)( Egeuhause«, 83. Sept. Unteroffizier Friedrich Walz, Sohn des hiesigen Straßenwatts Walz, ist mit dem Eisernen Kreuz 3. Klaffe ausgezeichnet worden.

* Nagold, 23. Sept. (Kartoffelpreis.) Für Kartoffeln, wie sie der Stock gibt, wurden bezahlt 3.50, für ausgelefene 3 Mark.

DieterSweiler, 32. Sept. Am letzten Dienstag mittag */-12 Uhr ereignete sich hier ein schwerer Unglücksfall. Der 19jährige Sohn der Witwe Klumpp von hier, welcher nächste Woche zum Heer einberufen wird, machte sich mit einer ge­ladenen Zimmerflinte zu schaffen. In unmittelbarer Nähe von ihm stand das elfjährige Mädchen des Bauern Andreas Wolf von hier. Durch irgend einen Zufall oder aus Un­vorsichtigkeit entlud sich die Waffe und die Kugel drang dem Mädchen in den Unterleib und durchbohrte die Gedärme. Das Mädchen wurde in das Bezirkskrankenhaus Freudenstadt verbracht, wo es sich einer schweren Operation unterziehen muß. Ob dasselbe mit dem Leben davonkommt ist noch fraglich. Gr.

(-) Stuttgart, 23. Sept. (Das Beileid de» Königs.) Beim hiesigen Stadtvorstand, Oberbürger­meister Lautenschlager, ist folgendes Telegramm des Kö­nigs eingetroffen: st

Bebenhausen» 22. Sept. 1915.

Die Königin und ich sind aufs tiefste erschüt­tert durch den schändlichen Fliegerüberfall auf unsere friedliche Stadt. Gott gebe, daß die Zahl der Opfer aus bürgerlichen Kreisen keine zu große sein möge und die Leiden der Verletzten keine zu schweren. Möge meine teure Residenz und Vaterstadt gnädig vor wei­terem Unheil bewahrt bleiben.

Wilhelm."

(-) Stuttgart, 23. Sept. (Die Kriegsanleihe in Stuttgart.) Bon der Reichsbankhauptstelle wird mitgeteilt: Das vorläufige Zeichnungsresultat bertägt nur in Stuttgart, ohne Nebenstelle, 260 Millionen gegen 193 Millionen bei der zweiten Kriegsanleihe. Das Gesamtergebnis für Württemberg folgt morgen.

(-) Stuttgart, 23. Sept. (Zu dem Flieger­angriff.) Zu Beginn der gestrigen Sitzung der bür­gerlichen Kollegien gedachte Oberbürgermeister Lau- tenfchlager des in den Vormittagsstunden erfolgten Fliegerangriffs auf die offene Stadt Stuttgart, wie die Blätter melden, mit folgenden Worten:Es bleibt uns nur' übrig, der Entrüstung und dem Abscheu darüber Ausdruck zu geben, daß sich die feindlichen Flieger eine offene, vom Kriegsschauplatz weit abgelegene Stadt, die die friedfertigste Bevölkerung der Welt in ihren Mauern birgt, zum Ziel genommen haben. Wenn unsere Feinde ihre verlorene Sache mit solchen Mitteln, wie sie hier in Stuttgart angewendet wurden, zu retten suchen, so kann man sie nur bedauern. In tiefer Trauer gedenken wir der Getöteten und herzliche Teilnahme wendet sich den betroffenen Verletzten und den Angehörigen der Toten zu. Mögen die Verletzten, die zum größten Teil in den städtischen Spitälern, insbesondere im Marienhospital, untergebracht, wurden, sich von ihren Wunde« bald er-

Men, sv daß sie bald wieder ihrer friedlichen Arbeit nachzugehen im Stande sind. Ich bitte Sie, dem Zei­chen der Trauer dadurch Ausdruck zu geben, daß Sie sich von den Sitzen erheben."

(-) Oehringen, 23. Sept. (Vermißt.) Seit letzten Donnerstag wird der 47 Jahre alte, seit sieben Jahren hier in Arbeit stehende ledige Bäcker Johann Breyer aus Künzelsau vermißt. Da er ohne Uhr und Geld und nur im Arbeitsanzng fortging, so vermutet man, daß er Selbstmord begangen hat.

(-) Hof und Lembach, 23. Sept. (Die Hand eingebüßt.) Der Taglöhner Josef KnoÜ bracht« beim Futterschneiden die linke Hand zu weit in die Maschine. Bier Finger wurden ihm bis an den Hand stur» Pf völlig abaesthnitten; nur der Daumen blieb erhalten.

(-) Btttyait, 23. Sept. (Bahneröffnung.) Dem Stadtschultheißenamt ging von der Generaldirektion der Staatseisenbahncn folgendes Schreiben zu: Auf die Eingaben der Vertreter der Gemeinden Buchau, Kappel, Dürnau, Kanzach und Dürmentingen betr. die Inbetrieb­nahme der Teilstrecke BuchauDürmentingen der Ne­benbahn Buchau-Riedlingen teilen wir mit, daß die Ge­neraldirektion geneigt ist, beim K. Ministerium der Aus­wärtigen Angelegenheiten, Derkehrsabteilung, den Antrag zu stellen, bis 15. November 1915 den Betrieb auf die­ser Strecke aufzunehmen. Vorausgesetzt ist, daß die Ge­meinde Dürmentingen bis zu diesem Zeitpunkt die noch rückständigen Arbeiten an der Zufahrtsstraße und der Wasserleitung zum Bahnhof Dürmentingen fertigstellt.

(^Woldsee, 23. Sept. (Schwerer Schaden.) Eine Fischhandlung in Friedrichshofen wollte 32 Zent- Karpfen zur Ueberwinderung in einem Teich der Voll- merfchen Fischanstalt hierher überführen. Ungefähr 28 Zentner Fische kamen tot hier an. .....

Kriegs-Allerlei.

Ein tapferer Württemberg». Dem als Kriegsfreiwilligen mit fünszchneinhalb Jahren in Strahburg bei einer Maschincnge- wehrabteilung eingetretcnen, aus Neuneck, OA .Freuden­stadt, gebürtigen Schützen Wilhelm Schwenk wurde vor eini­gen Tagen in einem hiesigen Lazarett das Eiserne Kreuz erster Klasse mit einem Begleitschreiben des Generals der Infanterie v.Eberhardt überreicht. Diese Auszeichnung erwarb sich der nunmehr sechzchneinhalbjährige sicher einer der jüng. sten Soldaten des 15 .Armeekorps in den schweren Kämpfen bei Bm».de-Sapt im Juni d. I. Als damals unter dem gewal­tigen Feuer der Franzosen der ganze Zug bereits gefallen war, bediente Schwenk allein mit Leutnant Hummel das Maschinen- ewehr unter den schwierigsten Umstäiiüen weiter. Bei einem arauf folgenden Sturm der Franzosen sah er seinen Leutnant von den Franzosen umzingelt und in großer Lebensgefahr. So­fort gab er Schnellfeuer und stürzte sich danach mit dem Ge« wehrkolben auf die Franzosen, schlug einige nieder und konnte so seinen Leutnant retten. Fn der Fortsetzung des Kampfes wur» de der junge Held am Kinn schwer verletzt, schoß aber trotzdem weiter, bis die Franzosen zurückqeschlagen waren, worauf er sich allein in ein Lazarett nach rückwärts begab. Von Beruf ist der junge Mann Schlosser und benutzt die Zeit der Genesung jetzt zur weiteren Ausbildung.

Handel und Verkehr.

(-) Stuttgart. 23. Sept. (Schl acht»»«HMVkLt.) Ans

den heutigen Schlachtviehmarkt wurden zugetrieben: 347 Stück Großvieh, 518 Stück Kälber und 448 Stück Schweine . Unver­kauft: 46 Großvieh und 115 Schweine .Die Preise sind: Och­sen 1. Qualität von 130 bis 133, Bullen 1. Qualität von 113 bis 117, Stiere 1. Qualität von 130 bis 135, Fungrinder 2. Qualität oon 122 bis 129, 3 .Qualität von 114 bis 119, Kühe 2. Oua^ lität von 110 bis 113, Kälber erste Qualität oon 130 bis 136, 2. Qualität von 118 bis 129, 3. Qualität oon S5bis 118, Schwein» erste Qualität von 171 bis 174, 2. Qualität von 165 bis 171, 3,' Qualität von 160 bis 165 Mark. Verlauf des Marktes: lang­sam.

(-) Stuttgart, 23. Sept. (Vom Markt.) Auf dem heutigen Obstgroßmarkt galten folgende Preise: Aepfrl 710 Pfennig, Birnen 725 Pfennig, Pfirsiche 1530 Pfennig, Zwetschgen 1617 Pfennig, Quitten 2022 Pfennig, Nüsse U bt« 30 Pfennig, Trauben 4045 Pfennig, Hagenbuttrn 208» Pfennig, Brombeeren 4045 Pfennig das Pfund.

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^ Wetterbericht.

Die Bewölkung nimmt zu. Die Tagestemperaturm steigen und die Nächte werden milder. Mir Samstag und Sonntag ist vielfach bedecktes, aber zunächst noch vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Kriegschronik 1914

24. September: Der deutsch« KreuzerEmden" ist vor Madras erschienen und hat zwei Oelbehälter i» Brand geschoffe».

Das UnterseebootU 8" ist mit seiner Besatzung unver­sehrt in den Hafen zurückgekehrt.

Me deutsch« Regierung ist in dm Besitz von Beweis- stücken gelangt, für den von Belgien lang« »or Kriegs" ansbruch begangenen Neutralttätsbruch.

Der kanadisch« Minister kündigt die EntseoibNng eine» Hilfskorp» von 31260 M/ntt und 300 Maschinengeweh­ren an.

Ein englisches Fliegergeschwader hat dir Lustschiffhalle von Düsseldorf ohne Erfolg angegriffen. -E

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Alteusteig.

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Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die überaus schmerzliche Nachricht, daß unser innigstgeliebter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel

Georg

am 33. September durch Nnglücksfall den Tod erlitten hat. In tiefem Leid

Familie Beruh. Theurer.

Die Beerdigung findet mit seinen Kameraden am Sams­tag vorm. 11 Uhr auf dem Waldfriedhof i» Stuttgart statt.

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