erregt zum Redner: Sie haben den Vereinbarungen der Senioren zugestimmt. Lebh. Zustimmung: Händeklatschen. Lebh. Auseinandersetzung in den Reihen der Soz.) Redner fortfahrend: Der Abg. Keil hat durch Ihr Händeklatschen den Lohn erhalten, den er für seine Worte verdient. (Abg. Keit ruft: Unehrlichkeit! Lebh. Bravoch Da, es hier nicht gestattet ist, auch nur kurz darzulegen, wie zur Zeit die äußere politische Lage ist, so werde ich' bei anderer Gelegenheit darauf eingehen und auch erörtern, welche Trel- bereien nicht nur von den Fronteuren in der Wilhelmstraße (Großer Lärm. Präsident Dr. Kämpf: Ich kann Ihnen das Wort nicht länger gestalten. Abg. Ledebour (Soz.) ruft: Be- lagerungspräsident! Präsident: Herr Abg. Ledebour. ich rufe Sie zur Ordnung.) Abg. Haase fortfahrend: Das wichtigste ist, daß die kapitalistische Wirtschaftsordnung sich selbst das Urteil ge­sprochen hat, weit sie es nicht hat verhindern können, daß i» ihrem Schoße die Kriegssurie geboren wurde. (Großer Lärm; Entrüstungsrufe. Präsident: Ich rufe Sic nochmals zur Ord­nung und frage das Haus, ob es dem Redner noch länger das Wort gestattet.) Außer sämtlichen bürgerlichen Abgeord­neten stimmen auch mehrere sozialdemokratische Abgeordnete für die Wortentziehung.) (Lebh. Bravo.)

Staatssekretär Helsse.ick: Als Vertreter der Negierung habe ich diese Rede anhören müssen, sonst wäre ich nicht im Saale geblieben. Ich kann solche Worte eines Mannes, der sich Ver­treter des deutschen Volkes nennt, nur aufs tiefste bedauern. Es gibt kein genügend scharfes Wort, um die Ausftihruugea des Vorredners entsprechend zurückzuweiseu. (Brausender Bei­fall und Händeklatschen.)

Abg. Schridcmann (Soz.): Die Rede des Abg. Haase über­rascht auch uns. Ueber die Fragen waren wir uns in der Fraktion vollkommen einig. Wir haben der Vereinbarung der Senioren zugestimmt, da diese Fragen in den nächsten Tagen verhandelt werden. Heute bandelt es sich lediglich um eine for­melle Zustimmung, nicht um ein Vertrauens- oder Mißtrauens­votum, sonder» darum, daß wir das Vaterland in der Stunde der Gefahr nicht >m Stiche lassen werden. (Lebh. Beifall und Händeklatschen.)

Präsident Dr. Kämpf: Die Beratung ist geschlossen.

Der Antrag auf Schluß wird angenommen.

Der Rotetat wird an den Reichshaushaitausschuß verwiesen. Zur GesclMsorbnung: Abg. Rühle (wild): Ich bedaure, Ost .meinen Freund Liebknecht nicht zu Wort gekommen zu sei». (Gelächter.) Wir halten fest an dem alten Grundchtz: Diesem System keinen Mann, keinen Groschen. (Pfuirufe, Lachen.)

Abg. Haase (Soz.) Dem Staatssekretär steht kein Urteil darüber zu, ob ich ein Recht habe, mich Vertreter des Volks zu nennen. Die besten Patrioten haben nach 20 jKriegsmouu- ten.... (Große Unruhe. Abg. David (Soz.) ruft: Ihre Politik führt zur Verlängerung des Krieges, Abg. Heine (Soz.) ruft: Sie wirken zum Unheile Deutschlands. Rufe: Landesverra!!)

Nach Schluß der Sitzung bilden sich bei den Sozialdemo­kraten lebhaft sprechende Gruppen. Dabc: stellen sich die «ein» zelnen Parteirichtungen mit erregten Gesichtern gegenüber.

Nachmittags-Sitzung:

Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 2 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die zweite und dritte Lesung de- Notetats. Die Kommission beantragt unveränderte Annahme. Das Haus beschließt demgemäß. Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Der Präsident wird Tagesordnung und Tag der nächsten Sitzung, die spätestens am 4. oder 5. April stattfinden soll,

- festsetzen. Schluß 2,10 Uhr.

In der nächsten Sitzung des Reichshaushaltausschusses wird der Reichskanzler Erklärungen über die schwebenden Fragen ab­geben und sodann auch in einer der nächsten Reichstaqssitzunaeni dos Mort ergreifen.

Das Ergebnis der vier en Neichsanleihe.

Wie der Staatssekretär Helfferich im Reichs­tag mitteilte, sind nach vorläufigen Feststellungen aus die 4. Kriegsanleihe 10 Milliarden 63V Millionen gezeichnet worden, wobei die noch nicht bekannte Beteili­gung der im Felde Stehenden und des Auslandes nicht eingerechnet ist- Im Ganzen dürfte sich also ein Ertrag- von annähernd 11 Milliarden ergeben. Das deutsche Volk hat so den Beweis geliefert, daß es fest und treu! hinter seinen Söhnen und Brüdern im Felde steht und daß es gewillt ist, alle Opfer zu bringen, um unseren Wackeren draußen ihre schwere Aufgabe zu ermöglichen. Das Ausland wird nicht wenig erstaunt sein, daß das- völlig erschöpfte" Deutschland noch solche Mittel und solchen Kriegsmut besitzt, und das Ereignis kommt gerade recht, um die Beratungen in Paris am 27. März recht ersprießlich zu gestalten. Nebenbei seien die Ergeb­nisse der früheren Kriegsanleihen in Erinnerung ge­bracht. Die erste ergab 4,46, die zweite 9,06 und die dritte 12,1 Milliarden; zusammen hat also dos deutsche Volk in 19. Monaten rund 35^2 Milliarden Mark aufgebracht.

Weitere Epaltung der soz. Reichstagsfrakttov. WTB. BeM«, 24. März. Aus der sozialdemokratischen Fraktion des Reichstages sind mit dem heutigen Tage 18 Mitglieder ausgeschieden und, haben unter der Bezeichnung .Fraktion der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft" eine neue Fraktion gebildet. Die ausgeschiedenen sind die Ab­geordneten Bernstein, Bock, Büchner, Dr. Oskar Cohn, Ditt- mann, Geyer, Haase, Henke, Dr. Herzfeld, Horn (Sachsen), Kunerk, Ledebour, Schwartz, Stadthagen, Stolle, Vogtherr, Wurm und Zubeil. Vorsitzende der neuen Frak.ion sind Haase und Ledebour.