Der türkische Krieg.

WTB. Konstantinopel, 7. Jan. Bericht des Hauptquartiers: An der Irak front keine Ver­änderung. An der Kaukasus front ein unbedeu­tendes Gefecht zwischen Borposten. Im Abschnitt von Milo überraschte unser Posten einen feindlichen und tötete 6 Mann. An der Dardanellenfront dau­erte aus dem rechten Flügel und in der Mitte der Ar> tilleriekampf, der zeitweilig heftig wurde, an. Ern Kreu­zer und ein Monitor des Feindes beschossen eine zeit­lang die Umgebung von Altschi Tepe und zogen sich dann zurück. ' Unsere Artillerie brachte eine Haubitze und eine Feldbatterie zum Schweigen und beschoß mit Erfolg die feindlichen Lager bei Seddul Bahr. Unsere Batterien an der anatolischen Küste beschossen zeitweilig die Landungsstellen bei Seddul Bahr und Teke Burnu. Leutnant Ryck Boddike griff ein französisches Flug­zeug, das die Meerengen überflog, an, beschädigte es und brachte es auf die anatolische Küste dicht bei Mbasch nieder. Das feindliche Flugzeug wird leicht wieder hergestellt werden können. Der französische Flie­ger wurde tot aufgefunden. Im Abschnitt von Auaforta i fanden wir 2000 Kisten mit Jnfanteriemunition, 130 Fuhrwerke und ein eingegrabenes Maschinengewehr.

Die Kriegslage in Persien

Die Kriegslage in Persien hat eine größere BH- Peutung, als man gemeinhin annimmt, weniger dadurch,' was sich augenblicklich in Persien vollzieht, als vielmehr Idadurch, was hier beabsichtigt war. Vorweg genom­men aknn werden, daß die großen Pläne, des Vierver­bands, besonders Englands und Rußlands, in Persien church die großen Gegenzüae der türkischen Heeresleitung lim Irak stark beeinträchtigt worden sind. Wir wissen Jetzt aus'Briefen englijcher Offiziere, die in der Schlacht ibei Ktesiphon gefallen sind, daß die Absichten der im Irak gegen Bagdad vordrängenden englischen Truppens darin bestand, sicht mit den Russen, die ber die Nordgrenze Persiens eingefallen waren, z u jvereinigen. Persien schien Russen und Engländern »eine gute und leichte Beute, die durch die Vereinigung !der russischen und englischen Truppen nur schwer wie­der hätte entrissen werden können. Nun erfahren wir «ms dem türkischen Generalstabsbericht der letzten Tage, daß die Russen in Persien mehrfach geschlagen worden And. Aus den Oertlichkeiten, bei denen die Kämpfe fiattfanden, können wir erkennen, von welcher Wichtigkeit die türkischen Siege im Irak auch aus die Kriegslage in Persien gewesen sind.

Neues vom Tage.

Gnadenerlaß des Königs von Bayern

G. K. G. München, 7. Jan. Tie Corresponoenz iHoffmann meldet: Der König hat anläßlich seines Hell­ingen Geburtssestes nachstchenden Allerhöchsten Gnaden- «erlaß betreffend die Niederschlagung von Strafverfah­ren gegen Kriegsteilnehmer ergehen lasten Wir wollen zu Gunsten der Teilnehmer an dem gegenwärtigen Kriege die gnadenweise Niederschlagung von Strafverfahren ver­fügen, soweit sie vor dem heutigen Tage und vor der Ein­berufung zu den Fahnen begangene 1. Uebertretungen oder 2. Vergehen, mit Ausnahme derjenigen des Ver­rats militärischer Geheimnisse, oder 3. Verbrechen im Sinne der ZZ 243, 244, 264 R.-Str.-G., bei denen der Täter zur Zeit der Tat das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte zum Gegenstand haben,. Soweit in an­deren Fällen die Niederschlagung des Strafverfahrens angezeigt ist, erwarten wir Einzelvorschläge. Ausgeschlos­sen von der Niederschlagung sind Personen, die wegen

M

begangener Straftaten durch militärgerichtliches Urtekk rechtskräftig zur Entfernung aus dem Heer oder der Marine oder zur Tienstentlassung verurteilt sind oder sonst mit Rücksicht auf eine Straftat die Eigenschaft als Kriegsteilnehmer verloren haben. Tie beteilig:« ; Staats­ministerien und das Kriegsministerium haben die zur Aus­übung des Gnadenerlasses erforderlichen Anordnungen zu treffen.' München, 7. Januar 1916. Der Erlaß ist von sämtlichen Zivilministern und dem stellvertretenden Kriegsminister unterzeichnet.

Ein bewaffneter ital Dampfer WTB. Rewhork, 7. Jan. (Reuter.) Ter italie­nische DampferGiuseppe Verdi" ist mit zwei vierzöl­ligen Schiffskanonen an Bord hier eingetrosfen. Wie die Associated Preß aus Washington meldet, wird sich das Staatsdepartement inoffiziell an di' italienische Regie­rung wenden und sie bitten, die Kanonen entfernen zu lassen, ehe das Schiff die amerikanischen Gewässer verläßt

Landesnachrichten.

Nltevrteig, 8. Januar 1918

Die württ. Verlustliste Nr. 328

betrifft die Grenadier-Regimenter Nr. 119 und 123, das Füsilier-Regt. Nr. 122, die Landw.-Jnf.-Rcgimen- ber Nr. 120 und 123, die,Jnf.-Regimenter Nr. 120, 124, 125, 126 und 127 und die Res.-Jnf.-Regimenter Nr. 246 und 248. i

Die Liste enthält u. a. folgende Namen: Chr. Beutler, Nagold, l. verw. (Nachtr. gem.) Tamb. Hugo Krichbaum, Wildberg, l. verw. (Nachtr. gem.) Ernst Gaffer, Freuden­stadt, l. verw. (Nachtr. gem.) Georg Lutz, Schietingen, verw. (Nachtr. gem.) Joh. Gg. Dengler, Liebelsberg, verw. (Nachtr. gem.) Martin Wakenhut, Zwerenberg, l. verw.

* Das Eiserne Kreuz hat erhalten Oskar Wetzel, Kaufmann von Freuden st ad t.

* Nächste Woche soll wieder eine Sammlung für die

UnterpützungsabteUnng des Rote» KreuzeS hier abgehalten werden. Es wird die siebente in dieser Kriegszeit sein. (Die Veröffentlichung der Gaben erfolgt für die 6.8. Samm­lung zusammen). Mehr als 8000 Mk. sind nun schon hier ersammelt worden. Sie wurden teils (2 800 Mk.) an die Bezirkrstelle abgeführt, von welcher die Unterstützungen in die einzelnen Bezirksorte ausgehen, teils zur Ermöglichung der hier so wohltätig wirkenden Näh- und Strickarbeit ver­wendet, welche einen stattlichen Umfang und Umsatz ange­nommen hat. Wie alle Veranstaltungen der Wohltätigkeit muß auch das Rote Kreuz oft genug ganz grundlose Ver­dächtigungen und Urteile über sich ergehen lassen. Daran wird sich schwerlich je etwas ändern lassen. Nur darf man vielleicht bitten, nicht zu sagen: »Ich habe noch nie etwas vom Roten Kreuz bekommen". Von selbst sind die Gaben des R. Kr. natürlich noch nie jemand ins Haus geflogen: man muß sich entschließen, seine Verhältnisse darzulegen und eine Bitte auszusprechen. Solche Bitten werden stets in weitgehendem Maß berücksichtigt, wenn eine gewissenhafte Prüfung es irgend zuläßt. Es sollte also niemand, der ein Opfer zu bringen imstande ist, sich abhalten lasten, nach wie vor bei dem unentbehrlichen Hilss- und Liebeswerk des R. Kreuzes mitzuwirken. H.

* Fünfbron», 8. Jan. Unter gleichzeitiger Verleihung der Silb. Verdienstmedaille wurde Fried r. Lehmann, Sohn des Bäckers und Straßenwarls Lehmann, zum Ge­freiten befördert.

r. Nagold, 7. Jan. Unter überaus zahlreicher Begleitung von nah und fern wurde heute Mittag der leider allzufrüh aus dem Leben geschiedene Hauptlehrer Hans Dürr zu

Auf dunkle« Pfade«.

Roman von A. Hotner-Grefe.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

fl Ein leiser Zweifel stieg auf in ihm.

Konnte sie wirklich so ruhig sein, wenn sie in irgend­einer Art beteiligt war an dem Drama, welches sich in dieser letzten Nacht hier gespielt hatte? Konnte nicht Dga sich irren? Auch sie hatte ja jene unheimliche Gestalt im Pelz nur für eine Sekunde und nur flüchtig gesehen. "Zudem trug die Erscheinung die entstellende Brille und Kappe. Blitzschnell flogen ihm alle die Wahrnehmun­gen, die er gemacht, durch den Kopf.

Sie war es doch! Sie muß hi?r gewesen sein!" sprach seine innerste Ueberzeugung.

Laut aber sagte er:

Als ich hier ankam, Herr Doktor, fand ich den Toten ebenso vor, wie Sie selbst ihn gesehen haben. Dieses schreckliche Unglück überwältigte mich derart, daß mir aller Sinn für genaue Beobachtung fehlte. Auch i blieb mir hierzu kaum Zeit, denn ich war hier sehr nötig und mußte den beiden verwirrten alten Leuten, iJosef und Hanna, sofort an die Hand gehen, damit wenigstens das Dringendste geschah."

Er sah, während er sprach, noch immer hinüber nach Otta von Werbach. Er allein merkte es, wie ihre Brust sich hob in einem erleichterten Aufseuzen, und wie dankbar ihre Augen ihn aintrahlten.

Also hatte er sich doch nicht geirrt! Wenn dem ober so war, dann lag Ottas Schicksal wirklich fast ganz in seinen Händen.

Schwindelnd wandte sich der Förster zur Tür; denn er wollte jetzt fort um jeden Preis, hinüber zu Aga Hormayer, ihr Geld geben, ihr helfen, wenn irgend möglich, und sie zum Schweigen verpflichten über das, was, sie gesehen zu haben bebauptete.

Wenn ihm auch das gelang, dann war viel ge­wonnen; dann hatte er sich Otta zu großem Dank ver­pflichtet, seine Schuld an sie war abgezahlt. M

Ich will die Herren nicht länger aufhalten," Mte Doktor Helm abschließend;die nächsten Tage werden uns ja lehren, ob es notwendig ist, die Spur jenes Aula» rn »eriolae»."

Auch Otta von Werbach erhob sich.

Dürfte ich Sie bitten, Axmann, mich gegen Abend auf Schloß Werbach zu besuchen?" sagte sie schon im Gehen.

Er verneigte sich stumm; sein Herz klopfte schwer, er hätte keine Silbe heroorbringen können.

Ein paar Minuten später schritt er schon durch den Wald; hinter ihm klang Wagenrollen. Auch Graf Steinberg, Hadmar und Otta verließen das Jagdschloß, in dem jetzt nur noch eine todkranke Frau und ein kleines Kind mit zwei hilflosen alten Leuten zurückblieben.

Förster Axmann stand eine ganze Weile mitten auf der Lckraße und sah dem rasch daooneilenden Wagen nach. Ein tiefer Ernst lag auf dem hübschen, offenen Ge­sicht des Mannes. Seine Hand tastete nach der Brust­tasche des graugrünen Iägerrockes. Da steckte noch der wildlederne Handschuh, dem der eigenartige süße, schwere Dust entströmte. Fritz Axmann vermeinte diesen Duft auch jetzt noch zu spüren, obgleich er vermied, den Handschuh herauszuziehen.

Heute abend noch erwartete ihn Baronin Otta.

Heiß stieg ihm bei diesem Gedanken das Blut zu Kopfe, und doch ejn seltsames Gefühl übermannte ihn mehr und mehr: das Gefühl einer Scheu vor dieser Frau. Sonderbar! Am Morgen, als er den Handschuh fand, als er die Fußspuren im Staub neben dem Fenster auf dem offenen Verandagang so sorgsam verwischte, als er die herabgerissenen Vorhänge im Zimmer Baron Ludwigs sah und in dem kleinen Alkoven den alten Schrank genau an seine Stelle rückte ja, damals hatte ihn fast ein Gefühl überschäumenden Triumphes erfaßt bei dem Gedanken, daß diese stolze Frau nun­mehr von ihm abhing.

Aber dann war er in dem Forsthause des Grafen Steinberg ihr selbst gegenübergestanden. Er sab in dieses steinern ruhige Gesicht, er sah, wie unglaublich sich diese Frau zu beherrschen verstand. Und er sah, wie Graf Steinverg nicht von ihrer Seite wich, und daß sie immer wieder zu dem Grafen sprach, daß sie sich eigentlich ganz der Leitung dieses Mannes anvertraule, der sich bisher stets in einer so respektvollen Entfernung von ibr ge­halten harte.

Scharf pfiff der Förster durch die Zähne. Er hatte sich jetzt gewendet und schritt gerade dem Hochwalde zu, in welchem er am Morgen Aga Hormayer getroffen hatte.

Grabe getragen. Stadtpfarrer Dr. Schairer legte seiner er­greifenden Grabrede die Worte Jesaja Kap. 45 Vers 5 u. 7 zu Grunde:Ich bin der Herr und sonst keiner mehr; kein Gott ist außer mir. Ich habe dich gerüstet, da du mich noch nicht-kanntest, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis; der ich Frieden gebe und schaffe das Uebel. Ich bin der Herr der solches alles tut." In bewegten Worten schilderte Schulrat Schott den Verstorbenen als tüch­tigen, treuen und gewissenhaften Lehrer, der seine ganze Kraft in den Dienst der Volksschule gestellt und von dem noch viel zu erwarten gewesen wäre. 10 Jahre in Ueberberg und 3 Jahre in Nagold habe der Verstorbene in seinem Be­zirk im Segen gewirkt und sich in den Herzen seiner Schüler und namentlich auch der vielen von ihm vorbereiteten Aspi­ranten durch seine Ernst und Liebe vereinigende Erziehungs­art ein dauerndes Denkmal gesetzt. Der stellvertr. Schulvor­stand, Hauptlehrer G. H. Kläger, widmete dem lieben Mit­arbeiter und Freund namens der Lehrer von Volks- und Mittelschule unter Niederlegung eines Kranzes warme und dankbare Worte in einem Gedichte. Seminar-Oberlehrer Weinbrenner sprach im Namen der Lehrer des Bezirks und des Württ. Volksschullehrervereins, dem der l. Verstorbene stets ein treues Mitglied gewesen, und legte ebenfalls einen Kranz nieder. Hauptlehrer Breitling von Ebershardt, zu­fällig vom Felde in Urlaub, widmete in gebundenen Worten im Namen eines engeren Familien-Freundeskreises ebenfalls einen Kranz. Weitere Kränze wurden niedergelegt von einem Aspiranten, einer Schülerin seiner Klaffe und von Oekonom Schleeh in Zumweiler für den Kriegerverein Ueberberg, der mit umflorter Fahne seinem Mitglieds das letzte Geleite ge­geben hatte. Den Grabgesang hatten die Lehrer des Bezirks übernommen, die in stattlicher Zahl (etwa 50) das allzufrühe Grab ihres lieben Mitarbeiters umstanden. Möge es den Angehörigen des Verstorbenen einigermaßen zum Trost ge­reichen, daß derselbe allgemein beliebt und geachtet war! Er ruhe im Frieden.

(--) Nagold, 6. Jan. (Das Phänomen.) Zu den Zeitungsnotizen, daß cmderorts am Sylvesterabend ein besonders starkes Rollen gespürt wurde, das ver­mutlich von einem Erdbeben oder einer stärkeren Ex­plosion herrührte, kann von hier gemeldet werden, daß zu derselben Zeit (abends 8 Uhr), auch hier eine Erd» erschütterung bemerkbar wurde, und zwar so stark, daß man annehmen mußte, irgendwo sei eine starke De­tonation erfolgt. Besonders in den Häusern war die Er­schütterung stark vernehmlich. Tie einzige Erklärung, nachdem die Hohenheimer Instrumente kein Beben ver- zeichneten, bleibt ein Meteor.

(-) Calw, 7. Jan (Verbrech erjag d.) Am Mittwoch mittag verübte ein 41jähriger, mit Zuchthaus vorbestrafter Mann namens Becher aus Oßweil bei Lud- wigsbnrg einen Einbruch bei Gärtnermeister Hägele in Calw. Durch das Töchterchen kam man alsbald auf den Einbruch. Ter Einbrecher hatte 270 Mark aus dem Sekretär des Schlafzimmers geraubt und dabei einen Hundertmarkschein noch im Haus verloren. Sofort an- gestellte telephonische Nachforschungen kamen auch nach Oberrsichenbach, wo Forstwart Koch, dem der Betref­fende verdächtig vorkam, alsbald auf ihn Jagd machte. Auf mehrmaliges Anrufen und nach einem Schreckschuß entfloh der Täter in den Wald zwischen Oberpeichenbach und Calmbach. Da traf ihn ein Schuß in die Hand, worauf er dem Jäger entgegenlief und sich stellte mit dem Bemerken, daß, seine Hand, mit der er schon so viele Diebstähle ausgeführt habe, nun die Strafe ge­troffen habe.

(-) Aus dem Schwarzwald, 6. Jan. (Hage l.) Bon dem Hagelwetter, das dieser Tage über das west­liche Mitteldeutschland ging, wurde auch der Schwarz­wald strichweise berührt, ohne daß er jedoch länger oder

Ein schmaler Steg führte hier bergwärts. Diesen versorgte Fritz Axmann.

Und wieder kehrten seine Gedanken zurück zu dem, was er heute gesehen und erlebt. Er grübelte ange­strengt nach; hatte er es nicht ganz deutlich gesehen, als er nach dem ersten Stockwerk des gräflich Stein- bergschen Forsthauses emporstieg, daß die Baronin dort oben allein gewohnt hatte? Auch die alte Försters­witwe hatte ihm dies ganz bestimmt versichert. Und doch war Graf Steinberg mit Baronin Otta herabgekom­men, als er, Axmann, ankam.

War der Graf bei ihr gewesen?

Aber die Fürsterswitte hatte doch versichert, e- sei nach dem Autoschuppen im zweiten Hof gegangen?

, , Wie kam er dann trotz der vielen Leute ungesehen hinauf in das erste Stockwerk?

Fritz Axmann hatte als junger Forsteleve ein Jahr lang unter dem Förster des Grafen Steinberg gedient. Er kannte das alte Haus ganz genau. Er wußte, daß von dem Zimmer, welches die Baronin dort be­wohnte, jene steile, schmale Holztreppe hinabführte in den Nebenhof. Und er wußte gut, daß man den großen Schuppen nur von diesem Hofe aus betreten konnte.

War Graf Steinberg auf dem Wege über die Holz- stiege in das Gemach der Baronin gelangt?

Die festen Zähne Fritz Axmanns knirschten hörbar aufeinander. Er war jäh erblaßt, und wieder kam diese eigentümliche Scheu über ihn, welche ihn heute schon mehrmals beschlichen hatte neben Otta. Fast in­stinktiv fisiite er es, daß da viele feine Fäden durchein- anderiiefen. Und diese eigenartige Frau beherrschte dieses Chaos

Oktal" stöhnte der einsame Mann aus.

Es war fast wie ein körperlicher Schmerz, der ihn plötzlich befiel bei dem Gedanken, daß die Frau, welche er liebte seit langen Jahren, zu der er ausgeblickt hatte wie zu einer Heiligen, dgß diese Frau im Mittel­punkt «ine» düsteren Geheimnisses stehe, daß sie vielleicht sogar eine Schuld auf sich geladen habe. Und immer sah er neben Ottas schlanker, feiner Gestalt die hohe Figur des Grafen ^teinberg.» Da war etwas, was Liese beiden Mensche» verband; er selbst aber stand »»ed- »eisöitel

(A»rtsetzuu, fnW.)