unseren Feinden, und wenn sich die dunkeln Wolken, die sie sehen, entladen haben werden, so werden sie in der Schlußrechnung ihres Kriegsgeschäfts nichts zu buchen haben als Enttäuschung über Enttäuschung.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Paris, 12. Aug. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag 3 Uhr: Im Artois während der Nacht lebhafte Kanonade um Souchez. Ein deutscher Angriffsversuch mit Petarden wurde abgewiesen. In den Argonnen meldet man sehr heftiges Bombardement unserer Stellungen östlich der Straße von Vienne-le-Chateau—Binarville. Auf der übrigen Front war die Nacht ruhig.
Abends 11 Uhr: Im Artois Artilleriekämpfe im Abschnitt nördlich von Arras. In den Argonnen nahm die in dem vorigen Bericht gemeldete Beschießung an Stärke zu. unter reichlicher Verwendung von Granaten mit erstickenden Gasen. Bei Tagesanbruch folgte ihr ein sehr heftiger deutscher Angriff, der von mindestens drei Regimentern ausgeführt wurde gegen unsere Stellungen zwischen der Straße Binarville—Vienne l« Chateau und der Schlucht von Lahouyette. Im Zentrum dieses Abschnittes gelang es den Deutschen, in unsere Stellungen ein zudringen. Sie wurden durch Gegenangriffe im Laufe des Tages wieder daraus verjagt und behielten nur ein kleines Stück unserer Schützengräben der ersten Linie. Wir machten Gefangene, die einem württem- bergischen Korps angehören. Weiter östlich von Fontains oux Cannes richtete der Feind ebenfalls einen Angriff gegen unsere Schützengräben, der vollkommen zurückgeschlagen wurde. Im Priesterwald und in den Vogesen am Lingekopf und Hilsenfirft ziemlich heftige Kanonade.
Ein bezeichnendes französisches Zeugnis.
Am 7. Aug. hat die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" noch ein französisches Zeugnis für die gute Behandlung der französischen Verwundeten in Deutschland veröffentlicht, das so bezeichnend ist, daß wir es wiedergeben. In der Urschrift und im Faksimile hat die „Norddeutsche Allgemeine Z.itung" es gebracht; wir geben die Uebersetzung, die sie beifügte:
Freiburg i. Breisgau, den 1. Oktober 1914.
Der Unterleutnant der Reserve Pernin, 9. Kompagnie. 21. Infanterie-Regiment, kriegsgefangen in Freiburg, an den Herrn Kriegsminister in Bordeaux.
Herr Ministerl Meine Lage als verwundeter Kriegsgefangener nötigt mich, diesen Brief direkt an Sie zu richten. Ich bitte ergebenst um Entschuldigung dafür. Aerzte des deutschen Generalstabes, die nach Freiburg zurückgekehrt sind, nachdem sie mit Billigung der französischen Behörden deutsche Verwundete behandelt hatten, beklagen sich über die schroffe und inhumane Behandlung, welche ihre Landsleute in ihrer Gegenwart erfahre» haben sollen. Schwer verwundete Leute sollen fünf Stunden ohne Verband geblieben sein, lediglich teils auf Tragbahren, teils sogar auf den nackten Fußboden gebettet. Die deutschen Aerzte, welche sich um sie bemühen wollten, sollen ohne jedes Mitleid in grober Weise entfernt worden sein. Dem Kaiser ist soeben amtlich mitgeteilt' worden, daß in Forchies 29 deutsche Verwundete gefunden worden sind, denen Ohren und Nase abgeschnitten waren, und die mit Mehl oder Sägcjpänen erstickt worden sind. Franktireurs, die in Forchies gefangen genommen worden sind, sollen diese Greueltaten begangen haben. Die französischen Soldaten, die mit mir zusammen behandelt werden, leiden schmerzlich darunter, daß der historische Edelmut der Franzosen in so schlimmer Weise versagt hat, und wir waren der Meinung, daß es unsere Pflicht wäre, bei dein Mangel an Barmherzigkeit auf der einen Seite die Hingebung und die Güte der anderen Ihnen vor Augen zu stellen. Seit dem ersten Tage haben die deutschen Zivilärzte, die den Dienst in den Lazaretten versehen, sich unausgesetzt um uns bemüht. Nachdem dieselben durch geschickte und schwierige Operationen mehrere von uns vom Tode gerettet haben, sind dieselben Aerzte außer den zwei täglichen Besuchen auch in derNacht wiedergekommen, haben sich nach den Kranken erkundigt, waren besorgt um ihre Leiden, und stellten selbst den Zustand dek Patienten fest, und sie machten es uns durch ihre Ermutigung möglich, froh eine Lage zu ertragen, deren Schmerzlichkeit Sie begreifen werden. Barmherzige Schwestern, Damen
Der neue BanLdirektor.
Erzählung von R. Ortmann.
(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
„Natürlich verkehren auch Sie in diesem Hause?"
„Ich darf das wohl nicht unbedingt bejahen. Auf eine allgemeine Ermächtigung des Sennor del Vasco hin nehme ich mir wohl zuweilen die Freiheit, die Tertulia feiner
Gemahlin zu besuchen, aber ich vergesse nicht, daß meine untergeordnete Stellung mir die Pflicht bescheidener Zurückhaltung auferlegt." —
Rodewaldt fing aber bald an, in die Aufrichtigkeit dieser so oft und so nachdrücklich betonten Bescheidenheit lebhafte Zweifel zu setzen, um so mehr, als er im weiteren Verlauf des Tages Gelegenheit genug hatte, zu sehen, mit einer wie ehrerbietigen Scheu die übrigen Angestellten der Bank dem Prokuristen begegneten. Ihr Benehmen lieh erkennen, daß sie in Georg Henninger vorläufig noch eine bei weitem wichtigere und einflußreichere Persönlichkeit sahen, als in dem neuen Direktor, und eine gewisse unbehagliche Empfindung des Mißtrauens, die ihn schon unten im Hafen beschlichen hatte, als er das kalte unbewegliche Gesicht des Mannes zum ersten Male aufmerksamer betrachtete, begann sich aufs neue in Rodewaldt zu regen.
Als am Nachmittag zu der landesüblichen frühen Stunde die Bureaus der Bank geschlossen wurden, lehnte er denn auch das höfliche Anerbieten des Prokuristen, ihm für den Rest des Tages als Führer zu dienen, mit der Erklärung ab, daß er ihn nicht weiter zu bemühen wünsche, und ließ sich, nachdem er in seinem Gasthofe gespeist hatte, aufs Geratewohl von dem bunten Menschengewühl forttragen, das um diese Zeit noch lebhafter als am Morgen die Hauptstraßen von Buenos Aires erfüllte.
Es gab für ihn des Neuen und Fremdartigen mehr als genug. Aber abgesehen von den zum Teil recht malerisch gekleideten Gestalten aus den unteren Ständen, unter Lenen jede erdenkliche Hautfarbe, vom leichten Gelb bis -um tiefsten Schwarz, vertreten war, erregten nicht so sehr oi« fast durchweg nach der neuesten Pariser Mode geklei-
des Roten Kreuzes, haben uns jeden Tag in geschickter Weise behandelt, und verrichteten für uns mit einem Lächeln auf den Lippen die taujend unangenehmen Arbeiten, die sich infolge der gänzlichen Unbeweglichkeit der Kranken nötig mache». Sie haben ganze Nachte ohne Schlaf zugebracht, um den kleinsten Fieberschauer zu beobachte», die geringste Spur von Fieber bei den Franzosen, die operiert wo.den sind. Und jeder in unserer Nähe zeigt die grüßte Zurückhaltung, die ausgesuchte st e Güte; wir können uns niemals genug bedanken für das Gute, das in an an uns getanhat. Ich spreche nicht von der Unterbringung noch auch von der Beköstigung, die mir für vorzüglich finden. Unsere Aerzte meinen wie wir, daß die Fälle von schlechter Behandlung in Frankreich Ausnahmen sind, welch« durch die Wut ungebildeter und schlecht erzogener Menschen erklärlich sind. Sie hoffen mit uns allen, daß Ihre Autorität es dahin bringen wird, daß auch dieeinfachsten Menschen begreifen, daß außerhalb des Kampfes noch inimer eine Pflicht der Menschlichkeit zurückbleibt. Um Sie zu bitten, allen diese Pflicht ins Gedächtnis zu rufen und um dadurch d en guten Ruf Frankreichs zu bewahren, haben wir uns dir Freiheit genommen, Ihnen zu schreiben.
Genehmigen Sie, Herr Minister, den Ausdruck unserer Ehrerbietung.
Für eine Gruppe verwundter Franzosen der Unterleutnant der Reserve Pernin,
Fernand Pernin,
Reservelazarett, Oberrealschule: Freiburg, Werderstraße,
Ein deutsch-französisches Abkommen über die Gesangenenbehandlung.
WTB. Lyon, 12. Aug. „Progres" meldet aus Paris: Eine amtliche Note besagt, daß die deutsche und die französische Regierung sich gegenseitig die übereinstimmenden Grundsätze notifizierten, die sie bei der Behandlung von Kriegsgefangenen anzuwenden gedenken. Jedesmal, wenn die französische Regierung von einem Verstoß gegen diese Grundsätze seitens der deutschen Behörden benachrichtigt wird, tvird sie den spanischen Botschafter in Berlin ersuchen, an Ort und Stelle eine Untersuchung vorzunehmen und nötigenfalls Einspruch zu erheben. Bleibt der Einspruch in der festgesetzten Zeit wirkungslos, so werden in Frankreich genaue Gegenseitigkeitsmaßregeln ergriffen. Dies erfolgte beispielsweise bezüglich der Behandlung der Offiziere, sowie der Tabaksendungen, des Rauchverbots und der Menge von Nahrungsmitteln, die den Soldaten verabreicht werden.
Ein weiteres Opfer des deutschen Luftangriffs auf die englische Ostkiiste.
MT!B- London, 12. Aug. Wie die „Times" berichten, ist bei dem Luftkampf an der englischen Ostküste ein englischer Flieg erleutnant, der den Feind annegricstn hatte, beim Landen in der Dunkelheit umyeko mmen.
Der englische Bericht über das ruhmvolle Ende
WTB. London, 12. Aug. Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Das britische bewaffnete Patrouiklen- sahrzeug „Ramsey" ist am 8. August durch den deutschen Hilfskreuzer „Meteor" in den Grund gebohrt worden. 4 Offiziere und 39 Mann wurden gerettet. Als die „Meteor" später ein britisches Kreuzergeschwader herankommen sah, sah der Kommandant ein, daß ein Entkommen unmöglich war, befahl der Besatzung, das Schiff zu verlassen und versenkte es.
Der N-Boot-Krieg.
WÄ B. Bergen, 12. Aug. Der Bergener Dampfer ! „Aura" ist heute früh von einem deutschen Unterseeboot torpediert worden. Die Aura war mit s Holz nach England unterwegs.
^ WTB. Kopenhagen, 12. Aug. Deutsche Torpedo-
deteri Männer, als die weiblichen Erscheinungen sein Fnrer- esse. Was man ihm immer von der Schönheit der Kreolinnen erzählt hatte, er fand es durch die Wirklichkeit doch noch übertroffen. Unter all diesen Frauen und Mädchen, die heiter plaudernd an ihm vorübergingen oder anmutig hingegossen in den Polstern rasch dahinrollender Equipagen ruhten, war kaum eine, die nicht durch den feinen Geschmack ihres Anzuges, durch das Ebenmaß ihrer Gestalt, durch die natürliche Grazie ihrer Haltung oder ihrer Bewegungen, vor allem aber durch den pikanten Reiz ihrer Gesichtszüge und durch das Feuer ihrer großen schwarzen Augen das Wohlgefallen jedes für Schönheit empfänglichen Beob- ! achters hätte erregen müssen.
Werner Rodewaldt, der aus den bescheidensten Ver- hältuissen durch rastlosen Fleiß und eiserne Energie zu seiner jetzigen geachteten und verantwortungsvollen Stellung emporgestiegen war, hatte in einer mühseligen und arbeitsreichen Jugend wenig Gelegenheit zum Verkehr mit dem schönen Geschlecht gefunden. Abgesehen von einer kleinen Schülerschwärmerei war sein Herz noch ganz unberührt geblieben, und so blickte er zu den Frauen mit einer Verehrung und Bewunderung empor, die ihn im Umgänge mit ihnen schüchtern und beinahe unbeholfen machte. Diese anmutigen Bewohnerinnen seines neuen Aufenthaltsorts erschienen ihm vollends wie Wesen aus einer anderen Welt, und er erfreute sich an ihrer Holdseligkeit voll naiven Staunens, wie er sich an schönen Kunstwerken erstellt haben würde.
Daß er selbst mit seiner hohen Gestalt und seiner für diese Südländerinnen^so fremdartigen blonden Mannesschönheit einen Gegenstand schmeichelhaften Wohlgefallens bildete, bemerkte er gar nicht.
Er dachte so wenig daran, das kokette Lächeln, das manches ihm zugekehrte reizende Frauengesicht erhellte, zu seinen Gunsten zu deuten, als er die herausfordernden Bücke gewahrte, die ihm unter mancher malerisch geschlungenen Mantilla hervor aus funkelnden, nachtschwarzen Augen zugesandt wurden. Nichts lag ihm so fern als der Wunsch, in dieser neuen Welt, die mit ihrer Fülle überraschender Eindrücke zunächst noch etwas beinahe Zauberhaftes für ihn hatte, aus Abenteuer auszugehen, und ganz bestürzt starrte er, wieder vor seinem Galtbofe angelangt, aus die zierliche weibliche Gestalt^ von
boote hoben gestern vormittag südlich von Driogden den Dampfer „Tellus" aus Stockholm und den Dampfer ,, Voll stad" aus Christiauia augehalten und beide abends südwärts beordert, von einem deutschen Patrouillenboot begleitet.
Wie die Rekrutierung in England in Wirklichkeit aussieht.
WTB. London, 12. Aug. Die „Times" schreiben, baß die Rekrutierung ausarte und daß dabei abwechselnd mit Einschüchterung und Schmeichelei vorgegangen werde, was zu Skandalen führe. Die Aufforderung durch Londoner junge Mädchen und die Ueberreichung weißer Fo- dern, die in England das Symbol der Feigheit sind, durch aufgeregte Weiber seien nur oberflächlich« Züge des Prozesses nationaler Erniedrigung. Noch schlimmer seien die Aufforderungen an die Arbeitgeber, ans Angestellte einen Druck auszuüben, damit sie sich anwerben lassen. Es »rete dabei klar zutage, daß die Regierung die Unpopularität, die sie selbst auf sich pehmen sollte, andern aufzubürden suche. Das Blatt protestiert dagegen, daß die Rekrutierung zu dem unehrlichen "System eines verhüllten Zwangsdienstes oder zur Ausrechterhaltung anderer Mißbräuche der Rekrutierung benutzt werde.
Nene Krisis -ei den englischen Bergarbeitern.
WTB. London, 12. Aug. „Daily News" berichten: Der ausführende Ausschuß des britischen Bergmannsverbandes hat gestern die drohenden Arbeiterschwierigkeiten in „"Somerset" und „Forest . !of Dean" und den drohenden Streik im Kohlenrevier von Horb- shire wegen der Einstellung von Belgiern für Arbeit unter Tag erörtert. Das Ausschußmitglied Smillie be- zeichnete die Einstellung von Belgiern als einen direkten Bruch des Versprechens Mac Kennas. Es sei sehr gefährlich, Arbeiter unter Tag zu beschäftigen, die nicht englisch sprechen und die "Sicherheitsvorschriften nicht verstehen. — Alle Arbeiter im Dienste der "Stadtverwaltung von Ashton im Ly ne, außer den Straßen- bahuangestellten sind in einen Streik ein getreten, weil sie keine Kriegszulage erhalten haben.
Die Lebensmittelnot in England.
WTB. London, 12. Aug. Der kanadische Premierminister hat eine Abordnung des Vereins der für freie Einfuhr von kanadischem lebendem Vieh eintritt, empe fangen. Ein Delegierter betonte, daß die Lage in Edin^ bürg, Glasgow und Aberdeen wegen der hohen Fleischpreise sehr ernst sei. Lord Selborne hat dieselbe Abordnung empfangen. Er sagte dieser, das Gesetz, wonach in England eingeführtes kanadisches Vieh sofort nach seiner Ankunft geschlachtet werden muß, könne mit Rücksicht auf die parteipolitischen Gegensätze nicht aufgehoben werden. Er werde jedoch Schritte dazu tun, eine größere Einfuhr von Vieh zu sichern. — Der „Manchester Guardian" erörtert die Frage, ob man nicht! zum Genuß von Pferdefleisch übergehen solle. In Glasgow sind schon drei Roßschlächtereien für belgische Verzehrer entstanden.
Ernteschäden in England.
WTB. London, 12. Aug. Die „Times" berichten: Das Getreide ist infolge der starken Regenfälle im Juli und der heftigen Gewitter in den letzten zehn Tagen in einem jämmerlichen Zustand und vielfach überreif, sodaß ein großer Verlust durch Ausfallen der Körner droht. Andererseits beginnt das Getreide auszuwachsen. Der Arbeitermangel verteuert und verzögert die Ernte. "Sie verspricht eine der schlimmsten in der letzten Zeit zu werden. — „Daily News" meldest,
baß äußerst heftige Wolkenbrüche am Dienstag die Ge-
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der' er sich leicht am Arm veruyrr gesuya yaire, als er eben im Begriff gewesen war, das Vestibül des Hauses zu betreten.
Sie war, nach ihrem Wuchs zu urteilen, noch jung, aber ihre Mantilla war so weit über das Gesicht herabgezogen, daß er nicht viel mehr als das Weiße ihrer Augen unter dem schwarzen Spitzengewebe wahrzunehmen vermochte. Von den Zügen ihres Antlitzes sah er nichts, und ehe er noch in seiner Verwirrung eine Frage nach ihrem Begehr hatte an sie richten können, war sie schon wieder verschwunden, nachdem sie einen kleinen, fliederfarbigen Brief hatte in seine Hand gleiten lassen.
Der Pförtner des Hotels schielte mit einem pfiffigen Lächeln zu ihm hinüber, und Rodewaldt fühlte, daß ihm das Blut ins Gesicht stieg wie einem jungen Menschen, der zum ersten Male auf heimlichen Wegen ertappt wird. Nasch eilte er auf sein Zimmer, doch erst nach längerem Zaudern konnte er sich entschließen, den Brief zu öffnen, dessen Umschlag keine Aufschrift zeigte, und der, wie er nicht bezweifelte, nur durch ein Versehen der Ueberbringerin in seine Hände gelangt war. Auch das stark parfümierte Blatt, das er nun entfaltete, zeigte weder Anrede noch Unterschrift. Die wenigen, unverkennbar von einer Damenhand in sehr feinen und gleichmäßigen Zügen geschriebene« Zeilen aber, die seinen Inhalt ausmachten, lauteten:
„Wenn Ihnen Ihr Leben und die Ruhe Ihres Herzens lieb sind, Sennor, so seien Sie auf Ihrer Hut. Man wird Sie zu betören suchen, wie man jenen anderen betört hat, der seine Verblendung so teuer bezahlen mußte. Mißtrauen Sie denen, die Ihnen Freundschaft und Liebe heucheln, damit Sie die Nichtswürdigkeit des falsche« Spiels nicht erst, gleich jenem anderen, durchschauen, wen« es 4u lpät ist.V . -
Fortsetzung folgt.
Die wertvolle Haut. — Warum schaun denn die Ochsen gar so eingebildet?' — „De Han höchstens erfahre, was zur Zeit 's Leder kost'!'