lg

aden.

teresse

mehr

n, da usge-

l' den Heren ichster hen

!

erlin

über

öse

h Und

haben r Be- l und muß, d. - erecht mußt olgen

lcher.

edner e das Stu­tz der g Zur

3esuch

über

und

reden.

ruerei

flege.

37. Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw. 88. Jahrgang.

Mr-

MZMLEDMMWLsiO

-SrLiMl

L-kL-tnirngsweise: kmal wöchentlich. NnjeigenpreiS : Im Oberamtr- Talw für die einspaltige Borgiszeile 10 Pfg., außerhalb desselben ILPfg-, iiÄlamen LS Pfg. Schluß für Jnseratannahme 10 Uhr vormittags. Telefon g.

Freitag, den 14. Februar 1913.

Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk. 1.25 vierteljährlich, Post- bezugSpreiS für den Orts- und Nachbarortsverkehr Mk. 1.20, im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg 30 Psg., in Bayern und Reich 42 Pfg

Amtliche Bekanntmachungen.

Die Ortsarmenbehörden

werden auf den Erlaß des Vorstands der Versicherungs­anstalt Württemberg an die K. Oberämter, sämtliche Land­armenbehörden und Ortsarmenbehörden, betr. das Verfah­ren bei Ersatzansprüchen von Armenverbänden aus §§ 1531, 1536 der R.-V.-O., vom 20. Dezember 1912, Nr. 3413, ver­öffentlicht im Amtsblatt des Vorstandes der Versicherungs­anstalt Württemberg S. 90, besonders hingewiesen.

- Calw, den 10. Februar 1913.

K. Versicherungsamt. Amtmann Ripp mann.

mag. Es heißt darin: Wir verstehen wohl, daß, wenn man Interessen in der Türkei hat, man die griechischen Siege als türkische Triumphzüge und die Flucht der türkischen Flotte als Niederlage der griechischen Seemacht mit den buntesten Farben in die Welt ausposaunt. Den Griechen kann das in Wirklichkeit nicht schaden, denn die Wahrheit dringt doch von selbst einmal durch. Was uns aber unver­ständlich erscheint, ist die gehässige Art, alles, was die Grie­chen geleistet haben, auf die denkbar gewissenloseste Art zu verunstalten und den deutschen Lesern als griechische Gemein­heit vorzutragen. Es ist geradezu haarsträubend, wie manche deutsche Blätter Berichte aus Salonik veröffentlichen, die vollkommen aus der Luft gegriffen sind. In dem in einem süddeutschen Blatte erschienenen BerichtDie Griechen in Salonik" ist zum Beispiel nicht eine einzige Silbe wahr. Professor Eerulanos, der während dieser Zeit als General­arzt in Salonik tätig war, ein durchaus ruhiger, großherziger Mann, zitterte vor Wut, als er diesen Aufsatz las. Er hatte alles auf das genaueste und gewissenhafteste in Salonik an­geordnet und bezeichnet« den ganzen Bericht als eine unver­schämte Lüge. (Vgl. hierzu den Aufsatz von Dr. Barth in Nr. 33 d. Bl.) Aus einer späteren Nummer desselben Blat­tes wird angeführt:Wo ich alles, was griechisch heißt, ver­achten mußte",die Henker meistens Griechen",die soge­nannten Sieger",nichts ist vor dieser Bande sicher",sie stehlen wie die Raben und morden aus reiner Blutgier". Ein anderes deutsches Blatt nennt das griechische Heer eine privilegierte Räuberbande, oder noch richtiger eine Straßen­räuberbande, und behauptet, daß der Straßenraub offen unter den Augen der Offiziere, die zum Teil selbst Teil­nehmer an der Beute sind, erfolge;was diese Räuberhorden auf den Dörfern getrieben haben" und anderes mehr. Uebri- gens fehlt es auch nicht an Eegenberichten. Diese Kampfes­meise eines Teils der deutschen Presse gegen Griechenland kann natürlich nicht zur Förderung des Absatzes der deutschen Waren beitragen. Kommt gar noch hinzu, daß von deutschen Firmen vereinbarte Zahlungsbedingungen kurzweg umge­stoßen werden, so wird die gereizte Stimmung gegen Deutsch­land wesentlich erhöht. Hierzu steht in scharfem Gegensatz die Zuvorkommenheit der französischen, englischen und ita­lienischen Häuser, die trotz des Krieges ihre geschäftlichen Gepflogenheiten nicht im geringsten geändert haben. Der Grieche hält ebenso wie der Angehörige jedes andern Volkes auf seine Landesehre und nimmt so tief kränkende Ausdrücke, wie die oben angeführten, nicht ruhig hin. Und so befürchten wir ernstlich, daß sich diese Erbitterung zu einem Kriege gegen die deutsche Ware entwickelt. Es sollte Ihnen nicht

unbekannt sein, daß das Griechentum die geistige Aristokratie in der ganzen Türkei bildet. Handel und Industrie in der Türkei sind zu 75 Prozent in den Händen der Griechen. 450 000 Griechen beherbergt allein Konstantinopel, über 100 000 Smyrna, sämtliche Hafenstädte Kleinasiens sind fast durchweg griechisch und im Innern Kleinasiens sind die Grie­chen nach Hunderttausenden zu zählen. Kurzum, tn der asiatischen Türkei allein sind über 3 Millionen Griechen an­sässig, und wenn sich die Erbitterung dort weiter fortpflanzt, so wird die deutsche Industrie auch dort schwer zu leiden haben. Man braucht nicht gewillt zu sein, die Aeußerungen des griechischen Hauses an seine deutschen Geschäftsfreunde Wort für Wort zu unterschreiben, aber man wird zuzugeben haben, daß es auf Kosten unseres Handels gehen kann, wenn in der Darstellung das Maß des Zulässigen überschritten wird.

Bekanntmachung,

betr. die Regelung der Ober- und Ortsseuerschau im Bezirk.

Mit Zustimmung des Vezirksrats ist nach der Bestim­mung des ß 37 der Feuerpolizeiordnung vom 4. September 1912 (Reg.-Bl. S. 592) angeordnet worden, daß in jeder Gemeinde einmal im Jahr entweder die Orts- oder die Ober- feuerschau vorgenommen wird.

Die für die einzelnen Gemeinden getroffenen Bestim­mungen sind diesen durch besonderen Erlaß bekannt gegeben worden.

Calw, den 11. Februar 1913.

Kgl. Oberamt: Amtmann Ripp mann.

Parlamentarisches.

Aus dem Reichstag.

Berlin, 13. Febr. In der heutigen Sitzung verlas ein­gangs Präsident Dr. Kämpf Danktelegramme des Kaisers und der Prinzessin Viktoria Luise, die auf des Reichstags Glückwünsche zur Verlobung der Kaisertochter eingegangen waren. Die zweite Beratung des Etats der Reichsjustiz­verwaltung geht weiter. H a a s - Karlsruhe (F. Vpt.): Persönlich haben wir kein Interesse daran, ob der Prozeß Eulenburg durchgeführt wird oder nicht. Wenn man aber weiß, wie es im Volke wirkt, wenn ein Fürst anders be­handelt wird als ein Bürger oder Arbeiter, so muß es doch geboten erscheinen, auch hier rücksichtslos vorzugehen. Nach weiterer Debatte wird das Gehalt des Staatssekretärs be­willigt. Die Resolution der Nationalliberalen auf Ein­räumung eines kurzfristigen Vorkaufsrechts bei allen Zwangsversteigerungen an Gemeinden usw. wird durch Hammelsprung mit 134 gegen 125 Stimmen abgelehnt. Die Resolution des Zentrums bezüglich eines Zwangsver­gleichs außerhalb des Konkurses wird angenommen. Die Resolution der Reichspartei auf Behebung der Kreditnot im Erundstllckswesen wird abgelehnt. Die Resolution der Nationalliberalen, wonach am Schluß von behördlichen Ent­scheidungen die Frist angegeben sein muß, sowie die Form und die Stelle, bei der die Anfechtung anzubringen ist, wird angenommen. Beim Titel Reichsgericht beantragen die Sozialdemokraten, statt 6 nur 5 Reichsanwälte zu genehmi­gen. Für den 6. Reichsanwalt stimmen beim Hammelsprung 116, dagegen 143 Abgeordnete. Es werden somit nur 5 Reichsanwälte bewilligt. Der Rest des Justizetats wird ge-

Die andere Seite.

Manche Aeußerungen der deutschen Presse während des Krieges haben sehr verletzt. Wenn auch nicht alles, was geschrieben worden ist, einfach erfunden zu sein braucht, so kann es uns kaum irgendeinen erkennbaren Nutzen bringen, wenn die Griechen für alles, was geschehen ist, besonders gehässig angegriffen werden. Bei ihrer Empfindlichkeit brauchte man sich nicht zu wundern, wenn der Schaden, der daraus unserm Handel erwachsen dürfte, nicht nur vorüber­gehend wäre, denn es unterliegt keinem Zweifel, daß der ausländische Wettbewerb, dem die jetzige Unbeliebtheit Deutschlands nicht entgangen ist, die Sachlage nach Kräften ausnützen wird. So eine Art Fehdeansage liegt bereits vor. Ein Athener Handelshaus hat nämlich an 70 deutsche Ge­schäfte ein Rundschreiben gerichtet, aus dessen umfangreichem Inhalt wenigstens die Hauptsache hier wiedergegeben sein

Feuilleton.

manches beleuchtet und erklärt, aber vieles ist ihr dunkel und in großer Entfernung geblieben. Wir glauben daher, daß es nicht zu viel ist, wenn wir sagen, es sei für uns noch ein heiterer, unermeßlicher Abgrund, in dem Gott und die Geister wandeln. Die Seele in Augenblicken der Ent­zückung überfliegt ihn oft, die Dichtkunst in kindlicher Un­bewußtheit lüftet ihn zuweilen; aber die Wissenschaft mit ihrem Hammer und Richtscheite steht häufig erst an dem Rande und mag in vielen Fällen noch gar nicht einmal Hand angelegt haben.

Zu diesen Bemerkungen bin ich durch eine Begebenheit veranlaßt worden, die ich einmal in sehr jungen Jahren auf dem Gute eines alten Majors erlebte, da ich noch eine sehr große Wanderlust hatte, die mich bald hier, bald dort ein Stück in die Welt Hineintrieb, weil ich noch weiß Gott was zu erleben und zu erforschen erhoffte.

Ich hatte den Major auf einer Reise kennen gelernt, und schon damals lud er mich wiederholt ein, ihn einmal in seiner Heimat zu besuchen. Allein ich hielt dies für eine bloße Redeformel und Artigkeit, wie Reisende wohl oft zu wechseln pflegen, und hätte der Sache wahrscheinlich keine weitere Folge gegeben, wenn nicht im zweiten Jahre unserer Trennung ein Brief von ihm gekommen wäre, in welchem er sich angelegentlich um mein Befinden erkundigte und zu­letzt wieder die alte Bitte hinzufügte, doch einmal zu ihm zu kommen und einen Sommer, ein Jahr oder fünf oder zehn Jahre bei ihm zuzubringen, wie es mir gefällig wäre; denn er sei jetzt endlich gesonnen, auf einem einzigen, win­zigen Punkte dieser Erdkugel kleben zu bleiben, und kein

anderes Stäubchen mehr auf seinen Fuß gelangen zu lassen, als das der Heimat, in welcher er nunmehr sein Ziel ge­sunden habe, das er sonst vergeblich auf der ganzen Welt gesucht hatte.

Da cs nun eben Frühling war, da ich neugierig war, sein Ziel kennen zu lernen, da ich eben nicht wußte, wo ich Hinreisen sollte, beschloß ich, seiner Bitte nachzugeben und seiner Einladung zu folgen.

Er hatte sein Gut im östlichen Ungarn zwei Tage schlug ich mich mit Plänen herum, wie ich die Reise am ge­schicktesten machen sollte, am dritten Tage saß ich im Post­wagen und rollte nach Osten, während ich mich, da ich das Land nie gesehen hatte, bereits mit Bildern von Heiden und Wäldern trug und am achten wandelte ich bereits auf einer Pußta, so prachtvoll und öde, als sie nur immer Ungarn aufzuweisen haben mag.

Anfangs war meine ganze Seele von der Größe des Bildes gefaßt: wie die endlose Luft um mich schmeichelte, wie die Steppe duftete und ein Glanz der Einsamkeit überall und allüberall hinaus webte: aber wie das morgen wie­der so wurde, übermorgen wieder immer gar nichts, als der feine Ring, in dem sich Himmel und Erde küßten, ge­wöhnte sich der Geist daran, das Auge begann zu erliegen und von dem Nichts so übersättigt zu werden, als hätte es Masten von Stoff auf sich geladen cs kehrte in sich zurück, und wie die Sonnenstrahlen spielten, die Gräser glänzten, zogen verschiedene einsame Gedanken durch die Seele, alte Erinnerungen kamen wimmelnd über die Heide, und dar­unter war auch das Bilde des Mannes, zu dem ich eben

i) Brigitta.

Erzählung von Adalbert Stifter.

Steppenwanderung.

Es gibt oft Dinge und Beziehungen in dem menschlichen Leben, dir uns nicht sogleich klar sind, und deren Grund wir nicht in Schnelligkeit hervorzuziehen vermögen. Sie wirken dann meistens mit einem gewissen schönen und sanften Reize des Geheimnisvollen auf unsere Seele. In dem Angesichte eines Häßlichen ist für uns oft eine innere Schönheit, die wir nicht auf der Stelle von seinem Werte herzuleiten ver­mögen, während uns oft die Züge eines anderen kalt und leer sind, von denen alle sagen, daß sie die größte Schönheit besitzen. Ebenso fühlen wir uns manchmal zu einem hin­gezogen, den wir eigentlich gar nicht kennen, es gefallen uns seine Bewegungen, es gefällt uns seine Art, wir trauern, wenn er uns verlassen hat, und haben eine gewisse Sehn­sucht, ja eine Liebe zu ihm, wenn wir oft noch in späteren Zähren seiner gedenken: während wir mit einem andern, dessen Wert in vielen Taten vor uns liegt, nicht ins reine tommen können, wenn wir auch jahrelang mit ihm umge­gangen sind. Daß zuletzt sittliche Gründe vorhanden sind, die das Herz herausfühlt, ist kein Zweifel, allein wir können sic nicht immer mit der Wage des Bewußtseins und der Rechnung hervorheben und anschauen. Die Seclcnkunde hat